• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

QUO VADIS, KULTURSOMMER? – Interview mit Siglind Güttler und Caro Madl im Buch „5x Kultursommer Wien 2020–2024“

December 22, 2024 Martin Pesl

Als Siglind Güttler und Caro Madl im pandemischen Mai 2020 gebeten wurden, den Kultursommer Wien aus dem Boden zu stampfen, kehrten sie nach Abschluss des Festivals mit größter Selbstverständlichkeit in ihre Tätigkeiten als Produktionsleiterinnen zurück. Dass sie fünf Sommer später als Vollzeit-Geschäftsführerinnen über die Zukunft des Festivals nachdenken würden, war nicht zu ahnen. Der Kultursommer ist gekommen, um zu bleiben. Wie aber kann und soll es weitergehen? Martin Thomas Pesl, Boardmitglied in den Jahren 2022 und 2023, fragt beim dynamischen Duo nach.

Als Boardmitglied habe ich selbst erlebt, wie konsequent ihr beide Feedback einfordert, um das Festival stetig verbessern zu können. Ist der Kultursommer bald perfekt?

Caro Madl: Oh nein. Die Probleme werden nur kleinteiliger. Jedes Mal, wenn du dir ein Thema wieder anschaust, öffnet sich ein neues Feld an Fragenstellungen. Wir bemühen uns immer, neue Communitys reinzuholen. 2024 hatten wir erstmals Deaf Performances – etwas, wovon ich zuvor noch nie gehört hatte.

Siglind Güttler: Außerdem müssen wir nachhaltiger werden. Schaffen wir es, mehr Radabstellpositionen bei den Bühnen genehmigt zu bekommen? Und Fotovoltaik auf den Containerdächern zu installieren? Das sind lauter sehr technische Fragen.

Madl: Und finanzielle. Kann ich mir die Gebärdendolmetschung statt für zehn für hundert Vorstellungen leisten?

Welchen Weg seht ihr in der Programmierung?

Güttler: Hier kann die Mehrsprachigkeit noch ausgebaut worden. Unser Ziel ist, den Call immer weiter zu streuen und auch fremdsprachigen Gruppen zu zeigen, dass sie sich bewerben können. Das gilt auch etwa für blinde und gehörlose Personen. Die sollen das Vertrauen und das Wissen bekommen, sich zu bewerben. 

Ein Kritikpunkt der Szene(n) ist, dass sich Unterschiede zwischen musikalischen und performativen Acts nicht im Honorar niederschlagen: Geld gibt es pro auftretender Person, und in jedem Genre gilt ein Schnitt von drei Auftretenden. Sind hier Änderungen vorgesehen?

Güttler: Diese Debatte muss weitergeführt werden. Ich bin überzeugt, dass sich die Lösung nicht einzig im Honorar findet. Es freut mich immer, wenn die Boardmitglieder einander die unterschiedlichen Produktionsbedingungen der Genres zugänglich zu machen. Denn das Bewusstsein über die eigene Blase hinaus ist hier erstaunlich gering. Zum Beispiel, dass es für Musik und Kabarett im Entstehungsprozess oft viel weniger Geld gibt als etwa für Theater und Tanz. Auch ein Musik-Act kann einen Choreografen oder eine Texterin haben. In Wahrheit ist der Honorarunterschied insgesamt also gar nicht so groß, wie du vielleicht denkst. Aber diejenigen, die gewohnt sind, den Probenprozess bezahlt zu bekommen, melden sich eher.

Madl: Was aber stimmt, ist, dass die Bühnen es manchen performativen Genres schwerer machen. Wir bleiben ein Freiluftfestival. Für Theaterstücke, die für eine Blackbox konzipiert sind, werden wir nie das richtige Format sein. Das hat sich mittlerweile aber auch herumgesprochen.

