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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ACH, SIE SIND MIR SO BEKANNT – Kritik aus dem Akademietheater im Falter 7/20

February 11, 2020 Martin Pesl
Schneebrunzer? Christoph Luser in Elfriede Jelineks „Schwarzwasser“ © Matthias Horn, Burgtheater

Schneebrunzer? Christoph Luser in Elfriede Jelineks „Schwarzwasser“ © Matthias Horn, Burgtheater

Ibiza jetzt auch im Jelinek-Sound

Jetzt ist schon wieder etwas passiert. Und oops, she did it again. Elfriede Jelinek verarbeitet die Ibiza-Affäre. In einem Begleittext zu ihrem neuen Stück „Schwarzwasser“ meint die Literaturnobelpreisträgerin zwar, sie habe sich diesmal nicht sofort an den Schreibtisch gesetzt. Doch es ging erstaunlich schnell: Neun Monate nach Veröffentlichung des Videos mit Strache, Gudenus und der falschen Oligarchennichte gibt es bereits eine Uraufführung im Akademietheater. Wie üblich ist es kein Drama mit Figuren und Dialogen, sondern ein Textteppich, der sich über Assoziationen und Wortspiele von einem Thema zum nächsten hangelt. Das schafft Jelinek meisterhaft.

Ob ihr Text auf der Bühne nachhaltig berührt, überlässt die Autorin auch dieses Mal ganz bewusst der Regie. Robert Borgmann geht behutsam mit dem Text um – zu behutsam, um aus den Anspielungen auf die allen noch sehr präsenten Ibiza-Motive mehr herauszuholen als gallig-ironische Rückschau. Er baut Tableaus für Monologe und Chorstellen, die sich in aller Ruhe entfalten und niemandem wehtun.

Das Publikum freilich fühlt sich besser unterhalten als bei früheren Jelinek-Aufführungen. Wenn Martin Wuttke mit einer Dose Red Bull auf die Bühne tapst, weiß es Bescheid und lacht. Selbst mit den antiken Anspielungen sind viele vertraut, hat die Burg doch „Die Bakchen“ auf dem Spielplan.

Mehr im Falter 7/20

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Burgtheater, Jelinek

NAZIS, BOMBEN UND LSD – Kurzreportage aus dem Werk X Petersplatz

February 11, 2020 Martin Pesl
© Martin Thomas Pesl

© Martin Thomas Pesl

Ehemalige Terroristen wollten im Werk X Petersplatz über die Linke und den bewaffneten Widerstand diskutieren. Und kamen nicht über die Literatur hinaus

Manch ureigenes Thema der Bundesrepublik Deutschland bespricht sich leichter außerhalb von dieser. Wenn es um den linken Terrorismus rund um die Rote Armee Fraktion (RAF) geht, kocht bei unseren nördlichen Nachbarn schnell die Empörung hoch, wenn Beteiligte öffentliche Podien betreten. In Wien wird dann einfach über Literatur geredet.

Im Anschluss an die zweite Aufführung des Stücks „Die Reise“ nach dem autobiografischen Wälzer des von RAF-Mitglied Gudrun Ensslin verlassenen Autors Bernward Vesper (Kritik siehe Falter:Woche) moderierte Walter Famler, Leiter des Vereins Alte Schmiede, eine Diskussion über das Buch, dessen Verfasser und die ideologischen Wirren der Nachkriegszeit in Westdeutschland. Vesper war Sohn eines Nazi-Dichters, von dem er sich innerlich lösen wollte. Zuvor versuchte er noch, dessen literarisches Gesamtwerk zu veröffentlichen, wie der Anwalt, Publizist und ehemalige Liste-Jetzt-Nationalratsabgeordnete Alfred J. Noll erinnerte. Zwischen Rechts und Links hin und her gerissen experimentierte Vesper mit LSD, schrieb die 700-seitige „Reise“ und nahm sich 1972 schließlich 32-jährig das Leben. 

Die Frauen auf dem Podium waren die junge Berlinerin Kathrin Herm, Regisseurin des zuvor gesichteten Theaterabends, und Gabriele Rollnik, Angehörige der RAF-nahen „Bewegung 2. Juni“. In den 1970er-Jahren beteiligte sie sich an Banküberfällen und Entführungen und brach aus einer Haftanstalt aus. 

Mehr im Falter 7/20

In Autor Tags Falter, Bericht, Diskussion, Politik, Literatur, Deutschland

WEITERSCHURKEN: JANINA DUSZEJKO – Kolumne in der Buchkultur 188

February 11, 2020 Martin Pesl
© Martin Thomas Pesl

© Martin Thomas Pesl

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Von den beiden Menschen, die im vergangenen Dezember Literaturnobelpreise entgegennahmen, ist Olga Tokarczuk jetzt eher nicht diejenige, die man des Schurkentums bezichtigen würde. Doch obwohl sie allgemein als eine von den Guten gilt: Böse kann sie auch. Die Erzählerfigur ihres Romans „Der Gesang der Fledermäuse“ (2009) etwa hat es faustdick hinter den Ohren – was einigermaßen überraschend kommt. Janina Duszejko heißt die ältere Dame, ehemals Brückeningenieurin, jetzt Englischlehrerin, die in der waldigen Pampa Südpolens lebt und sich um die Häuser ihrer meist abwesenden Nachbarn kümmert. Sie leidet an altersbedingten Wehwehchen, trifft sich mit einem jungen Studenten zum gediegenen Übersetzen der Lyrik von William Blake, und wenn sie nicht gerade liebevoll Horoskope erstellt, sorgt sie sich um die Tiere des Waldes. 

Als mysteriöse Mordfälle passieren – ja, man darf dieses elegante kleine Buch der Nobelpreisträgerin, in dem am Ende der Satz fällt: „Wir wissen, dass du es warst“, als echten Kriminalroman bezeichnen –, schreibt Frau Duszejko der Polizei Briefe mit Erklärungen, wonach die zu Tode gekommenen Männer Opfer der Rache jener Tierarten wurden, die sie zuvor gejagt, gewildert und verspeist hatten.

Und was soll daran bitte schurkisch sein? Haha! Sagen wir es so: Frau Duszejko weiß ganz genau, wovon sie schreibt, wenn sie die Rache der Fauna heraufbeschwört. Sie ist das, was herauskommen wird, wenn Greta Thunberg eines Tages zu dem Schluss kommt, dass friedliches Demonstrieren alleine nicht mehr reicht und ein guter Zweck alle Mittel heiligt. Als Ich-Erzählerin bietet sie ein doppelbödiges Lesevergnügen: Ihre Umgebung hält sie für eine harmlose Alte und nimmt sie nicht ernst; die Leserschaft freilich, charmiert und geblendet von ihren eigenen Worten und Schilderungen, wird sich geschlossen auf ihre Seite stellen, obwohl sie – vor allem, wenn sie krimiversiert ist – schon früh ahnt, welches üble Spiel hier gespielt wird. Das gilt umso mehr für die eindringliche Darstellung durch Agnieszka Mandat in der Verfilmung durch Agnieszka Holland 2017.

Wer weiß: Vielleicht bekommt Janina Duszejko ja einmal den Friedensnobelpreis für ihre Verdienste um Rehe um Insekten. Puh, da wird es dann aber eine gehörige Debatte geben!

Jetzt in der Buchkultur 188

In Autor Tags Kolumne, Schurke, Buchkultur, Buch

JAHRESBERICHT HUMAN.TECHNOLOGY STYRIA 2019

February 10, 2020 Martin Pesl
© Paul Ott

© Paul Ott

Auftrag

Lektorat des Jahresberichts in deutscher Sprache

Auftraggeberin

cardamom – Agentur zur Förderung des guten Geschmacks

Projektinfo

Der steirische Humantechnologie-Cluster (Human.technology Styria / HTS) steht im Zentrum einer internationalen Innovations- und Zulieferregion, welche die gesamte Wertschöpfungskette der Life-Science-Branche abdeckt.

In Lektor Tags Technologie, Bericht
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