• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

JUGEND INNOVATIV 2014/15 – Kurzprofile, Nominee-Clips, Finalist/innenbroschüre

June 1, 2015 Martin Pesl
Vom Intro-Dreh.  
 
0
0
1
1
.
1
1
1
14.0
 
 

 
 
 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="fa…

Vom Intro-Dreh.  © Catharina Kleber

Auftrag

Verfassen von 35 Kurzporträts sowie Konzeption und Moderation von insgesamt 42 Kurzvideos zu den Finalteams des Wettbewerbs Jugend Innovativ 2014/15, später Korrektorat der Finalist/innenbroschüre

Auftraggeberin

cardamom – Agentur zur Förderung des guten Geschmacks

Projektinfo

Jugend Innovativ ist der größte österreichweite Schulwettbewerb für innovative Ideen. Der Wettbewerb ermöglicht jungen Menschen, ihre eigenen Ideen weiterzuentwickeln, zu verwirklichen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Projektthema kann frei gewählt werden, muss aber in eine der folgenden Kategorien passen: → Young Entrepreneurs , → Design , → Engineering , → Science , → Sustainability oder → idea.goes.app.

Seit mittlerweile 27 Jahren beweisen Österreichs Schülerinnen und Schüler, dass Innovation nicht nur eine Sache der „Erwachsenen“ ist, indem sie geniale Ideen und Entwicklungen im Rahmen von Jugend Innovativ der Öffentlichkeit präsentieren und damit zeigen, welches Kreativitäts- und Innovationspotenzial in ihnen steckt!

Die besten Projekte der 28. Jugend-Innovativ-Wettbewerbsrunde wurden im Rahmen der Halbfinalevents in den Bundesländern und im Rahmen des 28. Bundes-Finales, das vom 27. bis 29. Mai 2015 im Raiffeisen Forum Wien stattfand, ausgestellt und mit Preisen im Wert von über EUR 60.000,- ausgezeichnet.

Weitere Informationen…

In Sprecher, Lektor Tags AWS, cardamom, Video, Interview

PLANNING UNPLANNED – Publikation von Barbara Holub und Christine Hohenbüchler

May 31, 2015 Martin Pesl
0
0
1
2
.
1
1
2
14.0
 
 

 

 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="false" DefPriority="99"
L…

© Verlag für moderne Kunst

Auftrag

Endlektorat der Publikation auf Deutsch und Englisch, Übersetzung einiger Kurztexte ins Englische

Auftraggeberin

Barbara Holub

Projektinfo

„Planning Unplanned“ untersucht Möglichkeiten, wie künstlerisch-urbane Strategien aktiv in Stadtentwicklung eingreifen und neue, sozial ausgerichtete Mehrwerte, die für die Gemeinschaft eintreten, Terrain gewinnen können.

Die Publikation enthält Texte von Barbara Holub, Jeanne van Heeswijk, Georg Winter und anderen Größen im Bereich der „Urban Practitioners“.

In Lektor Tags Buch, Social Design, Kunst

ÖSTERREICH IST EIN FALLBEISPIEL – Interviews mit Serdar Somuncu und Michael Mittermeier im WIENER 401

May 30, 2015 Martin Pesl
0
0
1
2
.
1
1
2
14.0
 
 

 

 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="false" DefPriority="99"
L…

© WIENER

Österreich ist ein Fallbeispiel

Deutscher Humor – ein sehr kurzer Witz? Schon längst nicht mehr. Die Herren aus dem Nachbarland entpuppen sich als überaus pointensichere Provokateure – allen voran Serdar Somuncu

Eigentlich dürfte hier nichts über ihn stehen. Serdar Somuncu braucht keine Werbung. „Ich habe immer viele Zuschauer, obwohl nie ein einziges Plakat hängt. Das liegt daran, dass sich herumgesprochen hat, dass bei mir etwas Unberechenbares passiert“, erzählt er. „Und meist geht es gut aus.“ Nicht immer. Als der in Istanbul gebürtige deutsche Schauspieler und Kabarettist in den Neunzigern mit einer satirischen Lesung aus Hitlers „Mein Kampf“ durch die Lande zog, gingen die Wogen hoch und Somuncu spielte acht Jahre lang Polizeischutz. Auch in Österreich, obwohl hier die Behörden erst meinten: „Wurscht, spiel halt.“

Mittlerweile ist Somuncu als der „Hassprediger“ berüchtigt. Diese Figur verschonte niemanden, spie Feuer gegen alle Minder- und Mehrheiten und brachte das Publikum dazu, über sich selbst nachzudenken. Dann ließ Somuncu den „Hassprediger“ sterben. Im neuen Programm „H2 Universe – Die Machtergreifung“ ist er wieder da und tourt durch Österreich. Wie das aussieht? Weiß Somuncu selbst noch nicht. Was er weiß – das ergibt das WIENER-Gespräch im Vorfeld –, ist jede Menge über österreichische Politik.

Wie kommt es, dass Sie Ihren „Hassprediger“ wieder hervorholen? Es war ein geplantes Manöver. Zum Programm gehört, dass ich als Prophet für eine gewisse Zeit auf die Erde komme, dann auf spektakuläre Art sterbe und dann als Geist wiederkehre. Und auf dieser Tour bin ich eigentlich der Geist meiner selbst. Das hat den Vorteil: Ich kann noch viel härter sein. Die Zeit spielt uns dabei eigentlich in die Tasche. Je mehr „Charlie Hebdo“, je mehr Leute sagen: Bloß keine Witze über Mohammed, desto witziger wird mein Programm.

Eckt es denn auch immer noch so schön an wie etwa Ihre „Mein Kampf“-Lesung? Gute Frage, die habe ich mir selbst noch nie gestellt. In meinen 30 Jahren auf der Bühne hat sich ein Ruf aufgebaut, auch in Österreich: Wenn der Somuncu kommt, wird es provokant. Das nimmt natürlich die Brisanz, fordert mich aber immer wieder neu heraus, wie ich diesen Konsens aufbrechen kann. Letztens war ich in die renommierte „Anstalt“ im ZDF eingeladen, da fiel mir ein, ich müsste eigentlich einen Pro-Pegida-Sketch spielen und sagen: Die haben doch Recht, die sind gegen die Überfremdung des Abendlandes – seid ihr doch auch alle, was stellt ihr euch so an? Am Ende ist wichtig, dass ich mein Label nicht verrate. Denn ich mache das natürlich nicht, weil ich pro Pegida bin, sondern weil ich den Denkansatz verändern möchte. Ich befürworte Pegida nicht, aber ich finde es erwartbar und würde nicht so affektiv damit umgehen. Das ist ja in Österreich genauso: Die FPÖ bekommt 20 %, und dann wird darüber nachgedacht, wie man reagieren soll, damit es nicht so schlimm wird. Man müsste im Vorfeld darüber nachdenken. 

Macht es einen Unterschied, mit einem Programm wie Ihrem nach Österreich zu kommen? Absolut. Der Impetus ist ein anderer, und die Ansprache an das Publikum ist anders. Wenn ich in Wien spiele, ist es zudem anders als in Leonding. Aber in Österreich fühlt es sich für mich deutscher an als in Deutschland. Es ist ein viel klarerer Extrakt aus dem Klischee des Deutschen, als man das in Deutschland kennt.  

Liegt das auch daran, dass wir Österreicher etwas Deutsches erwarten, wenn wir uns einen deutschen Kabarettisten anschauen gehen? Ich glaube, das ist in den letzten zehn Jahren zusammengewachsen. Als ich vor 30 Jahren erstmals in Österreich gespielt habe, war das hier völlig fremd: anderes Geld, andere Gedanken, anderer Humor. Das hat sich geändert, weil wir über die Boulevardmedien gleichgeschaltet sind. Wir kennen in Deutschland zum Beispiel Lugner. Auch Conchita Wurst ist nach Deutschland übergeschwappt und hat eine Debatte ausgelöst, die ihr schon vor drei-vier Jahren hattet, als sie zum ersten Mal auftauchte: Darf eine Frau einen Bart tragen?

Österreich ist auch das Land, wo (zumindest ist das mein Eindruck) das Wort „Überfremdung“ erfunden wurde. Österreich war immer schon an der Demarkationslinie zwischen Ost und West, und das unmittelbare Aufeinandertreffen kultureller Unterschiede hat Spuren hinterlassen. Begriffe wie „Tschusch“ oder „die Slowenen“ sind hier viel offensichtlicher negativ gebräuchlich. In Deutschland ist der innere Zensor immer eingeschaltet, der verbietet, so etwas zu sagen. Daraus wiederum entsteht eine Schmollhaltung, die immer eskaliert, wenn jemand ein Buch schreibt und sich zum Stellvertreter der schweigenden Mehrheit macht. In Österreich sagt ein Strache ganz offensichtlich Dinge, bei denen sich einem die Haare sträuben. Deshalb spiele ich mein Programm hier ganz anders.

Bedarf es da einer besonderen eigenen Vorbereitung? Bei mir ja, weil ich mich für Österreich sehr interessiere. Hier ist die Ausländerfeindlichkeit klarer und sichtbarer strukturiert, denn die AfD in Deutschland riecht zwar das Potenzial, traut sich aber nicht, FPÖ zu sein. Österreich ist ein Fallbeispiel und interessiert mich daher sehr.

Braucht es spezielle Tricks, diese „Bild“- oder „Krone“-Leser in die Vorstellung zu bekommen? Ich habe das Alleinstellungsmerkmal, dass mein Publikum sehr inhomogen ist. Bei anderen Kollegen kommt Kabarettpublikum oder Ethnopublikum. Bei mir sitzen 13-jährige Hiphop-Kids und 70-jährige drin. Ich kann hochtrabend intellektuell erzählen und auch sehr einfach mit Fäkalbegriffen hantieren. Ich will diese Schnittmenge und auch den Dialog zwischen den Zuschauern. 

Am 13. und 14. Juni 2015 gastiert Serdar Somuncu mit „H2 Universe – Die Machtergreifung“ im Stadtsaal.


 

Mit „Blackout“ in Wien
ittermeier: Pegida wäre hier ein Linksableger der FPÖ

Drei Fragen an Michael Mittermeier (2. bis 5. Juni 2015, Wiener Stadthalle):

Herr Mittermeier, sind Österreicher ein besonderes Publikum? Jedes Publikum hört gerne Dinge aus dem eigenen Land. Ich bringe immer österreichische Dinge ein. Wir werden sicher über den Song Contest reden und darüber, dass ihr dieses Jahr letzte geworden seid, obwohl ihr doch letztes Jahr erste wart!  

Sie wurden auf Anti-Pegida-Demos gesichtet. Die Bewegung Pegida gibt es jetzt ja auch in Österreich und hat wesentlich mehr Gegendemonstranten als Teilnehmer. Ist die Bewegung mittlerweile tot? Ihr braucht doch kein Pegida, ihr habt den Strache. Pegida wäre hier nur ein Linksableger der FPÖ. Pegida war ein Zeitgeistphänomen, aber es war wichtig, dagegenzugehen. Allein auf meine Ankündigung der Anti-Pegida-Demo kam ein Shitstorm auf Facebook: „Wir sind nicht alles Nazis!“ Diese Leute wollen auch ernstgenommen werden, aber ich muss die Vollidioten nicht ernstnehmen. Es gibt keine Islamisierung des Abendlandes.  

Schrecken einen als bekannten Kabarettisten solche Erlebnisse davon ab, die sozialen Medien zu nutzen? Menschlich war das in vielen Fällen sehr schlimm, aber deswegen nutze ich doch nicht weniger soziale Medien. Ich habe ja auch gesagt: Jeder Künstler, der sich von Bedrohungen einschüchtern lässt – „Wir verbrennen deine CDs“, „Komm nicht nach Dresden, sonst passiert was“ – und sein Programm ändert, hat seine Berechtigung als Künstler verloren. 

 

In Autor Tags Interview, Kabarett

HAIDER AUF DER SPUR – Interview mit Nathalie Borgers im WIENER 401

May 26, 2015 Martin Pesl
0
0
1
2
.
1
1
2
14.0
 
 

 

 
Normal
0




false
false
false

DE
JA
X-NONE

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
DefSemiHidden="true" DefQFormat="false" DefPriority="99"
L…

© Kurt Mayer Film

Gerüchte. Als Nathalie Borgers’ 2002 ihren Film „Kronen Zeitung“ präsentierte, in dem sich die Redaktion und die Lieblingskunden der erfolgreichsten Zeitung der Welt vor laufender Kamera selbst entlarvten, lief der Film zunächst bei der Viennale. Damals ging das Gerücht um, Hans Dichand, der damalige Herausgeber des Blattes, habe alle Premierenkarten aufgekauft, damit niemand sich den Film anschauen konnte. Nach zwölf Jahren habe ich endlich Gelegenheit, die belgische Regisseurin nach dem Gerücht zu fragen. Es stimmt nicht. Schade. Wäre auch zu lustig gewesen.

Sehr lustig ist dafür jetzt Borgers’ neuester Film „Fang den Haider“. Mit scheinbarer Naivität zog die Frau mit dem französischen Akzent, die inzwischen in Österreich lebt, los, um das Phänomen Jörg Haider zu erforschen. Inmitten des Hypo-Dramas interviewte sie Fans und Weggefährten des verstorbenen Ex-FPÖ- und BZÖ-Chefs, um zu verstehen, wie der erste Rechtspopulist Europas so erfolgreich (oder doch nicht so erfolgreich?) werden konnte. Das Ergebnis ihrer ganz persönlichen Österreich-Story erinnert an eine Politsatireshow in Spielfilmlänge. Meint Westenthaler oder Dörfler das gerade wirklich so, oder ist es ihnen rausgerutscht?, fragt man sich immer wieder.

So viel Spaß wie dem Zuschauer hat es ihr selbst nicht gemacht. Als Produzent Kurt Mayer sie mit dem Projekt beauftragte, hatte sie so gar keine Lust auf alle die FPÖ-Menschen – und auch ein bisschen Angst vor ihnen. Wahrscheinlich war sie dann auch eher erleichtert, viele, aber keineswegs alle vor die Kamera bekommen zu haben.

Frau Borgers, Sie zeigen im Film immer wieder sich selbst mit den Anrufbeantwortern FPÖ-naher Menschen sprechen. Hatten Sie Angst, dass das ein Film darüber wird, wie Sie keine Gesprächspartner finden? Es gibt tatsächlich viele, die nicht mit mir sprechen wollten. Bei Schüssel, Riess-Passer, den meisten „Buberln“ bin ich jeweils beim Anwalt schon abgebrettert. Also fing ich an, diese erfolglosen Versuche zu filmen.

War es wichtig für Sie, sich selbst als Leitfaden in den Film zu schreiben? Die Subjektivität war von Anfang an mein Konzept. Es brauchte diesen Blick von draußen. 

Was war Ihre größte Überraschung bei der Recherche? Vieles an meinem Haider-Bild wurde eigentlich bestätigt. Am meisten habe ich gar nicht über Haider ihn gelernt, sondern über die Menschen: wie schnell sie bereit sind, jemanden zu lieben, wenn er ihnen den Eindruck von ein bisschen Anerkennung gibt. Das war ja seine große Gabe. Wenn sie einen Blick ihres Idols kriegen, sind sie ewig dankbar und geblendet von seiner Politik. Denn eine Politik hatte er. Viele sagen, da war nichts dahinter. Natürlich stand er als Person im Zentrum, aber wenn er an die Macht gekommen ist, hat er schon eine klare Politik gemacht, nämlich eine von weniger Freiheit und weniger sozialer Gerechtigkeit, also das Gegenteil von dem, womit er wahlkämpfte. Das Geld hat dabei halt er selbst verteilt und nicht das Staatssystem. 

Waren Sie offen dafür, positive Seiten an ihm zu entdecken? Ich war schon offen, weil mich hauptsächlich die Psychologie der Persönlichkeit interessiert hat. Ich habe auch positive Seiten entdeckt: Am Ende seines Lebens war er kultiviert und hat ziemlich viel gelesen. Er war sehr talentiert, ein gutes Chamäleon, er konnte sich immer so verwandeln, dass er bekam, was er wollte. Das war bestimmt auch Taktik, aber bis zu einem gewissen Grad Instinkt. Er hat Situationen kreiert, in denen der Eindruck entstand, dass er im Hintergrund ist und die anderen im Vordergrund. Nur was wollte dieser Mann in der Politik?

Ursprünglich wollte er Schauspieler werden. Hätte er sollen? Als Sänger oder Schauspieler hätte er wahrscheinlich weniger Schaden angerichtet, auch für sich selbst. Er war ja auch in der Politik nicht besonders gut, hat sich immer wieder selbst ins Knie geschossen. Wann immer er ein Problem bekam, war er selbst schuld. 

Wie war es, viel mit Menschen zu tun haben, in deren Gegenwart Sie sich nicht wohlfühlten? Viele von denen haben auch eine menschliche Dimension. Die Fans waren auch nicht schwierig, nur die Politiker, die sind teilweise wirklich klebrig und affektiert. Ich hatte im Schnittraum tatsächlich keine gute Stimmung. Aber wenn ich so etwas mache, denke ich immer nur ans Endprodukt. 

Mussten Sie sich oft zurückhalten, um den Interviewpartnern nicht die Meinung zu sagen? Es ist schon oft am besten, gar nichts zu sagen, weiter zu fragen und abzuwarten. Oft geben sie dann die Antwort, die man hören will. 

Wie werden die Mitwirkenden reagieren, die sich im Film ja teilweise selbst bloßstellen? Es ist immer schwierig, sich selbst zu sehen. Vielleicht beschweren sich einige, dass ich nur einen Teil von dem, was sie gesagt haben, hineingeschnitten habe – ich habe ja ja Stunden mit diesen Leuten verbracht, und im Film kommt dann nur eine Minute vor. Aber ich finde, diese Minute trifft schon jeweils den ihren Kern der Leute. Sie sind nicht lächerlich. Sie sind, wer sie sind. 

Manche machen sich schon selbst lächerlich. Ich finde zum Beispiel köstlich, wenn Peter Westenthaler, wenn er stolz erzählt, wie er Volksbegehren erfunden hat, weil Haider sich langweilte. Ja, aber er sieht das nicht so. Er sieht nicht, was Sie sehen.

Ist das nicht bitter? Dass der Film die einen bestätigen und die anderen, die „Haider-Menschen“, nicht überzeugen wird? Eines werden sie vielleicht begreifen: wie er sich die Stimmen gekauft hat. Vielleicht sehen merken die Leute, dass sie vorsichtiger sein müssen. Wenn man ein Geschenk kriegt – sei es ein Würstel oder ein Kugelschreiber oder 100 Euro –, muss man fragen, woher das kommt. 

Sie haben H.C. Strache aus Ihrem Film komplett rausgelassen. War das Absicht? Ich habe zwar schon ihm Zuge des Wahlkampfs mit ihm gedreht, aber das wäre eigentlich ein eigener Film: wie gut Strache die Rezepte von Haider gelernt hat. Man darf ihn nicht unterschätzen. Er hat weniger Talent und ist weniger charmant, aber er besitzt aber eine unfassbare Zielstrebigkeit. Er macht das so gut wie möglich.

Am Ende gibt mir Nathalie Borgers noch ihre Telefonnummer für Nachfragen. „Aber geben Sie sie nicht an FPÖ-Leute weiter“, sagt sie. „Für die habe ich ein eigenes Handy.“

Zur Website von Nathalie Borgers

 

In Autor Tags Film, Politik, Interview
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Burgtheater
  • Wiener Festwochen
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl