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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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LET'S TALK ABOUT DEATH – Setbesuchsbericht im Falter 18/20

April 29, 2020 Martin Pesl
Kai Krösche, Victoria Halper und Laura Andreß (v.l.n.r.) sind Darum. Ihr Film führt hinter kafkaeske Türen des Todes © Martin Thomas Pesl

Kai Krösche, Victoria Halper und Laura Andreß (v.l.n.r.) sind Darum. Ihr Film führt hinter kafkaeske Türen des Todes © Martin Thomas Pesl

Das Kollektiv Darum wandelt seine abgesagte Performance „Ausgang: offen“ in einen Film um

Franz Kafka hätte seine Freude: Der Tod ist ein Gang in einem leeren Bürogebäude. Die Sterbende öffnet eine Tür nach der anderen, mit Aufschriften wie „Der Verlust“ oder „Der Kreislauf“. In den Räumen dahinter trifft sie auf einsame Gestalten, die sie in kurzen Monologen auf das Ende einschwören. 

Das einstige Siemens-Bürogebäude in Wien-Favoriten hätte der neuen Performance des Kollektivs Darum eigentlich als Aufführungsort dienen sollen. In „Ausgang: offen“ sollten Besucherinnen und Besucher einzeln hindurchgehen und pro Raum einem Menschen begegnen, der sich im Alltag mit dem Tod beschäftigt, etwa einer Bestatterin, einer Ärztin und einem Mann, der seine Mutter beim Sterben begleitete. Coronabedingt wurde das Projekt zum Film umkonzipiert, die Spielstätte zum Drehort. Die Perspektive der Besucherin übernimmt nun die Performerin Ruth Biller. Die Kamera ist nah an ihr dran, zeigt oft ihre Egoperspektive. Wie etwa im Film „1917“ soll der Eindruck einer einzigen, ungeschnittenen Einstellung entstehen.

„Es ist nicht dasselbe wie die Eins-zu-eins-Live-Begegnung“, räumt Victoria Halper ein. „Aber es erscheint uns als der beste Weg fürs Publikum, unseren Protagonisten nahezukommen.“ Um das Erlebnis zu verstärken, empfiehlt sie, den Film alleine in einem abgedunkelten Raum anzusehen. „Es ist der Film für die Heimisolation“, ergänzt Kai Krösche. Am 20. Mai wird man ihn auf der Plattform nachtkritik.de streamen können.

Halper und Krösche bilden mit Laura Andreß das Kollektiv Darum. „Ausgang: offen“ ist erst ihre zweite gemeinsame Arbeit. Die erste, „Ungebetene Gäste“, wurde für den Nestroy-Spezialpreis nominiert und vom Falter zu einem der zehn Theaterhighlights 2019 erklärt. Das Thema Tod war bereits präsent: Für jede der fünf Aufführungen wurde die (vermeintliche) Biografie einer von der Stadt Wien ohne Angehörige bestatteten Person künstlerisch aufbereitet. Das Publikum fuhr geschlossen zum Zentralfriedhof und schenkte den Verstorbenen eine verspätete Trauerfeier.

Ob man dem Leben der anonymen Toten gerecht wurde, war dabei nie final feststellbar. „Diese Uneigentlichkeit finden wir spannend“, erklärt Laura Andreß den Zugang.

Mehr im Falter 18/20

In Autor Tags Film, Performance, Bericht, Interview, Falter

AUF DER SUCHE NACH DEM NÄCHSTEN OPFER – Interview mit Daniel Foerster auf nachtkritik.de

April 24, 2020 Martin Pesl
Daniel Foerster (c) Marija Kanizaj

Daniel Foerster (c) Marija Kanizaj

April 2020. jedermann (stirbt) von Ferdinand Schmalz ist ursprünglich ein Auftragswerk der damaligen Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann. Sie wollte ein Gegengewicht zum "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal schaffen, der jährlich auf dem Programm der Salzburger Festspiele steht. In Graz hat Daniel Foerster Schmalzens Stück mit Schlagern angereichert und die Vierte Wand eingerissen. Wir haben ihn gefragt, wie es dazu kam.

Herr Foerster, was hat Sie an "jedermann (stirbt)" begeistert?

Daniel Foerster: Der Text ist eine kluge zeitgenössische, freche und ebenso nachdenkliche Überschreibung des Jedermann-Stoffes. Er hat eine große Energie und Chuzpe, die mich beim Lesen geradezu ansprang. Vor allem transportiert er ein Augenzwinkern und eine bestimmte Geschwindigkeit. Das hat mich dazu animiert, in der Inszenierung eine entsprechende Körperlichkeit und Spielweise anzulegen.

Das Tempo wird bei Ihnen aber auch von Songs im Schlagerstil durchbrochen. Die sind zwar schmalzig, stammen aber nicht von Schmalz, oder?

Daniel Foerster: Die Liedtexte hat unser Musiker Jan Preißler geschrieben und mit dem Ensemble einstudiert. Wir haben dazu aber die ausdrückliche Erlaubnis des Autors eingeholt. Die „teuflisch gute Gesellschaft“ sollte immer so affirmativ, positiv und systembejahend wie möglich sein, sich immer wieder musikalische Selbstbestätigung geben. Die Schlager sollen die Geschichte aber auch verorten: Ein Liedtext stammt aus „Grünes Herz“, das ist ein Werbespot für die Steiermark.

Gekleidet ist die Gesellschaft dagegen eher, als käme sie gerade aus einer Vorstellung in Salzburg.

Daniel Foerster: Das Stück ist ja auch ein Kommentar auf den Original-"Jedermann", der dort jedes Jahr aufgeführt werden muss. Uns war relativ schnell klar, dass wir es aus einer betuchten Gruppe heraus erzählen wollen.

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In Autor Tags Interview, Theater, Nachtkritik, Festival, Steiermark

ÖSTERREICH SUCHT DEN SUPERSOZI – Nachtkritik aus dem Internet

April 16, 2020 Martin Pesl
© Rita Brandneulinger

© Rita Brandneulinger

Der Kreisky-Test – Brut Wien – Das Immersivtheaterkollektiv Nesterval sucht auf Zoom das Paradies für wahre Sozialdemokrat*innen

Wien / Online, 15. April 2020. Man möge ihr den Trick verzeihen, ersucht Gertrud Nesterval (Astôn Matters) in einem knisternden Filmfund aus den Sechzigern. Den Kreisky-Test habe sie alleine entwickelt, und den Fortschrittsoptimismus des großen Vorsitzenden teile sie gar nicht, aber wenn man etwas nach einer Frau benenne, interessiere sich eben niemand dafür. Der legendäre SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky spielt hier also eigentlich keine Rolle. Das utopische Paradies für wahre Sozialdemokrat*innen trägt sogar den Namen "Goodbye Kreisky".

Zwischen Stummschaltung und Galerieansicht

Nun gilt es, diejenigen zu identifizieren, die würdig sind, nach Goodbye Kreisky einzukehren und vor Neoliberalismus und Rechtspopulismus bewahrt einer besseren Zukunft zu harren. Vier Kandidat*innenpaare sind noch übrig, und 16 Tester*innen (= das Publikum) sollen ihnen in einem mehrstufigen Verfahren auf den Zahn fühlen. Denjenigen Tester*innen, die am Ende das Gewinnerpaar unterstützt haben werden, wird obendrein eine Überraschung versprochen. Das klingt komplexer, als es inhaltlich ist. Die wahre Herausforderung der Produktion "Der Kreisky-Test" ist eine technische. Denn das in der Gaming-Szene spektakulär beliebte Immersivtheaterkollektiv Nesterval entschied nach Verhängung coronabedingter Ausgangsbeschränkungen, den Premierentermin 15. April beizubehalten, den Spielort aber auf die Videokonferenz-Plattform Zoom zu verlegen.

Statt also im Wiener Studio Brut von Raum zu Raum zu gehen, wird man von einem digitalen Zoom-Room in den nächsten geschoben, schaltet auf Kommando die eigene Webcam aus oder die Galerieansicht ein, wird stummgestellt oder liest Testfragen vor, die über die Chatfunktion übermittelt wurden. Alle Performer*innen befinden sich – vermutlich – bei sich zu Hause vor monochromen Wänden, die ihre Teamfarbe anzeigen und an denen je ein gerahmtes Foto der geheimnisvollen Gertrud Nesterval hängt.

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In Autor Tags Theater, Spiel, Kritik, Immersion, Nachtkritik

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Kritik zu Nesterval auf Deutschlandfunk Kultur

April 15, 2020 Martin Pesl
Wo ist Gertrud Nesterval? © Lorenz Tröbinger

Wo ist Gertrud Nesterval? © Lorenz Tröbinger

Auftrag

Live-Kritik der Online-Vorstellung
in „Fazit – Kultur vom Tage“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Nesterval: Der Kreisky-Test 
Die erste Online-Produktion von Nesterval – immersiv, interaktiv, live
Stay-at-Home-Performance / Laptop-Abenteuer Uraufführung
Premiere am 15. April 2020

Bericht im Gespräch mit Johannes Nichelmann ab 23:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Kritik, Radio, Deutschlandfunk Kultur, Immersion, Spiel, Theater
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