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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SIE SIND ZYNISCH UND SIE WISSEN ES – Kritik aus dem Theater präsent im Falter 16/19

April 16, 2019 Martin Pesl
© Daniel Jarosch

© Daniel Jarosch

Mark Ravenhills „pool (no water)“ in Innsbruck

Vor zehn Jahren waren sie eine inspirierte Künstlergruppe. Dann ging eine durch die Decke und wurde mit ihrer brutalen Konzeptkunst reich, zwei andere starben. Der Rest gurkt weiter im Kulturprekariat herum. Die eine aber lädt die alte Gang in ihr Domizil ein. Dort kommt es zu einem nächtlichen Unfall, und wie der aussieht, lässt der Titel des Stücks „pool (no water)“erahnen. Es stammt vom britischen Dramatiker Mark Ravenhill, der Mitte der Neunziger durch „Shoppen und ficken“ als Vertreter des „New Brutalism“ berühmt wurde. 

Warum das Theater präsent dieses spätere, doch beileibe nicht neue Werk (aus 2006) in Innsbruck auf die Bühne bringen wollte, bleibt fraglich, spricht es thematisch doch eher abgebrühte urbane Kulturnasen an. Die Umsetzung aber gelingt ganz ausgezeichnet. Der auf ursprünglich vier, hier nur noch drei Figuren aufgeteilte Erzähltext dient Regisseurin Michaela Senn als Grundlage für eine lebhafte, visuell wie akustisch ansprechende Komposition.

Mehr im Falter 16/19

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Tirol

WEITERSCHURKEN: TOM RIPLEY – Kolumne in der Buchkultur 183

April 15, 2019 Martin Pesl
Aus der Verfilmung 1999

Aus der Verfilmung 1999

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

In Amerika gibt es Ripley’s Believe It or Not! Diese berühmte Sammlung von Kuriositäten wurde von Robert, nicht Tom, Ripley gegründet, aber der fiktive Namensvetter ist auch recht berühmt und ziemlich unglaublich. Unglaublich talentiert zum Beispiel, wie schon der Titel von Patricia Highsmiths 1955 erschienenem Roman „Der talentierte Mr. Ripley“ verrät. Unglaublich charmant außerdem und unglaublich mörderisch: Fünfzehn Leichen gehen mehr oder weniger direkt auf seine Kosten. Im ersten von fünf Ripley-Büchern (das letzte, „Ripley Under Water“, erschien 36 Jahre später) wird der mittellose New Yorker Bursche von einem reichen Werftbesitzer nach Europa geschickt, um sich mit dessen Sohn Dickie anzufreunden und ihn von Dolce Vita und dergleichen abzubringen. Das mit der Freundschaft gelingt, und auch Dickies süßes Leben endet – in den Meeresfluten vor Italiens Küste. Tom nimmt vorübergehend Dickies Identität an und entkommt der Polizei, obwohl diese ihn schwer in Verdacht hat. Und genau diese Wendigkeit wird später zu seinem Markenzeichen.

Mehr in der Buchkultur 183

In Autor Tags Schurke, Roman, Buch, Buchkultur, Kolumne

RADIKALE DINGE, GEMÄSSIGTE BOTSCHAFT – Interview mit Eddie Izzard im Falter 15/19

April 14, 2019 Martin Pesl
Eddie Izzard © Mick Perrin

Eddie Izzard © Mick Perrin

Stand-up-Comedian Eddie Izzard geht in die Politik, aber zuvor noch auf Welttournee

Eddie Izzard, 57, ist wahrscheinlich der populärste Stand-up-Comedian der Welt. Menschen aller Generationen zitieren Szenen aus seinen rasanten, höchst skurrilen Programmen von „Unrepeatable“ über „Dress to Kill“ bis „Force majeure“. Mit der letzteren Show war Izzard auch schon in Wien zu Gast. Der Brite spielte in seiner Muttersprache Englisch, experimentierte aber auch mit Fremdsprachen wie Französisch, Russisch und Deutsch, um seine Liebe zu Europa zum Ausdruck zu bringen. Umsetzen möchte er diese künftig in der britischen Tagespolitik. Bevor er dafür eine Auszeit vom Showleben nimmt, hat er sich als Filmschauspieler in Historienfilmen wie „Victoria und Abdul“ und „Twelve Minutes to Midnight“ etabliert. Außerdem gibt es ein neues Programm und eine Welttournee, die ihn am 17. April ins Globe Wien führt. Ins Gespräch startet Izzard selbstbewusst mit einem deutschen „Guten Tag!“. 

Falter: Mister Izzard, möchten Sie das Interview lieber auf Deutsch führen?

Eddie Izzard: Da trauen Sie mir wahrscheinlich zu viel zu. Ich habe meine Shows ja nicht in Fremdsprachen improvisiert, um mit meinen Kenntnissen anzugeben, sondern um ein Zeichen für europäische Sprachenvielfalt zu setzen. Da Europa gerade von vielen Seiten in Großbritannien so viel Negativität entgegenschlägt, versuche ich daraus umso mehr positiven Schwung zu gewinnen – wie die Apollo 13, die mit einem schadhaften Raumschiff den Mond umrundete und beschleunigt auf die Erde zurückkehrte. In Deutschland dreht sich für englische Comedians sonst immer alles um Hitler – meine neue Show trägt als Titel das ultimativ positive deutsche Wort: „Wunderbar“.­

Welche Erfahrungen haben Sie aus Ihren Experimenten mit Mehrsprachigkeit gewonnen?

Meine Theorie hat sich bestätigt: Humor ist universell, nur manchmal sind die konkreten Bezüge national verschieden. 

Haben Sie ein Beispiel? 

Izzard: Menschenopfer. Schlechtes Wetter und Missernten bedeuten: Die Götter mögen uns nicht. Also murksen wir doch den Kerl da ab und opfern ihn. Das ist eine offensichtlich idiotische Idee, eine der ersten großen Bosheiten der Menschheitsgeschichte, aber alle haben es gemacht, obwohl sie keine Telefone hatten, um sich darüber zu verständigen. Darüber kann man überall Witze machen. Genauso hat jede Kultur ihre Leute, nach deren Tod sich alle darauf einigen, dass sie Mistkerle waren: In England war es Heinrich der Achte, der sich vollfraß und seine Frauen umbrachte, in Russland war es eben Stalin.

Mehr im Falter 15/19

Globe Wien, 17. April 2019, 19.30

In Autor Tags Interview, Falter, Kabarett, Englisch

SCHUBLADEN, DIE DIE WELT BEDEUTEN – Nachtkritik aus dem Landestheater Linz

April 14, 2019 Martin Pesl
© Petra Moser

© Petra Moser

Idomeneus – Landestheater Linz – Bérénice Hebenstreit bedient mit Roland Schimmelpfennigs mythologischem Vater-Sohn-Drama die Theatertrickmaschine

Linz, 13. April 2019. Da liegen sie in großen Schubladen, hart beleuchtet und starr, wie tote Käfer in der Vitrine oder archivierte Dokumente. Von Anfang an beweisen die sieben Studierenden der Anton-Bruckner-Universität Disziplin, während das Publikum gar langsam ins Studio der Kammerspiele des Linzer Landestheaters tröpfelt. Zehn Minuten dauert es, bis sie erstmals aus den Laden auf die Laden, die Mira Königs durchaus originelles Bühnenbild sind, klettern dürfen.

Gang in die griechische Mythologie

Sodann entschubladisieren sie auch einen zehn Jahre alten Text: Roland Schimmelpfennigs"Idomeneus" ist ideal für Abschlussaufführungen Schauspielstudierender, ist er doch vorgesehen für "eine Gruppe von etwa zehn bis vierzehn Männern und Frauen. Es können auch mehr oder weniger sein." Diese Gruppe spinnt Gedankenspiele rund um den Mythos des Kreterkönigs, der auf dem Heimweg aus Troja dem stürmischen Poseidon versprach, ihm das erste Wesen zu opfern, das ihm an Land begegnen würde. Dieses sollte sich als Idomeneus' eigener Sohn Idamantes herausstellen, der zu dieser Zeit gerade in Elektra verliebt war. Elektra, deren Schwester Iphigenie zu Kriegsbeginn ihrerseits vom Vater geopfert wurde und die dann ihre Mutter ... komplizierte griechische Mythologie eben.

Schimmelpfennig schrieb das Stück als Prolog zu einer Inszenierung der Mozart-Oper "Idomeneo" anlässlich der Wiedereröffnung des Cuvilliés-Theaters in München. Unfreiwillig historische Bedeutung erlangte das Stück, weil es Jürgen Goschs letzter Arbeit vor seinem Tode zugrunde lag. Dass diese neuerliche Premiere von Interesse ist, liegt hauptsächlich an der Regisseurin: Bérénice Hebenstreit, Jahrgang 1987, ist derzeit in Österreich eine führende Aktivistin für Veränderungen im Zuge von #MeToo und Pro Quote Bühne. In Interviews fordert sie würdige Arbeitsbedingungen, mit dem Format "Die Spielplan" entlarvt sie den unbefriedigenden Anteil an Autorinnen, Regisseurinnen und substanziellen Frauenrollen an den Theatern des Landes.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Oberösterreich
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