Weiterlesen in „5x Kultursommer Wien 2020–2024“

In Autor Tags interview, Kulturpolitik, Sommer, Festival, Wien

RICHTER ADAMS ROADSHOW – Nachtkritik von den Tiroler Volksschauspielen Telfs

August 2, 2024 Martin Pesl

Harald Schrott, Tobias Moretti, Franziska Machens © Marcella Ruiz Cruz

Es gibt viel Tempo und unerwartete Auftritte bei Anna Bergmanns rasanter Open-Air-Inszenierung des berühmten Lustspiels von Heinrich von Kleist. Starbesetzt ist "Der zerbrochne Krug " auch noch. Unter anderem mit Tobias Moretti, Corinna Harfouch, Harald Schrott und Franziska Machens.

2. August 2024. Am frühen Abend ist ein Wolkenbruch über Telfs hereingebrochen. Teile der Bühne sind durchnässt, dafür begrüßt ein Regenbogen das fotografierfreudige Premierenvolk. Um den Tiroler Volksschauspielen als Spielort dienen zu können, erhielt der gepflasterte Eduard-Wallnöfer-Platz vor dem Rathaus des 16.000-Seelen-Städtchens diesen Mai ein Segeldach. Es schützt Zuschauende und Beleuchtungskörper, aber eben nicht die gesamte Spielfläche.

So kommen Fragen auf: Was, wenn es während der Vorstellung wieder regnet? Wann baut jemand den Gerichtssaal auf, den die Fotos im Programmheft zu "Der zerbrochne Krug" zeigen? Gehört die Freiluftschenke in der Mitte zum Stück, oder war es nur zu mühsam, sie abzubauen? Und was ist das für eine kuriose Balustradenkonstruktion, die den Platz säumt und von der Intendant Gregor Bloéb wie ein Politiker herunterwinkt? 

Stars und Schwergewichte

Der Tiroler Schauspieler wollte auf die absurd erfolgreichen "7 Todsünden" aus seiner ersten Saison noch eins draufsetzen und präsentiert Heinrich von Kleists Lustspiel aus 1808 jetzt einerseits als Familienbetrieb, andererseits als Starvehikel. Schnittmenge aus beidem ist Bloébs Bruder Tobias Moretti, der den Dorfrichter Adam spielt, Neffe Lenz Moretti ist als Beklagter Ruprecht zu sehen. Das zweite Schwergewicht wirft Regisseurin Anna Bergmann in die Starwaage, denn mit der ehemaligen Karlsruher Schauspielchefin arbeitet Corinna Harfouch besonders gern.

Weiterlesen …

In Autor Tags Kritik, Nachtkritik, Theater, Festival, Sommer, Tirol

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik von den Salzkammergut Festwochen Gmunden bei Deutschlandfunk Kultur

July 11, 2024 Martin Pesl

Alexander Julian Meile, Lorena Emmi Meyer © Rudi Gigler

Auftrag

Kritik der Premiere „Liebelei“ im Gespräch mit Andrea Gerk

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Nach dem großen Erfolg, den die Salzkammergut Festwochen Gmunden 2022 mit Schnitzlers Skandalstück „Reigen“ erzielt haben, präsentierten wir im heutigen Sommer das Werk, das dem Autor 1895 seinen ersten uneingeschränkten Erfolg und damit seinen Durchbruch als Bühnenautor brachte: „Liebelei“. Die Geschichte des jungen Mädchens Christine aus der Vorstadt, das sich ernsthaft in Fritz verliebt, der sie zunächst als Zeitvertreib betrachtet und, als er beginnt sich ernsthaft für sie zu interessieren, völlig sinnlos umgebracht wird.

Schnitzler verwandelt den Typus des Volksstücks in ein brisantes psychologisches Drama. Wie kaum ein anderer Autor seiner Zeit beherrscht er die Kunst, seine Figuren mit knappen Dialogen unglaublich viel sagen zu lassen und gesellschaftliche Missstände und zwischenmenschliche Tragödien bar jeder Sentimentalität zu zeigen. Seine Figuren sind unheimlich genau gezeichnet, jeder Blick, jede Geste, jedes Wort ist von Bedeutung, genauso jedes fehlende.

