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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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NACHSPIEL – Glosse zum Davydova-Rauswurf in Salzburg

December 3, 2024 Martin Pesl

Marina Davydova © Vera Martynov

Die Meldung war knapp gehalten: Wegen diverser verdienstlicher Verstöße lösen die Salzburger Festspiele den Vertrag ihrer Schauspielchefin Marina Davydova mit sofortiger Wirkung auf. Man konnte sich richtig vorstellen, wie Intendant Markus Hinterhäuser mit zusammengebissenen Zähnen hinter seiner Pressereferentin steht und knurrt: „Bringen wir’s endlich hinter uns!“

Wir sind in Österreich. Dass jemand Dienstreisen mit Privatem vermischt oder bei einem Kulturfestival im Ausland mitarbeitet, ohne Bescheid zu sagen, ist normalerweise Grund für ein Schulterzucken, nicht für eine Entlassung. Ganz offensichtlich handelt es sich um einen lange gesuchten, willkommenen Anlass für die Trennung.

Weiterlesen im Falter 49/24

In Autor Tags Kommentar, Falter, Salzburg, Festival

KULTUR HEUTE – Bericht von der Programmpräsentation der Salzburger Festspiele 2025

December 3, 2024 Martin Pesl

Intendant Markus Hinterhäuser © SF/Marco Riebler

Auftrag

Bericht von der Programmpräsentation der Salzburger Festspiele 2025 im Gespräch mit Susanne Luerweg

Auftraggeber

Deutschlandfunk

Projektinfo

„Ich werde in den Tod geboren“, lässt der Meister des Endspiels, Samuel Beckett, seinen Protagonisten Malone in einem Zeit und Raum auflösenden Monolog über das Ende und das Nichts sagen. An solchen Extrempunkten des menschlichen Daseins begegnen wir auch den Protagonist·innen des kommenden Festspielsommers: in Peter Eötvös’ Drei Schwestern den fast vergessenen Bewohnern einer russischen Provinzstadt; in SchönbergsErwartung einer durch den Wald irrenden Frau und in Mahlers „Abschied“ einem klagend einsamen Wanderer. Einem Arzt im todbringenden Schneesturm von Vladimir Sorokin und der verzweifelten Seherin Kassandra bei Christa Wolf und Michael Jarrell.

Wir blicken nach Rom und Ägypten, in die historischen Machtzentren um Caesar, auf Macbeth in Schottland und Maria Stuart in England. Wir treffen auf Mächtige, die dem Unausweichlichen entgegensehen. Sie alle stehen kurz vor dem Ende, starren mitten hinein (Verdis und Sciarrinos Macbeth), fürchten es (Händels Giulio Cesare), inszenieren es triumphal (Donizettis Maria Stuarda) oder rufen es sehnsüchtig herbei (Drei Schwestern). Sie erwarten es in einsamer Verlassenheit (Jarrells Kassandra), erleben es im Fieber höchster Erregung (Erwartung) oder finden schließlich Trost und Überwindung im Kosmos (in Mahlers Lied von der Erde).
Wie unter einem Brennglas verdichten sich in den Werken dieses Festspielsommers unsere Fragen, unsere Zweifel, unsere Einsamkeiten, unsere Ängste und lichtesten Hoffnungen – ähnlich wie bei Hofmannsthals Jedermann, der im Angesicht des Todes Rückschau hält, dessen Erinnerungen in der Todesstunde gerinnen – und der dennoch Erlösung erfährt.
 
Während Karl Kraus, erschüttert von den Schrecknissen des Krieges, in seinem monumentalen Drama Die letzten Tage der Menschheit „vor dem Totenbett der Zeit“ zu stehen meint und Macbeth das Weltende herbeiruft, eröffnet sich für Mahlers Wanderer ein Hoffnungsraum: „Allüberall und ewig blauen licht die Fernen!“ Auch bei Mozart bricht sich immer das Licht Bahn – und selbst Sorokins Schneesturm „führt uns ins Herz der Helligkeit“. Denn jeder Vision vom Ende der Welt wohnt auch eine Vision von etwas Neuem inne.
 
In der Spannung zwischen gegenwärtigem Handeln und der Vorstellung von Zukunft ist unser Menschsein bestimmt. Darin entzündet sich auch die große philosophische Frage nach der Willensfreiheit des Menschen oder der schicksalhaften Determiniertheit unseres Handelns, der wir in der Ouverture spirituelle nachspüren.

So unterschiedlich das Ende beschrieben und komponiert, erwartet, gefürchtet oder beschworen wird – nur der Spielcharakter der Kunst erlaubt es, dass wir uns in anderen spiegeln, dass wir andere im Erleben ihres eigenen Endes begleiten. Daraus erwachsen dem Publikum, den Zuschauenden – also uns – Möglichkeiten des Handelns, eröffnen sich Räume der Fantasie, der Verwandlung, der Transformation.

Kristina Hammer · Markus Hinterhäuser · Lukas Crepaz
Direktorium der Salzburger Festspiele


Kultur heute
Moderation: Susanne Luerweg
Dienstag, 3. Dezember 2024, 17:35 Uhr

In Sprecher Tags Deutschlandfunk, Salzburg, Festival, Bericht

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Kommentar zur Entlassung von Marina Davydova auf Deutschlandfunk Kultur

November 29, 2024 Martin Pesl

Marina Davydova © SF/Neumayr/Leo

Auftrag

Analyse der Entlassung von Marina Davydova im Gespräch mit Marietta Schwarz

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

THEMA

Die Salzburger Festspiele haben sich heute völlig überraschend von ihrer Schauspielchefin Marina Davydova getrennt. Eigentlich sollte sie in den nächsten Tagen das Programm für 2025 bekanntgeben, aber jetzt wurde das Dienstverhältnis mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Als Grund wird ein Compliance-Verstoß angegeben. Hat Davydova eine Nebentätigkeit verschwiegen?

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
Donnerstag, 28. November 2024, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Kommentar, Kulturpolitik, Salzburg, Festival, Deutschlandfunk Kultur

IDENTITÄT: WEISS NICHT – Nachtkritik aus dem Residenztheater München

November 22, 2024 Martin Pesl

Lisa Wagner © Birgit Hupfeld

Robert Ickes an heutigen Identitätsdiskursen geschärfte Schnitzler-Bearbeitung "Die Ärztin" macht weiter die Runde. Regisseur Miloš Lolić hat das Stück jetzt am Residenztheater München inszeniert und zeigt, wann Identität eine Rolle spielt.

22. November 2024. Seit der Brite Robert Icke seine Arthur-Schnitzler-Bearbeitung "Die Ärztin" Anfang 2022 selbst am Wiener Burgtheater inszenierte, macht das Drama die Runde im deutschsprachigen Raum. Häusern wie der Burg gibt es die Möglichkeit, zu zeigen: Schaut her, wir haben ein diverses Ensemble. Icke nimmt die Handlung von Schnitzlers "Professor Bernhardi" – ein jüdischer Arzt, der einem katholischen Priester den Zugang zu einer sterbenden Sepsispatientin verweigert, wird Opfer antisemitischer Intrigen – und versetzt ihr in unserer schwierigen Ära identitätspolitischer Schlachten ein paar zusätzliche Drehs.

Dabei spielt Robert Icke geschickt mit einem Meta-Mittel, das in der angloamerikanischen Theaterwelt längst üblich ist, bei uns allerdings noch für Irritation sorgt: der "farbenblinden" Besetzung. Während Frauen mittlerweile recht umstandslos Männerrollen spielen und umgekehrt, wollen gerade in "realistischen" Dramen immer noch optische Illusionen aufrechterhalten werden. Blutsverwandtschaft etwa: Kann eine PoC die Tochter zweier Weißer spielen? Theoretisch natürlich. In der Praxis kommt es kaum vor.

Kluge Auswüchse des Diskurs

Deshalb dauert es in der Regel, bis beim Publikum der Groschen fällt: Dass Cathrin Störmer einen Arzt namens Michael spielt, okay. Aber als nach exakt einer Stunde erstmals erwähnt wird, der betroffene Priester sei ein Schwarzer gewesen, geht auch im Münchner Cuveillèstheater verlässlich ein existenzielles Raunen durch den Saal. Denn Thomas Reisinger ist ein weißer Schauspieler, der bald darauf auch als Vater der verstorbenen Patientin auftritt, und der ist ... weiß man nicht. Identität, das zeigt uns Icke klug auf mehreren Ebenen, spielt eben erst eine Rolle, wenn sie angesprochen wird.

Weiterlesen …

In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, München, Bayern
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