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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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LIVE-ARCHIV DES KINOS – Kritik vom Impulstanz-Festival in der Wiener Zeitung

July 14, 2019 Martin Pesl
Maxwell Cosmo Cramer und Melissa Holley © Monika Rittershaus

Maxwell Cosmo Cramer und Melissa Holley © Monika Rittershaus

Michael Laub mit "Rolling" bei Impulstanz: Belgischer Choreograf zollt in "Rolling" 200 Filmen seinen Respekt.

Und das soll jetzt wirklich zwei Stunden so weitergehen? Fragt man, schmunzelnd freilich, nach der ersten halben Stunde von "Rolling", der neuen Arbeit des belgischen Theatermachers Michael Laub. Das Prinzip ist immer gleich: Mit der Ankündigung "This is from ...", nennt eine der fünf Tänzerinnen oder einer der fünf Tänzer einen Filmtitel aus der weitreichenden Geschichte des Kinos und spielt dann einen kurzen Moment daraus vor. Das kann ein prägender Satz von Bette Davis aus "Die kleinen Füchse" (1941) sein oder einfach die Art und Weise, wie Leonardo Di Caprio sich in "Romeo und Julia" (1996) die Haare aus dem Gesicht streift.

Für die meisten dieser Minischnipsel zeichnet Maxwell Cosmo Cramer verantwortlich, der vor zwei Jahren auch schon in Laubs verspielter Arbeit "Fassbinder, Fausts and the Animists" auffiel. Seine Lust zum peniblen Imitat scheint begrenzt, nur mithilfe seines Handys kriegt er die richtige Reihenfolge der zig Filme hin. Aber Cramers gelangweilte Art hat natürlich im ersten Moment auch etwas äußerst Komisches, wie jemand, der beim "Activity"-Spielen Pantomime machen muss. Trotzdem: Soll das jetzt zwei Stunden so weitergehen?

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In Autor Tags Tanz, Kritik, Festival, Impulstanz, Wiener Zeitung, Performance

NACH GUTENSTEIN! NACH GUTENSTEIN! – Nachtkritik von den Raimundspielen

July 12, 2019 Martin Pesl
Johannes Krisch © Joachim Kern

Johannes Krisch © Joachim Kern

Brüderlein fein – Raimundfestspiele Gutenstein – Die Uraufführung von Felix Mitterers biografischem Schwank über den Volksstücke-Schreiber Ferdinand Raimund

Gutenstein, 11. Juli 2019. Vor 200 Jahren müssen Schauspieler*innen schon ziemlich furchtbare Schmiere betrieben haben, aus heutiger Sicht jedenfalls. Das ist eine Nebenerkenntnis der Uraufführung "Brüderlein fein", die bei den Raimundspielen Gutenstein das Leben des nach Johann Nestroy zweitbekanntesten Vertreters des Altwiener Volksstücks Ferdinand Raimund nachzeichnet. Und es dürfte schon was dran sein: Das rollende R, die große Geste, die übertriebene Emotion und das "Extemporieren", das wollten die Leute damals. Sehr erfreulich, dass sich das heute geändert hat. Die "echten" setzen sich von den Stück-im-Stück-Szenen doch angenehm ab.

Neigung zum Märchenhaften

Wie Nestroy war Raimund (1790–1836) zuerst Schauspieler. Ihre Schreibkarrieren begannen beide mit allegorischen Geschichten aus der Feenwelt. Während bei Nestroy Wortwitz und Gesellschaftssatire mit der Zeit überwogen, blieb Raimund in seinem Wirken dem Märchenhaften gewogen, vom "Barometermacher auf der Zauberinsel" bis zum "Verschwender". Aber – auch das wird jenen Österreicher*innen, deren Deutschunterricht schon länger her ist, hier in Erinnerung gerufen: Raimund war zuerst da.

Auch persönlich schwebte der Mann wohl in anderen Sphären, die man heute aber weniger als Esoterik denn als Neigung zum Manisch-Depressiven bezeichnen muss. Mit 46 schoss er sich in den Mund, in der festen – und falschen – Überzeugung, ein Hund habe ihn mit Tollwut infiziert. Im niederösterreichischen Gutenstein wird seit 1993 (mit Unterbrechung) jeden Sommer ein Stück von ihm in einem Zelt auf einer Wiese aufgeführt. Für dieses Jahr hat sich Andrea Eckert, die aktuelle Prinzipalin der Raimundspiele, etwas Besonderes ausgedacht: ein Stück über Raimund selbst.

