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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Sammelkritik zu ImPulsTanz 2024 im Deutschlandfunk

July 31, 2024 Martin Pesl

Israel Galván als Tiresias in „Infamous Offspring“ von Ultima Vez © Wim Vandekeybus

Nach einer Ouvertüre des konzertierten Stöhnens schlägt Gaigg in unvergleichlichem „Austrian English“ ein Gedankenspiel vor.

O-Ton Gaigg:

„Think of the love relationships of your own life. What if they would not have happened after each other, but simultaneously? And what if everybody knew about everybody else?“

Was, wenn unsere Liebesbeziehungen gleichzeitig stattgefunden hätten, ohne Betrug, in voller Kenntnis aller Beteiligten? Während wir so über das Konzept Polyamorie nachdenken, streifen die fünf Performer:innen durch den Raum, flirten mit den Leuten, bitten sie um Hilfe beim An- und Ausziehen und zeigen erotische Umarmungen, alles vor dichter Soundkulisse.

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Änne Seidel
Donnerstag, 1. August 2024, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Tanz, Performance, Festival, Wien, Impulstanz, Tanzquartier, Kritik

OUT OF SPACE – Interview mit Gisèle Vienne im Falter 9/24

February 27, 2024 Martin Pesl

Foto © Andrea Montano

Gisèle Vienne ist halbe Österreicherin. Den Nachnamen, der „Wien“ bedeutet, hat sie aber von ihrem französischen Vater. „Ein witziger Zufall“, sagt sie, und, weil viele einen Künstlernamen vermuten: „Ich heiße wirklich so.“

In Wien ist die 47-jährige Regisseurin und Choreografin, Puppenbauerin und -spielerin, Filme- und Theatermacherin keine Unbekannte. Ihre vorletzte Arbeit „L’Étang/Der Teich“ war hier bei zwei verschiedenen Festivals zu sehen (2022 bei den Wiener Festwochen, 2023 bei ImPulsTanz). Ihre Kompanie feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen.

Aber es gibt noch mehr zu feiern. Viennes neueste Arbeit „EXTRA LIFE“ wurde als eine von zehn bemerkenswerten Inszenierungen zum renommierten Theatertreffen in Berlin eingeladen. Zuvor ist sie Anfang März im Tanzquartier Wien zu sehen.

Der Falter traf Gisèle Vienne im Rahmen der Tournee in Mulhouse.

 

Frau Vienne, die Geschwister in Ihrem Stück „EXTRA LIFE“ haben sexuelle Übergriffe in der Familie erlebt, können das aber nicht aussprechen. Sexueller Missbrauch ist mittlerweile ein viel beackertes Thema. Konnten Sie ihm neue Aspekte abgewinnen?

Gisèle Vienne: Wir wissen mittlerweile, wie Dominanz im Patriarchat funktioniert und warum Vergewaltigung ein politisches System ist. Das kann man nachlesen. Aber auch, wenn wir das Thema intellektuell „verstehen“: Der Körper ist träge, die psychischen Mechanismen sind noch in der vorigen Haltung gefangen und kommen nicht so schnell hinterher. Ich beschäftige mich viel mit der Frage, wie unsere Wahrnehmungsprozesse funktionieren. Wie werden wir trainiert, Dinge zu sehen – und nicht zu sehen?

Was waren die Ausgangspunkte zu dieser Arbeit?

Vienne: Eine Frage, die zu „EXTRA LIFE“ geführt hat, ist: Wie kann ich die vielen Schichten eines Moments entfalten? Eine andere: Was ist Wahrheit? Auch, was ich denke oder träume, ist Wahrheit. Wenn ich halluziniere, ist das auch eine Wahrheit. Letztens hatte ich einen Traum in High-Definition. Manche meiner Erinnerungen sind dafür verwaschen wie ein Aquarell. Das Buch „Selbstverteidigung: Eine Philosophie der Gewalt“ von Elsa Dorlin war ebenfalls wichtig, sowie die Tanzgeschichte von „Billy Elliott“ über Pina Bausch bis zum afroamerikanischen Tanzstil Krumping. Was finden Leute durch das Tanzen? All das kommt ins Gespräch, und ich bin die Moderatorin.

Sind Sie bei allen Vorstellungen dabei?

Vienne: Wir arbeiten auf Tour täglich am Stück, wir verfeinern es. Die Aufführung hat eine ganz andere Fragilität, wenn sie mitten in einem Arbeitsprozess stattfindet. Auch für mich ist das eine gute Übung. Das sehe ich vor allem an meinen Kollegen im Kino: Die machen selten Regie beziehungsweise Choreografie, ich hingegen praktisch jeden Tag.  

Sind Regie und Choreografie für sie eins?

