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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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MISSION: EH IMPOSSIBLE – Bericht vom NewsOffStyria 2025 auf nachtkritik.de

September 13, 2025 Martin Pesl

„Aktion Mutante“ © Tanja Peball

Vor dem Hintergrund des drohenden Kulturabbaus fand in Graz das steirische Freie-Szene-Festival NewsOffStyria statt. Mit fünf Uraufführungen und einem Förder-Happy End. 

13. September 2025. In Graz wurde diese Woche gezittert. Am Donnerstag entschied der steirische Landtag, seit Ende 2024 mit der FPÖ als stimmenstärkster Partei, über das Kulturbudget, unter anderem die mehrjährigen Förderungen. In der ersten Jahreshälfte hatte Kulturösterreich irritiert in die Steiermark geblickt.

Erst war von einem Tag auf den anderen das eigentlich bis 2026 ernannte Kulturkuratorium mit überwiegend FPÖ-nahen Kräften neu besetzt, waren zugesagte Förderungen eingefroren worden. Dann verkündete der in der blau-schwarzen Landesregierung für Kultur zuständige Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), das Kulturbudget für 2025 steige um 1,3 Millionen. Doch alles halb so schlimm?

Fünf Uraufführungen, ein Kriterium 

Nun, die Frage blieb, wie diese moderat erhöhte Summe letztlich verteilt würde. Die Wartezeit verbrachte die Szene – angesichts der Umstände regelrecht entspannt, aber unter spekulativem Geflüster vor und nach den Vorstellungen – bei ihrem biennalen Uraufführungsfestival NewsOffStyria. Eine Auswahljury, diesmal bestehend aus den in der Schweiz ansässigen Theaterleuten Beatrice Fleischlin und Anton Kuzema, hatte fünf Konzepte ausgewählt, deren Umsetzung in den Tagen von 9. bis 12. September 2025 zur Premiere kam. Einziges Einschlusskriterium: ein Steiermark-Bezug. Fleischlin und Kuzema kennen die lokale Szene gar nicht, konnten sich also ganz auf die eingereichten Inhalte konzentrierten. Das Ergebnis spiegelt das wider: Gleich drei der fünf neuen Arbeiten sind von Gruppen, die (noch) nicht einmal einen gemeinsamen Namen haben.

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In Autor Tags Bericht, Kritik, Nachtkritik, Steiermark, Kulturpolitik, Festival

DER GASGURU UND DIE BOMBE – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

March 15, 2025 Martin Pesl

Otiti Engelhardt, Anke Stedingk, Thomas Kramer, Luiza Monteiro © Lex Karelly

Ein Weltkrieg droht, der Völkerbund versucht, die Katastrophe abzuwenden. Auch nach Gott wird vorsichtshalber per Zeitungsannonce gesucht. Maria Lazars vor neunzig Jahren entstandenes Drama strotzt vor abgründigem Aberwitz. Katrin Plötner inszeniert es jetzt in Graz.

15. März 2025. Das Schauspielhaus Graz möchte den Dramenkanon erweitern. Seit ihrem Amtsantritt 2023 nahm Intendantin Andrea Vilter bisher je Saison zwei Stücke von vergessenen Autorinnen auf den Spielplan. Bei einer davon ist die Konkurrenz groß: Die Texte der 1948 verstorbenen Maria Lazar werden gerade mit Gusto (wieder)entdeckt.

Graz hatte schon zweimal etwas Pech: Die verspätete österreichische Erstaufführung von "Der Nebel von Dybern" schnappte dem Schauspielhaus die kleine Wiener Bühne Hamakom weg. Bei "Die Hölle auf Erden" war das Tiroler Landestheater schneller, hier besorgte Anna Marboe im vergangenen September die Uraufführung. Aber Theater ist ja kein Wettbewerb, muss zumindest keiner sein: Graz liefert trotzdem – und schlägt ganz andere Töne an als Marboes vor ausgelassen blasphemischem Humor sprühender Abend.

Wo ist Gott?

Entstanden ist "Die Hölle auf Erden" in der Zwischenkriegszeit, als die heutige UNO noch der Völkerbund in Genf war. Im dortigen Gesundheitsdepartement arbeitet Professor F beziehungsweise hier in Graz Professorin F, die mittels Zeitungsannonce Gott persönlich ausfindig machen möchte, um ihn für die Leitung einer Weltfriedenskonferenz zu gewinnen. Immerhin kommt der Heilige Petrus, der nach heftigen Turbulenzen in der äußerst irdischen Klapse landet; die beiden ihn begleitenden Engel müssen sich unter anderem Schüsse von einem gar nicht barmherzigen Pastor gefallen lassen.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Steiermark, Krieg

APROPOS APPROPRIATION – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

February 8, 2025 Martin Pesl

© Lex Karelly

Ist es eine gute Idee, Yael Ronens Hit-Musical über Cancel Culture nachzuspielen? Immerhin ist der Debattenbeitrag mit Gesang für ein ganz bestimmtes Ensemble entstanden und in Berlin immer noch zu sehen. Und passt der Stoff nach Graz? Unser Kritiker war gegenüber der österreichischen Erstaufführung aus den Händen von Nestroy-Preisträger Felix Hafner erstmal skeptisch.

8. Februar. 2025. Zunächst mal: Warum nicht? Die Shakespeares und Nestroys waren auch sowas wie Stückentwicklungen, bestimmten Truppen auf den Leib geschrieben, heute gelten sie als Literatur. "Slippery Slope" erarbeiteten Yael Ronen und Shlomi Shaban 2021 mit einem Ensemble am Berliner Gorki-Theater, die Singer-Songwriterin Riah Knight spielte und schrieb mit. Schlagfertig und gewitzt, wurde die Show über Cancel Culture ein Hit und zum Theatertreffen eingeladen.

Ronens Sprechstücke, einige sind sogar am Schauspielhaus Graz entstanden, werden immer wieder nachinszeniert. Mit der österreichischen Erstaufführung von "Slippery Slope" begibt sich das Theater dennoch, sorry, auf Glatteis. Es ist zwar laut Untertitel nur "Almost a Musical", aber eben doch ein sehr organisches Gefüge aus Erzähltext, Dialog und Lyrics. Zudem ticken das anglophone, hippe, diverse und diskursfitte Metropolenpublikum und das Grazer Premierenabo jetzt nicht unbedingt gleich. Aber die Stadt nahm schon einiges überraschend an, was Intendantin Andrea Vilter ihr offerierte, also: Warum nicht?

Schicht um Schicht der Aneignung

An Relevanz hat die Geschichte in den letzten drei Jahren jedenfalls nichts eingebüßt, eher noch wurden die Begriffe aus dem zentralen Ohrwurm seither erst richtig Alltag. "Cultural appropriation / Racist interpretation / Abuse and degradation / Financial exploitation": All dies und mehr wird dem einst gefeierten Weltmusiker Gustaf Gundesson vorgeworfen. Nur noch Midsommar-Lieder und ABBA dürfe er singen, ätzt er und tut dies auch, womit Graz schmunzelnd eine weitere Aneignungsschicht addiert, denn Schwede ist Gustaf-Darsteller Željko Marović keiner.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Musik, Steiermark

JUCHAZA! – Nachtkritik vom steirischen herbst

October 14, 2024 Martin Pesl

© Wolf Silveri

Heimat war das Überthema des diesjährigen Steirischen Herbsts, und er endete nun im Grazer Kunstverein mit dem Reenactment einer Reise österreichischer Kunststudierender nach Äthiopien vor fast 100 Jahren - inklusive Extremtrachten und tagespolitischem Aktivismus.

14. Oktober 2024. Kernöl ist das steirische Gold. Pur getrunken, so erfahren wir, gibt es Kraft. Und, sensationeller Life-Hack: Kippt man vor dem Alkohol ein Stamperl Kürbiskernöl, hat man am nächsten Tag keinen Kater.

Genau dies tun die sechs Performer:innen im Kunsthaus Graz im Zuge ihres Vorbereitungsrituals auf das Abschlussevent des steirischen herbst. Heimat war das Überthema der diesjährigen Festivalausgabe, und die Verantwortlichen entdeckten bei ihren Recherchen allerlei Kuriositäten. So reiste aus Graz nicht nur 1934 ein Fußballclub ins heutige Indonesien, wie am Eröffnungswochenende in "Empire" verhandelt, sondern auch 1925 eine Gruppe Kunststudierender nach Afrika.

Unvollständiges Reenactment

Als ihnen das Geld ausging, entstand zwecks Spendenakquise spontan jene Veranstaltung, die ihrem 99 Jahre, einen Monat und einen Tag später stattfindenden Reenactment seinen Titel geben sollte: "Ein Volksliederabend in Addis Abeba". Schauplatz des Originals: die "Schwedische Mission" der nunmehr äthiopischen Hauptstadt. Schauplatz der Wiederholung: das UFO-artige Wahrzeichen von Graz. Damals mit dabei: die spätere Architekturgröße Herbert Eichholzer, heute: sechs Menschen, die Regisseur Felix Hafner per Open Call gesucht hat. Die Bewerber:innen sollten politisch aktiv sein und gern singen. 

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In Autor Tags Performance, Theater, Kritik, Nachtkritik, Graz, Steiermark, Festival
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