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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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WEITERSCHURKEN: BRUDER LUKE – Kolumne in der Buchkultur 175

November 23, 2017 Martin Pesl
  
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Hanya Yanagihara © Chris McAndrews, Camerapress

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

In diesem Fall kann ich wirklich nichts dafür. Als „Das Buch der Schurken“ Ende 2015 fertig wurde, lag Hanya Yanagiharas zweiter Roman „A Little Life“ samt dem richtig, richtig bösen Bruder Luke zwar schon auf den Ladentischen in jenem Obama-Amerika, das die Autorin ganz nebenbei beschreibt. Bis in unsere Breiten war bis dahin aber nur sein Ruf durchgedrungen, denn 720 dicht bedruckte Seiten müssen erst einmal übersetzt werden. Als „Ein wenig Leben“ schließlich mit 960 Seiten herauskam (Stephan Kleiner hatte die Translationslast für Hanser gestemmt), war es Jänner ’17 und Obama Geschichte, und nicht nur das gab den Lesern zu heulen. Es war auch der Urbösewicht.

Dieses Buch ist das Herzzerreißendste, was die Gegenwartsliteratur zu bieten hat. Das liegt in erster Linie an den vielen guten Menschen darin und am bitteren Scheitern der Hauptfigur Jude, ihre bedingungslose Liebe zu akzeptieren. Sogar den zynischsten aller Literaturkritiker, Ijoma Mangold von der „Zeit“, rührte Yanagiharas Emotionalität und nicht-heteronormative Selbstverständlichkeit. Mangold ließ sich aber auch zu der Erkenntnis hinreißen: „Es gibt das Böse.“ 

Mehr in der Buchkultur 175

In Autor Tags Buch, Schurke, Kolumne, Amerika, Sex

NERVTÖTENDE ORIGINALITÄT – Kritik aus dem Burgtheater im Falter 47/17

November 23, 2017 Martin Pesl
  
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Joachim Meyerhoff © Georg Soulek

Jette Steckels Ibsen-Abend „Ein Volksfeind“ beginnt still und schön: Vor einer leeren schwarzen Bühne taucht Joachim Meyerhoff als Badearzt Dr. Stockmann nackt aus einem Eisloch. Er tapst über die Bühne wie über einen zugefrorenen See, duscht und zieht sich in aller Ruhe eine Schicht nach der anderen an. Als er sich entfernt, wird breit der Stücktitel eingeblendet, als sähen wir einen Netflix-Vorspann.

Was dann folgt, hat zwar den Soundtrack (Musik: Friederike Bernhardt) einer guten Serie, aber nicht deren Spannung. Der Text des 135 Jahre alten Dramas wurde von Steckels Vater Frank-Patrick recht behäbig modernisiert. Dr. Stockmann hat herausgefunden, dass und warum das Badewasser vergiftet ist: hexavalentes Chrom. Die Bevölkerung, hier verkörpert durch riesenhafte Gartenzwerge, will von der Ökosünde nichts wissen, und auch die Kasperln der Lokalzeitung entscheiden sich zu schweigen. Doch alles wird gut in Steckels (des Vaters) Version: Der Schwiegervater (Ignaz Kirchner), dessen Gerberei am giftigen Wasser schuld ist, lenkt am Ende ein, weil ihm der nach ihm benannte Enkelsohn leidtut.

Mehr im Falter 47/17

In Autor Tags Burgtheater, Theater, Kritik, Falter

WISSENSUNTERFUCHTELT ZUM THEATERTREFFEN – Kritik aus dem Schauspielhaus Graz im Falter 47/17

November 21, 2017 Martin Pesl
  
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Großartiges Ensemble © Lupi Spuma

Ein großer Wurf in Graz: Claudia Bauers Inszenierung von „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“

Das Schauspielhaus Graz hat erstmals nach 2010 wieder gute Chancen, mit einer Inszenierung zum renommierten Berliner Theatertreffen eingeladen zu werden. Das jährliche Festival versammelt die zehn bemerkenswertesten Produktionen im deutschsprachigen Raum. Der vielversprechende Grazer Kandidat ist die späte österreichische Erstaufführung des Werner-Schwab-Stücks „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ durch Claudia Bauer. Die Regisseurin war für das letzte Treffen mit einer Arbeit nominiert, daher wird die Jury ihrem Folgewerk besondere Aufmerksamkeit widmen.

Ganz abgesehen davon, dass dieser Abend ein schieres Vergnügen ist. „Faust“ ist ein sogenanntes Coverdrama des 1994 jung gestorbenen Grazer Autors Schwab. Die gleichen Figuren wie bei Goethe verwenden Sprachkreationen wie „wissensunterfuchtelt“, „tötungsvolle Zellstruktur“ oder „rundlichkeitsverniedlicht“ und frönen existenzieller Sinnlosigkeit. Der Unterschied ist nur, dass Faust (Florian Köhler) nicht zu viel Bildung in sich hineingestopft hat, sondern massenhaft Alkohol und Wurstbrote. „Mein dicker Freund“, begrüßt ihn der gut durchtrainierte Mephisto (Benedikt Greiner), der hier das freundlichere Superhelden-Ich Fausts ist. Doch auch der Teufel kann ihn nicht retten: Die schwabsch-faustsche Selbstvernichtung obsiegt, am Ende hängen überall irgendwelche Gedärme aus Kostüm- und Bühnenbild.

Mehr im Falter 47/17

In Autor Tags Falter, Steiermark, Graz, Theater, Kritik

ES WAR EINMAL – Nachtkritik aus dem Akademietheater

November 20, 2017 Martin Pesl
  
 

 
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Willkommenskultur aufm Sofa © Reinhard Werner

Willkommen bei den Hartmanns – Am Akademietheater Wien übersetzt Peter Wittenberg Simon Verhoevens Willkommenskultur-Kassenschlager ins heutige Österreich

Wien, 19. November 2017. Schenken wir uns den obligatorischen Hartmann-Gag. Den übernimmt die Produktion selbst, wenn Sofie Hartmann dem Gast erklärt: "Es gab ja mal den Onkel Matthias, aber zu dem haben wir keinen Kontakt mehr." Da sitzt sie mit dem nigerianischen Flüchtling gerade auf dem Riesensofa ihrer Eltern, während ihr Bruder und Vater mit unterschiedlichem Erfolg Dehnübungen machen.

Das Publikum zerkugelt sich eher wegen der Slapstick-Verrenkungen und der Sofagröße, soll dieser Abend (eigentlich: Nachmittag) im Akademietheater doch weniger die Theater-Insider ansprechen als alle, alle, alle, Menschen von 12–99. "Willkommen bei den Hartmanns" ist das diesjährige "Familienstück". Umso überraschender ist der Aufwand, mit dem die Bühnenfassung der deutschen Kinoerfolgskomödie uraufgeführt wird: der personelle – zwölf Schauspielende in wechselnden Rollen – und vor allem der dramaturgische.

„Willkommen“ ist durchgestrichen

Denn in der Bearbeitung durch die auch als Polly Adler bekannte Journalistin Angelika Hager und der Regie von Peter Wittenberg ist vom Wohlfühlfilm, der vor einem Jahr die Kinos eroberte, nichts mehr übrig. Die Komödie von Simon Verhoeven resümierte 2016 den Geist der Willkommenskultur im Herbst 2015: Da setzte Mama bei Papa Hartmann durch, Diallo bei sich aufzunehmen. Der machte im Zuge diverser Turbulenzen alle neurotischen Familienmitglieder zu besseren Menschen und erhielt infolgedessen Asyl in Deutschland.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Burgtheater
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