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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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HOTEL STRINDBERG – Inszenierung von Simon Stone

May 3, 2019 Martin Pesl
„Hotel Strindberg“, Bühne und Kostüme: Alice Babidge © Reinhard Werner/Burgtheater

„Hotel Strindberg“, Bühne und Kostüme: Alice Babidge © Reinhard Werner/Burgtheater

Auftraggeber

Burgtheater Wien

Auftrag

Übersetzung des Stücktextes von Simon Stone aus dem Englischen ins Deutsche

Projektinfo

Premiere: 26. Januar 2018

Koproduktion mit dem Theater Basel, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2019

August Strindberg, der Frauenhasser, der oft dem Wahnsinn nahe, von Obsessionen besessene, von Dämonen gejagte große schwedische Realist, der nicht nur Theaterstücke, Romane, Erzählungen schrieb, sondern auch als Maler und Fotograf Ende des 19. Jahrhunderts seiner Zeit weit voraus war, inspirierte Simon Stone zu seinem neuen Projekt für das Akademietheater. Als die Proben Ende November vergangenen Jahres begonnen hatten, hieß es noch Kammerstücke und sollte in einem Wohnhaus spielen. Inzwischen hat Simon Stone daraus ein Hotel gemacht, in dem sich Männer und Frauen an einem Abend in grotesken, tragischen und komischen Beziehungen begegnen. Wie der Fotograf in Hitchcocks Das Fenster zum Hof sind wir Voyeure, sammeln Hinweise, lösen Rätsel, sind konfrontiert mit Banalitäten, mit Abgründen und intimsten Geheimnissen. Es ist die Geschichte einer Gesellschaft an einem Abend, in der wir tief in die finstersten Ecken des menschlichen Herzens blicken.

Strindberg hat ein unordentliches OEuvre hinterlassen, ungeschickt, provokant, aber ehrlich und vor allem zutiefst menschlich. Der in der Schweiz geborene australische Regisseur Simon Stone inszenierte zuletzt am Akademietheater John Gabriel Borkman. Mit dieser Koproduktion mit den Wiener Festwochen und dem Theater Basel war das Burgtheater 2015 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

 

In Übersetzer Tags Theater, Burgtheater, Übertitel

„DAS GANZE FESTIVAL MACHT MICH NERVÖS“ – Interview mit Christophe Slagmuylder und Sara Schausberger im Falter 18/19

May 2, 2019 Martin Pesl
Christophe Slagmuylder © Andreas Jakwerth

Christophe Slagmuylder © Andreas Jakwerth

Festwochen-Intendant Christophe Slagmuylder über seine Pläne für Transdanubien, die Angst vor den EU-Wahlen und seinen coolen König. Interview: Martin Pesl, Sara Schausberger

Intendant Christophe Slagmuylder [slaxmøldr] hatte wenig Zeit, ein Programm auf die Beine zu stellen. Nachdem sein Vorgänger Tomas Zierhofer-Kin nach nur zwei Festivalausgaben die Festwochen verließ, wurde der Belgier im Juni 2018 als interimistischer Leiter geholt. Im Herbst wurde bekannt, dass er die Funktion bis mindestens 2024 ausüben wird. Slagmuylder leitete zwölf Jahre lang das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts.

Das Treffen mit dem geübten Festivalmacher sollte eigentlich in seinem Büro stattfinden. Er wollte lieber raus. Draußen scheine die Sonne und er sei „schlecht gesinnt“, erklärt der Belgier höflich auf Deutsch, womit er eigentlich meint, er sei „schlecht gelaunt“. Zwei Mal in der Woche nimmt er Sprachunterricht, auf dem Weg ins Café Sperl unterhalten wir uns ausschließlich auf Deutsch. Das Interview will er aber dann doch gerne auf Englisch führen.  

Falter: Herr Slagmuylder, Sie kommen aus der Hauptstadt Europas. Während Ihrer ersten Festwochen sind Europawahlen. Haben Sie Angst vor dem Ergebnis?

Die Entwicklung des Kontinents beschäftigt mich sehr, und ich sehe nicht so bald ein Wunder kommen. Es ist gerade eine wichtige Zeit, um uns auf Europa zu konzentrieren. 

Kann die Kunst dazu etwas beitragen?

Natürlich glaube ich an Kunst als einen wichtigen Raum für Kritik und für die Imagination einer möglichen Zukunft. Es gibt sonst nur wenige Räume, wo das erlaubt ist. Klar, in der Kunst predigen wir immer vor den Bekehrten. Aber es ist wichtig, trotzdem weiter zu predigen und bestimmte Werte wie Weltoffenheit zu verteidigen. 

