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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Burgtheater auf Deutschlandfunk Kultur

March 29, 2023 Martin Pesl

© Matthias Horn

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Die gefesselte Phantasie“ im Gespräch mit Eckhard Roelcke

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Man stelle sich eine Blumeninsel vor, wunderschön und friedlich, auf der alle Bewohner Dichter und Dichterinnen sind. Zu schön, um wahr zu sein, und so ist es auch in Raimunds Zauberspiel DIE GEFESSELTE PHANTASIE, das 1828 im Theater in der Leopoldstadt uraufgeführt wurde. Zwei böse Zauberschwestern kommen nämlich, um den schönen Frieden zu stören. Um die beiden zu vertreiben, müsste die Königin der Insel einem Orakel zufolge einen Partner heiraten, der ihrer würdig ist. Die Königin wiederum hat einen eigenen Willen und außerdem geschworen, nur einen Dichter zu ehelichen. Als sie versucht, den Konflikt mit den bösen Zauberschwestern gütlich zu lösen, verwüsten diese die Insel und alle Höflinge fliehen feige. Die Königin verkündet darauf, sie werde den heiraten, der ihr das schönste Gedicht schreibe, worauf die Zauberschwestern die Phantasie gefangen nehmen, damit niemand mehr ein Gedicht zustande bringe. Von da an nimmt das grotesk-phantastische Zauberspiel seinen irren Lauf.

Herbert Fritsch, der Spezialist für Komödien und eigene – nicht dramenbasierte – meist urkomische und phantasievolle Bühnenstücke, wird die Phantasie entfesseln. Am Burgtheater waren in den letzten Jahren u. a. DER EINGEBILDETE KRANKE und DIE KOMÖDIE DER IRRUNGEN zu sehen. Nun wagt sich der Theaterkünstler Fritsch erstmals an ein Zauberspiel von Raimund.

FAZIT – Kultur vom Tage
Mittwoch, 29. März 2023, ab 23:05 Uhr

In Sprecher Tags Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Burgtheater, Wien, Theater

ARSCHLÖCHER SCHLACHTEN – Kritik vom Schauspielhaus Wien am Heldenplatz

March 23, 2023 Martin Pesl

© Marcel Köhler

In einem Container auf dem Wiener Heldenplatz rechnen Lydia Haider und Verbündete mit dem österreichischen Mann ab. Inszeniert von Antje Schupp. Eine grausame Groteske.

23. März 2023. Der FPÖ-Chef hätte Lydia Haider sicher gern angezeigt. Blöderweise geht es aber in "Du Herbert", dem neuesten Werk der Autorin, die einst den rechtslastigen Akademikerball literarisch niedermetzelte, nicht um Herbert Kickl. Freilich hätte sie für ihren fiktiven Prototyp, der Österreichs gewalttätige Männer in sich vereint, genauso einen anderen Namen wählen können. Herbert passt jedenfalls sehr gut. Ist auch ein wirklich urösterreichischer Vorname.

Der ursprünglich als Buch konzipierte "Einblick in die Grausamkeit" ist ein Gemeinschaftswerk: Marina Weitgasser sammelte im Kalenderjahr 2020 alle Meldungen der Nachrichtenseite orf.at, in denen es um männliche Gewaltakte innerhalb der Landesgrenzen ging – nicht nur, aber hauptsächlich gegen Frauen. Lydia Haider verband die Taten dichterisch zu einem "Herbert-Evangelium", das Judith Goetz durch erklärende Fußnoten ergänzte.

Blutorgie am Heldenplatz

Erschreckende 450 sind es, die Bandbreite reicht von der Morddrohung, weil eine nicht gegrüßt hat, zum terroristischen Amoklauf in der Innenstadt am 2. November 2020. Die Pandemie machte die Österreicher noch aggressiver, als zu Beginn des Projekts zu ahnen war. Diesen Februar erschien die Publikation. Freilich, wo Lydia Haider wirkt, ist das Theater nicht weit. In diesem Fall lud das Schauspielhaus Wien zur Uraufführung durch Regisseurin Antje Schupp in einer Kooperation mit der Initiative "Claim the Space" und dem Haus der Geschichte Österreich.

Hautnah dabei sind pro Abend nur 30 Leute, denn die Aufführung findet nicht auf der Stammbühne in der Porzellangasse statt, sondern in einem quaderförmigen Container mit vielleicht 60 m2. Bissigerweise wurde dieser am Heldenplatz aufgestellt, jenem geschichtsträchtigen Ort, an dem jährlich die Leistungsschau des Bundesheeres steigt und 1938 Scharen einem gewissen Adolf zujubelten.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Wien

SCHREIBWERKSTATT THEATERKRITIK – Lehrveranstaltung an der mdw

March 19, 2023 Martin Pesl

© Institut für Kulturmanagement und Gender Studies, mdw

Auftrag

Halten der Lehrveranstaltung Schreibwerkstatt im 4. Semester des 3. Jahrgangs

Auftraggeber

universität für musik und darstellende kunst wien

Projektinfo

ANGEWANDTE DRAMATURGIE in MUSIK und DARSTELLENDER KUNST

DramaturgInnen sind BeobachterInnen und VermittlerInnen in Musik und darstellender Kunst. Sie konfrontieren sich und andere mit der Arbeit an der kollektiven Ästhetik und den Inhalten in Musik und in den darstellenden Künsten. Der Universitätslehrgang für angewandte Dramaturgie unterstützt die StudentInnen in ihren Ideen- und Projektentwicklungen und deren Umsetzung in der gegenwärtigen künstlerischen dramaturgischen Praxis, in allen Bereichen der Musik und der darstellenden Künste: Konzert, Musiktheater, Schauspiel, Performance, Tanz und hybriden Kunstformen.

Der Universitätslehrgang für angewandte Dramaturgie in Musik und darstellende Kunst vermittelt als zweijährige postgraduale Weiterbildung Grundlagen dramaturgischer Arbeit. Zentrale Inhalte des Universitätslehrgangs sind Musik- und Theaterdramaturgie, Kulturwissenschaften, Kulturpolitik, Philosophie und Ästhetik. Auseinandersetzung mit Sprache und Kommunikation, Strukturierung von Dramaturgie-Vorhaben und ihrer Dokumentation sowie Kooperationen mit internationalen Kunstinstitutionen stehen im Fokus dieses Universitätslehrgangs, der an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies (IKM) seit 2018 angeboten wird. 

In Sprecher Tags Lehre, Kritik, Theater

SHEAR FASZINIEREND – Rezension im Buchkultur-Bücherbrief März 2023 und in der Buchkultur 207

March 14, 2023 Martin Pesl

Ann Cotten verarbeitet ihre Hawai‘i-Reise literarisch und höchst originell.

Es ist gar nicht so leicht, einen Text von Ann Cotten zu rezensieren und ihr dabei gerecht zu werden. Aber es macht Spaß, es zu versuchen. Die in Iowa geborene österreichische Autorin verwendet nämlich ihre ganze eigene Art des Genderns, die inzwischen in einem kleinen Kreis ihrer Kollegennni Schule macht. Nein, die drei n sind kein Fehler, sondern »polnisches Gendering«: Alle Buchstaben aller mitgemeinten Varianten kommen vor, nur in anderer Reihenfolge. Cotten nutzt diese wahrscheinlich von ihr selbst erfundene Methode mit so heiterer Selbstverständlichkeit, dass die Lesernnnie bei der Lektüre ihres neuesten Streichs »Die Anleitungen der Vorfahren« schon nach kürzester Zeit nicht mehr darüber stolpern – ein wesentlicher Schritt zum Erfolg gendersensibler Sprache. Mit dem Polnischen an sich hat das übrigens nichts tun.
 
Auf die nonbinäre Hauptfigur der »Anleitungen« wird also mit Pronomen wie »sier«, »seihrne« und »siehn« verwiesen. Aber nicht nur sier ist keiner Schublade zuzuordnen, das ganze Werk schwebt heiter über den Genres. Gedichte, vielleicht Songs in deutscher und englischer Sprache finden sich da, Zeichnungen und Fotos, philologische Gedanken zur Translationswissenschaft unter Rückgriff auf seriöse Quellen – Cotten nimmt selbst literarische Übersetzungen vor – und so etwas wie eine Handlung: Dier Protagonistni, wohnhaft in Wien, was sich in der Nutzung von Insider-Ausdrücken wie Mahü (für die Mariahilfer Straße) niederschlägt, und des Japanischen bereits kundig, fliegt nach Hawai‘i und macht sich dort allerlei Gedanken über die Sprache und Kultur der Einheimischen. Auf die Vorfahren und ihre titelgebenden Anleitungen kommt Cotten dabei immer wieder zurück.
 
Dem Entstehen des Buches ging ein Recherchestudium an der Universität Hawai‘i voraus. Gut möglich, dass Cotten die dort erlangte Inspiration relativ ungefiltert und unsortiert in diesen originellen Band fließen ließ. Für Leseanfängernnnie ist ihr Werk gewiss nichts – Ijoma Mangold bezeichnete es als »Schlag ins Gesicht derer, die finden, man müsse Literatur auch verstehen können«. Für diejenigen, die einverstanden sind, dass Literatur auch dann Freude bereiten kann, wenn man nicht alles versteht, ist »Die Anleitungen der Vorfahren« jedenfalls ein Quell überraschender Blicke auf Faszinierendes wie Worte (sprachenübergreifende Homophone wie »shear« und »schier« haben es Ann Cotten und ihrer Hauptfigur besonders angetan), Dinge und Menschen. (Martin Thomas Pesl)
 

Ann Cotten
Die Anleitungen der Vorfahren
Edition Suhrkamp, 160 S.

In Autor Tags Literatur, Buchkultur, Bücherbrief, Rezension, Österreich, Sprache
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