• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

TUMOR IST, WENN MAN TROTZDEM LACHT – Nachtkritik aus dem Burgtheater-Kasino

November 6, 2016 Martin Pesl
0
0
1
1
.
1
1
1
14.0
 
 

 

 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="false" DefPriority="99"
L…

Freundlich, sportlich: Tino Hillebrand, Merlin Sandmeyer, Marie-Luise Stockinger © Reinhard Werner, Burgtheater

Über meine Leiche – Nicolas Charaux' verspielte Inszenierung von Stefan Hornbachs preisgekröntem Stück am Wiener Burgtheater

Wien, 5. November 2016. Wo erst Leere herrscht, ist am Ende viel seltsamer Müll. Die Bühne von Pia Greven dient als bunte Metapher für die bereits pampelmusengroßen Krebsgeschwüre der Erzählerfigur Friedrich. Über den Abend verteilt plumpst eine irritierende Vielfalt an Objekten von links und rechts in den Spielraum: Tennisbälle, Schaumstoffkügelchen, kleine Frösche und Riesenkröten, Haarbüschel, einen Hasenkopf, schwarze Tetraeder aus Stoff, Weintrauben, weiße Blumen, Gedärmwürste, Heliumballons, etwas, das an Brokkoli erinnert und noch mancherlei anderes. Das requisitäre Fallobst lenkt teils stark ab und ergibt nicht wirklich Sinn. Wie der Krebs eben.

Vom Himmel gefallen

Der 30-jährige Autor und Schauspieler Stefan Hornbach lässt ausgehend von der Krebsdiagnose eines jungen Mannes dessen Fantasie freien Lauf: Was macht sie mit ihm und seinem Umfeld? Für sein poetisches, unsentimentales Stück "Über meine Leiche" gewann Hornbach mehrere Preise, unter anderem eine Uraufführung durch das Burgtheater im Rahmen der Autorentheatertage 2016 am Deutschen Theater Berlin. Da Uraufführung aber bereits ans Theater Osnabrück vergeben war (siehe nachtkritik vom 29. Oktober 2016), fand in Berlin nur eine "Vorpremiere" statt, und die Burg liefert in der Spielstätte Kasino jetzt eine Woche nach Osnabrück nur die österreichische Erstaufführung.

Dem Regisseur Nicolas Charaux nimmt das die Last, den Text in seiner vollen Ausführlichkeit abzuwickeln und dabei ach so große Relevanz behaupten zu müssen. Sein Abend ist 70 Minuten lang, verspielt und freundlich. Auch dass das Burgtheater die Inszenierung mit dem Etikett „für Menschen ab 14 Jahren“ in eine (nicht vorhandene) Jugendtheaterschiene rückt, tut diesem letztlich gut, er wird dem Publikum durch die Coming-of-Age-Brille extra unprätentiös, unpädagogisch und kitscharm erscheinen.

Weiterlesen ...

In Autor Tags Nachtkritik, Burgtheater, Theater, Kritik

DIE STEHAUFMANDERLN – Text über englische Comedy in Wien und Interview mit Daniel Sloss im Falter 44/16

November 2, 2016 Martin Pesl
0
0
1
2
.
1
1
2
14.0
 
 

 

 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="false" DefPriority="99"
L…

Daniel Sloss © Gavin Evans

Lachen auf Englisch: Wien entwickelt sich zu einem Zentrum der Stand-up-Comedy. Auch Witze über Katzen und die tote Schwester sind nicht tabu.

Als Reginald Barris vor drei Jahren aus den USA nach Wien zog, stellte er fest, dass es „keine Shows“ gab, „and it fucking sucked.“ Gemeint waren Comedy-Shows. Stand-up-Comedy, wie er sie von daheim kannte – aus Philadelphia, New York und Washington, D.C. – und von YouTube.

Gerade mal ein „Open Mic“ auf Englisch konnte er ausfindig machen, in der australischen Roo Bar in der Inneren Stadt. Wer sich traute, durfte dort fünf bis zehn Minuten Programm machen und Lacher zählen. Dann musste er einen Monat warten, bis er wieder Gelegenheit hatte. Seit diesem Sommer sieht die Landschaft plötzlich anders aus: Barris tritt im Monat bei etwa zwanzig Shows auf, selbst moderiert er seit Sommer die „Wombar Comedy Night“ im Wombat-Hostel und „Lassa’s Comedy Showcase“ im Café Lassa mit von ihm handverlesenen Talenten. Jedes Mal punktet er mit einer überraschenden Information: „Ich bin ein Schwarzer.“

Dem imposanten Mann mit blauen Augen und blondem Dreadlock-Irokesen will man das nicht so recht glauben. Aber sein Vater ist tatsächlich schwarz, und die These, die er daraus ableitet, lautet, seine Mutter sei eine Hardcore-Rassistin, die einfach einen sehr subtilen Weg gewählt habe, schwarze Gene auszurotten. Damit ist man natürlich schon mitten in seinem Programm. Barris studiert Gitarre, aber Musik interessiert ihn nicht wirklich. Er ist, wie er erst hier in Wien festgestellt hat, Stand-up-Comedian aus Leidenschaft.

Dass diesen Sommer eine Wiener Stand-up-Szene praktisch aus dem Boden geschossen ist, ist auch Okello Dunkley zu verdanken. Im Februar 2015 kam er mit seiner Familie nach Wien, „um mal einen etwas anderen Rassismus zu erleben“, wie er – seinerseits unbestritten schwarz – bei seinen Auftritten gerne sagt. Dunkley ist wohl der einzige Mensch in Wien mit einer Stand-up-Ausbildung. Um in seinem selbst entwickelten Fotografiekursformat als unterhaltsamerer Lehrer aufzutreten, belegte er in Philadelphia einen vierwöchigen Lehrgang und entdeckte sein einschlägiges Talent. 

