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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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IHR NAME IST DIRNDLN, RABTALDIRNDLN – Performace-Rück- und -Vorschau im Falter 40/20

September 29, 2020 Martin Pesl
Mission: Impossible? Gudrun Maier rettet hier noch Graz und bald schon Wien © Nikola Milatovic

Mission: Impossible? Gudrun Maier rettet hier noch Graz und bald schon Wien © Nikola Milatovic

In Graz misslingt der Fake-Filmdreh der Rabtaldirndln – für die Brut-Eröffnung ist das gut

Was, wie? Ich soll eine Geheimhaltungsklausel unterschrieben haben? In einem Vertrag? Daran kann ich mich gar nicht erinnern. Aber so ist das eben beim Film. Da entsteht ein großes, aufwändiges Action-Movie mit den Rabtaldirndln in der Weltretterinnenhauptrolle, und wir, die wir uns maskiert und orientierungslos auf dem Parkplatz eines abbruchreifen Gebäudes hinterm Grazer Hauptbahnhof eingefunden haben, sind die Komparserie. Wir müssen gar nicht versuchen, uns auszukennen, denn es wird eh nicht chronologisch gedreht. Dass wir keine Kameras sehen, ist übrigens normal, die sind mikroskopisch klein und überall verteilt, auch im Vorderzahn eines Rabtaldirndls.

Natürlich ist das alles Blödsinn, und im Einstiegssatz gibt Rabtaldirndl Gudrun Maier das auch unumwunden zu: „Wir tun jetzt so, als würdet ihr glauben, dass wir einen Film drehen.“ Dieser Selbstbetrug wird dann zweieinviertel Stunden durchgezogen. 

Normalerweise machen die Rabtaldirndln gesellschaftskritische Abende über Landflucht oder den Pflegenotstand. Der steirische Performerinnentrupp entwickelt diese in einem Haus in Hainersdorf – im so genannten Rabtal, das es mit einem a aber gar nicht gibt – und zeigt sie oft auch dort. Jetzt aber wollten die Dirndln hoch hinaus, holten sich den Regisseur Yosi Wanunu von der Nestroypreis-gekrönten Gruppe Toxic Dreams und veranstalteten einen aufwändigen Actionparcours mit mehreren Filmsets unter dem Titel „Die Stadt der Rabtaldirndln“. Nach einem Probelauf in der Heimat eröffnet die Produktion am Samstag in einer Wien-Version die neue Saison am Brut.

Mehr im Falter 40/20

In Autor Tags Theater, Performance, Film, Steiermark, Wien, Kritik, Falter

EIERLEGENDE WOLLMILCHSAU – Kritik aus dem Burgtheater im Falter 40/20

September 29, 2020 Martin Pesl
Großes Drama von und mit Frauen: Marie-Luise Stockinger als Sally © Marcella Ruiz Cruz

Großes Drama von und mit Frauen: Marie-Luise Stockinger als Sally © Marcella Ruiz Cruz

Wehklagen über den Untergang des Theaters kommen aus verschiedenen Ecken. Einige finden, der von Männern verfasste Klassikerkanon eigne sich nicht mehr für heutige Ensembles. Sie besetzen Hamlet und Co. mit Frauen, was wieder die Puristen empört. Andere sind genervt, dass immer mehr Filme, Romane und aktuelle Diskurse als Vorlage herhalten müssen, und schauen lieber Netflix. 

Statt zu jammern, nimmt sich die britische Dramatikerin Lucy Kirkwood, Jahrgang 1983, all dieser Probleme an. Kirkwood, die auch Drehbucherfahrung hat („Skins“), landet in London derzeit einen Hit nach dem anderen. Ihr Thriller „Das Himmelszelt“ wurde Anfang 2020 am National Theatre uraufgeführt. In Corinna Brochers Übersetzung ist er mit der Premiere am Burgtheater nun auch im deutschsprachigen Raum angekommen. Häuser, die sich das große Figurenpersonal leisten können, werden es nutzen, um zu zeigen: Es geht doch, mehr davon! Das postmoderne Drama, das 1759 spielt, aber erkennbar dem Geist einer Feministin im 21. Jahrhundert entspringt, bietet Rollen für 14 Frauen und zwei Männer.

Der Stoff ist ein Original und originell: Während ein englisches Dorf auf das Vorbeiziehen des Halleyschen Kometen wartet, wird die junge Sally für einen Mord zum Tod durch den Strang verurteilt. Als sie sagt, sie sei schwanger und dürfe daher nicht hingerichtet werden, tritt ein Geschworenengericht aus zwölf Frauen an, diese Aussage zu überprüfen. Dabei ist der Gerichtsdiener anwesend, hat aber Redeverbot.

Mehr im Falter 40/20

In Autor Tags Falter, Kritik, Theater, Burgtheater

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Burgtheater auf Deutschlandfunk Kultur

September 27, 2020 Martin Pesl
© Marcella Ruiz Cruz

© Marcella Ruiz Cruz

Auftrag

Besprechung der deutschsprachigen Erstaufführung „Das Himmelszelt“ im Gespräch mit Gabi Wuttke 

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Am 13. März 1759 fliegt Halley sehr nahe an der Erde vorbei. Er ist einer der lichtstärksten Kometen, der sich alle 74 bis 79 Jahre unserem Planeten nähert, das nächste Mal voraussichtlich am 28. Juli 2061. Wie ein etwas unzuverlässiges Uhrwerk verbindet er die Zeiten. Sein Auftauchen kann im März 1759 auch in einem kleinen Dorf an der englischen Ostküste beobachtet werden, wo eine verurteilte Mörderin um ihr Leben kämpft. Sally Poppy ist von ihrem Mann angeklagt worden, ein junges Mädchen auf grausame Weise ermordet zu haben. Als ihr Todesurteil verkündet wird, behauptet sie schwanger zu sein. Da das Urteil gegen sie nicht zugleich an dem unschuldigen Leben in ihrem Körper vollstreckt werden kann, müsste die Hinrichtung in diesem Fall ausgesetzt werden. Um die Wahrheit oder Unwahrheit ihrer Behauptung festzustellen, werden zwölf angesehene Frauen des Dorfes als Geschworene von ihrer häuslichen Arbeit abberufen. Plötzlich und unfreiwillig macht man sie zu Agentinnen eines Rechtssystems, das ihnen fremd und feindlich gegenübersteht. Der Körper der Angeklagten ist das Schlachtfeld, auf dem der Kampf um Recht und Unrecht ausgetragen wird. Und draußen wütet der Mob, der die Kindermörderin hingen sehen möchte.

“Es geht darum, wie Demokratie funktioniert, was es heißt, eine Stimme abzugeben, und wie wir innerhalb der gegebenen Strukturen Handlungsmacht erlangen können.” Die britische Dramatikerin Lucy Kirkwood hat ein klassisches Gerichtsdrama in unklassischer Besetzung geschrieben, eine Mischung aus DIE ZWÖLF GESCHWORENEN und HEXENJAGD für ein fast ausschließlich weibliches Ensemble.

Am 27. September ab 23:05 Uhr live auf Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Theater, Salzburg, Festival

„THEATER SOLLTE IMMER FÜR KINDER SEIN“ – Interview mit Robert Wilson im Falter 39/20

September 23, 2020 Martin Pesl
Aurore Déon spielt den Elefanten. Ihre Großmutter war Geschichtenerzählerin © Lucie Jansch

Aurore Déon spielt den Elefanten. Ihre Großmutter war Geschichtenerzählerin © Lucie Jansch

Der US-Theatermagier Robert Wilson bringt „Das Dschungelbuch“ nach St. Pölten

Er kommt aus Waco, Texas, aber dort will er nicht mehr sein: zu rassistisch und engstirnig das Umfeld. Robert Wilson lebt schon lange in Paris. Von dort aus hat der heute knapp 79-jährige Regisseur im letzten halben Jahrhundert die Ästhetik des modernen Theaters geprägt: mit einer bestimmten Körperlichkeit seiner Schauspieler, einem besonderen Einsatzes von Licht und einer schlichten, fast naiven Bildsprache. Auch „Das Dschungelbuch“ entstand in Paris. Rudyard Kiplings berühmte Geschichten vom Jungen, der bei den Affen aufwuchs, brachte Wilson mit Musik des Schwesternduos CocoRosie auf die Bühne. Bevor die Produktion am Wochenende im Festspielhaus St. Pölten gastiert, telefonierte „Bob“, wie ihn alle nennen, mit dem Falter.

Falter: Mister Wilson, sind Sie froh, in Paris und nicht in Amerika zu sein?

Robert Wilson: Es ist hier sicherer als in den Vereinigten Staaten. Die Franzosen haben praktisch meine Arbeit entdeckt. Vor acht Jahren habe ich hier mal acht Produktionen in einer Saison gemacht. So viel habe ich in Amerika in meinem Leben nicht zustande gebracht. 

„Das Dschungelbuch“ ist 125 Jahre alt. Was erzählt es Ihnen heute?

Wilson: Wie jedes große literarische Werk ist es voller Zeit und somit auch zeitgemäß. Es geht um soziale und ethnische Gerechtigkeit, Themen, über die wir Tag für Tag sprechen.

Diese Themen werden anhand von Tieren behandelt.

Wilson: Deshalb ist der Stoff auch so perfekt für mich. Bei mir nähern sich die Menschen oft dem Verhalten der Tiere an. Wie schaut ein Grizzlybär? Wie geht ein Hund auf einen Vogel zu? Da lauscht der ganze Körper, nicht nur die Ohren. 

„Das Dschungelbuch“ ist ab zehn Jahren geeignet. Worin liegt für einen Starregisseur der Reiz, Theater für Kinder zu machen?

Wilson: Theater sollte immer für Kinder sein. Selbst wenn man „Medea“ macht, ein Stück, in dem eine Mutter ihre Kinder tötet, sollte man sich vorstellen, dass ein Kind im Publikum sitzt. Wenn wir Kindern Grimms Märchen vorlesen, tun wir das auch mit Leichtigkeit und Humor, damit sie gut schlafen.

Sie haben aber auch schon düstere Stoffe bearbeitet, zum Beispiel Samuel Beckett. 

Wilson: Stimmt, damit waren wir auch in St. Pölten! Aber das ist ein gutes Beispiel. Wir kaufen eine Karte für ein Stück mit dem Titel „Glückliche Tage“. Dann sehen wir eine Frau, die in einem Erdhügel steckt, und sie sagt: „Wieder ein glücklicher Tag“. Wir sehen ein tragisches Bild, aber es ist ein glücklicher Tag. Der Himmel kann nicht ohne die Hölle existieren. Becketts Lieblingsschauspieler waren Buster Keaton und Charlie Chaplin!

Mehr im Falter 39/20

In Autor Tags Falter, Interview, Theater, Niederösterreich, Tier
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