Werden Sie für Belgien wählen? 

Ja, gleichzeitig findet nämlich auch eine Parlamentswahl in Belgien statt. Belgien ist ein kleines Land, das drei Amtssprachen hat. Es fällt schwer, Belgien als einheitliches Land zu betrachten, politisch waren wir immer schon ein Land der Kompromisse. Was alle eint, ist der König. Wir sind nicht so verrückt nach den Royals wie die Engländer, und unser König ist auch eher unscheinbar, aber ich finde ihn cool. 

In Belgien herrscht große Empfindlichkeit, die flämisch- und die französischsprachige Bevölkerung gleichermaßen zu bedienen. Ist es jetzt in Wien leichter für Sie, da Sie einfach ein internationales Festival machen können?

Leichter würde ich nicht sagen. Aber es stimmt schon: Diese Mehrsprachigkeit und Identitätenvielfalt in Brüssel ist politisch sehr komplex und vage. Wien ist da kohärenter. Aber es gibt hier auch so viele Regeln. Wie oft habe ich hier in Wien schon gehört, dass etwas verboten ist? In Brüssel konnte man sich oft gar nicht an die Regeln halten, weil man nie genau wusste, wessen Regeln gelten. Ein bisschen vermisse ich das Chaos in Brüssel.

Am Tag nach unserem Gespräch fahren Sie zur Premiere von Milo Raus „Orest in Mossul“ nach Gent. Sie haben das Stück zu den Festwochen eingeladen, ohne es zu kennen. Sind Sie nervös? 

Nein. Andere Künstler können mich sehr nervös machen, aber nicht Milo Rau. Da weiß ich, es wird interessant, es wird „etwas“. Es wird viel zu diskutieren geben, viele werden dagegen sein oder es nicht mögen, aber ich bin zuversichtlich, dass es eine solide Arbeit wird. Ich habe sechs oder sieben Mal mit Milo Rau in Brüssel zusammengearbeitet.  

Was ist dann gerade Ihre größte Baustelle? 

Das ganze Festival an sich macht mich sehr nervös, weil ich keinerlei Erfahrung damit habe, ein Festival in Wien zu gestalten. Ich habe ein Programm gemacht, aber wie es sich in Fleisch und Blut umsetzen lässt, weiß ich noch nicht. Besonders die Art, wie die Leute Karten kaufen, was sie dabei beeinflusst und wie sie reagieren werden? Ich übe mich im Moment vor allem in Geduld. Das ist teilweise schön, aber teilweise auch furchtbar. 

Eine große Neuheit ist auch die Donaustadt als Spielort. 

Das Eröffnungswochenende in der Donaustadt mit all den partizipativen Projekten im Gemeindebau macht mich besonders nervös: Die Idee gefällt mir immer noch, aber ich bange sehr, ob die Leute mitgehen werden. Das Schreiprojekt „undercurrents“ von Sarah Vanhee muss zum Beispiel gerade auf Schiene gebracht werden. Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu artifiziell wird. Auch der Dreh des Filmprojekts von Béla Tarr ist eine Aufgabe! Wir arbeiten mit Obdachlosen aus Wien, das erfordert sehr viel Begleitung. Immerhin sind mehr Leute zum Dreh erschienen, als wir dachten. Wir haben mit 150 Leuten gerechnet, gekommen sind 200. Solche selbst entwickelten Kreationen mag ich am liebsten an einem Festival. Diesmal sind es noch nicht so viele, in Zukunft möchte ich mehr davon haben.

Mehr im Falter 18/2019

In Autor Tags Wiener Festwochen, Wien, Festival, Falter, Interview

BERTOLT BRECHT NEU ARRANGIERT – Kritik aus dem Off-Theater in der Wiener Zeitung

April 25, 2019 Martin Pesl
Tamara Stern als Brecht © Barbara Pálffy

Tamara Stern als Brecht © Barbara Pálffy

„Kein Groschen Brecht“ im Off-Theater.

Kann man ein vermeintliches Genie mit seinen eigenen Waffen, also der eigenen Kunst demontieren? Im Off-Theater ist der Schauspielerin und Sängerin Tamara Stern, dem Autor/Regisseur Ernst Kurt Weigel und dem Komponisten Imre Lichtenberger-Bozoki genau das mit dem prägenden Schriftsteller und Theatererneuerer Bertolt Brecht gelungen: eine „Abbrechtung“ sozusagen. Durchsetzt mit mutig neu arrangierten und von Elise Mory am Klavier begleiteten Weill-Schmettersongs aus der „Dreigroschenoper“ versetzt sich Stern in die Rolle des Dichters – mit einer Zigarre, die sich wie ein erigiertes Schniedelchen erhebt, wann immer die knarzende Stimme erklingt – und in die seiner zahlreichen Frauen von Elisabeth Hauptmann bis Helene Weigel, die seine Kinder austrugen und, so zeigt er des gründlich recherchierte Text von „Kein Groschen Brecht“, auch große Teile seiner kreativen Arbeit für ihn verrichteten. 

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In Autor Tags Theater, Kritik, Wiener Zeitung

STADT IM FLUSS – Reisebericht aus Kinshasa im Traffic News-to-Go 68

April 25, 2019 Martin Pesl
Le fleuve © Martin Thomas Pesl

Le fleuve © Martin Thomas Pesl

Kinshasa ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Eine pulsierende Metropole mit aufstrebender und doch verarmter Kunst- und Kulturszene, ein faszinierendes System funktionierenden Nichtfunktionierens am Ufer des unersättlichen Kongoflusses. Martin Thomas Pesl schildert Eindrücke aus der rauschhaften Realität von Afrikas drittgrößter Stadt.

„Le fleuve“, sagt Mega Mingiedi, Taxifahrer und Künstler. Nach vier Tagen in Kinshasa taucht im Rahmen einer Stadtrundfahrt endlich ganz kurz der Kongofluss auf. Dafür, dass er Lebensader und Nemesis dieser heißen, aufregenden, anstrengenden Zwölf-Millionen-Stadt ist, bekommt man ihn kaum zu Gesicht. Als einen einzigen unübersichtlichen Markt erlebt man Kinshasa zunächst, mit hupenden, einander waghalsig schneidenden Autos, die trotz Rechtsverkehrs ihre Lenkräder nicht selten auf der rechten Seite haben, mit Menschen, die Pyramiden aus Wasserflaschen oder hartgekochten Eiern auf dem Kopf balancieren und todesmutig auf die Straße laufen, um den Menschen in den Autos ihre Waren in Tüten mit Barack-Obama-Konterfei zu verkaufen oder als Polizistin etwas Geld entgegenzunehmen, einen Vorschuss für künftige Gefälligkeiten. Dass sie eine Stadt an Afrikas wasserreichstem und der Welt neuntlängstem Fluss ist, weiß Kinshasa erfolgreich zu verschweigen. 

„Der Kongofluss braucht andere Flüsse nicht zu beneiden“, heißt es im Langgedicht Der Fluss im Bauchdes Schriftstellers Fiston Mwanza Mujila. „Er besitzt ihren Schatz, ihre Erektion und ihre Heftigkeit, um euch Angst einzujagen.“ An den meisten Stellen der Stadt ist er verbaut oder bewusst versteckt worden, weil er angeblich Unglück bringt. Er trennt die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongovon ihrer Schwesternstadt Brazzaville, ihrerseits Hauptstadt der Republik Kongo. Begrifflichkeiten wie „Republik“ und „demokratisch“ sind hier relativ zu betrachten. In der DRK herrscht seit vermutlich gefälschten Wahlen im vergangenen Winter eine trügerische Ruhe vor dem potenziellen Sturm, Kongo-Brazzaville gilt seit Jahrzehnten als „gut funktionierende Diktatur“.

Dort, wo man ihn dann sieht, wirkt der Kongofluss oft gar nicht wie ein Fluss. Er ist so breit, dass man ihn für einen See, ja den Ozean halten könnte. An wieder anderen Orten könnte es sich genauso um die Donau handeln. Bei der Bar Chez Tintin zum Beispiel: Da sind Plastikstühle am Ufer aufgestellt, Bier wird serviert, kleine Ziegen hüpfen idyllisch über die Felsen, und unweit eines ziemlich reißend aussehenden Wasserfalls baden Menschen im schlammbraunen Wasser oder schippern in einem Einbaum auf und ab. Sobald sie weiße Besucher sehen, wollen sie sie zu einer kleinen Tour überreden. Andere bleiben distanzierter. „Mundele!“, rufen sie laut in einer Mischung aus Abscheu und Erschrecken, das ist Lingala für „Weißer“. Wen wundert’s beim Blick in die Kolonialgeschichte?

Mehr im Traffic News-to-go 68

In Autor Tags Kunst, Reise, Kongo, Bericht
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