• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

KULTUR HEUTE – Kritik aus dem Akademietheater im Deutschlandfunk

November 8, 2024 Martin Pesl

© Tommy Hetzel

Alle haben sie Budapest hinter sich gelassen und sind in die neue Welt gegangen: die Columbia University in New York, wo ein wohlgenährter Rektor die vier Naturwissenschaftler nach und nach willkommen heißt: Leó Szilárd, Jenő Wigner, Ed Teller und Pál Erdős – obwohl letzterer in Wahrheit gar nicht Teil des „Manhattan Project“ war.

Ein verschlossener Koffer am Fußende des Bettes
in einer bescheidenen Pension
in New York
1938.
Leó Szilárd hat ihn nie aufgemacht
seit seiner Landung hier,
in Amerika,
wo man ins Kino geht,
um Greta Garbo zu sehen,
und wo alle diesen neuen Comic lesen,
mit einem Typen im blau-roten Pyjama,
der vom Planeten Krypton kommt.
Wobei
auch Greta Garbo
und der Typ mit dem Pyjama,
auch sie
nicht hier geboren,
auch sie
mit einem Koffer hergekommen sind.

Der erste Teil der dreistündigen deutschsprachigen Erstaufführung widmet sich in eingängigen, gebetsmühlenartigen Wiederholungen den unterschiedlichen Charakteren der vier jüdischen Forscher.

Der Koffer ist dabei ein zentrales Motiv: Ein Ungar hat alles aus der alten Heimat mitgenommen, der andere nichts. Einer hat seinen Koffer noch nicht ausgepackt, der andere hat in dem seinen nur, wie es heißt, die Gabe der inneren Ruhe.

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Karin Fischer
Freitag, 8. November 2024, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Deutschlandfunk

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Akademietheater auf Deutschlandfunk Kultur

November 7, 2024 Martin Pesl

Auftrag

Besprechung der Premiere „Manhattan Project“ im Gespräch mit Charlotte Oelschlegel

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Robert Oppenheimer wird 1942 mit der Leitung des Manhattan Projects betraut, dessen Aufgabe es ist, die Kernspaltung militärisch nutzbar zu machen. Mit einem disparaten, aber ebenso genialen Forscherteam, bestehend aus vor den Nazis geflohenen ungarischen Juden, macht er sich an die Arbeit. Würde eine solche Bombe den Weltkrieg beenden? Das neue Theaterstück von LEHMAN BROTHERS-Autor Stefano Massini basiert auf wahren Ereignissen und spitzt die verschiedenen Interessen, die hinter dem Bau der ersten Atombombe standen, zu einer unaufhaltsamen Kettenreaktion zu. Der Text erzählt vielschichtig von wissenschaftlichem Ehrgeiz und menschlichen Zweifeln, von Ursachen und Wirkungen.

Im Kontext heutiger politischer Verhältnisse ist Stefan Bachmanns erste Inszenierung als BURG-Direktor eine dringliche Auseinandersetzung mit den Fragen von Fortschritt und Verantwortung.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Charlotte Oelschlegel
Donnerstag, 7. November 2024, ab 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Burgtheater, Wien

VERVIELFACHT, VEREINFACHT – Sammelkritik aus Burg- und Akademietheater in der Theater heute 11/24

October 28, 2024 Martin Pesl

© Lalo Jodlbauer

Die neue Burg-Direktion nimmt Fahrt auf – neben Therese Willstedts „Orlando“-Adaption stehen zwei Solos auf dem Programm: Thomas Bernhards „Holzfällen“ mit Nicholas Ofczarek und Stefan Zweigs „Schachnovelle“ mit Nils Strunk

Stressfrei ist Stefan Bachmanns Start an der Burg nicht über die Bühne gegangen. Einige der ersten Premieren seiner Direktion waren vom Pech verfolgt. Für den Eröffnungs-„Hamlet“ (Theater heute 10/2024) hatte der angekündigte Star, Ifflandring-Träger Jens Harzer, schon vor dem Sommer abgesagt. Zum Premierenapplaus kam Regisseurin Karin Henkel dann auch noch mit Beinschiene und Krücken auf die Bühne gehumpelt. Da wunderte dann niemanden mehr, dass der grundsätzlich charmante Abend unfertig wirkte. Eine solche Verletzung, wie auch immer sie entstanden sein mag, hatte wohl weitere Probenausfälle nach sich gezogen. Aber so ein Neustart lässt sich halt auch nicht einfach verschieben. 