Mehr im Falter 44/16

In Autor Tags Falter, Kabarett, Englisch

VOM MUT, MORALISCH UND OHNE IRONIE ZU SEIN – Porträt von Anna Mendelssohn im Falter 43/16

October 28, 2016 Martin Pesl
0
0
1
1
.
1
1
1
14.0
 
 

 

 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="false" DefPriority="99"
L…

Anna Mendelssohn auf dem Amazon-Trip © TimTom2

Vom Internet in den Urwald: Performerin Anna Mendelssohn zeigt im Tanzquartier ihr Solo „Amazon–River Deep“

Der Name Anna Mendelssohn klingt nach Ruhm. Um es also vorweg zu klären: Die gleichnamige britische Dichterin, auf die Anna Mendelssohn immer beim Selbst-Googeln stößt, trug ein Pseudonym. Es besteht keine Verwandtschaft zum Komponisten Felix und zum Philosophen Moses. Der kürzlich verstorbene Pyschoanalytiker Felix de Mendelssohn war ihr Vater. Damit ist Anna Mendelssohn die Enkelin der österreichischen Schriftstellerin Hilde Spiel.

Vor allem aber ist sie seit zwölf Jahren das Gesicht von Toxic Dreams. In den Stücken der vielfältigsten und wahrscheinlich produktivsten freien Gruppe Wiens fehlt die nunmehr 40-Jährige selten. Nur als ihre beiden Kinder auf die Welt kamen, pausierte sie kurz. Für Yosi Wanunu, den Autor und Regisseur von Toxic Dreams führte Mendelssohn als aparte, augenzwinkernde Conferencière durch hochpolitische und tief nostalgische Abende.

Zuletzt durfte sie die Rolle der Showmasterin ablegen. In der gefeierten Theater-im-Theater-Screwball-Komödie „Thomas B or Not“ spielte Mendelssohn eine Performerin der Off-Szene, die ihr Leben zum Kunstwerk gestalten will. Das Augenzwinkern aber blieb, und wie: Die Produktion ironisierte die freie Szene ebenso wie die institutionalisierte Theaterwelt nach allen Regeln der Kunst.

In ihren eigenen Arbeiten versucht Anna Mendelssohn dafür, ohne den doppelten Boden der Ironie auszukommen. So auch bei „Amazon–River Deep“, ihrem neuesten Solo, das sie unter der Regie von Yosi Wanunu, aber ohne Toxic Dreams im Tanzquartier realisiert. Ihre Mutter Jutta Schwarz, die ebenfalls Schauspielerin ist, wuchs in den 1970ern mit politischem Dokumentartheater und dem „armen Theater“ Jerzy Grotowskis auf. „Damals hat man sich noch getraut, Dinge einfach zu sagen. Heute hat man Angst, moralisierend zu werden“, zitiert Anna Mendelssohn sie.

Mehr im Falter 43/16

In Autor Tags Performance, Theater, Tanzquartier, Porträt, Falter

NACHEN IST NUSTIG – Nachtkritik aus dem Burgtheater

October 23, 2016 Martin Pesl
SMILE, auch wenn es indisch farbenfroh wird! © Reinhard Werner, Burgtheater

SMILE, auch wenn es indisch farbenfroh wird! © Reinhard Werner, Burgtheater

Pension Schöller – Am Burgtheater Wien produziert Andreas Kriegenburg mit dem Schwank von Laufs/Jacoby einen mutmaßlichen Longseller

Wien, 22. Oktober 2016. Es gab 1978 eine Inszenierung von "Pension Schöller" an den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt, die kennt in Wien jedes Kind. Diese Version mit Maxi und Alfred Böhm gehört zu den wenigen Theateraufzeichnungen, die Menschen auf DVD besitzen. Sie ist hier so berühmt, dass viele "Pension Schöller" für eine österreichische Komödie halten, obwohl ihr Erfinder Wilhelm Jacoby und ihr Texter Carl Laufs beide aus Mainz stammten.

Um den Schwank aus dem Jahr 1890 erstmals auf die Bühne des Burgtheaters zu bringen, wurde nun nicht, wie vielleicht naheläge, Herbert Fritsch als Regisseur engagiert, sondern Andreas Kriegenburg, der vor exakt einem Jahr hier nach 15 Jahren seinen Wiedereinstand mit Gorkis "Wassa Schelesnowa" beging: einem weit weniger heiteren Stoff, den er aber mit freundlichen Scherzen und nervösen Ticks in der Charakterzeichnung aufzulockern suchte.

Nervöse Ticks haben, gelinde gesagt, auch einige Figuren im aktuellen Kriegenburg-Abend, was prinzipiell dem Thema der Geschichte entspricht: Der Spießer Philipp Klapproth will in Berlin eine Irrenanstalt besuchen. Sein Neffe nimmt ihn daraufhin zur Abendgesellschaft in Schöllers Familienpension mit, wo die urbanen Gäste eben alle ein bisschen exzentrisch sind – der Löwenjäger, der sensible Major, die Schriftstellerin – und vom Provinzler Klapproth bedenkenlos als mehr oder weniger gefährliche Geisteskranke akzeptiert werden.

In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Burgtheater, Berlin, Komödie
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Burgtheater
  • Wiener Festwochen
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl