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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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AUF EINEN SPRUNG NACH LIECHTENSTEIN – Theatervorschau im Falter 42/18

October 16, 2018 Martin Pesl
Aus den Proben: der Schauspieler Andreas Schwankl im Stück „Am Zug“ © Sarah Mistura

Aus den Proben: der Schauspieler Andreas Schwankl im Stück „Am Zug“ © Sarah Mistura

Die Gruppe Walktanztheater ist mit drei Uraufführungen „Am Zug“. Startbahnhof: Feldkirch

Migration, das wird in Wien und Umgebung gern vergessen, findet nicht nur östlich von uns statt. Auch an Österreichs Westgrenze gibt es andere Länder, und das Thema des Pendelverkehrs zwischen Vorarlberg, Liechtenstein und der Ostschweiz wird in der Region viel diskutiert. Im Rahmen des Kulturprogramms zum Gedenken an die erstmalige Bezeichnung von Feldkirch als Stadt vor 800 Jahren wählt die Gruppe Walktanztheater einen besonders originellen Zugang – man müsste fast sagen: einen Zuggang. Das Projekt „Am Zug“ schafft es, die beiden entgegengesetzten Wunschträume zeitgenössischer Kulturproduktion zu bedienen: Es ist sowohl ein internationaler als auch ein regionaler Theaterabend.

Innerhalb von nur zweieinhalb Stunden fährt ein eigens gemieteter Sonderzug drei Länder an. Unterwegs im Waggon, aber auch an diversen Bahnhöfen kommen neue Texte von Schreibenden aus all diesen Ländern zur Uraufführung, dargeboten von Performerinnen und Performern aus sogar fünf Nationen. Immer wieder sind auch Chöre in die Inszenierung eingebunden, die sich aus örtlichen Amateurspielgruppen zusammensetzen. Maximilian Lang aus Österreich, Rebecca C. Schnyder aus der Schweiz und der Liechtensteiner Stefan Sprenger haben dafür Geschichten über das Reisen geschrieben, nachdem sie zu Recherchezwecken viel Zug gefahren und auf der Strecke mit Menschen ins Gespräch gekommen sind. Da Walktanztheater aber auch „Tanz“ im Namen hat, kommt auch die Körperkunst nicht zu kurz: Die Artistin Tamara Kaufmann ergänzt die Monologe und Dialoge mit Akrobatik.

Mehr im Falter 42/18

In Autor Tags Theater, Vorarlberg, Schweiz, Liechtenstein, Reise, Bericht

MUTTER COURAGE – Porträt von Veronika Steinböck im Falter 42/18

October 16, 2018 Martin Pesl
Veronika Steinböck © APA

Veronika Steinböck © APA

Mit Frauenthemen hatte Veronika Steinböck bisher wenig am Hut. Nun leitet sie das feministische Kosmos Theater

Nicht einmal der schlimmste Hater kann Veronika Steinböck, 54, als Kampfemanze bezeichnen. Nachdem sie vor einem Jahr den Zuschlag als künstlerische Leiterin am Kosmos Theater am Wiener Siebensternplatz bekam – dem „Theater mit dem Gender“, wie es sich damals noch nannte –, musste sie sich erst einmal gründlich in den Feminismus einlesen. Ihre Tochter, die Regisseurin und Philosophiestudentin Milena Michalek, versorgte sie mit Literatur von Donna Haraway bis Hélène Cisoux. Schließlich geht mit der Position auch die Mitgliedschaft im Frauenring einher. „Da wollte ich in keine Fettnäpfchen treten“, sagt die 54-jährige Wienerin. „Ich war, glaube ich, immer Feministin, aber künstlerisch waren mein Thema eher die Geflüchteten.“ Zuvor leitete Steinböck in Sachsen ein freies Theaterkollektiv und ein Sommerfestival. Das 2000 als „kosmos.frauenraum“ eröffnete Kosmos Theater kannte sie nur aus Erzählungen.

Die neue Leiterin wirkt offen, heiter und uneitel. Während ihre beim Gespräch anwesende Tochter von den Proben zur Eröffnungspremiere geschlaucht ist, gibt sich Steinböck energiegeladen und voller Vorfreude. „Manchmal sitze ich hier und nähe Pölster oder versuche, die Wand auszubessern. Ich gehe voll in dieser Aufgabe auf.“

Auch ihr persönlicher Werdegang klingt nicht klassisch feministisch: Nach Abschluss des Reinhardt-Seminars verliebte sich die freie Schauspielerin im Zuge einer Produktion in ihren Bühnenpartner Wolfgang Michalek. Zwei Kinder kamen kurz nacheinander, die Familie folgte der Karriere des Vaters nach Deutschland, und Steinböck war zunächst zufrieden damit, aus dem Kunstprekariat in die Häuslichkeit überzutreten. In den Ensembles ihres Mannes, den Staatstheatern Hannover und Dresden, war Steinböck immer wieder als Gastschauspielerin geduldet – solange sie sich mit Mütter- und ähnlichen Nebenrollen begnügte. 

