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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SCHWELENDE GEWALT IN BRAUN – Kritik aus dem Volx/Margareten im Falter 6/19

February 5, 2019 Martin Pesl
Katharina Klar als seltsamer „Watschenmann“ Heinrich © Christine Miess/Volkstheater

Katharina Klar als seltsamer „Watschenmann“ Heinrich © Christine Miess/Volkstheater

Bérénice Hebenstreits „Watschenmann“

In der Nachkriegszeit waren alle ein bisschen gaga, so kann man sich das zumindest vorstellen. In „Watschenmann“ ist es so. Der Debütroman der Linzerin Karin Peschka beschreibt eindringlich die Phase, als nach 1945 die Alliierten Wien besetzten. Dieses Bild malt Regisseurin Bérénice Hebenstreit in ihrer Bühnenadaption in Brauntönen und behutsam gebauten Bildern nach, die die Spielstätte Volx/Margareten schön zur Geltung bringen (Ausstattung: Mira König). 

Die Hauptfigur Heinrich ist ein junger Mann zwischen Kaspar Hauser und Oskar „Blechtrommel“ Matzerath: merkwürdig vergangenheitslos und in seinen Aussagen mal kindlich naiv, mal blitzgescheit. Wenn ihm was nicht passt, schreit Darstellerin Katharina Klar so gellend, dass die Bühnengeigerin Hristina Šušak mit ihren untermalenden Klängen kaum nachkommt. Heinrichs Schrulle ist, dass er die Wiener dazu bringen will, ihre Aggression an ihm auszulassen, um sie zu erlösen, denn in ihnen schlafe noch der Krieg. Ein Masochist, ein Möchtegern-Märtyer, aber wieso?

Mehr im Falter 6/19

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter

TROCKENE SCHIFFSTAUFE – Kurzreportage von der Eröffnung der TheaterArche im Falter 6/19

February 5, 2019 Martin Pesl
Kunst von feminist killjoy im Korridor der TheaterArche © Martin Pesl

Kunst von feminist killjoy im Korridor der TheaterArche © Martin Pesl

Ein neuer Ort für Wiens freie Szene: Das Theater in der Münzwardeingasse wurde als TheaterArche neu eröffnet – mit einem Sportstück

Sehr gut, sie haben die Klos neu gestrichen. An ihnen hatte man den Verfall des Theater Brett in Mariahilf am intensivsten verspürt. Das vom Prinzipalspaar Ludvík Kavín und Nika Brettschneider geleitete Haus war nach erfolgreichen Jahrzehnten von der Stadt Wien immer mehr ausgehungert worden. Statt Eigenproduktionen gab es zuletzt viele Vermietungen. Brettschneider starb 2018, jetzt hat ihr Sohn Jakub Kavin, 43, das Haus übernommen und leicht renoviert. Mit einem neuen Banner über dem Eingang blickt es als TheaterArche in die Zukunft, das Logo erinnert auf den ersten Blick an „Star Trek“. 

Die Neueröffnung fühlte sich dennoch weder futuristisch noch wie eine ausgelassene Party an, schließlich operiert auch Kavin junior mit wenig Geld, hauptsächlich aus Crowdfunding-Kampagnen. In der kühlen Ästhetik des Foyers drängte man sich an Kassa und Garderobe zu Chips und Soletti, auch Hustenzuckerln in einer „Apotheke“ waren zur freien Entnahme. Diese ist Teil der Foyergestaltung, an der das Kunstkollektiv feminist killjoy mitwirkte und die ganz nach dem Thema der ersten Produktion ausgerichtet ist: Leistungssport. An der Wand prangen eine vom Berg baumelnde Playmobilfigur, Sportlersätze und eine Menükarte mit teuren Fußballern.

Sympathisch trocken sparte sich Kavin jede Eröffnungsrede. Stattdessen streifte er unermüdlich durch den Saal und wies Plätze auf der zurzeit L-förmigen Tribüne zu, während das 17-köpfige Ensemble in diverser Sportbekleidung schon vor Stückbeginn dehnte, aufwärmte, Texte sprach.

Mehr im Falter 6/19

In Autor Tags Bericht, Theater, Wien, Falter

EIN EWIG LEBEN – Buchrezension im Falter 5/19

January 30, 2019 Martin Pesl
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Hanya Yanagiharas Debütroman „Das Volk der Bäume“ erscheint auf Deutsch. Er ist überraschend anders als das Buch, das sie berühmt machte

Mit ihrem 2015 erschienenen Wälzer „Ein wenig Leben“ landete Hanya Yanagihara einen Welterfolg. Der Roman handelt von einer Gruppe von Freunden in einem aufgeklärten, zeitlosen New York, wo Rassismus und Homophobie praktisch kein Thema sind. Erschütternd bis herzzerreißend ist die Geschichte trotzdem, wegen der Missbrauchsvergangenheit eines der Hauptcharaktere und seiner eindringlich geschilderten Traumatisierung. In Stephan Kleiners deutscher Übersetzung kam das Buch im Hanser Verlag 2017 heraus, als man dem Obama-Amerika schon nachweinen musste. 

Kleiner hat sich für Hanser nun auch Yanagiharas „Das Volk der Bäume“ aus dem Jahr 2013 vorgenommen. Im Gegensatz zur existenziellen Allgemeingültigkeit des Nachfolgers, der durchaus das Label „great American novel“ verdient, lässt der Klappentext hier eher eine Abenteuergeschichte im Stile Jules Vernes, ja fast einen Hauch Science-Fiction (im Wortsinne) vermuten. Es geht um einen Wissenschaftler, der entdeckt haben will, wie ein primitives Volk auf einer Pazifikinsel durch Verzehr einer Schildkrötenart sein Leben verlängert. 

Eine Art Blitzzusammenfassung des Plots liefern gleich die ersten beiden Romanseiten: Zwei Zeitungsmeldungen berichten von der Festnahme und späteren Verurteilung des 71-jährigen Mediziners Norton Perina wegen Verdachts auf Kindesmissbrauch. Man erfährt, dass ihm für die Erstbeschreibung eines die körperliche Alterung verlangsamenden Syndroms der Nobelpreis verliehen wurde und dass er im Zuge seiner Besuche auf der Insel Ivu’ivu nach und nach 43 Kinder adoptiert und zu sich in die USA geholt hat. 

Den Hauptteil der knapp 500 Seiten bilden dann Perinas im Gefängnis verfasste Memoiren. Er geht verhältnismäßig kurz auf Kindheit und Studium ein, bevor er beschreibt, wie es dazu kam, dass er 1950 als junger Arzt an einer Expedition des Anthropologen Paul Tallent teilnahm.

Ausführliche Fußnoten eines „Herausgebers“ mit Literaturhinweisen täuschen nicht darüber hinweg, dass diese Forscher ebenso erfunden sind wie die mikronesische Insel Ivu’ivu. Von wahren Begebenheiten inspiriert ist die Geschichte dennoch: Daniel Carlton Gajdusek erhielt den Medizin-Nobelpreis für seine Beschäftigung mit der Prionkrankheit Kuru, die mit Creutzfeldt-Jakob zusammenhängt. Er studierte dazu ein Volk auf Papua-Neuguinea und adoptierte zahlreiche Kinder der Eingeborenen. Ein Jahr saß er wegen Kindesmissbrauchs in Haft, danach zog er sich in den finsteren Norden Norwegens zurück. 

Mehr im Falter 5/19

In Autor Tags Buch, Roman, Rezension, Falter

„WENIGER AUFGEREGTHEIT TUT GUT“ – Interview mit Christof Spörk im Falter 4/19

January 22, 2019 Martin Pesl
© Wolfgang Hummer

© Wolfgang Hummer

Kabarettist Christof Spörk über Leichtigkeit und Weltoffenheit in seinem Programm „Kuba“

Ursprünglich hat Christof Spörk Politikwissenschaft studiert. Nach dem Studienabschluss schrieb er fürs Profil. Da dem heute 47-Jährigen das Recherchieren und Analysieren aber zu wenig Entfaltung ermöglichte, zog es ihn stets auf die Bühne. Lange Zeit war er mit der Band Global Kryner erfolgreich (2005 sogar beim Song Contest in Kiew), seit 2011 spielt er seine Harmonika nur noch im Rahmen seiner Kabarettprogramme. Nach „Lieder der Berge“, „Edelschrott“, „Ebenholz“ und „Am Ende des Tages“ legt Spörk nun sein fünftes Soloprogramm vor, wieder durchsetzt von eigens geschriebenen Musiknummern. Diesmal geht es nach „Kuba“, ins Herkunftsland seiner Frau.

Falter: Herr Spörk, sind Sie als Politikwissenschaftler und als Kabarettist dankbar für den Stoff, den Türkis-Blau bietet?

Christof Spörk: Als die Regierung gebildet wurde, meinte meine Kollege Michael Niavarani: „Endlich können wir wieder Kabarett machen.“ Aber einfach nur auf Rechts zu schimpfen, adelt noch keinen Kabarettisten. Dass wir die FPÖ seit 30 Jahren als undemokratisch verteufeln, bringt nur ihr etwas. Das gleiche passiert gerade in Deutschland mit der AfD. Dennoch schreckt mich natürlich einiges, auch weil ich mit einer Kubanerin verheiratet bin und meine Kinder wie Flüchtlinge aussehen. Persönlich graut mir vor den Hofers und Straches dieser Welt. Vor allem ist mir neulich aufgefallen, wie viel Einfluss der Strache auf den Kurz hat: In der „Pressestunde“ hat Kurz in den ersten zehn Minuten zweimal „sichergestellt“ gesagt, das war früher immer die Vokabel vom Strache. 

Wie gehen Sie damit auf der Bühne um?

Spörk: Du kannst dem Bösen nur mit Leichtigkeit kommen. In „Am Ende des Tages“ kam ein Gutmenschenlied vor, das ich sehr mochte, das aber doch ein bisschen schwermütig daherkam. Diesmal gibt es eine Alternative-Fakten-Polka im Dreivierteltakt. Außerdem: Weltoffenheit. In meinem Programm kommen alle Kontinente vor, die FPÖ dafür kein einziges Mal. Die österreichische Politik kann einem auch am Arsch vorbei gehen. Ich habe eben den Vorteil – und das ist auch der rote Faden meines Solos –, dass ich bei jedem vermeintlichen Riesenproblem den Vergleich mit Kuba habe. Daher weiß ich, dass ein bisschen weniger Aufgeregtheit guttut.

Mehr im Falter 4/19

Neuer Premierentermin: 13. Februar, Casa Nova, Wien

In Autor Tags Kabarett, Interview, Falter
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