Kurz darauf fiel die nächste Ringträgerin aus: Kammerschauspielerin Regina Fritsch (Anna-Seidler- und Albin-Skoda-Ring) erkrankte wenige Tage, bevor sie die Titelrolle des Argan in Bachmanns eigener Molière-Inszenierung „Der eingebildete Kranke“ hätte übernehmen sollen. Die ursprüngliche Kölner Besetzung, Rosa Enskat, sprang ein. Was eine Wiener Fassung hätte werden sollen, blieb in Sachen Humor sehr bundesdeutsch. 

„Orlando“, die Eröffnungspremiere im Akademietheater, ging problemlos über die Bühne. Sogar die Renovierung der Bestuhlung war zeitgerecht abgeschlossen worden – für Bachmann, der am Schauspiel Köln zuvor jahrelang ein Ausweichquartier bespielt hatte, sicherlich eine ungewohnte Erfahrung. Auch hier war freilich etwas besonders: Eine der sieben Spieler:innen, Nina Siewert, trat hochschwanger auf. Bereits wenige Vorstellungen später wurde sie durch die im Programmheft bereits angeführte Zweitbesetzung Andrea Wenzl ersetzt.

Diese Umbesetzung dürfte ins Gewicht fallen, denn obwohl in der Inszenierung der Schwedin Therese Willstedt sieben gleichberechtigte Orlandos zwischen Lamellenvorhängen hervorhuschen und sich auch lustvoll matchy-matchy kleiden, kommt Siewert/Wenzl eine besondere Rolle zu. Sie ist diejenige Orlando-Figur, die sowohl anfangs als auch am Ende den existenzialistischen Charakter der Aufführung auf den Punkt bringt: „Ich bin immer noch hier. Oder?“

Virginia Woolfs Schelmenroman aus dem Jahr 1928 wird derzeit besonders häufig fürs Theater adaptiert. Der Grund dafür ist klar: Eine Figur, die als Mann beginnt und im Zuge einer Reise durch die Jahrhunderte zur Frau wird, entspricht dem Zeitgeist mindestens so sehr wie die Locken-Vokuhila-Perücken, die alle sieben auf der Bühne hier tragen. Dass die britische Schriftstellerin die spontane Transition (und das Ausbleiben äußerlicher Alterung) mit ihrem fantasievoll frechen Humor weder erklärte noch ein großes Getöse darum machte, tut wohl. Man möchte mit dem Buch winken und milde lächelnd sagen: Seht ihr, geht doch.

Weiterlesen in der Theater heute 11/2024

In Autor Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Theater heute

KULTUR HEUTE – Kritik aus dem Burgtheater im Deutschlandfunk

October 25, 2024 Martin Pesl

© Tommy Hetzel

Dieser Mensch hat von Anfang an keine Chance. Toto wird im Ostdeutschland des Jahres 1966 geboren.

Schwester:
Herzlichen Glückwunsch, es ist ein, äh ...

Toto ist ein Hermaphrodit. 

Schwester:
Es ist ein ... (Kotzgeräusche) ... ein (Hust- und Kotzgeräusche)

Weder Junge noch Mädchen.

Arzt:
Dass ein Kind nicht mit eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren wird, ist ja keine Seltenheit. Wir können da operativ erstaunliche Dinge machen.

Doch der Arzt macht nichts. Toto wird der Einfachheit halber als Junge bezeichnet. Die verwahrloste Mutter weiß nicht, wer der Vater ist, gibt das Kind in ein Heim und stirbt. Es beginnt ein Leben voller Güte und Menschenliebe. Selbst geliebt zu werden, bleibt Toto aber bis ins hohe Alter verwehrt.

Sibylle Berg schrieb die trostlose Geschichte 2012 in ihrem Roman mit dem sarkastischen Titel „Vielen Dank für das Leben“ auf 400 Seiten auf. Für die Uraufführung des Stoffes am Wiener Burgtheater durch den Regisseur Ersan Mondtag hat sie selbst die Fassung beigesteuert – oder besser gesagt: das Libretto.

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Anja Reinhardt
Freitag, 25. Oktober 2024, 17:35 Uhr
Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Deutschlandfunk
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Wiener Festwochen
  • Interview
  • Burgtheater
  • Performance
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Tanz
  • Buch
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl