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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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BIBEL, BABEL, BLASPHEMIE – Nachtkritik von den Sommerspielen Melk

June 20, 2019 Martin Pesl
Kajetan Dick, Sophie Prusa, Christian Kainradl © Daniela Matejschek

Kajetan Dick, Sophie Prusa, Christian Kainradl © Daniela Matejschek

Babylon – Sommerspiele Melk – Vor der Stiftskulisse inszeniert Sommerspiele-Intendant Alexander Hauer (s)ein himmelsstrebendes Auftragswerk von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel

Melk, 19. Juni 2019. Da soll also ein himmelhoher Turm draus werden, aus diesen kubenförmig angeordneten, gegeneinander verschiebbaren Stahlgerüstmodulen. Vielversprechend. Aber weil wir in Babel oder "Babylon" sind, wird es letztlich nur ein Bühnenbild. Das sich gegen das durchaus vollendete Bauwerk dahinter sowieso bescheiden ausnimmt. Denn da thront das Stift Melk über der Donau.

Archaische Sätze aus dem Zweistromland

Das Zelt der Wachauarena für die Sommerspiele in der niederösterreichischen Stadt wird stets mit der Öffnung hin zum Benediktinerkloster aufgebaut. Der Abt sitzt bei jeder Premiere in der ersten Reihe, egal ob Luzifer oder irgendwelche heidnischen Götter ihr Unwesen treiben. Zumindest auf dem Spielplanpapier schafft es Melk-Intendant Alexander Hauer Jahr für Jahr, verblüffende Setzungen gegen den Sommertheater-Mainstream aus Shakespeare und seichter Komödie zu bieten (neben einer sehr populären Musikrevue freilich): Er lässt Filme wie "Metropolis" oder historische, mythologische oder religiöse Stoffe durch wechselnde Autoren bearbeiten und inszeniert so laufend Uraufführungen.

Diesmal hat er einen vermeintlichen Coup gelandet: den streitbaren Deutschen Feridun Zaimoglu und seinen Dramen-Koautor Günter Senkel, die bei den Wormser Nibelungenspielen schon einschlägige Erfahrung sammelten. In Melk durften sie sich zum Thema "Babylon" verwirklichen. Gegenüber dem Vorjahr, als der Thrillerschreiber Bernhard Aichner für Melk einen triviales Mash-up gefühlt aller bösen Menschen der Geschichte entwarf, bedeutet das diesjährige Spektakel jedenfalls literarisch einen Aufstieg (und das trotz Bad-Sex-in-Fiction-Award-verdächtiger Sprüche wie "Tief in mir wühlst du, und du wässerst mich"). Zaimoglu/Senkel finden eine Sprache aus kurzen, archaischen Sätzen, die man gerne bereit ist, in der Blütezeit des Zweistromlands Mesopotamien zu platzieren.

Abgestraft für den Größenwahn

Außerdem gibt es eine halbwegs komplexe Handlung mit Nebensträngen: Die Tochter (Ursula Leitner) des Baumeisters (Max Niemeyer), der für Babels König (Giuseppe Rizzo) den Turm bis in den Götterhimmel errichten soll, liebt den Königssohn (Rafael Haider), des Königs Konkubine (Dagmar Bernhard) entpuppt sich als Göttin, und so weiter. Noch dazu sind am Ende genreuntypisch nicht alle tot, eher im Gegenteil.

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In Autor Tags Kritik, Theater, Niederösterreich, Nachtkritik

CLUB DER KRITIKERiNNEN – Workshops am Landestheater Niederösterreich

June 19, 2019 Martin Pesl
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Club der KritikerInnen

Für alle Schreibwütigen und an Theater und Journalismus Interessierten!

Wie schreibe ich für einen Blog, wie für die Zeitung und wie beschreibt man als TheaterkritikerIn eine Inszenierung? In drei Workshops mit dem Autor und Übersetzer Martin Thomas Pesl wird das Know-how für eine anregende Theaterkritik vermittelt. Darüber hinaus gibt es Presse-Freikarten für 2 ausgewählte Stücke des Spielplans, die dann rezensiert werden.

