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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KAPITEL 1: ZUKUNFTSHELD_INNEN – Performative Recherche am 15. September 2015 im mo.ë in Wien

September 12, 2015 Martin Pesl
 © Juliane Buchroithner

 © Juliane Buchroithner

Kapitel 1: Zukunftsheld_innen

Eine Recherche von Marie-Christin Rissinger, Claudia Tondl und Juliane Buchroithner,
performt gemeinsam mit Sophie Resch und Martin Thomas Pesl

Lesung im Rahmen von „TENDANCES - Emerging Female Artists and Performance Art“
kuratiert von Claire Blake und Mimie Maggale
 

Dienstag, 15. September 2015
ab 19:00h
im mo.ë Contemporary, Thelemangasse 4, 1170 Wien
Anmeldung gerne über Facebook

Mit „Zukunftsheld_innen“ schreiben wir das erste Kapitel einer umfassend angelegten performativen Recherche, die das Projekt "Morgen Nie Mehr. Gestern Tot. [Ein Fünfkampf]" zum Ziel hat. Kernthema der je verschiedenen Blickwinkel ist die Auseinandersetzung mit der Verschmelzung von Mensch und Technologie.

Morgen wird der Tag gewesen sein, an dem künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz übertroffen hat. Auf Basis dieser Annahme nähern wir uns der Thematik Schritt für Schritt an.

Das erste Kapitel geschieht über den naiven Blick der average user: Smartphone-Nutzer_innen wurden im Rahmen eines Interviews aufgefordert, sich ihre persönliche Zukunftsgeschichte unter der Prämisse auszumalen, das Smart-Phone sei kein Phone, sondern ein Smart-Implant.

Für „TENDANCES – Emerging Female Artists and Performance Art“ wurden auf Basis der Interviews Erzählungen verfasst. Diese sind einerseits Ergebnis, andererseits auch Ausgangsmateriel für das nächste zu schreibende Kapitel, das u.a. Antworten auf folgende Fragen suchen wird:

Lassen sich außer Minimierung und Maximierung auch andere Qualitäten als Parameter von Optimierung denken? Wen schließt Human Enhancement im Wettrennen um die Zukunft ein, wen aus? Was sind die Konsequenzen der Auseinandersetzung mit Technologie von Morgen für den Umgang mit Technologie von Heute?

In Sprecher Tags Lesung, Zukunft

ALICE IM WUNDERLAND – Blitz-Bildung im WIENER 404

September 11, 2015 Martin Pesl
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© Gerstenberg-Verlag

Lewis Carroll
Alice im Wunderland
Deutsch von Christian Enzensberger
Zeichnungen von Floor Rieder

Gerstenberg, 25,70 Euro

Der WIENER liest für Sie Klassiker der Weltliteratur. Diesmal ein wunderbar berühmtes, 150 Jahre altes Lexikon der Halluzinationen

“Alice war es allmählich leid, neben ihrer Schwester am Bachufer stillzusitzen und nichts zu tun. Denn sie hatte wohl ein- oder zweimal einen Blick in das Buch geworfen, in dem ihre Schwester las, aber nirgends waren darin Bilder oder Unterhaltungen abgedruckt. ,Und was für einen Zweck haben schließlich Bücher‘, sagte sich Alice, ,in denen überhaupt keine Bilder und Unterhaltungen vorkommen?‘”

Bilder und Unterhaltungen. Gut möglich, dass Alice Liddell, 10, genau diesen Vorwurf an die Literatur ihrer Zeit äußerte, als sie mit dem Mathematikprofessor Charles Lutwidge Dodgson in einem Boot über die Themse ruderte. Dodgson schien die Kleine zu gefallen (Pädophilievorwürfe, um das gleich vom Tisch zu haben, sind nicht erwiesen), und er improvisierte für sie eine Geschichte über ein Mädchen namens Alice, das in einen Kaninchenbau fällt und surreale Abenteuer erlebt. Er möge sie doch aufschreiben, bat die geschmeichelte Empfängerin. Und er schrieb: 1865, also vor 150 Jahren, veröffentlichte Dogdson unter dem Pseudonym Lewis Carroll „Alice im Wunderland“ mit Zeichnungen von John Tenniel. Es wurde ein Weltbestseller, den im wahrsten Sinne des Wortes jedes Kind kennt.

Die absurden, aber endlos fantasievollen Begebenheiten, die Alice erlebt, folgen ihrer besonderen Logik wie im Traum oder aber wie nach Einnahme gewisser Halluzinogene, worauf gleich zu Beginn durch den Pilz angespielt wird, der Alice wachsen lässt, wenn sie auf der einen, und schrumpfen, wenn sie auf der anderen Seite abbeißt. So kommen Kinder wie Erwachsene auf ihre Kosten: Sprachverspielte genießen die grotesk frustrierenden Konversationsversuche auf der Dialogebene (die Unterhaltungen eben), andere die bildmächtige Fantasiewelt, die Carroll und sein Zeichner aufschlagen: Ob es nun das gestresste weiße Kaninchen ist oder die verrückte Teegesellschaft, bei der alle Beteiligten einen Stuhl weiterrücken, wenn einer eine saubere Tasse möchte, oder die Herzkönigin, die Croquet mit Flamingos und Igeln spielt – das eine oder andere Bild erwecken Alice’ Abenteuer wohl bei jedem von uns, auch wenn es eine Zeit her sein mag, dass wir das Buch wirklich gelesen haben.

Die Jubiläumsausgabe des Verlags Gerstenberg mit Zeichnungen der jungen Niederländerin Floor Rieder bietet eine hervorragende Gelegenheit, dies wieder einmal zu tun. Denn 150 hin oder her, der unlogischste Parcours, den sich je ein Logiker zu entwerfen traute, wird gewiss niemals alt.


TRÄUM WEITER
Das kleine Mädchen und seine surrealen Fantasien in unzähligen Ausformungen

Fortsetzung
Wer die Gerstenberg-Ausgabe wendet, findet sich plötzlich wie „Alice hinter den Spiegeln“. Lewis Carroll schob seine weit weniger bekannte Fortsetzung 1871 nach. Wieder entdeckt Alice aus Neugier eine Parallelwelt, diesmal eine gespiegelte Variante ihres eigenen Hauses, in dem die Gegenstände lebendig sind. Dieser Roman lässt bekannte Figuren aus englischen Kinderreimen auftreten, etwa Tweedledum und Tweedledee und das Ei mit Beinen Humpty-Dumpty.

Film
Verfilmungen der carrollschen Wunderlandschaft gibt es knapp hundert. Genannt sei jene des tschechoslowakischen Gruselmeisters Jan Švankmajer und die neueste, von diesem inspirierte Version des Tim Burton. Der US-amerikanische Surrealo-Spezialist stellte Mia Wasikowska als Alice vor und besetzte sonst sein Lieblingsteam: Johnny Depp als verrückter Hutmacher, Christopher Lee als Jabberwocky und Helena Bonham Carter als Königin (eine Mischung aus mehreren Regierenden in den beiden Alice-Bänden). 2016 gibt es einen Teil 2.

Anime
Adrettes kleines Mädchen trifft bizarre Tiere und andere Kreaturen und bestaunt diese mit großen Augen – Alice ist ein gefundenes Fressen für die japanische Manga- und Anime-Kultur. In den Achtzigern erschien, auch bei uns, eine erfolgreiche und prägende TV-Serie, die sich stark am Original orientiert. Eine weitere Anime-Serie aus dem Jahr 2006 arbeitet auf der Metabene mit der Berühmtheit des Buches.

Musical
Brandneu und auch ein Geburtstagsgeschenk für Alice: Sie wurde am Londoner National Theatre zum multimedialen Spektakel mit gepixelter Grinsekatze, designt vom Team des Welterfolgs „Warhorse“. Das „wonder.land“ (so der Titel) ist hier – durchaus schlüssig – das Internet. Der schüchterne Teenager Aly wird online zur selbstbewussten Alice. Damon Albarn von Blur hat’s geschrieben, und „blur“ heißt ja passenderweise auch, dass alles (Realität und Fiktion, Literatur und Pop) ununterscheidbar verschwimmt. Willkommen im neuen Jahrtausend, Alice!


WUNDERLICHES: FOLGLICH BIN ICH VERRÜCKT

Von den Figuren in „Alice im Wunderland“ lässt sich einiges lernen

“Eine Schlange bist du, da hilft dir alles Leugnen nichts. Nächstens wirst du mir noch einreden wollen, dass du nicht weißt, wie ein Ei schmeckt! (...) Dass du nach Eiern suchst, weiß ich schon längst. Und also ist es ganz gleich, ob du ein Mädchen bist oder eine Schlange.”
— Die Taube, S. 75
“Ein Hund knurrt, wenn er zornig ist, und wedelt mit dem Schwanz, wenn er sich freut. Ich dagegen knurre, wenn ich mich freue, und wedle mit dem Schwanz, wenn ich zornig bin. Folglich bin ich verrückt.”
— Die Edamer Katze, S. 91
“,Scheine, was du bist, und sei, was du scheinst‘ – oder einfacher ausgedrückt: ,Sei niemals ununterschieden von dem, als was du jenen in dem, was du wärst oder hättest sein können, dadurch erscheinen könntest, dass du unterschieden von dem wärst, was jenen so erscheinen könnte, als seiest du anders!.‘”
— Die Herzogin, S. 129
“Nein, nein! Zuerst die Strafe, dann das Urteil!”
— Die Königin, S. 175
In Autor Tags Blitz-Bildung, Roman, WIENER

