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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„HEY, IHR IM WESTEN!“ – Festivalbericht über Radar Ost Digital auf Nachtkritik.de

June 22, 2020 Martin Pesl
Aus „Eine alltägliche Geschichte“ © Martin Thomas Pesl

Aus „Eine alltägliche Geschichte“ © Martin Thomas Pesl

Radar Ost Digital – Deutsches Theater Berlin – Ein Theaterfestival als interaktive 50-Stunden Graphic-Novel mit integrierten Streams

Berlin/Online, 21. Juni 2020. Kommt ein Wiener nach Oberösterreich und geht dort ins Deutsche Theater Berlin. Dort sieht er sich Inszenierungen aus Russland, Polen, Georgien an. Der Witz unserer absurden Corona-Zeit ist, dass das eben kein Witz ist. Es geht, es ist gratis, und niemand wundert sich, wenn diese Konstruktion ein Festival genannt wird. Während die Autorentheatertage des DT 2020 de facto abgesagt sind und den eingeladenen Autor*innen stattdessen Stückaufträge erteilt wurden, bietet das seit 2018 veranstaltete Eröffnungswochenende "Radar Ost" auch in diesem Jahr volles Programm – im Internet. Produktionen aus osteuropäischen Ländern, teilweise in Kollaboration mit Berliner Künstler*innen, wurden von Birgit Lengers, der Leiterin des Jungen DT, sorgsam kuratiert. Ihr Mann Björn platzierte sie in einer Art Graphic-Novel-Version des ehrenwerten Berliner Hauses, abrufbar über dessen Webseite.

Monolog in der Schauspieler*innengarderobe

Seit Freitagnachmittag und noch bis Sonntagabend läuft das Kurzfestival, das 50 Stunden Theater verspricht. Den Macher*innen ist dabei besonders wichtig, ein Live-Erlebnis zu suggerieren. Nach Monaten der zur spontanen Stillung der Theatersehnsucht stunden-, tage-, wochenlang oder überhaupt permanent on demand bereitgestellten Streams sollten Realität und Digitalität den nächsten konsequenten Schritt des Weges aufeinander zu machen. Das bedeutet: Die "Aufführungen" der drei wichtigsten Gastspiele beginnen um 20 Uhr und sind nach ihrem Ende nicht mehr verfügbar. Wie ungewöhnlich, denkt man, bis man realisiert, dass es das schon in grauer Vorzeit gab. Da hieß es Fernsehen.

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In Autor Tags Nachtkritik, Bericht, Festival, Berlin, Theater, Kulturpolitik

WEITERSCHURKEN: RAS DER MAHNER – Kolumne in der Buchkultur 190

June 17, 2020 Martin Pesl
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In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Ras ist schwarz. Einen Afroamerikaner zum Erzschurken zu erklären, das könnte in unseren zu Recht vorsichtigen Zeiten gleich mal vorbeugende Empörung hervorrufen. Und dann waren es auch noch die Vierziger des 20. Jahrhunderts, in denen Ralph Ellison sein Opus magnum „Der unsichtbare Mann“ schrieb und aus dem radikalen jamaikanischen Panafrikanisten Marcus Garvey einen fiktiven Antagonisten bastelte, einen Demagogen sondergleichen, der nicht so sehr alles beherrschen („Ras“ heißt in einer äthiopischen Sprache „Prinz, Fürst“) wie alles kaputt machen will: Ras der Mahner benennt sich schließlich in „Ras der Zerstörer“ um.

Aber gemach. Ralph Ellison war selbst ein schwarzer Autor, noch dazu einer mit äußerst hintergründigem Humor. Sein Ich-Erzähler bezeichnet sich als „invisible man“, den die (weiße) Gesellschaft nicht wahrnimmt, was er sich am Ende eines abenteuerlichen Entwicklungsromans lachend (auch ein bisschen schurkisch) zunutze macht. Der Unsichtbare hat von den Besten gelernt, unter ihnen war auch Ras der Mahner. Dass der schlimmste Widersacher in einem kafkaesk unbarmherzigen Amerika der Rassisten selbst ein Schwarzer ist, zeugt letztlich von prickelnder Komplexität.

Mehr in der Buchkultur 190

In Autor Tags Buchkultur, Kolumne, Schurke

ALLES WIEDER GUT, BABY – Kritik aus dem Bronski & Grünberg im Falter 25/20

June 17, 2020 Martin Pesl
Bronski-Co-Leiterin Julia Edtmeier als liebeshungrige Castingdirektorin © Philine Hofmann

Bronski-Co-Leiterin Julia Edtmeier als liebeshungrige Castingdirektorin © Philine Hofmann

Das totgeglaubte Bronski & Grünberg ersteht schon vor dem Sommer wieder auf – mit einem ironischen Konzert-Lesungs-Abend

Dass die Theater in Österreich Ende Mai wieder aufsperren durften, kam überraschend. Auf ein „Hurra!“ folgte ein „Aber womit?“. Der Juni-Spielplan ist vielfach ein hastig zusammengeschustertes Spezialprogramm. Möglichst hygienisch soll es ablaufen, aber doch zum Ausdruck bringen, wie sehr man sein Publikum vermisst hat und sich freut, es wieder dazuhaben. 

So auch im Bronski & Grünberg in Wien-Alsergrund. „Sehnsucht – nach allen möglichen Sachen“ heißt der nur gut einstündige Abend der Regisseurin Ruth Brauer-Kvam für insgesamt 30 Zuschauer. Er besteht aus zwei Kürzestkonzerten, einer inszenierten Lesung und einem Zusammenschnitt genialer Buster-Keaton-Filme. Letzterer ist Balsam für die Seele, aber eigentlich nur ein Pausenfüller für einen Teil des Publikums, während für einen anderen Schauspieler Benjamin Vanyek in der Aufmachung des vielleicht coolsten Penners von Wien und begleitet von der Band Jacques Brel traurig resignierende Liebesballaden ins Mikro schmettert. 

Die dritte Gruppe erlebt zeitgleich in der Garderobe eine erotische Lesung aus der (wohl tatsächlich existierenden) Schnulze „Confessing to the Cowboy“ von Carla Cassidy. Auf Podesten und in angemessenem Abstand sitzen einander Jakob Semotan mit kariertem Hemd und Cowboyhut und Bronski-Co-Leiterin Julia Edtmeier mit Goldjacke und Pornosekretärinnenbrille gegenüber. In verteilten Rollen lesen sie die Story einer Castingdirektorin und eines wilden Hengsts von Wildwest-Cowboy vor. Die ist natürlich richtig schön schlecht – so „too much“, dass es schon wieder ironisch ist.

Mehr im Falter 25/20

In Autor Tags Kritik, Theater, Lesung, Konzert, Falter

DIE PERFORMANZ IN RESIDENZ – Kurzbericht aus der Brunnenpassage im Falter 25/20

June 17, 2020 Martin Pesl
Performerin Malika Fankha in der Brunnenpassage © Martin Thomas Pesl

Performerin Malika Fankha in der Brunnenpassage © Martin Thomas Pesl

„The Artists Are Present“: Die Performerin Malika Fankha entwickelt ihr neues Stück über Cyborgs und Elfen in der Brunnenpassage

Eigentlich wollte Malika Fankha an diesem Montag an einem Song arbeiten. Aber der Cheftechniker ist in Kurzarbeit, das Mischpult steht erst morgen bereit. Auch gut. „Der erste Tag ist sowieso eher ein Planungstag“, sagt. „Man liegt rum, dann schreibt man mal eine Idee auf. Von außen sieht das vielleicht so aus, als schliefe man einfach.“ 

Man kann sich als Artist-in-Residence hier schon beobachtet fühlen. Die Brunnenpassage am Yppenplatz in Ottakring ist von zwei Seiten betret- und einsehbar, sie war früher eine Markthalle. Heute ist sie ein unter anderem von öffentlicher Hand und Caritas finanziertes Kulturzentrum. In normalen Jahren finden hier über 400 Workshops, Aufführungen, Diskussionen und andere Veranstaltungen statt. Der Corona-Lockdown leerte die 230 Quadratmeter auf einen Schlag. Fariba Mosleh, Kuratorin für Theater/Performance, wollte sich damit nicht abfinden und rief – zum ersten Mal in der Geschichte der Einrichtung – einwöchige Residencys für Künstlerinnen und Künstler aus allen Sparten aus. 

„Das Feedback war gigantisch“, freut sie sich. Trotz der knappen Frist gab es etwa 50 Bewerbungen, elf wurden ausgewählt. Seit Mitte Mai bis Mitte August haben sie jeweils von Montag bis Samstag die weiß gestrichene, längliche Halle sowie 300 Euro Budget zur Verfügung und können nach Belieben arbeiten, proben, entwickeln, sich inspirieren lassen. Auf Wunsch gibt eine Kuratorin Feedback, aber Residency heißt: Es wird kein Endergebnis verlangt.

Mehr im Falter 25/20

In Autor Tags Bericht, Falter, Performance, Kulturpolitik, Kunst
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