Leitung: Martin Thomas Pesl
Martin Thomas Pesl stammt aus Wien und arbeitet von ebenda aus als Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor. Er verfasst unter anderem Theaterkritiken für die Stadtzeitung Falter, die Onlione-Plattform Nachtkritik.de und die Wiener Zeitung. www.martinthomaspesl.com 

Für Jung und Alt ab 16 Jahren!
TeilnehmerInnenzahl: max. 10
Teilnahmegebühr: € 20,-

Termine
Mi 24.04.2019 17.00 – 19.00 Uhr Workshop
19.30 Uhr Vorstellungsbesuch AM KÖNIGSWEG 

Fr 10.05.2019 17.00 – 19.00 Uhr Workshop
19.30  Uhr Vorstellungsbesuch ÖDIPUS/ANTIGONE

Mi 19.06.2019 17.00 – 20.00 Uhr Workshop

Bei Interesse meldet euch bitte unserer Theatervermittlerin Julia Perschon:
T 02742 90 80 60 694
julia.perschon[at]landestheater.net

In Sprecher Tags Theater, Workshop

WIDER DIE IMMERSION – Nachtkritik von der Sommerszene Salzburg

June 18, 2019 Martin Pesl
The hills are alive? Das durchaus beeinruckende Schlussbild der Montags-Tour © Martin Thomas Pesl

The hills are alive? Das durchaus beeinruckende Schlussbild der Montags-Tour © Martin Thomas Pesl

Die Späte der Stunde – Festival Sommerszene Salzburg – Die Performancegruppe ohnetitel entführt das Publikum mit Homer und Joyce auf eine Odyssee durch Salzburg

Salzburg, 17. Juni 2018. Salzburg hat – also bei jüngeren Menschen von anderswo – jetzt nicht sooo den guten Ruf: museal, kitschig, teuer, ein aalglattes Disneyland der "Sound-of-Music"-Freaks. Dass es auch hart und dreckig kann, zeigte Adrian Goiginger 2017 im Kinofilm "Die beste aller Welten". Liebevoller schaut jetzt die bewährte lokale Performance-Gruppe ohnetitel gleich in sehr viele Alltagsecken dieser Stadt, in der, wer hätte das gedacht, auch vor und nach den Festspielen echte Menschen leben und arbeiten. Die mehrtätige unkonventionelle Stadtrundfahrt hat große literarische Vorbilder: James Joyce, dessen Protagonist Leopold Bloom 24 Stunden lang durch ein ganz normales Dublin streifte, und Homer, dessen "Odyssee" wiederum Joyces Roman "Ulysses" seinen Namen gab.

Eine Fahrt ins Ungewisse

Einen Tag nach dem offiziellen Bloomsday, dem 16. Juni, eröffnet der erste von sechs Teilen von "Die Späte der Stunde" das internationale Performance-Festival Sommerszene. Gezeigt werden heute die Kapitel 1–4, bis Samstag folgen noch zwanzig weitere: 24 Kapitel für 24 Bloom-Stunden, und jedes findet an einem anderen Ort irgendwo in Salzburg statt. Welche das jeweils sind, das erfahren die bis zu 30 Teilnehmer*innen nicht, wenn sie in den Bus einsteigen. Eine Fahrt ins Ungewisse, das wird betont – eine Odyssee durch Salzburg, deren Montagsstationen nun durch diese Kritik hier gespoilert werden.

In der Werkstatt eines Möbelgeschäfts verliest Manfred Kern zunächst eine Art Keynote-Speech. Es handelt sich um einen eigens verfassten humorig-eloquenten, akademisch-ironischen Essay zur Rechtfertigung des ganzen Unterfangens. Da heißt es etwa, Salzburg müsse sich vor Dublin und Ithaka nicht verstecken, denn wo wären die schon ohne Joyce bzw. Homer. Stimmt. Und: "Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα", der Beginn der "Odyssee", klinge immer wie ein Aufzählung von Namen: András Moi, N. E. P. Moser. Für welche Vornamen Frau Mosers Initialen wohl stehen könnten?

