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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Radiokritik zu „Der Henker“ am 4. 12. 2019

December 5, 2019 Martin Pesl
Itay Tiran und Sarah Viktoria Frick © Matthias Horn/Burgtheater

Itay Tiran und Sarah Viktoria Frick © Matthias Horn/Burgtheater

Auftrag

Besprechung der Premiere „Der Henker“ in der Sendung „Fazit – Kultur vom Tage“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Live am 4. Dezember 2019, nach 23:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur.

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Deutschlandfunk Kultur

VOLKSTHEATER SPÄTER, APOKALYPSE JETZT – Interview mit Kay Voges im Steffl-Magazin 2/2019

December 4, 2019 Martin Pesl
© Ian Ehm

© Ian Ehm

Bevor Kay Voges Ende 2020 als Direktor des Wiener Volkstheaters startet, zeigt er im Burgtheater sein neues Stück über den Weltuntergang. Ein Gespräch über virtuelle Welten, Todestrieb und Käsekrainer

Vor einem halben Jahr kannten Kay Voges hierzulande nur eingefleischte Theaterfans. Der gebürtige Düsseldorfer (47) leitet das Schauspiel Dortmund und führte bisher außerdem in Hamburg, Stuttgart und Berlin Regie. Anfang Juni kam Voges gleich in doppelter Mission nach Wien: Er begann, seine erste Regiearbeit am Burgtheater vorzubereiten, und er wurde als künftiger Direktor des Volkstheaters vorgestellt.  

Bis zur neuen Volkstheater-Ära ist noch etwas Zeit, da das Haus 2020 zunächst generalsaniert wird. „Dies Irae – Tag des Zorns“ hingegen feiert bereits am 19. Dezember im Burgtheater Premiere. Zu erwarten ist ein spektakuläres „Totaltheater“ mit modernstem Ton- und Videoeinsatz. Denn, wie Voges’ langjährige Kostümbildnerin und Ehefrau Mona Ulrich verrät: „Kay kann nicht klein.“ Zudem ist Voges in der deutschsprachigen Szene für seine Bemühungen bekannt, das Theater ins Zeitalter der Digitalisierung zu führen. 

Steffl: Herr Voges, warum wollen Sie die virtuelle Welt auf die Bühne bringen?

Kay Voges: Reale und virtuelle Welt – das war schon immer ein Thema des Theaters. Da erschien Hamlets Vater als Geist auf der Bühne, da wurden Träume wahr und Götter stiegen herab. Neu ist, dass sich unser Leben im realen Raum abspielt und wir gleichzeitig mit anderen, von uns entfernten realen Räumen verbunden sind. Wir können skypen, und wenn Herr Trump tweetet, kriegen wir sofort mit, wie in Deutschland der Aktienkurs fällt. Mein Anspruch ist, eine Theaterkunst zu machen, die ein Sinnbild unserer Gegenwart sein kann. Ich muss also über die Phänomene unseres digitalen Zeitalters erzählen und mich dafür eben auch seiner Werkzeuge bedienen.

Hierzu haben Sie in Dortmund die Akademie für Theater und Digitalität gegründet. Was ist das? 

Ein Ort, wo Theaterschaffende mit Computernerds gemeinsam forschen können. Theaterarbeit bedeutet etwa acht Wochen Proben. Wenn man dabei aber mit neuen Technologien arbeitet, ist nicht nur die Premiere eine Art Prototyp, sondern man muss dafür auch neue Netzwerke aufbauen und Algorithmen schreiben. Da sind acht Wochen zu wenig. Auch das Geld, das dafür nötig ist, haben Theater oft nicht. Wenn man forscht, muss man auch scheitern dürfen. Meine Akademie soll für dieses Risiko Gelegenheit bieten. 

Was wird erforscht?

Wie kann ein Raumklang verbessert werden? Wie fängt man Bewegungen von Tänzern ein, um sie als Avatare in Echtzeit auf der Bühne präsentieren zu können? Wie verknüpft man Virtual Reality oder Augmented Reality mit dem Live-Spiel von Darstellern? Und vor allem: Wie kann künstliche Intelligenz zu einer Spielpartnerin werden? Also kann man mit Robotern zusammen Theater spielen?

In Ihrem Stück „Dies Irae – Tag des Zorns“ geht es um Szenarien des Weltuntergangs. Was werden wir auf der Bühne sehen?

Großes Schauspielertheater, aber auch großes Musiktheater. Es wird Film, Gesang und Tanz geben. Ein bisschen möchte ich das Stück auch als Installation verstehen. Meine Hoffnung ist, dass wir ein Totaltheater kreieren, bei dem verschiedene Kunstformen miteinander ins Gespräch kommen und ein Panorama aufmachen – eine Reise zwischen Liebe und Tod, zwischen Endzeitangst und Schönheit.

Was fasziniert Sie persönlich am Weltuntergang?

Ich bin in den Siebzigern geboren und während des Kalten Krieges und der Angst vorm Atomkrieg aufgewachsen. Jetzt prophezeit man wieder das Ende der Menschheit, wegen der Erderhitzung oder auch durch künstliche Intelligenzen. Aber schon die Mayas haben vor Tausenden von Jahren den Weltuntergang herbeigeredet. Wozu dienen diese Szenarien? Der Revolution oder der Maßregelung?

Wissen Sie schon die Antwort?

Wir haben die Proben mit einer Hypothese begonnen: Der Tod macht uns individuell Angst. Daraus machen wir mithilfe apokalyptischer Erzählungen eine kollektive Angst, damit wir nicht so alleine sind. Die Schönheit des Schrecklichen spielt dabei eine Rolle. Todesangst und Todestrieb existieren nebeneinander. Fallschirmspringen zum Beispiel gibt ein Gefühl der Todesnähe, ohne dass man wirklich stirbt.

Es heißt ja: Wenn die Welt untergeht, komm nach Wien, da passiert alles 20 Jahre später. Sie verbringen seit Juni viel Zeit hier. Trifft der Spruch zu? 

Ich ziehe ja gerade aus Nordrhein-Westfalen weg, wo wir seit zwei Jahren das Rauchverbot haben. Ich dachte, in Wien dürfe ich noch, aber jetzt ist es auch hier soweit. Also nein, die Stadt ist nicht verschlafen, im Gegenteil: Ich staune vor ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum. Das Kulturangebot ist so aufregend, dass ich gar nicht alles kennenlernen kann. Dabei wollte ich doch bis zu meinem Anfang am Volkstheater Wien ein bisschen verstanden haben.

Mehr im Steffl-Magazin 2/2019

In Autor Tags Steffl, Interview, Theater

ES WIRD NOCH SCHLIMMERES GESCHEHEN – Kritik aus dem Burgtheater im Falter 49/19

December 4, 2019 Martin Pesl
Irre Thusnelda, bedachter Hermann, intriganter Vestidius © Matthias Horn/Burgtheater

Irre Thusnelda, bedachter Hermann, intriganter Vestidius © Matthias Horn/Burgtheater

„Die Hermannsschlacht“: Mit seiner ersten Neuinszenierung als Burgtheater-Direktor tut Martin Kušej weder sich noch Autor Heinrich von Kleist einen Gefallen

Martin Kušej ist zufrieden mit seinen ersten zweieinhalb Monaten als Direktor des Burgtheaters. Die Auslastung liege derzeit sogar ein bisschen höher als in der Vorsaison, berichtete er bei einem Pressegespräch vor der Premiere seiner neuen Inszenierung, und er werde in der Hauptstadt freundlich aufgenommen.

Das Wiener Publikum konnte seit Mitte September bisher vier Inszenierungen des Kärntners sehen, eine Wiederaufnahme aus dem Jahr 2008 und drei Übernahmen aus dem Münchner Residenztheater. Das Kriegsstück „Die Hermannsschlacht“ von Heinrich von Kleist bildet nun die Grundlage seiner ersten neuen eigenen Arbeit als Direktor des Hauses. Dafür, dass Kušej seine Intendanz nicht mit einer eigenen Neuinszenierung eröffnete (sondern mit einer von Ulrich Rasche), wurde ihm von den Medien Teamgeist bescheinigt. Im Nachhinein kann man sagen: Vielleicht ahnte der Hausherr, dass er sich mit dieser „Hermannsschlacht“ keine Freunde machen würde. 

Finster und mystisch umwölkt, gewalttätig und von einer geschmacklosen Lust an Vergewaltigungen der wenigen Frauenfiguren geprägt, hätte ihm die Inszenierung vor ein paar Jahren vielleicht einen saftigen Skandal eingebracht. Das Publikum 2019 verfolgte den von bedeutungsschweren Nachdenkpausen und artifiziellen Bildern durchsetzten Abend eher mit wachsendem Desinteresse. Und das, obwohl Kušejs Lesart des Hauptcharakters durchaus zeitgemäß ist. Markus Scheumann spielt ihn als berechnenden, kühlen Machtmenschen mit der Zielstrebigkeit eines Sebastian Kurz. Doch ein kühler, unsympathischer Titelheld macht eben keinen mitreißenden Theaterabend aus einem sperrigen Strategiestück.

Das Interessanteste an „Die Hermannsschlacht“ ist seine Rezeptionsgeschichte. Der Titel bezieht sich auf die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr., auch Varusschlacht genannt, zwischen den Römern und diversen Germanenstämmen unter der Anleitung des Cheruskerfürsten Arminius (Hermann). Als Kleist das Drama 1808 schrieb, wollte kein Theater es aufführen, weil es sich zu eindeutig auf die jüngst erfolgte preußische Niederlage gegen das napoleonische Heer bezog. Seine Blütezeit in Deutschland erlebte „Die Hermannsschlacht“ unter den Nationalsozialisten. Sie glorifizierten Hermann als Freiheitshelden, der die deutschen Völker gegen den Feind eint. Folglich war das Stück nach dem Krieg verpönt, bis Claus Peymann ihm in seiner Bochumer Inszenierung mit Gert Voss und Kirsten Dene, die er auch ans Burgtheater mitnahm, einen neuen Dreh verpasste und Hermann als trickreichen Partisanenführer malte.

Martin Kušej macht die Entnazifizierung gewissermaßen wieder rückgängig, wenn auch natürlich mit negativem Vorzeichen.

Mehr im Falter 49/19

In Autor Tags Theater, Burgtheater, Falter, Kritik

WEITERSCHURKEN: ZHU BAJIE – Kolumne in der Buchkultur 187

December 3, 2019 Martin Pesl
天篷元帥(tian_peng_yuan_shuai).jpeg

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Zhu Bajie ist bei weitem nicht das böseste Wesen, das dem Mönch Tang Seng auf seiner „Reise in den Westen“ begegnet. Die Liste zu besiegender Dämonen ist endlos. Ja, die wunderschön aufbereitete Neuausgabe des populärsten der vier klassischen chinesischen Romane in der kommentierten Übersetzung von Eva Lüdi Kong liest sich, als nähme man an einem sehr, sehr, sehr (über 1300 Seiten) langen Rollenspiel teil – nur ohne Würfel, dafür mit vielen Versen, Fußnoten und Zeichnungen. Unter den Guten, den „Helden“ in dem Text eines gewissen Wu Cheng’en aus dem 16. Jahrhundert ist der Eber mit den acht Abstinenzen, wie sein Name sich übersetzt, aber auf jeden Fall der liederlichste. 

Acht gibt er zwar hin und wieder, aber Abstinenz ist eben gerade nicht seine Stärke. Stattdessen ist er gefräßig, gamsig und faul. „Zum Glück ernährt er sich rein pflanzlich, würden Fleisch und Alkohol dazukommen, wäre unser Vermögen längst dahin!“, heißt es einmal über ihn. Doch Vegetarismus schützt auch bei vermeintlichen Allesfressern nicht vor Schurkentum: Wegen sexueller Belästigung einer Göttin wurde Zhu seines Postens als Marschall des Himmelsflusses enthoben. Nun stellen ihn die Götter gemeinsam mit einem Affen, einem Oger und einem Pferd dem westwärts wandernden Mönch zur Seite. So sollen diese animalischen Wesen Abbitte für ihre Sünden leisten – was sie eh tun, aber gerade der Eber Bajie würde aus dem Abbüßen meistens am liebsten ausbüxen.

Mehr in der Buchkultur 187

In Autor Tags Buchkultur, Kolumne, Schurke, China
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