Das sich durchziehende Thema der Frau, die nicht mehr hineinpasst in das althergebrachte Bild einer von Männern dominierten Gesellschaft, macht Schnitzlers Werk aktuell – dafür wird auch der Blick der jungen Regisseurin Anna Stiepani sorgen. Diese verdiente ihre ersten Sporen am Burgtheater und konnte anschließend auch auf deutschen Bühnen vom Staatstheater Nürnberg bis Schauspielhaus Bochum Erfolge feiern. Die Kritik bescheinigte ihr: „Sie inszeniert phantasievoll und packend… Stiepani und ihre Ausstatterin Thurid Peine, ein Duo, von dem man gerne mehr sehen will.“

Koproduktion mit dem Landestheater Linz

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Andrea Gerk
Donnerstag, 11. Juli, 23:05, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Oberösterreich, Sommer, Festival

SPANNEND! UND DAS IN SALZBURG! – Bilanz der Ära Bettina Hering im Falter 34/23

August 23, 2023 Martin Pesl

Bettina Hering © Salzburger Festspiele/Weltbild

Sieben Sommer lang gestaltete Bettina Hering das Sprechtheaterprogramm der Salzburger Festspiele. Sie erneuerte den „Jedermann“, erhöhte die Frauenquote und verwirklichte ungeahnte Kopfgeburten. Jetzt hört die Schweizerin auf

Vor Vorstellungsbeginn ergreift die Schauspielchefin der Salzburger Festspiele das Mikrofon. „Sie wollen nicht mich sehen, ich weiß“, sagt Bettina Hering, um den Sachverhalt zu schildern und das Publikum bei Laune zu halten. So steigt sie immer ein, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte – etwa bei spontanen Umbesetzungen. 

„Sie wollen nicht mich, sie wollen den Jedermann sehen“, hieß es diesen Sommer einmal auf dem Domplatz, als es noch tröpfelte, die Ponchos ausgegangen waren und sich das Orchester trotzdem auf einen Abend im Freien einstimmte.

Hering erklärte, das Wetter sei instabiler als angekündigt. Die Aufführung werde jetzt aber dennoch beginnen. Sollte doch noch eine Übersiedlung ins Festspielhaus folgen, würde man dies bestimmt mitbekommen. Die Leute lachten, der „Jedermann“ ging los, der Regen hörte auf und kehrte brav erst zehn Minuten nach dem Schlussapplaus wieder.

Für das Wetter ist Bettina Hering nicht verantwortlich, aber den Eindruck effizienter Krisenbewältigung hinterlässt die Schweizerin doch, wenn sie nach sieben Jahren als Schauspielchefin die Salzburger Festspiele verlässt. Ihre letzte Premiere „Die Wut, die bleibt“ ging vergangenes Wochenende unter großem Jubel über die Bühne.

Bevor die Festivalausgabe am 31. August endet, versammelt Hering noch dreizehn Schauspielerinnen zu einer Marathonlesung von „Das andere Geschlecht“, dem Hauptwerk der französischen Philosophin und „Ur-Feministin“ Simone de Beauvoir.

Behutsamer Feminismus ist ein sichtbarer Verdienst von Hering: Als erste Frau in ihrer Position gab sie Autorinnen und Regisseurinnen im Programm eine Stimme. Das ging sie unaufdringlich an, um das tendenziell konservative Festspielpublikum nicht zu verschrecken: Im Sommer 2017, als sie neben Intendant Markus Hinterhäuser ihre Funktion übernahm, eröffnete sie (nach dem „Jedermann“) mit zwei etablierten Regisseurinnen: Andrea Breth und Karin Henkel inszenierten Stücke von Harold Pinter und Gerhart Hauptmann mit sicherer Hand und namhaften Ensembles.

Weiterlesen im Falter 34/23

In Autor Tags Salzburg, Festival, Theater, Kommentar, Falter, Sommer
Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Wiener Festwochen
  • Burgtheater
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl