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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ALTHERRENFANTASIE MIT EINEM HAUCH SEVENTIES-GEIST – Kritik aus dem Theater im Keller im Falter 3/19

January 15, 2019 Martin Pesl
Halbgroßes Tennis: Alfred Haidacher, Kerstin Raunig und Bernd Sračnik © Theater im Keller

Halbgroßes Tennis: Alfred Haidacher, Kerstin Raunig und Bernd Sračnik © Theater im Keller

Wer die Siebzigerjahre in Österreich erlebt hat oder gerne erlebt hätte, für den ist „Die Ermordung von Bruno Kreisky“ sicher von Interesse. Das Stück des 1958 geborenen Autors Wolfgang Mörth – er schreibt auch für das Aktionstheater Ensemble – wurde in Bregenz uraufgeführt. Bernd Sračnik, der den Ex-Schispringer Hans spielte, nahm Stück und Rolle mit ans Grazer Theater im Keller, wo er es gemeinsam mit dessen Direktor Alfred Haidacher neu inszenierte. Auch hier bildet besagter Hans (wieder Sračnik) sich ein, die Volksabstimmung 1978 sei pro Zwentendorf ausgefallen, dafür sei Kanzler Kreisky später bei einem Heurigenbesuch einem Attentat erlegen. Er spinnt die absurde Parallelrealität weiter, um seinen Therapeuten Rainer (Haidacher) und dessen junge Freundin Melanie (Kerstin Raunig) zu beeindrucken, die Journalistin und Studentin ist. 

Mehr im Falter 3/19

In Autor Tags Kritik, Theater, Steiermark, Geschichte

STARS OHNE LAMPENFIEBER – Überblicksartikel über Roboter und KI im Theater im Falter 3/19

January 15, 2019 Martin Pesl
© CC BY-NC-SA BDC/anulla

© CC BY-NC-SA BDC/anulla

Roboter machen Angst und Hoffnung. Immer häufiger bevölkern sie auch die Theaterbühnen

Schauspielerinnen und Schauspieler fürchten nichts mehr als Kinder und Tiere. Sobald diese die Bühne betreten, sind sie die Stars. Dann hat nicht einmal die größte Virtuosität im Ausdruck eine Chance. In den letzten Jahren ist mit dem Roboter ein weiterer Konkurrent um die Publikumsgunst hinzugekommen. Die automatisch aufkommenden Fragen sind ähnlich: Weiß er, was er tut, und warum? Ist er nicht herzig, wie er da scheinbar alleine im Raum herumfährt? Vor allem aber, schadenfroh: Wie werden die Menschen reagieren, wenn er nicht tut, wie ihm – mittels Programmierung – befohlen wurde?

Je intensiver technologischer Fortschritt und künstliche Intelligenz (KI) diskutiert werden, desto mehr ferngesteuerte Maschinen und künstliche Intelligenzen bevölkern die Bühnen. Zwei Wiener Kunstkollektive haben sich nun zusammengetan und eine Performance ausschließlich für Roboter entwickelt. „Union of Global Artificial Intelligence (U.G.A.I.)“ wird am 17. Jänner im Wuk uraufgeführt. Das Stück zeigt die Jahreshauptversammlung der Gewerkschaft intelligenter Maschinen und Systeme, die hier erstmals auch für Menschen geöffnet ist. Den Vorsitz führt ein Server, zu den Teilnehmenden gehören etwa ein intelligenter Staubsauger und ein 3D-Drucker. Anstelle von Werbeflyern wurden förmliche Einladungen mit der Anschrift „To humans it may concern“ verschickt. Verhandelt werden drängende Themen wie der vom Europäischen Parlament vorgeschlagene Personenstatus für künstliche Intelligenzen (KI) oder das Recht der Maschinen auf Freizeit.

Für Menschen, so Marie-Christin Rissinger von Blind Date, ist der Abend ein „Objekttheaterstück an der Schnittstelle von Performance, Sound und Medienkunst“. Das künstlerische Team wird bei den Aufführungen anwesend sein, um bei Fehlern einzugreifen, sich aber stark im Hintergrund halten. Auf der Bühne haben Menschen nichts zu suchen – doch, einer, aber nur, weil der Botschafter für Health Informatics and Life Support, ein Herzschrittmacher, sonst nicht an der Versammlung teilnehmen könnte. „Der Mensch ist hier nur ein Requisit“, erklärt Klemens Kohlweis. Sein Kollektiv Anulla, das schon Klanginstallationen mit Fritteusen und Popcornmaschinen entworfen hat, zeichnet hauptsächlich für Komposition, Roboterbau und Programmierung verantwortlich, bot aber auch fachliche Beratung. „Beim Lesen des ersten Stückentwurfs hat Anulla an einigen Stellen angemerkt, dass Roboter so etwas nie sagen würden“, schmunzelt Rissinger.

Die Fehlbarkeit der menschlichen Schauspielkunst ist seit Heinrich von Kleists Essay „Über das Marionettentheater“ (1810) ein Quell theatertheoretischer Unzufriedenheit. Laut Kleist ist die Marionette die eleganteste Darstellerin, weil sie nichts will. Versucht jemand, ihre Bewegungen nachzuahmen, sei das nur „Ziererei“. Daran angelehnt träumte Anfang des 20. Jahrhundert der britische Theaterreformer und Szenograf Edward Gordon Craig (1872–1966) von einem Theater, in dem der Schauspieler durch sich hydraulisch im Raum bewegte Kuben oder eine riesige „Über-Marionette“ ersetzt wird. Doch selbst die gelenkte Puppe ist unmittelbar mit ihrer Spielerin verbunden. Weitere hundert Jahre später sind die Fäden der „idealen Performer“ gänzlich unsichtbar geworden.

Mehr im Falter 3/19

In Autor Tags Essay, Maschinen, Theater, Performance, Tanz

MEDEA – Theaterproduktion von Simon Stone

December 21, 2018 Martin Pesl
Caroline Peters © Georg Soulek/Burgtheater

Caroline Peters © Georg Soulek/Burgtheater

Auftraggeber

Burgtheater Wien

Auftrag

Übersetzung des Stücktextes von Simon Stone aus dem Englischen ins Deutsche

Projektinfo

Premiere: 20. Dezember 2018

Medea – Königstochter, Ehefrau, Betrogene, Fremde. Medea – Kindsmörderin, Hexe. Kaum eine Frauenfigur der Antike hat mehr Adaptionen inspiriert als sie. Jede Epoche warf dabei ihren eigenen Blick auf den Mythos um die Frau, die aus Liebe zu Jason ihre Heimat für immer verlässt und ihm nach Griechenland folgt. Sie gebiert ihm zwei Kinder, muss nach ein paar Jahren jedoch einer anderen, jüngeren Königstochter Platz machen. Medea tut das Unvorstellbare: Sie ermordet nicht nur Jasons neue Braut, sondern auch ihre eigenen Kinder.

Der australische Regisseur und Stückeüberschreiber Simon Stone versetzt Medea in die Gegenwart und mischt die antike Tragödie mit einer realen Geschichte: In den 1990ern setzte die amerikanische Ärztin Debora Green nach ihrer Scheidung das Familienhaus in Brand und tötete dabei ihre drei Kinder. Aus Medea wird bei Stone die Pharmazeutin Anna, die gerade einen Aufenthalt in der Psychiatrie hinter sich hat. Nun will sie die Beziehung zu ihrem Mann Lucas wiederbeleben, der jedoch ein Auge auf die Tochter seines Chefs geworfen hat. Kurz davor, alles zu verlieren sieht Anna nur noch einen einzigen Ausweg.

 

In Übersetzer Tags Theater, Wien, Burgtheater

SPRACHGYMNASTIK – Nachtkritik aus dem Werk X

December 14, 2018 Martin Pesl
Zeynep Buyraç, Oliver Huether © Alexander Gotter

Zeynep Buyraç, Oliver Huether © Alexander Gotter

Erschlagt die Armen! – Die österreichische Filmemacherin Nina Kusturica inszeniert Shumona Sinhas autobiographischen Roman am Werk X in Wien

Wien, 13. Dezember 2018. Diesen Sommer lehnte ein österreichischer Asylbeamter den Antrag eines Afghanen ab, weil dieser sich nicht "schwul genug verhielt", obwohl er behauptete, daheim wegen Homosexualität verfolgt zu werden. Der Fall könnte auch aus Shumona Sinhas autobiografisch inspiriertem Roman "Erschlagt die Armen!" stammen. Der erschien in Frankreich freilich schon 2011. Die gebürtige Inderin dröselt darin harsch und sprachgewaltig die Absurditäten des Asylwesens auf. Ihren Job als Dolmetscherin bei der Flüchtlingsbehörde, den sie aus Liebe zur "Sprachgymnastik" angenommen hatte, ist sie seither los.

Aus dem Alltag einer Ex-Dolmetscherin

Derlei Brisanz motiviert natürlich Theateradaptionen. Die erste in Deutschland inszenierte Anne Lenk am Thalia Theater Hamburg, jene in Österreich besorgt nun Nina Kusturica im Werk X. Und fängt überraschend an: mit Italo-Schlager. Oliver Huether singt "Volare" und spielt dazu Gitarre, Veronika Glatzner als Beamtin gibt ihm Tipps zu Haltung und Mimik und presst ihm zwischendurch seine spektakuläre Fluchtgeschichte ab. Je mehr sie nachfragt, desto unglaubwürdiger wird die Mär. Als sie seine Füße begutachtet, stellt sie mit befriedigt schleimigem Lächeln fest, er habe sich ja gar keinen Zeh abgefroren. Aha!

Zwischen den Fronten steht als Dolmetscherin Sinhas Ich-Erzählerin und Hauptfigur, hier Kali genannt und gespielt von Zeynep Buyraç. Da es Theater ist, plappert sie freilich einfach auf Deutsch nach, was die anderen auf Deutsch sagen. Ein kaum aushaltbares Stakkato, das binnen kurzem klar macht, welch dysfunktionales System hier am Werk ist. Dass Kali später in der U-Bahn einen Mann mit einer Flasche attackiert, wird nachvollziehbar angesichts ihres Alltags, des Jobs, der Distanzierung von den Migranten-Eltern.

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Dolmetsch-Match und Weltschmerz

Filmemacherin Nina Kusturica probiert sich mit „Erschlagt die Armen!“ am Theater aus

In Shumona Sinhas Roman „Erschlagt die Armen!“ sitzt die Ich-Erzählerin in einer Untersuchungszelle. Die Asyldolmetscherin, selbst Migrantin, hat einen dunkelhäutigen Mann in der Pariser Métro mit einer Flasche geschlagen. Im Laufe der Geschichte erfährt man, dass unter anderem der Blick hinter die Kulissen des Asylsystems sie dazu trieb. Der Roman erschien 2011, empörte die Franzosen und kostete die Autorin ihren Job – als Asyldolmetscherin. 

Die Vorlage ist wie geschaffen fürs Werk X, das gern provokante Titel und brisante Stoffe anpackt. Dennoch erweist sich die Umsetzung als Überraschung. Regie führt nämlich Nina Kusturica, österreichische Filmemacherin bosnischen Ursprungs, deren Arbeit „Ciao Chérie“ kürzlich im Kino lief. Kusturica nutzt den kleineren, intimeren Saal im Kabelwerk und begnügt sich mit zwei Schauspielerinnen und einem Schauspieler. Ihre Inszenierung ist ernst, melancholisch und gar nicht angriffig. 

Die Hauptrolle spielt Zeynep Buyraç, Veronika Glatzner und Oliver Huether übernehmen Erzählstellen und Beamten- bzw. Antragstellerfiguren. Alle drei sind durchgehend auf der Bühne und interagieren auch oft, scheinen aber dennoch jeweils eigene, geschlossene Spannungsfelder zwischen sich und dem Publikum aufzuziehen. So entsteht im Laufe der Zeit eine konzentrierte, bedeutungsschwangere Schwere, wie sie in diesem Haus selten zu erleben ist.

Mehr im Falter 51/18

In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater
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