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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTURSOMMER WIEN 2023 – Programmierung des Theaterprogramms

February 20, 2023 Martin Pesl

Auftrag

Kuratierung des Theaterprogramms für die Festivalausgabe 2023

Auftraggeber

Kultursommer Wien

Projektinfo

Dieser Sommer bringt Drama

Im Theater heißt es: „Vorhang auf für …“ Aber Moment mal! Beim Kultursommer Wien gibt es keinen Vorhang. Die Theatermacher:innen präsentieren ihre Stücke alle unter freiem Himmel. Es bleibt: die Freude am Spiel und der zauberhafte Live-Moment. 

Auf der Bühne ist alles möglich. So wird Theater zur ständigen Inspirationsquelle. Fest steht eigentlich nur: Unsere Schauspieler:innen tun alles dafür, dass sich das Publikum nicht langweilt. Lassen wir uns also überraschen!

„Es ist wirklich herausfordernd, dass unter freiem Himmel ohne Wände, Lichtstimmungen und Bühnenbild das absolute Minimum übrigbleiben muss, das Theater ausmacht: die Menschen und ihr Schauspiel. Das schafft natürlich wiederum neue Möglichkeiten, neue Freiheiten.“
Martin Thomas Pesl, Kurator und Kulturjournalist

Auch 2023 findet das Gratis-Open-Air-Festival wieder auf Bühnen in ganz Wien statt. Für Künstler:innen aus den Bereichen Kabarett, Literatur, Musik, Performance, Tanz, Theater und Zeitgenössischer Zirkus gibt es damit von Anfang Juli bis Mitte August eine Vielzahl an Auftrittsmöglichkeiten. Neben dem umfangreichen Abendprogramm sind sowohl Einreichungen für das Kinder- und Familienprogramm als auch für die Konzertreihe in den Pensionistenhäusern möglich.

In Sprecher Tags Theater, Festival, Wien, Programmierung

SCHNÖRKELLOS GUT – Nachtkritik aus den Münchner Kammerspielen

February 19, 2023 Martin Pesl

Johanna Kappauf © Judith Buss

Nele Jahnke zeigt Sophokles' Tragödie der rebellischen Antigone in Leichter Sprache. "Anti-gone". Direkt, geradlinig, hauptsatzfreudig. Die Philologenbrille kann im Etui bleiben. Ein beglückendes Erlebnis.

19. Februar 2023. Leichte Sprache boomt: kurze Sätze, keine Passiv- und Konjunktivkonstruktionen. Ämter müssen ihre Informationen mittlerweile nach einem 2006 entstandenen Regelwerk anbieten. Immer mehr Translationsprofis werden darin eingeschult, Museen und Theater beginnen, Inhalte zumindest in der – weniger systematisierten – einfachen Sprache zu vermitteln. Lesen Menschen ohne Lernschwierigkeiten die simplifizierend wirkenden Texte, hagelt es oft Spott.

Der wäre in diesem Fall wahrlich unangebracht. Wie großartig ist es bitte, dass die Münchner Kammerspiele erstmals einen antiken Klassiker in Leichte Sprache übersetzen lassen! Noch dazu die "Antigone" des Sophokles, drei Wochen, nachdem die Konkurrenz am Resi eben diese mit Slavoj Žižek zum komplexen Politikum verschnitt. Nun, der Abend in der Regie Nele Jahnkes in der Therese-Giehse-Halle ist das ultimative Kontrastprogramm.

Man könnte süchtig werden

Wie bei Leichter Sprache üblich, prüfte ein Team aus Vertreter:innen der Zielgruppe Anne Leichtfuß' Übersetzung "Anti•gone" auf Verständlichkeit (das Zeichen im Titel verweist auf die Regel, lange Worte zu trennen), Übertitel gibt es sicherheitshalber auch. Bleibt die Frage, ob das Format auch für jene etwas bereithält, die mit Standarddeutsch ebenso vorliebgenommen hätten.

Und wie! Wer behauptet, dass es keine Wohltat ist, auch ohne die Philologenbrille einfach mal zu verstehen, worum's geht, lügt sich was vor. "Manchmal soll man gar nicht so viel überlegen", sagt Antigone zu ihrer Schwester Ismene. Genau! Man könnte geradezu süchtig werden nach dieser von Schnörkeln und Eitelkeiten freigehauenen Sprache, die sich nichts beweisen muss. Die das Hirn freilässt für faszinierende Szenen, in denen mal minutenlang gar nicht gesprochen, dann heftig zwischen Vater und Sohn, zwischen Herrscher und Rebellin argumentiert wird.

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In Autor Tags Theater, München, Kritik, Nachtkritik

DIE NEUE UNRUHE – Kommentar über die Wiener Theaterneubesetzungen auf nachtkritik.de

February 17, 2023 Martin Pesl

In der Wiener Theaterszene geht's gerade rund wie beim Riesenrad im Prater © Thomas Ledl

Erst Volkstheater, nun Burgtheater und Festwochen – mit den neuen Leitungen bleibt in der Wiener Theaterszene kaum ein Stein auf dem anderen. Was bedeutet das für eine Stadt, die's eigentlich gerne gemütlich hat?

8. Februar 2023. So viel Veränderung ist Wien nicht gewohnt. Eine berühmte Kultur-, eine stolze Theaterstadt war sie immer schon, meist aber halt in ihrer behäbigsten Ausformung – ein letzter Hort der Verlässlichkeit, eine konservative Insel im progressiven Meer.

Das ist natürlich nur ein Gefühl und ein Klischee (Stichwort: "Wenn die Welt untergeht, komm nach Wien, da passiert alles 20 Jahre später"), aber irgendwie auch nicht: Luc Bondyleitete die Wiener Festwochen beispielsweise von 1997 bis 2015. Emmy Werner war Direktorin des Volkstheaters von 1988 bis 2005, bevor Michael Schottenberg für weitere zehn Jahre übernahm. Sogar am Burgtheater war Claus Peymann (1986–1999) mehr als zwei fünfjährige Amtszeiten da, Klaus Bachler dann genau zwei (1999–2009), und so wäre es auch weitergegangen, hätte nicht der Kulturminister im Rahmen des Finanzskandals Matthias Hartmann 2014 gefeuert und es die notfallsartig aus der Pension geholte Karin Bergmann 2019 eben dorthin wieder zurückgezogen.

Skepsis vor dem Neuen

Ungefähr seit dieser Zeit herrscht eine Rastlosigkeit in der Wiener Theaterlandschaft – die sich natürlich noch größer anfühlt, als sie ist, wegen dieser letzten drei Jahre, in denen zuerst überhaupt nichts war und es dann nicht mehr so war wie früher.

Ein Grund für die neue Unruhe liegt gewiss darin, dass den gemütlichen und ebenfalls langjährigen Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny 2018 die reformwillige Veronica Kaup-Hasler ablöste. Kaum im Amt, "nahm" die ehemalige Intendantin des steirischen herbst die Rücktrittsangebote der als glücklos wahrgenommenen Anna Badora(Volkstheater) und Tomas Zierhofer-Kin (Festwochen) "an" (mit anderen Worten: legte sie ihnen nahe) und besetzte die Posten neu, aber mit einem Blick auf internationales Renommee.

Das hat es in den Jahrzehnten zuvor in Wien nicht gegeben: eine Kulturpolitik, deren Entscheidungen eher am Urteil von Fachkreisen interessiert ist als am gefälligen Applaus des Publikums, mehr an Pressestimmen als an der Auslastung, mehr am Außen als am Innen. Das Ergebnis ist eine in ihrer Klarheit regelrecht öde Spaltung der heimischen Feuilletons: Konservative Medien wie Kurier, Kronen Zeitung und einige (größtenteils ältere) Mitglieder der Kulturredaktionen von Presse und Standard sehen im Mangel an psychologischem Illusionstheater die Ursache für leere Ränge im Volkstheater und darin wiederum einen eindeutigen Ablösegrund für den seit 2020 amtierenden Direktor Kay Voges.

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In Autor Tags Wien, Theater, Burgtheater, Volkstheater, Wiener Festwochen, Kulturpolitik, Nachtkritik, Kommentar

UND NÄCHTLICH PFEIFT DAS MURMELTIER – Nachtkritik aus den Vereinigten Bühnen Bozen

February 16, 2023 Martin Pesl

Im Gruselhotel à la "Shining": Jasmin Mairhofer, Viktoria Obermarzoner und Marie-Therese Futterknecht © Cordula Treml

Umfangen von den Klängen der Musicbanda Franui taucht Anna Gschnitzer in die Sagenwelt Südtirols hinab. Cilli Drexel bringt ihr Gemeinschaftswerk "Fanes" in Bozen zur Uraufführung.

16. Februar 2023. Im Hickhack zwischen Deutsch- und Italienischsprachigen geht Südtirols dritte Sprachgruppe oft unter. Doch auch die Ladiner:innen haben ihre Mythen. Da ist die Urmutter, die ihr Kind bei den Murmeltieren versteckte, da sind friedliche Frauen und kriegerische, aber vergessliche Männer, Adler, Pfeile, Panzer. Wer in Südtirol aufgewachsen ist, kennt die Sagen aus dem Reich der Fanes.

Die Vereinigten Bühnen Bozen, die auf Deutsch Theater in der italienisch geprägten Kapitale einer sonst mehrheitlich deutschsprachigen Region zeigen, haben bei der hier aufgewachsene Dramatikerin Anna Gschnitzer einen Text zu den "Fanes" bestellt. Der enthält auch ladinische Arien, und deren irgendwie französisch aussehenden Wörter mit ihren ë und ü und ö spiegeln wunderbar das Hauptmotiv des Gefühls, sich zu erinnern, aber nicht zu wissen, woran.

Die Geheimwelt der Folklore

Live begleitet werden die fremdartigen Gesänge (Isa Wiss) von der Osttiroler Musicbanda Franui. Zwei Mitglieder des zehnköpfigen Orchesters, Andreas Schett und Markus Kraler, haben sie nicht nur eigens eingerichtet, sondern komplett selbst erfunden. Im Programmheft beschreibt Schett launig die Unmöglichkeit, auf das ohnehin spärliche Archivmaterial an notierter Volksmusik zuzugreifen.

Auch die Sagen stehen auf wackligen Füßen: 1913 schrieb Karl Felix Wolff auf, was er mit Ach und Krach ladinischen Gedächtnissen entlockt hatte. Für Gschnitzer ist diese Unzuverlässigkeit der Folklore essenziell, zwingt sie geradezu, eine Metaebene einzuziehen: Die Legende vom Murmeltiermädchen bündelt sie in einer Frau, die der numinosen Macht der Vergangenheit nicht entkommt und stets von einem Traum in den nächsten hineinzuerwachen scheint. Was, wenn "Sie" die besagte Urmutter ist, sich daran aber nicht erinnern kann?

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In Autor Tags Nachtkritik, Italien, Theater, Kritik
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