Als ihr der Intendant 2009 wieder einmal ein biederes Märchenstück vorschlug, reichte es ihr. Sie lernte Projektmanagement und gründete das Kollektiv Theater La Lune. Die Gruppe – die stets ausschließlich aus Frauen bestand – baut Stücke aus Recherchematerial zu Themen wie Migration. Sie ist in Dresden immer noch aktiv. „Nach Veronikas Weggang habe ich ein Jahr gebraucht, mich zu sortieren“, erinnert sich die Ko-Leiterin Julia Amme. „Sie ist so eine kraftgebende Instanz, hat eine scharfsinnige Leidenschaft für gesellschaftspolitisch Relevantes.“ Ein Wiedersehen gibt es am Wochenende bei der Kosmos-Eröffnungsshow, in die auch Theater La Lune eingebunden ist.

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In Autor Tags Falter, Porträt, Theater, Feminismus

„ICH HABE IMMER EINE MESSAGE“ – Interview mit Nadja Maleh im Falter 41/18

October 10, 2018 Martin Pesl
© Markus van der Man

© Markus van der Man

Nadja Maleh kehrt nach kreativer Auszeit mit dem neuen Kabarettprogramm „Hoppala“ zurück

Nadja Maleh, 46, hat sich zu Österreichs meistbeschäftigter Kabarettistin ihrer Generation hochgearbeitet. Ihre Figuren mit präzise persiflierten Akzenten, etwa die Ostdeutsche Ramona Krummelanke oder die Inderin Mandala, ziehen sich seit 2007 durch vier Solo-Sketch-Programme. Zuletzt nahm die Wienerin sich eine kreative Auszeit und zeigte ein Jahr lang ein Best-of. Jetzt hat sie eine neue CD mit Songs herausgebracht und feiert Premiere mit ihrer neuen Show „Hoppala“. 

Falter: Frau Maleh, Sie beschäftigen sich in „Hoppala“ mit Fehlerkultur.

Nadja Maleh: Ich stelle die These auf, dass die Geschichte der Menschheit eine Geschichte voller Hoppalas ist. Herbert und Silke, ein Wiener Pärchen, das ich neu kreiert habe, war bei allerlei historischen Hoppalas dabei und teilweise sogar daran schuld, angefangen mit dem Big Bang.

Es gibt am Theater den Aberglauben, dass in der Vorbereitung möglichst viel schiefgehen muss, damit die Premiere ohne Hoppalas auskommt. Glauben Sie daran?

Maleh: Das habe ich für mich nie beobachten können. Ich bin auch nicht abergläubisch. Man kann mir gerne Toi toi toi wünschen, und ich bedanke mich auch dafür, ohne Unglück zu haben. 

In der Beschreibung Ihres Programms klingen auch Hoppalas österreichischer Minister an. Heißt das, dass es diesmal politisch wird?

Maleh: Ja, ich bin direkter und klarer in meinen Formulierungen als bisher. Das wird für mein Publikum bestimmt überraschend. Ich hatte nicht das Gefühl, der Welt endlich die Meinung sagen zu müssen, aber es hat sich beim Schreiben ergeben, also war es mir offenbar ein Anliegen. Locker lachen kann man trotzdem, auch über die Politik, obwohl sie derzeit vielfach zum Weinen ist.

Die meisten Ihrer kultigen Charaktere sind weiblich. Dabei sind doch eher Männer dafür bekannt, alles falsch zu machen.

Maleh: Das hat jetzt aber ein Mann gesagt! Ich würde das nie behaupten. Menschen machen Fehler, ich mache sie auch, und es gibt hier wie da reflektierte und weniger reflektierte.

Mehr im Falter 41/18

In Autor Tags Falter, Kabarett, Interview

WEITERSCHURKEN: ONKEL ROBERT GUISCARD – Kolumne in der Buchkultur 180

October 9, 2018 Martin Pesl
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In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Wolfgang Hildesheimer ist ein zu Unrecht vergessener Autor. Er schrieb wortreiche Dramen, die nie aufgeführt wurden, Hörspiele, die rasch verhallten, und auch jede Menge Prosa, vor allem Erzählungen. Der Hamburger gehörte der Gruppe 47 an und wurde vom Glanz anderer Mitglieder wie Günter Grass oder Ingeborg Bachmann überstrahlt. 

Zumindest der Schalk, der ihm im Nacken saß, hat die dritte Reihe nicht verdient. Schon mit Hildesheimers allererstem Roman 1953 muss sich der Verfasser einen Lidkrampf vor lauter Augenzwinkern zugezogen haben. „Paradies der falschen Vögel“ versammelt eine Riege an voneinander Lug und Trug lernenden Hochstaplern (lauter Männern – die Frauen sitzen leider eher verschreckt und schutzbedürftig oder lüstern mit Geld um sich werfend daneben). Der falscheste Vogel ist Robert Guiscard, Onkel des eloquenten Ich-Erzählers Anton Velhagen und wie dieser ein begnadeter Maler. Im Gegensatz zu Velhagen verdingt sich Guiscard jedoch als Fälscher. Er fälscht alte Meister, oft im vollen Bewusstsein und sogar im Auftrag seiner Kunden, die dann stolz damit prahlen können, einen Rubens bei sich hängen zu haben. Manchmal fälscht er sogar alte Meister, die es gar nicht gegeben hat. 

Der Onkel weiß, was er tut: Er kitzelt den angeborenen Betrüger aus seiner Kundschaft heraus.

Mehr in der Buchkultur 180

In Autor Tags Buchkultur, Roman, Schurke, Kolumne
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