“Man möge sich an der damaligen Ausstattungspraxis orientieren"

Den Auftrag zu "Brüderlein fein" erteilte sie dem seinerseits als Volksstückeautor sowie Routinier im Genre biografisches Drama geltenden Tiroler Felix Mitterer ( "Jägerstätter"). Der schreibt auch TV-Drehbücher, kennt die Regeln der Spannungsdramaturgie und liefert auch hier wieder einen Mix aus Gelehrigkeit und Unterhaltung, Drama und Historie. Von Anfang an lässt er Raimund mit einem Handschuh von Hundsvieh herumlaufen: Das böse Ende wirft seine Schatten voraus. Auch mehr als passend ist, dass Mitterer die Biografie seines Helden mit einer hanebüchenen Zaubergeschichte rahmt. Eine Nymphe und eine Fee in unerträglich prachtvollem Kleide statten den armen Zuckerbäckerssohn mit Begabung aus – symbolisiert durch Goldglitzerstaub natürlich.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Niederösterreich, Biografie

EINE SONNENSTICH-KUR – Kritik aus dem Wolfgangseer Sommertheater im Falter 28/19

July 10, 2019 Martin Pesl
Wolfgang Kandler und Sonja Zobel © Mike Vogl

Wolfgang Kandler und Sonja Zobel © Mike Vogl

Die Komödie „Trennung für Feiglinge“ am Wolfgangsee

In manchen Gegenden muss man wohl sagen: Besser eine noch so haarsträubende Boulevardkomödie als gar kein Theater. Ried/St. Wolfgang am Wolfgangsee ist eine traumhafte Feriengegend mit Sonne, Strand, Segelbooten. Wer würde erwarten, dass sich im Gebäude einer Gastwirtschaft ein klimatisierter Veranstaltungssaal für 170 Leute versteckt? Ein rustikales Holzhaus im Holzhaus, wohl Teil der Grundausstattung, schwebt über der Bühne. Auf ihr geht es diesen Sommer dagegen urban zu, pariserisch sogar. In „Trennung für Feiglinge“ von Clément Michel will sich Paul, Fachjournalist für landwirtschaftliche Geräte, von Sophie, arbeitslose Buchhändlerin, trennen, traut sich aber nicht. Also zwingt er seinen hämorrhoidenkranken Freund Martin, Finanzirgendwas, bei ihnen einzuziehen, bis sie es nicht mehr aushält.

Mehr im Falter 28/19

In Autor Tags Falter, Theater, Salzburg, Kritik, Sommer

SITTENVERFALL IN WIEN – Nachtkritik vom Theatersommer Haag

July 4, 2019 Martin Pesl
Charlotte Krenz, Josef Ellers © Ingo Pertramer

Charlotte Krenz, Josef Ellers © Ingo Pertramer

Maß für Maß – Theatersommer Haag – Kaja Dymnicki und Alexander Pschill entführen mit einer Neuschreibung von Shakespeares Komödie in die beste aller möglichen Sommertheaterwelten

Haag, 3. Juli 2019. Als auf dem Haager Hauptplatz noch alle ihren Spritzer trinken und die Kennzeichen jener Autos durchgesagt werden, die die Feuerwehrzufahrt versperren, gibt es auf der Bühne schon einiges zu schauen. Vor einer Stoffwand mit idyllischen Holzhäusern nebst Kirche erstreckt sich ein Wildweststädtchen mit Puff/Saloon, einem Huhn auf dem Dach, einem Skelett am Piano, zwei lebenden Mariachi-Musikern und lobenswert flächendeckender Begrünung.

Wo sind wir hier? "Wien!" "Wie?" "-nnn." "Klingt wie eine unfertige Flatulenz." Aber Wien ist tatsächlich der Schauplatz für Shakespeares Problemstück "Maß für Maß". Hier, 150 km entfernt in Haag, ist die Hauptstadt in eine postmoderne Zeitlosigkeit versetzt.

Tour nach Niederösterreich

Haag, im Westen Niederösterreichs gelegen, hat 5500 Einwohner*innen und ein Sommertheaterfestival. Als Intendant amtiert seit 2017 der aus dem ORF bekannte Schauspieler Christian Dolezal. Zum Einstand gab er den "Don Quijote" in einer soliden Inszenierung von Stephanie Mohr, mit der das Publikum aber nicht recht glücklich wurde. Im Jahr darauf sattelte er auf Shakespeare um und landete mit einem neuen Regieteam einen Riesenerfolg, den er diesen Sommer wiederholen möchte. Und wird.

Denn das Regieteam hat es in sich. Der Schauspieler Alexander Pschill (vormals Theater in der Josefstadt) und seine Partnerin Kaja Dymnicki führen seit 2016 das kleine Bronski & Grünberg Theater in Wien, wo sie und Freund*innen ohne nennenswerte Förderungen und hauptsächlich mit anderswo fest angestellten (daher nicht auf angemessene Gagen angewiesenen) Schauspieler*innen bekannte Stoffe (zuletzt "Schuld und Sühne") durch den Boulevard-Wolf drehen, aber nicht persiflieren. Dialogwitz, Situations- und Körperkomik, aber auch Philosophie wechseln sich so rasant ab, dass, wer eine Pointe nicht mitgekriegt hat, dafür bestens auf die nächste vorbereitet ist. Das Konzept kommt nun in Haag zum Einsatz, und siehe da, es funktioniert auch mit breiter Bühne, mikroportierten Spieler*innen und achtmal so viel Publikum.

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In Autor Tags Theater, Niederösterreich, Sommer, Nachtkritik, Kritik
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