KUNST UND DIE ANGST VORM KOMMERZ – Text im WIENER 404

September 1, 2015 Martin Pesl
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2015-08-28T11:55:00Z
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Coco Wasabi, „The Loving Ones“, Collage, Rufpreis: 900,- © cocowasabi.com

Kunst und die Angst vorm Kommerz

Künstler verkaufen sich nicht auf klassische Art. Einer von vielen unkonventionellen, aber effektiven Wegen ist die jährliche Young Art Auction in der Wiener Albertina

Diesen Mai kam in New York Picassos „Les femmes d’Alger“ für 180 Millionen Dollar unter den Hammer. Das war Weltrekord. Ebenso hammermäßig, wenn auch jünger, aufregender und preislich überraschend anständig kann es hierzulande zugehen. Hat man sich also einen Designeranzug oder eine richtig zeitgeistige Uhr geleistet, warum nicht auch: Kunst?

Einer, der die Argumente für die richtige Sammeltätigkeit parat hat, ist Valentin Kenndler, Geschäftsführer von Artware. „Unsere Hauptaufgabe ist die Vermittlung“, erklärt er. „Österreich ist bestens aufgestellt, was Kunsthochschulen angeht – Angewandte, Bildende –, aber viele Absolventen stehen nach dem Abschluss plötzlich vor dem Nichts. Wir möchten den Einstieg in den Vertrieb erleichtern.“ So unterstützt und vermittelt Artware Künstler mit Potenzial, unabhängig davon, ob eine Galerie sie unter Vertrag hat.

Die „Eye-Candys“, die nur hübsch anzusehen sind, halten sich dabei weniger lang als die Kunst mit Inhalt, betont Kenndler. Immerhin will man sich ein Werk zu Hause aufhängen und sich Tag für Tag neu daran erfreuen können. „Wir kennen unsere Sammler sehr gut, suchen meist schon die zu ihnen am besten passenden Werke aus und machen sie ihnen schmackhaft, indem wir aufzeigen, was dahintersteckt.“ Dass man auf den ersten Blick allzu genau „versteht“, was das Kunstwerk aussagen will, ist dabei natürlich nicht erwünscht.

Genauso ein No-Go ist auf dem Kunstmarkt die klassische (Be)Werbung mit Portfolio und Motivationsschreiben. „Bei den Galerien entsorgt das schon die Assistentin.“ Der größte Horror für Künstler ist, den Eindruck zu erwecken, kommerzielle Trends bedienen zu wollen. Künstler müssen auffallen: durch Inhalt, aber auch durch Präsenz und eine Prise Exzentrik – und indem sie ins Gerede kommen, etwa durch A(u)ktionen wie die YAA, die Young Art Auction. Dazu sucht Artware jährlich 40 bis 50 Werke aus, die im Kunstmonat September in der Albertina ausgestellt und obendrein bei einer großen Abendveranstaltung unter interessierten Sammlern versteigert werden. Höchstens 35 Jahre dürfen die Künstler alt sein, wenn es ihre erste Teilnahme ist; einige gelten trotzdem schon als Shootingstars, andere sind richtige Entdeckungen.

Die YAA findet heuer zum zehnten Mal statt, am 9. September in der Albertina. Auf allen erdenklichen Materialien wurde mit allen erdenklichen Stilen Unterschiedlichstes geschaffen. Ein einheitlicher Stil ist nicht abzulesen. „Zum Glück!“, findet Valentin Kenndler, der das Programm von Anbeginn an mitkuratiert hat, diesmal gemeinsam mit Andrea Jungmann vom Auktionshaus Sotheby’s, Elsy Lahner von der Albertina und dem Unternehmer Martin Ohneberg. „Trends gehen bei uns höchstens in die Richtung: Ist die Malerei tot oder eh okay? Im Moment wird die klassische Malerei wieder höher geschätzt.“

Die Rufpreise liegen zwischen 300 und 3.900 Euro. Die Listenpreise, mit denen die Galerien oder die Künstler selbst ihre Werke beziffern, sind etwa doppelt so hoch, der finale Hammerpreis kann, wenn es für den Künstler gut läuft, einiges darüber liegen. Und doch: insgesamt eigentlich leistbar. Und in ein paar Jahren ja vielleicht viel, viel mehr wert? Die YAA ist eine geschlossene Gesellschaft für 200 Geladene, aber wer den Sammler oder Kunstinvestor in sich entdecken möchte, kann ja mal lieb fragen und hat gute Aussichten, auf die Gästeliste zu kommen und zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten laut „YAA!“ zu rufen.

