Sabine Mitterecker schenkt Elfriede Jelinek zum 70er eine wohlklingende Inszenierung von „Schatten (Eurydike sagt)“
Elfriede Jelinek soll sich besonders gefreut haben, dass ein Stück von ihr an einem Ort aufgeführt wird, wo früher Särge hergestellt wurden. „Schatten (Eurydike sagt)“, dieser galliger Monolog der gen Unterwelt entkörperten Sängersgattin, der auch eine Reflexion über die Vergnüglichkeiten des Totseins ist, passt besonders gut in die nunmehrige Kulturstätte F23 in Liesing, einer Art Jenseits für Wiener.
In „Schatten“ kommentiert eine moderne, shoppingsüchtige Version der Sagengestalt Eurydike kommentiert ihr Leben, ihren Tod und – recht peinlich berührt – den Versuch ihres Mannes, des Sängers Orpheus, sie mithilfe seiner Gesangskünste ins Leben zurückzuholen, wo er sie erst recht wieder als Objekt behandeln würde.