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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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VORARLBERGER PHILANTHROPIE – Porträt von Michaela Bilgeri im Falter 7/17

February 17, 2017 Martin Pesl
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Alles Theater, alles wahr: Die Schauspielerin Michaela Bilgeri lässt schon einmal die Hosen runter

„Vielleicht müsste man aus dem Macht so eine doofe, lustige Figur machen“, überlegt Michaela Bilgeri laut. „Wenn alles immer scheiße ist und dabei so supercool, dann langweilt mich das irgendwann.“ Zweieinhalb Wochen vor der Premiere von „Macht und Rebel“ im Wiener Werk X befindet sich die Produktion noch in der Findungsphase. Gerade ist eine Probe abgeschlossen, die anderen vier Schauspielerinnen sind gegangen, Michaela Bilgeri bleibt zum Falter-Gespräch. 

Es ist das erste Mal seit längerem, dass Bilgeri nicht mit Martin Gruber vom Aktionstheater Ensemble zusammenarbeitet. Dass Ali M. Abdullah, Ko-Leiter des Werk X und Regisseur von „Macht und Rebel“, nicht die gleichen Dinge lustig findet wie sie, daran musste sie sich erst gewöhnen. Abdullah hat 2008 bzw. 2011 bereits die anderen beiden Teile der Romantrilogie „Skandinavische Misanthropie“ auf die Bühne gebracht. Die Bücher des Norwegers Matias Faldbakken entlarven eine verwöhnte, verkommene Machowelt, in der rücksichtslose Kerle Porno und Pädophilie für die ultimative Waffe gegen den Kapitalismus halten.

Anders als bei „The Cocka Hola Company“ und „Unfun“ wollte Abdullah bei „Macht und Rebel“ alle Rollen mit Frauen besetzen. Michaela Bilgeri kannte er „als eine, die Texte nicht nur sagt, sondern denkt und die mit Witz und Fantasie emanzipiert-freche Figuren herstellt“. Er gab ihr die Rolle des aalglatten Managers Macht, der den Alleshasser Rebel für seine Kampagnen entdeckt. „Manchmal fällt uns gar nicht auf, dass wir Männersätze sagen“, staunt Bilgeri. „Bis dann halt vorkommt: ,Und mein Schwanz ist wund‘. Aber keine Sorge, ich werde mich nicht an den Eiern kratzen und mit tiefer Stimme sprechen.“

Mehr im Falter 7/17

Frauenpower mit Gummipenis: „Macht und Rebel“ im Werk X

Den norwegischen Künstler Matias Faldbakken kotzte das Bildungsbürgertum in den 2000er-Jahren so richtig an, also kanalisierte er seinen Ekel in einer Romantrilogie. In einer Wohlfühlgesellschaft vor Wirtschafts- und Flüchtlingskrise traf die „Skandinavische Misanthropie“ einen gewissen Nerv.

Heute könnte man sie als überholt ansehen: Feelgood ade, Gesellschaft gespalten, einfach nur anti genügt nicht. Umso mehr überrascht die Adaption des Mittelteils der Trilogie im Werk X durch unverkrampfte Aktualität. In Zeiten uninspirierter Hasspostings sind die in „Macht und Rebel“ gezeigten „hater“ wenigstens originelle Vertreter einer Gegenkultur. Die Idee der beiden Titelfiguren: Pädophilie als Strategie gegen die Globalisierung! Das ist natürlich idiotisch, innerhalb des Stücks aber ergibt es erschreckend viel Sinn. So viel, dass die Protagonisten am Ende ein paar üble Judenwitze nachschieben müssen, um uns zu erinnern, dass sie auch nur Zyniker sind. 

Mehr im Falter 9/17

In Autor Tags Porträt, Schauspiel, Theater, Falter, Macho, Kritik

DIE UTOPIE NACH DER KRISE – Kurzreportage im Falter 7/17

February 17, 2017 Martin Pesl
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Schauspieler Tim Breyvogel schüttet sein Herz aus © Martin Thomas Pesl

Das Theaterkollektiv YZMA entwickelt einen Abend über Thomas Morus' „Utopia“ und überschreitet nach einer Blockade seine Grenzen

Theatermachen besteht aus Krisen. Proben sowieso. Dient die Probe einzig dem Zweck, in stundenlanger Improvisation überhaupt erst ein Stück zu entwickeln, dann herrscht meist deshalb Krise, weil die Schauspieler gerade ausgepowert, ideenlos und langweilig sind. Das kann schon vorkommen, auch wenn Regisseurin Milena Michalek beteuert, dass es ihr in mittlerweile fünf Arbeiten mit dem Theaterkollektiv YZMA noch nie passiert ist.

Bis heute. Heute in St. Pölten geht gar nichts. Michalek unterbricht die Improprobe zu einem von Thomas Morus’ Roman „Utopia“ (1516) inspirierten Abend am Landestheater Niederösterreich. Kurzerhand erfindet sie eine unkonventionelle Methode der Krisenbewältigung: Sie stellt ihre vier Darsteller in einer Reihe auf, schaltet den wuchtigen Soundtrack des Tarantino-Films „Kill Bill 1“ ein und brüllt in ein Mikro, was ihr auf dem Herzen liegt, gerade als der Falter-Journalist hereinkommt, um die Künstler zu interviewen.