Mehr Infos zur YAA ...

In Autor Tags Kunst, WIENER

ZAPPELPHILIPP – Interview mit Michael Steinocher im WIENER 403

August 12, 2015 Martin Pesl
Michael Steinocher&nbsp;© miss.at

Michael Steinocher © miss.at

Zappelphilipp

Er ist der neue Wiener Strizzi: Michael Steinocher sagt, was der „Planet Ottakring“ für ihn bedeutet, wofür er sich zu gut ist und warum wir alle ein Sauhaufen sind

Er ist 32, sieht aber aus wie maximal 24. „Bin ja auch grad zwanzig Deka leichter“, lacht Michael Steinocher, der nach einem schweren Motorradunfall seiner Milz beraubt wurde, und begrüßt mich freundlich nach einem erfolgreichen Drehtag für „CopStories“. Die Hand gibt er mir nicht. „Wenn jemand zudrückt, schreie ich immer noch wie ein Kastratensänger.“ Sonst geht es ihm aber schon viel besser. „Eine Woche Spital, eine Woche zu Hause und zurück ans Set“, sagt er mit dem aktuell wohl schelmischsten Strahlen in Fernsehen und Kino.

Nach der Kinderkrimiserie „Die Knickerbocker-Bande“ und Andreas Prochaskas Horrorhit „In 3 Tagen bist du tot“ trägt Steinocher seit 2013 die Hauptrolle in der ORF-True-Crime-Dramaserie „CopStories“ und wird immer mehr zum neuen Bildschirmrepräsentanten der jungen Wiener Seele. Auch für die Leinwand haben ihm Drehbuchautor Mike Majzen und Kinoregiedebütant Michi Riebl eine Hauptrolle auf den Leib erdacht, in der er ab Mitte August die Herzen erobern wird. Als Soft-Drogendealer Sammy Lischka übernimmt er die Geschäfte des verstorbenen „letzten Paten von Ottakring“ und rettet in Robin-Hood-Manier seine Hood vor der bösen Schuldeneintreiberin Jahn (Susi Stach). Vom Kieberer zum modernen Strizzi ‒ und all das in Ottakring, wo natürlich auch unser WIENER-Gespräch stattfindet.

„Planet Ottakring“, „CopStories“: Ihr Berufsleben spielt sich im 16. Bezirk ab. Wohnen Sie auch hier? Ich bin in Floridsdorf aufgewachsen, und in der Zeit, als „In 3 Tagen bist du tot“ gedreht wurde, habe ich in der Nähe des Yppenplatzes gewohnt. Ich muss sagen: Ottakring ist ein Wahnsinn, aber ich habe es nur ein Jahr ausgehalten. Ich bin zwar ein Zappelphilipp, aber ich brauche auch Ruhephasen. Wenn du hier in der Früh das Fenster aufmachst, hörst du einmal die Menschenmassen vom Markt, und kaum ist es dunkel, gehen die Gürtelbögen los. Darum habe ich das eine Jahr fast nur Party gemacht und bin dann zurück in den 21., wo es grün und ruhig ist.

In „PO“ wird Ottakring quasi zu einem Staat mit eigener Volkswirtschaft und roten Schillingen als Währung. Ist diese Utopie wünschenswert? Der Film ist ein modernes Märchen. Die Jahn erinnert mich an die böse Hexenkönigin, und ihre Neffen sind genau wie die zwei Aale aus „Arielle“. Das mit der Komplementärwährung ist ja schon einmal passiert, das sogenannte Wunder von Wörgl. In kleinem Rahmen könnte es unter dem Radar der Regierung funktionieren, aber dazu müssten wie im Film alle zusammenhalten.

Es war die erste Kinoregie von Michi Riebl, der auch „CopStories“ macht. Wie war die Zusammenarbeit? Michi Riebl ist mein absoluter Lieblingsregisseur, weil bei ihm eine gute Stimmung am Set Grundvoraussetzung ist. Er sucht sich seine Leute zusammen, die einander über Jahre kennen und wo es kein böses Blut gibt. Da bleibt man gerne zwei Stunden länger.

Sie wirken in der Rolle des Sammy Lischka sehr natürlich. Gab es etwas, wo Sie sich trotzdem stark verstellen mussten? Ich habe ihn sehr nah an mir angelegt. Schon als ich das Drehbuch gelesen habe, hatte ich sehr fixe Vorstellungen von allen Szenen. Bei guten Büchern brauche ich immer sehr lang, weil ich mir schon alles zusammenträume und aufpassen muss, am Text zu bleiben.

Der Typ Wiener Strizzi hat eine große Tradition. Ist das ein Rollenbild für die nächsten paar Jahre für Sie? Das wechselt immer. Nach der „Knickerbockerbande“ bin ich ein paar Jahre nur als der Freund gecastet worden: ans Set, bissi knutschen und wieder gehen. Mit „In 3 Tagen bist du tot“ hat sich das geändert, und ich habe auch öfter die Bösewichter bekommen.

Gibt es etwas, wo Sie sagen: Das mach ich nicht? Hatte ich schon. Es gibt Regisseure, die gerne provozieren. Das ist schon ganz okay so, aber wenn ich in der Zusammenfassung schon lese, dass ich vor Nonnen onanieren soll ... Ich bin Schauspieler und kein Gesichtsverleiher. Wenn eine Nacktszene sein soll, muss sie Sinn haben. Nur damit man einen Penis durchs Bild wacheln sieht – Entschuldigung, aber dafür bin ich mir zu gut.

Wie geht es bei Ihnen jetzt weiter? Ich habe gerade den „Tatort: Sternschnuppe“ in Wien abgedreht, aktuell „CopStories“. Ein neues Projekt habe ich nicht. Generell habe ich im Winter immer sehr viel Freizeit. Also wenn wer was braucht ...

Was machen Sie denn, wenn Sie so viel frei haben? Ich gehe gerne Airwheel oder Motorrad fahren, schwimmen oder mit Freunden fort. Oder ich spiele Playstation oder Handy.

Mit wem möchten Sie unbedingt noch zusammenarbeiten? Seit ich ein Kleinkind bin, ist mein Traum, für Steven Spielberg zu spielen. Oder in irgendeinem „Star Wars“-Teil, da würde ich sogar als Statist mitrennen. Und generell möchte ich mehr Actionfilme drehen. Ich hoffe, die Österreicher trauen sich da bald mehr. Wir müssen ja nicht 17 BMW in die Luft jagen, dann nimmt man halt 17 Einsergolf oder lässt ein Radl explodieren. Wenn man weniger Budget hat, muss man halt mehr arbeiten.

Und außerhalb von Österreich? Ich würde mir wünschen, dass die Deutschen ein bisschen lockerer werden, was die Sprache betrifft. Kein Wiener traut sich, in einer deutschen Produktion zu wienern, und trotzdem sagen sie dir: Du wienerst. Bei uns lacht auch keiner über einen deutschen Akzent. Also könnten sich die Deutschen langsam daran gewöhnen, dass die Wiener ein bisschen singen beim Reden. Und außerdem: Wer redet denn in Berlin schon richtig Berlinerisch? Oder in Ottakring Ottakringerisch? Wir sind alle alles: Wir sind einfach ein Sauhaufen.


FILMISCHES

Ob Ottakring immer noch der hipste Bezirk von Wien ist, sei dahingestellt. Es ist aber definitiv derjenige, über den es am meisten zu erzählen gibt: Multikulti, Gentrifizierung, schicke Villen ‒ der Sechzehnte ist ein vielfältiger Kosmos in sich. Ein Planet gar, fanden Drehbuchautor Mike Majzen und Regisseur Michi Riebl und erdachten ein modernes Märchen über ein romantisch verschrulltes Ottakring, wie sie es sich wünschen und wie es nie so lieblich ausgesehen hat wie bei ihnen. „Planet Ottakring“ nennen sie wahlweise „sozialkritische Gaunerkomödie“ nach irischem Vorbild oder die „ultimative österreichische Sommerkomödie“.

Michael Steinocher darf sich in die filigrane deutsche Wirtschaftsstudentin Valerie (Cornelia Gröschel) verlieben, während Sandra Cervik ihre große Liebe, den „letzten Paten von Ottakring“ gerade verloren hat. Zugegeben, die Figuren in „PO“ reden manchmal ziemliches (Sechzehner)Blech. Unterhaltsam ist der Film dennoch ‒ und ein hübscher Blick ins Wartezimmer für die künftige erste Reihe der Wiener Schauspielerelite: von Sebastian Wendelin, Wilhelm Iben, Christopher Schärf und natürlich Steinocher selbst ­wird man sicher noch mehr sehen.

Kinostart: 14. August

Hier geht's zur Website des Films

In Autor Tags Film, Kino, Interview, WIENER
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