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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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CHECK DAS MAL AUS! – Rezension in der Buchkultur 214

June 14, 2024 Martin Pesl

Die Kulturjournalistin Marion Löhndorf sinniert über reales und fiktives „Leben im Hotel“.

Das Hotel ist Statussymbol, Nicht-Ort, Objekt der Begierde. Kaum jemand verbindet mit dem Konzept an sich nicht irgendeine Form von Hassliebe. Die Kulturjournalistin Marion Löhndorf dachte, Airbnb und Covid hätten das Hotel gekillt. Als sie feststellte, dass das Gegenteil der Fall ist und der 1774 von einem Londoner Friseur ins Leben gerufenen Einrichtung auch nach 250 Jahren eine glänzende Zukunft bevorsteht, würdigte sie sie in einem schmalen Band.

„Und was ist das überhaupt, ein gutes Hotel?“, fragt sie darin. Statt durch die Welt zu reisen und eine persönliche Rangliste zu erstellen oder – wie Michael Glawogger in seiner wunderbaren Sammlung „69 Hotelzimmer“ – reale und fiktionale Erlebnisse zu schildern, greift Löhndorf auf die Kulturgeschichte zurück. Sie entwirft Typologien von Hotels, erinnert an berühmte Todesfälle in solchen und einschlägige Filme, Bücher und Songs („You can check out any time you like...“). Das eigentümliche Genre „Hotel“ ist freilich so umfassend, dass essenzielle Werke (wie „Barton Fink“ von den Coen-Brüdern oder Amor Towles’ Roman „Ein Gentleman in Moskau“) unerwähnt bleiben. Hierfür bräuchte es – und gibt doch gewiss schon? – eine eigene Monografie.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Reise

NICHT TOT ZU KRIEGEN – Klassikerrezension in der Buchkultur 214

June 14, 2024 Martin Pesl

Hermann Rankes deutsche Übersetzung des „Gilgamesch-Epos“ erschien 1924. Hundert Jahre später gibt es eine Neuauflage.

„Das Folgende ist teilweise zerstört.“ Sätze wie dieser, kursiv gesetzt, prägen die Neuausgabe des „Gilgamesch-Epos“. Kein Wunder. In Wahrheit können wir staunen, dass diese ab 2400 v. Chr. im babylonischen Raum erzählten Geschichten überhaupt zu einem beträchtlichen Teil erhalten sind. Es handelt sich um einen der ältesten Texte überhaupt, davor gebührt schon einmal Respekt. Einzelne Episoden aus dem Leben von Gilgamesch und Engidu (oft auch als Enkidu bekannt) wurden in sumerischer Keilschrift fixiert, als einheitliches Epos schließlich um 1750 v. Chr. auf zwölf Tontafeln festgehalten. George Smith, ein englischer Assyriologe, entdeckte die Tafeln 1853 im Irak.

In seiner biblischen Wucht inspirierte das „Gilgamesch-Epos“ seither die nachfolgende Literatur: Thomas Mann verwob den Mythos in seine Tetralogie „Joseph und seine Brüder“, aber auch Sci-Fi-Autor Robert Silverberg wusste mehrere Romane aus dem Stoff zu quetschen. Vertonungen und Bildserien, natürlich auch Comics, Graphic Novels und Videospiele gibt es zuhauf. 

Hundert Jahre, nachdem die deutsche Übersetzung durch Smiths Assyriologenkollegen Hermann Ranke erstmals in Hamburg erschienen war, bringt der Verlag Anaconda sie jetzt – in neuer Rechtschreibung, sonst im Wesentlichen unverändert – neu heraus. Wie das bei lückenhaften Texten, besonders ab einem gewissen Alter, halt so ist, handelt es sich bei der Lektüre eher um eine philologische Tätigkeit als um unmittelbaren Genuss. Den verbindenden Erklärtexten Rankes lässt sich dabei leichter folgen als dem eigentlichen Epos. Um dieses für angemessen spektakulär zu halten, empfiehlt es sich, stets die viertausend Jahre mitzudenken, die es alt ist. Dann leuchten die Seifenopern- und Superheldencomic-Qualitäten des „Gilgamesch-Epos“ ein!

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Geschichte

WIEDERGELESEN: DIE STADTNEUROTIKERIN – Klassikerrezension in der Buchkultur 214

June 14, 2024 Martin Pesl

Erica Jong und ihr emanzipatorischer Senkrechtstart: In einer männlich durchanalysierten Gesellschaft stiess Erica Jongs „Angst vorm Fliegen“ 1973 auf Unverständnis. Eine Neuübersetzung zeigt den grandiosen Humor des Bestsellers.

Warum steht dieser Satz auf keiner Liste der besten Romananfänge aller Zeiten? „In der Pan-Am-Maschine nach Wien saßen 117 Psychoanalytiker. Bei mindestens sechs von ihnen war ich in Behandlung gewesen. Einen siebten hatte ich geheiratet.“

Was so abhebt, kann nur ein turbulenter Flug werden, besonders wenn man jene „Angst vorm Fliegen“ hat, die Erica Jong ihrem Debütroman zum Titel gegeben hat. Aber keine Sorge: Lilian Peter erweist sich mit ihrer zeitgenössischen Neuübersetzung ins Deutsche über 50 Jahre nach der Erstausgabe als sichere Pilotin.

Isadora Wing nennt die Autorin die Hauptfigur und Ich-Erzählerin ihres Romans. Wie sie selbst zum Zeitpunkt der Entstehung ist Isadora mit einem chinesisch-amerikanischen „Kümmerdoc“ verheiratet. Sie begleitet ihn zu einem Kongress, der die Analyse Jahrzehnte nach Freuds Flucht wieder in Wien willkommen heißt. Dort beginnt sie eine Affäre mit einem anderen Teilnehmer, Adrian, reist mit ihm durch Europa und lässt dabei ihre Vergangenheit Revue passieren. Eine jüdische Herkunft und drei sehr unterschiedliche Schwestern hat die einigermaßen erfolgreiche Lyrikerin, ihre Mutter strebte immer nach Außergewöhnlichkeit, ihr erster Gatte verlor den Verstand. Zum Hin und Her zwischen zwei Männer kommt die Frage: Will ich ein Kind, und wenn ja, von wem?

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Psychologie, Biografie

RITUELL BEGRABEN – Vorschau auf das Gastspiel „ja nichts ist ok“ der Volksbühne Berlin in der Wiener-Festwochen-Beilage zum Falter 18/24

June 10, 2024 Martin Pesl

© Thomas Aurin

Den Festwochen ist es gelungen, die letzte Arbeit des verstorbenen René Pollesch ins Programm einzuschieben

Das Entsetzen war groß, niemand wollte es glauben. An einem Montagabend Ende Februar, gut zwei Wochen, nachdem René Polleschs neuestes Stück „ja nichts ist ok“ an seinem Haus, der Berliner Volksbühne, zur Premiere gekommen und von Publikum und Kritik gefeiert worden war, meldete die Pressestelle den Tod des Autors und Regisseurs. Mittlerweile ist Pollesch, der 61 Jahre alt wurde, in Berlin beigesetzt. Für einen Gedenkakt in der Volksbühne Ende April wollten so viele Menschen Karten erwerben, dass die Website des Theaters zusammenbrach. 

Da Pollesch seine Texte stets in Abstimmung mit seinen Ensembles entwickelte – niemand sollte etwas sagen oder spielen müssen, was er oder sie nicht wollte –, gab er sie auch nicht für Neuinszenierungen durch andere Regieteams frei. Die bittere Wahrheit ist also: Es wird keine weiteren Pollesch-Abende mehr geben, „ja nichts ist ok“ ist der letzte. So ist es nur ein kleiner Trost, dass die Wiener Festwochen es geschafft haben, die Inszenierung spontan für zwei Vorstellungen im Burgtheater zur diesjährigen Festivalausgabe einzuladen. 

Die Arbeiten Polleschs waren stets anders, sie entzogen sich gängigen Genres. Handlungen gab es nur manchmal, und wenn, dann waren sie ironisch skizziert und wurden weder auf der Bühne noch im Publikum wirklich ernst genommen. Noch einmal einen Sonderstatus innerhalb des Œuvres haben die gemeinsamen Kreationen mit dem Schauspieler Fabian Hinrichs. „ja nichts ist ok“ ist eine davon. Hinrichs ist darin immer der einzige Schauspieler, der Text hat. In „Kill Your Darlings! Streets of Berladelphia“, 2012 ebenfalls an der Volksbühne herausgekommen, hat er es mit einem turnenden Chor zu tun. In „Glauben an die Möglichkeit einer Erneuerung der Welt“ 2019 teilte er sich die Bühne gar mit dem Tanzensemble des Berliner Revue-Etablissements Friedrichstadtpalast.

Weiterlesen in der Festwochen-Beilage zum Falter 18/24

In Autor Tags Theater, Wien, Festival, Falter, Wiener Festwochen, Vorschau, Berlin
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