Hollywood-Diven am Pool

Wenn dieser Mann noch nicht Latein und Griechisch an einem humanistischen Gymnasium unterrichtet, sollte er dringend damit anfangen, er wäre der beliebteste Lehrer: gebildet, sarkastisch, cool. So wird feinsinnig augenzwinkernd weitergesponnen, während hinter ihm ein Chor Homer zitiert und der Jazzmusiker Gerhard Laber die ausgefallensten Musikinstrumente betätigt: Pinsel auf Kuhglocken, Steine auf Holzboden.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Salzburg, Performance

ERFOLGREICHE ÜBERGANGSREGIERUNG – Kommentar zu den Wiener Festwochen 2019 auf Nachtkritik.de

June 16, 2019 Martin Pesl
Highlight: Mónica Calle, „Ensaio para uma Cartografia“ © Bruno Simao

Highlight: Mónica Calle, „Ensaio para uma Cartografia“ © Bruno Simao

Wiener Festwochen 2019 – Christophe Slagmuylders erste war auch eine besondere Spielzeit als neuer Festwochen-Intendant

Wien, 16. Juni 2019. Gut is gangen, nix is gschehn. Das sagen Kommentatoren gerne nach Österreichs Song-Contest-Auftritten oder wenn die Nationalmannschaft unentschieden spielt. Man möchte es freundlich auch Christophe Slagmuylder zurufen, der gerade seine erste Festivalausgabe als Intendant der Wiener Festwochen hinter sich gebracht hat. Respekt erntete der belgische Kulturmanager schon im Februar, als er das Programmbuch präsentierte. Obwohl er netto nur vier Monate Zeit gehabt hatte, es zusammenzustellen, war ihm ein vielfältiges, dichtes und zumindest mal quantitativ reichhaltiges Programm gelungen. Intensiv die Festwochen zu besuchen, das nahm dieses Jahr wieder richtig Zeit in Anspruch.

Nach den Turbulenzen

Tomas Zierhofer-Kin, Nachfolger von Markus Hinterhäuser, hatte eine laut Medienecho katastrophale erste und eine weniger katastrophale, aber dafür sehr dünne zweite Festwochen-Saison hingelegt. Während dieser Ausgabe 2018 wurde Veronica Kaup-Hasler Kulturstadträtin in Wien. Nach Ende des Festivals bot er ihr seinen Rücktritt an, den sie annahm. Vermutlich ohne zu zögern, denn aufgrund ihrer Erfahrungen als Intendantin des Steirischen Herbst wusste sie schon, wen sie gleich anrufen würde: Christophe Slagmuylder, den Chef des Brüsseler Kunstenfestivaldesarts, der dort eh aufhören und Theater der Welt 2020 kuratieren wollte.

Letzteres tat er dann nicht, sondern zog nach Wien und aktivierte dort, eigenen Angaben zufolge noch bevor er überhaupt ein Bett hatte, alle erdenklichen Kontakte, die er beim Kunstenfestivaldesarts in Brüssel seit 2002 (seit 2007 als dessen Leiter) angesammelt hatte. Das Team des Vorgängers behielt er, die kaum durchschaubaren Strukturen der Festwochen – die 2014 dazu führten, dass die Kuratorin Frie Leysen trotz großen Erfolgs frustriert die Rolle der Schauspieldirektorin zurücklegte – beginnt er sich erst jetzt in aller Ruhe und Bescheidenheit vorzuknöpfen.

Lanze fürs breite Gastspielprogramm

Zwischendurch verantwortete er eine erste Ausgabe, die beim Vielschauer durchaus für Zufriedenheit sorgte. Die Produktionen, die – ohne regionalen Schwerpunkt – aus den unterschiedlichsten Ländern kamen, waren vielfältig, zeitgenössisch, machten neugierig, zwangen jedes Mal, sich auf eine neue Temperatur, einen neuen künstlerischen Ansatz einzulassen, den man am Ende fast immer als gültig, besonders und bemerkenswert anerkannte.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kommentar, Wiener Festwochen, Festival
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