Vienne: Tanz und Theater auseinanderzubringen, hat vielleicht politisch Sinn, künstlerisch überhaupt nicht. Seit Jahrhunderten wird interdisziplinär gearbeitet, dennoch halten es viele immer noch für neu. Tanz gilt als abstrakt. Was soll das heißen: etwas, das ich nicht verstehe? Ich verstehe kein Japanisch, aber das heißt nicht, dass Japanisch abstrakt ist. In unserer Kultur stört der Körper die Rationalität des Denkens. Manchmal wird er sogar als verführerisch verteufelt – wissenschaftlich ist das absurd. Ich kann völligen Unsinn sagen, aber mein Körper spricht die Wahrheit.

Weiterlesen im Falter 9/24

In Autor Tags Tanz, Theater, Interview, Falter, Tanzquartier, Frankreich

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik von den Wiener Festwochen auf Deutschlandfunk Kultur

May 17, 2023 Martin Pesl

© Bea Borgers

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Skatepark“ von den Wiener Festwochen im Gespräch mit Andrea Gerk

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Sie fliegen durch die Luft und trotzen der Schwerkraft, hören Musik, reden, lachen, singen und tanzen. Im Skatepark begegnen sich Menschen aus verschiedenen Communitys, organisieren den eigenen Körper in Koordination mit den Bewegungen der anderen und üben sich in virtuosen physischen Experimenten. Die dänische Choreografin Mette Ingvartsen zeigt mit ihrer neuen Arbeit den Skatepark als performativen Ort und erweitert das gängige Tanzvokabular um Kickturns, 180s und Boardslides. Antidote, ein weltweit tätiges Architekturbüro für Skateparks im öffentlichen Raum, entwirft ein Gelände aus Rampen und Kanten, ein ebenso funktionales wie außergewöhnliches Bühnensetting. In vielen parallelen Aktionen spielen in Skatepark zehn Skater:innen mit den Möglichkeiten des Raums, der Boards, der Gemeinschaft. Behutsam strukturiert und verdichtet wird aus Alltagskultur eine lebendige Choreografie für die Bühne.

Fazit – Kultur vom Tage
Freitag, 19. Mai 2023
ab 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Deutschlandfunk Kultur, Festival, Wiener Festwochen, Wien, Tanz, Tanzquartier

DIE HÖLLE, DAS IST DER SPORT – Kritik von der Ruhrtriennale im Falter 42/21

October 20, 2021 Martin Pesl

© Katja Illner

An Schauwerten reich und eher deftig als heftig: Florentina Holzingers „A Divine Comedy“ im Tanzquartier

Das Tanzquartier Wien bespielt normalerweise seine Studios und die Halle G im Museumsquartier. Wenn es alle paar Jahre die um ein Vielfacheres größere Halle E reserviert, dann heißt das, es hat einen richtigen Hit im Programm – etwas, das über die überschaubare Szene der Tanzfans hinausgeht. Diesmal würde der Anlass sowohl kleinere Zuschauerräume als auch kleinere Bühnen sprengen: Die Wiener Performerin und Choreografin Florentina Holzinger, deren Stunt-Ballett-Grenzüberschreitung „Tanz“ von der Zeitschrift Theater heute zur Inszenierung des Jahres 2019/20 gekürt wurde, präsentiert ihr neues Opus magnum.  

Mit einer schier unzählbaren Menge weitgehend nackter Künstlerinnen (davon auf der Bühne laut Programmzettel: 22) hat Holzinger im Auftrag der Ruhrtriennale zum 700. Geburtstag des Dichters Dante Alighieri ihre Interpretation einer göttlichen Komödie entwickelt. Wichtig: Nicht „Die göttliche Komödie“ ist zu sehen, sondern „A Divine Comedy“. Das mittelalterliche Originalwerk aus 14233 Versen, in dem Dichter Dante auf der Suche nach seiner Geliebten Beatrice neun Höllenkreise durchwandert und geläutert zurückkehrt, spielt an dem Abend zwar durchaus eine große Rolle. Dennoch wird, wer das auf der Faszination für Show, Stunts und Körperkult beruhende Werk Florentina Holzingers kennt, wohl kaum eine intellektuelle Auseinandersetzung mit einem Literaturklassiker erwartet haben.

Auf Dantes Reise durch die Kreise wird teils assoziativ, teils explizit Bezug genommen. Das geht bis hin zur regelrechten Persiflage, wenn Annina Machaz als Dante die Hölle im Dünnschiss ortet und von den eigenen Fürzen angetrieben fahrenden Dixie-Klos hinterherjagt. Schon aufgrund ihres Namens stellt der große Star von „Tanz“, die mittlerweile 80-jährige Beatrice Cordua, eine weitere Brücke zum zitierten Original her und sorgt für die berührenden Momente der Aufführung. Nicht mehr gut auf den Beinen, fährt „Beatrice“ meist in einem Trolley über die Bühne und denkt an den eigenen Tod.

Weiter im Falter 42/21

In Autor Tags Performance, Tanzquartier, Festival, Kritik, Falter
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