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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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HERR RODRIGUES, WER WAR IHR VATER? – Interview mit Tiago Rodrigues in der Festwochen-Beilage zum Falter 19/25

May 27, 2025 Martin Pesl

© Christophe Raynaud de Lage

Mit seinem neuen Stück schreibt der portugiesische Theatermacher Tiago Rodrigues das Werk seines Vaters fort

Gerade hat Tiago Rodrigues das Programm des diesjährigen Avignon-Festivals vorgestellt, das er seit 2022 leitet. Es ist daher „stressig, aber normal stressig“. Perfekt für ein Telefonat über Rodrigues’ neue Produktion.

Falter: Herr, Rodrigues, wer war Ihr Vater, von dem Ihr Stück handelt?

Tiago Rodrigues: Mein Vater wuchs im Norden Portugals auf, studierte Literatur und arbeitete dann erst als Lehrer, dann als Journalist. Während der Diktatur musste er wegen seiner antifaschistischen Haltung kurzzeitig ins französische Exil. Als die Demokratie kam, arbeitete er dann wieder in Portugal zu Gesellschafts- und hauptsächlich Politikthemen.   

Als er tödlich erkrankte, machte Ihr Vater im Krankenhaus jeden Tag Notizen. Später entdeckten Sie, dass das Notizbuch fast nur Kritzeleien enthielt. Waren Sie enttäuscht?

Rodrigues: In seinem Namen, ja. Denn er war ein stiller Charakter, mehr Leser als Redner, und kommunizierte zeitlebens vor allem über sein Schreiben. Also war klar, dass er in seinen letzten Wochen noch einen Artikel schreiben, sein Werk vollenden wollte. Mit den Mitteln des Theaters habe ich versucht, etwas fertigzustellen, was der Tod unterbrach. 

Ihr Vater starb 2019. Warum gibt es dieses Stück über ihn erst über fünf Jahre später?

Rodrigues: Normalerweise betrachte ich mein ganzes Leben durch die Künstlerlinse. Oft denke ich, noch bevor ein Erlebnis vorbei ist, über die Umsetzung nach. Bei meinem Vater war das anders, vielleicht, weil ich weiß, dass er nicht gern Hauptfigur eines Stückes wäre. Erst, als mich Milo Rau kürzlich einlud, einen Beitrag zur Reihe „Histoire(s) du théâtre“ am NT Gent zu machen, beschloss ich, seine letzte Reportage für ihn fertigzustellen. Ich fand, es sei genug Zeit vergangen und ich könne ihn jetzt ein wenig ärgern. 

Was hat es mit dem Titel „No Yogurt for the Dead“ auf sich?

Rodrigues: Der einzige richtige Satz in dem Heft lautete: „Wer tot ist, kann keinen Jogurt essen.“ Er hatte immer gefunden, Jogurt sei lächerlich und kindisch. Im Spital bekam er ihn serviert und, siehe da, fand ihn richtig gut, wollte immer mehr davon. Es war witzig und tragisch zugleich, denn er behielt recht: Er wurde wieder zum Kind. Mich rührte zu sehen, dass jemand am Lebensende noch eine neue Leidenschaft entwickeln kann.

Weiterlesen in der Beilage „Wiener Festwochen 2025“ zum Falter 19/25

In Autor Tags Interview, Falter, Wiener Festwochen, Festival, Theater, Wien, Portugal

STRASSENBAHN ZUR FREUNDLICHKEIT – Reisebericht im Traffic-News-to-Go 61

March 15, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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© Martin Thomas Pesl

Unser Autor ist Wiener und verbrachte im Winter zwei Tage in der portugiesischen Hauptstadt. Dabei erkannte er, warum Lissabon entgegen der allgemeinen Einschätzung kein Wien des Südens ist – zum Glück.

Manche vergleichen Lissabon mit Wien, weil die Melancholie des Fado etwas Morbides an sich habe wie das Wienerlied, wegen der prachtvollen Architektur und der Aura des Vergangenen. Wer im Februar aus Wien nach Lissabon kommt, kann diesen Vergleich nur beglückt weglachen. Bei nahezu blauem Himmel auf einem „Mirador“ genannten Aussichtspunkt über dem Tejo friedlichst den Sonnenuntergang betrachten und einer immer größer werdenden Gruppe jammender Musiker lauschen – so eine Session wäre an Wiens Donauufer im Winter ausgeschlossen und liefe im Sommer hipper, hektischer ab.

Dann schon eher San Francisco, aus zwei Gründen: Eine der beiden Brücken, die in Lissabon über den in der Nähe der Atlantikmündung schon beeindruckend breiten Tejo führt, sieht der Golden Gate Bridge zum Verwechseln ähnlich. Und es gibt sie auch hier, die legendären Straßenbahnen. Lissabons Cable Cars sind freilich meist entweder so überfüllt, dass der Fahrer einen nicht mehr einsteigen lässt, oder durchaus moderne Garnituren ohne Vintage-Charme. Auch die darf man jedoch getrost nehmen, um am Nordufer des Tejo etwa aus den Altstadtbezirken Alfama, Bairro Alto und Baixa nach Belém zu gelangen.

Erstere sind für Reisende wie geschaffen zum Flanieren, zum Staunen, weil an jeder Ecke einer engen, gepflasterten Straße ein neues, perfekt komponiert scheinendes Idyll aus blumengeschmückten Balkonen, einladenden Kaffeehaustischen und behangenen Wäscheleinen wartet.

Mehr im Traffic-News-to-Go 61

In Autor Tags Reise, Bericht, Portugal

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℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl