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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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WEITERSCHURKEN: RAS DER MAHNER – Kolumne in der Buchkultur 190

June 17, 2020 Martin Pesl
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In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Ras ist schwarz. Einen Afroamerikaner zum Erzschurken zu erklären, das könnte in unseren zu Recht vorsichtigen Zeiten gleich mal vorbeugende Empörung hervorrufen. Und dann waren es auch noch die Vierziger des 20. Jahrhunderts, in denen Ralph Ellison sein Opus magnum „Der unsichtbare Mann“ schrieb und aus dem radikalen jamaikanischen Panafrikanisten Marcus Garvey einen fiktiven Antagonisten bastelte, einen Demagogen sondergleichen, der nicht so sehr alles beherrschen („Ras“ heißt in einer äthiopischen Sprache „Prinz, Fürst“) wie alles kaputt machen will: Ras der Mahner benennt sich schließlich in „Ras der Zerstörer“ um.

Aber gemach. Ralph Ellison war selbst ein schwarzer Autor, noch dazu einer mit äußerst hintergründigem Humor. Sein Ich-Erzähler bezeichnet sich als „invisible man“, den die (weiße) Gesellschaft nicht wahrnimmt, was er sich am Ende eines abenteuerlichen Entwicklungsromans lachend (auch ein bisschen schurkisch) zunutze macht. Der Unsichtbare hat von den Besten gelernt, unter ihnen war auch Ras der Mahner. Dass der schlimmste Widersacher in einem kafkaesk unbarmherzigen Amerika der Rassisten selbst ein Schwarzer ist, zeugt letztlich von prickelnder Komplexität.

Mehr in der Buchkultur 190

In Autor Tags Buchkultur, Kolumne, Schurke

ALLES WIEDER GUT, BABY – Kritik aus dem Bronski & Grünberg im Falter 25/20

June 17, 2020 Martin Pesl
Bronski-Co-Leiterin Julia Edtmeier als liebeshungrige Castingdirektorin © Philine Hofmann

Bronski-Co-Leiterin Julia Edtmeier als liebeshungrige Castingdirektorin © Philine Hofmann

Das totgeglaubte Bronski & Grünberg ersteht schon vor dem Sommer wieder auf – mit einem ironischen Konzert-Lesungs-Abend

Dass die Theater in Österreich Ende Mai wieder aufsperren durften, kam überraschend. Auf ein „Hurra!“ folgte ein „Aber womit?“. Der Juni-Spielplan ist vielfach ein hastig zusammengeschustertes Spezialprogramm. Möglichst hygienisch soll es ablaufen, aber doch zum Ausdruck bringen, wie sehr man sein Publikum vermisst hat und sich freut, es wieder dazuhaben. 

So auch im Bronski & Grünberg in Wien-Alsergrund. „Sehnsucht – nach allen möglichen Sachen“ heißt der nur gut einstündige Abend der Regisseurin Ruth Brauer-Kvam für insgesamt 30 Zuschauer. Er besteht aus zwei Kürzestkonzerten, einer inszenierten Lesung und einem Zusammenschnitt genialer Buster-Keaton-Filme. Letzterer ist Balsam für die Seele, aber eigentlich nur ein Pausenfüller für einen Teil des Publikums, während für einen anderen Schauspieler Benjamin Vanyek in der Aufmachung des vielleicht coolsten Penners von Wien und begleitet von der Band Jacques Brel traurig resignierende Liebesballaden ins Mikro schmettert. 

Die dritte Gruppe erlebt zeitgleich in der Garderobe eine erotische Lesung aus der (wohl tatsächlich existierenden) Schnulze „Confessing to the Cowboy“ von Carla Cassidy. Auf Podesten und in angemessenem Abstand sitzen einander Jakob Semotan mit kariertem Hemd und Cowboyhut und Bronski-Co-Leiterin Julia Edtmeier mit Goldjacke und Pornosekretärinnenbrille gegenüber. In verteilten Rollen lesen sie die Story einer Castingdirektorin und eines wilden Hengsts von Wildwest-Cowboy vor. Die ist natürlich richtig schön schlecht – so „too much“, dass es schon wieder ironisch ist.

Mehr im Falter 25/20

In Autor Tags Kritik, Theater, Lesung, Konzert, Falter

DIE PERFORMANZ IN RESIDENZ – Kurzbericht aus der Brunnenpassage im Falter 25/20

June 17, 2020 Martin Pesl
Performerin Malika Fankha in der Brunnenpassage © Martin Thomas Pesl

Performerin Malika Fankha in der Brunnenpassage © Martin Thomas Pesl

„The Artists Are Present“: Die Performerin Malika Fankha entwickelt ihr neues Stück über Cyborgs und Elfen in der Brunnenpassage

Eigentlich wollte Malika Fankha an diesem Montag an einem Song arbeiten. Aber der Cheftechniker ist in Kurzarbeit, das Mischpult steht erst morgen bereit. Auch gut. „Der erste Tag ist sowieso eher ein Planungstag“, sagt. „Man liegt rum, dann schreibt man mal eine Idee auf. Von außen sieht das vielleicht so aus, als schliefe man einfach.“ 

Man kann sich als Artist-in-Residence hier schon beobachtet fühlen. Die Brunnenpassage am Yppenplatz in Ottakring ist von zwei Seiten betret- und einsehbar, sie war früher eine Markthalle. Heute ist sie ein unter anderem von öffentlicher Hand und Caritas finanziertes Kulturzentrum. In normalen Jahren finden hier über 400 Workshops, Aufführungen, Diskussionen und andere Veranstaltungen statt. Der Corona-Lockdown leerte die 230 Quadratmeter auf einen Schlag. Fariba Mosleh, Kuratorin für Theater/Performance, wollte sich damit nicht abfinden und rief – zum ersten Mal in der Geschichte der Einrichtung – einwöchige Residencys für Künstlerinnen und Künstler aus allen Sparten aus. 

„Das Feedback war gigantisch“, freut sie sich. Trotz der knappen Frist gab es etwa 50 Bewerbungen, elf wurden ausgewählt. Seit Mitte Mai bis Mitte August haben sie jeweils von Montag bis Samstag die weiß gestrichene, längliche Halle sowie 300 Euro Budget zur Verfügung und können nach Belieben arbeiten, proben, entwickeln, sich inspirieren lassen. Auf Wunsch gibt eine Kuratorin Feedback, aber Residency heißt: Es wird kein Endergebnis verlangt.

Mehr im Falter 25/20

In Autor Tags Bericht, Falter, Performance, Kulturpolitik, Kunst

ES GEHT WAS WEITER – Kritik aus der TheaterArche im Falter 23/20

June 2, 2020 Martin Pesl
Manami Okazaki © Jakub Kavin

Manami Okazaki © Jakub Kavin

Mit der verspäteten Premiere des Abends „Hikikomori“ eröffnet die TheaterArche eine Art Corona-Zwischensaison für die Bühnen

Ganz plötzlich geht es also wieder. Also wir gehen wieder – ins Theater. Als am 25. Mai die neue Kunststaatssekretärin Andrea Mayer Details der Lockerungsverordnung für den Kulturbetrieb bekanntgab, atmeten viele, auch Kritiker, auf. Zuschauerseitig gibt es noch einige organisatorische Beschränkungen, auf der Bühne jedoch kann auf den Abstand von einem Meter verzichtet werden, wenn das aus beruflichen Gründen erforderlich ist. Wir werden uns also – anders als im vorsichtigeren Deutschland – keine krampfhaft an die Situation angepassten Inszenierungen ansehen müssen.

Auf überquellendes Programmangebot müssen wir dennoch naturgemäß etwas warten. Die allermeisten Theater in Österreich wurden von den erfreulichen Nachrichten überrumpelt. Viele öffnen ihre Tore vor dem Sommer nicht mehr, sondern bereiten stattdessen hinter dem Vorhang die nächste Spielzeit vor. Nur ein paar Häuser lassen es sich nicht nehmen, im Juni noch ein bisschen Programm zu zeigen (siehe unten).

Der Einzige, der gleich am ersten möglichen Wochenende mit einer regulären Premiere aufwarten wollte – und konnte –, ist Jakub Kavin, Regisseur und Leiter der Privatbühne TheaterArche in Wien-Mariahilf. Sein Stück „Hikikomori“ war für eine Premiere am 19. März vorbereitet, als der Lockdown kam. Selbst unter Abstandsbedingungen wäre es spielbar, denn auf der Bühne steht mit Manami Okazaki nur eine einzige Person. 

Mehr im Falter 23/20 und hier

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Wien
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