Mehr im Falter 7/17

In Autor Tags Improvisation, Theater, Niederösterreich, Bericht, Falter

DIE WELT BRAUCHT BÖSE BUBEN – Streitschrift im Playboy Deutschland 03/2017

February 13, 2017 Martin Pesl
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Eigens für meinen Text angefertigte Illustrationen bin ich ja mittlerweile dank Kristof Kepler gewöhnt. Diese hier ist von © Michael Pleesz

Nicht nur Filme und Romane sind ohne skrupellose Schurken undenkbar. Dass sie auch in der Realität tragende Rollen spielen, macht das Leben besser, sagt unser Autor

„Die Psychopathen sind unter uns“: Der britische Autor und Journalist Jon Ronson kommt im Zuge seiner grandios unseriösen Reise durch die Wahnsinnsindustrie unter anderem zu dem Schluss, dass Soziopathen die erfolgreicheren Führungskräfte sind, weil sie skrupelloser alle feuern, die nicht zur Gewinnmaximierung beitragen. Soziopathen! Oder auch Psychopathen. Wie Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“. Menschen, denen das Wohl anderer vollkommen gleichgültig ist, weil sie gar nicht in der Lage sind, mit ihnen mitzufühlen.

Also stellt der Autor – und mit ihm manch ein Leser – einige der Kriterien fürs kalte Soziopathentum auch bei sich selbst fest. Das ist es, ich bin notorisch gefühllos, ruft er aus, das beantwortet einige Ungereimtheiten meines Lebens. Ich bin rein organisch bedingt ein unfreiwilliges Arschloch. Es ist besorgniserregend, aber auch irgendwie geil. Und dann trifft sich Jon Ronson mit einer Psychologin. Die kennt sich auf dem Gebiet aus und lässt uns ausrichten: „Wenn Sie befürchten, Sie könnten ein Psychopath sein, dann heißt schon allein das, dass Sie keiner sind.“ Und an dieser Stelle werden viele (männliche) Leser das Buch so erleichtert wie enttäuscht zugeklappt haben.

Das Böse fasziniert uns, keine Frage. Wenn wir Filme sehen oder Romane lesen, finden wir die Antagonisten fast immer am spannendsten, wünschen ihnen manchmal sogar den Sieg über die tranigen Hauptfiguren: je wertunangepasster, desto prickelnder. In meinem Lexikon „Das Buch der Schurken. Die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur“ habe ich von Moriarty bis Dr. Moreau, von Captain Hook bis Fräulein Knüppelkuh genau einhundert fiktive Exemplare auf ihren Fun-Faktor analysiert. Sie sind fiktiv, das beruhigt, das macht die ganze Böswilligkeit zum Cashgame, aus dem man jederzeit aussteigen kann.

Mehr im Playboy Deutschland 03/2017

In Autor Tags Schurke, Literatur, Politik, Macho, Magazin, Playboy

FÜRCHTET EUCH NICHT! – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

February 3, 2017 Martin Pesl
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Na, wo ist die Bombe, Frau Professor? Bernhard Schir bedrängt Maria Köstlinger © Sepp Gallauer

Heilig Abend – Herbert Föttinger bringt Daniel Kehlmanns Stück Heilig Abend am Wiener Theater in der Josefstadt zur Uraufführung

Wien, 2. Februar 2017. "Phrasen werden unterschätzt, sie sind sehr nützlich", sagt der Vernehmungsbeamte, von dem wir nur aus dem Programmheft wissen, dass er Thomas heißt. Hier also eine Phrase: Die Zeit hat Daniel Kehlmanns neues Stück eingeholt! Echtweltereignisse verleihen der Uraufführung von "Heilig Abend" im Theater an der Josefstadt eine noch aktuellere Aura, als Kehlmann und der Regisseur und Direktor Herbert Föttinger hoffen durften.

Im Stück wird eine Universitätsprofessorin, von der wir nur aus dem Programmheft wissen, dass sie Judith heißt, 90 Minuten vor dem vermeintlichen Hochgehen einer Bombe der Verantwortung für ebendiese bezichtigt. Aktualität pur: Erst vor zwei Wochen wurde in Wien ein Terrorverdächtiger angeblich vor Ausübung eines Anschlags festgenommen. Und: Vor nicht einmal zwei Wochen fand im neuen Wiener "Tatort" ähnlich wie hier ein Wettlauf gegen die Zeit statt. Schuld war eine Philosophin, die nicht aus stumpfem Fanatismus heraus, sondern intellektuell fundiert Widerstand gegen die Gesellschaft einforderte.

Eine solche ist auch Kehlmanns Judith. Auf ihrem Computer hat man ein Bekennerschreiben für eine "Aktion" zur Mitternacht des 24. Dezembers gefunden. "Das war nur für mein Seminar", behauptet sie. Maria Köstlinger spielt sie beherrscht und unnahbar. Meist sitzt sie starr auf ihrem Verhörstuhl, während Bernhard Schirs Polizist für die aufbrausenden Bewegungen zuständig ist. Der Informationsvorsprung, den ihm sein Überwachungsapparat verschafft hat, lässt ihn vor Selbstbewusstsein strotzen. Würden die beiden nicht trotz Mikrofonierung großes, lautes Theater hinter der aus Polizeiserien bekannten Glaswand veranstalten, man könnte sie sich als hübsches Tatort-Pärchen vorstellen (apropos: Warum schreibt Daniel Kehlmann nicht mal einen Tatort?).

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Josefstadt
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