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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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INTERVIEW MIT ANGELA GLECHNER für die Publikation zu 50 Jahren Szene Salzburg

October 9, 2019 Martin Pesl
© Szene Salzburg

© Szene Salzburg

Angela Glechner, das Jahr 2019 markiert nicht nur das 50-jährige Bestehen der SZENE, sondern auch deines. Was habt ihr beide gemeinsam? 

Angela Glechner: Wir sind beide eher spontan entstanden. Die Gründung der SZENE war ja ein bisschen Rock’n’roll, und soweit ich weiß, dürfte das bei mir ähnlich gewesen sein. Dafür haben wir uns danach beide ganz gut entwickelt. Ich bin ja eine Quereinsteigerin, da ich weder Theaterwissenschaft noch Kunst studiert habe, und auch dieses Brüchige, Unlineare entspricht der Biografie der SZENE. Außerdem haben wir beide in 50 Jahren einerseits Spuren hinterlassen, andererseits aber auch Falten gekriegt. Die Gefahr besteht ja, wenn man älter wird, dass man sich ein bisschen einlullen lässt und nicht mehr jeden Tag das Gefühl hat, alles auf den Kopf stellen zu müssen. Das gilt, glaube ich, für eine Kultureinrichtung ebenso wie beim persönlichen Älterwerden. Ich hoffe also, dass ich trotz meiner 50 Jahre noch frisch genug bin, um uns beide dieser Gefahr zu entziehen.

Wie hast du die Institution SZENE Salzburg in den letzten sieben Jahren verändert?

Für Salzburg ist die SZENE ein extrem wichtiger Ort, der zuerst durch seinen Gründer Alfred Winter und danach für 30 Jahre stark von Michael Stolhofer geprägt wurde. Mir war anfangs gar nicht bewusst, was für ein gewichtiges Erbe ich von den beiden antrete. Ein zentrales und sensibles Thema war für mich die Dualität zwischen Festivalprogrammierung und der sogenannten „Hausbespielung“ unterm Jahr im republic – wenn etwa Josef Hader oder Stermann & Grissemann auftreten. Dieser Spagat, dass ich einerseits diese Veranstaltungen nicht kuratiere, diese mehr als hundert Abende andererseits den Kern des Aktivitäten bilden, hat mich anfangs sehr beschäftigt. Und vor allem hat mich gestört, dass wir hinter der Marke republic verschwunden sind, obwohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ja schwerpunktmäßig fürs Haus arbeiten. Wenn man einem Taxifahrer die SZENE als Zielort angibt, kennt er sie nicht; sagt man republic, fährt er sofort los. In einem langen und intensiven Prozess haben wir die Umbenennung beschlossen und seit Herbst 2018 heisst das republic wieder SZENE Theater, worüber ich sehr froh bin. Eine weitere Errungenschaft, die ich gleich zu Beginn angestoßen habe, ist die Widmung unseres Probenstudios. Das ist ein kleiner, aber feiner Raum, den wir der lokalen freien Szene nach dem Prinzip „first come, first serve“ kostenlos zur Verfügung stellen. Ein solches Angebot war hier zuvor völlig unbekannt. Dass nicht nach drei Stunden die Yogaklasse kommt und man alles wegräumen muss, hat die Szene hier schon verblüfft.

Und wo ging deine Reise mit der Sommerszene hin?

Zunächst mal hatte ich grafisch ganz andere Vorstellungen als mein Vorgänger: Wie arbeitet man mit Fotos und Slogans, wie denkt man Design, wie sieht eine zeitgemässe Typografie aus? Der neue grafische Festivalauftritt wurde in der Stadt viel diskutiert und positiv angenommen. Gleich im ersten Jahr haben wir den Plakatpreis der Stadt Salzburg gewonnen – seitdem übrigens noch zwei weitere Male. Die inhaltlichen Impulse und Schwerpunktsetzungen des Programms haben sich auch verlagert: Ich zeige verstärkt Produktionen im öffentlichen Raum, Performances, die stark in die Nähe von bildender Kunst rücken und es gibt bei jeder Sommerszene partizipative Projekte, die sich auch an ein junges Publikum richten. 

Mehr in „Szene Salzburg 1969–2019“, Michael Stolhofer (Hrsg.)

In Autor Tags Interview, Salzburg, Festival, Jubiläum

CHOW DOWN! (FRISS!) – Theaterproduktion von Andrei Stadnikov

October 9, 2019 Martin Pesl
© Martin Thomas Pesl

© Martin Thomas Pesl

Auftrag

Übersetzung des Stücktextes aus dem Englischen ins Deutsche und Erstellung und Bedienung der deutschen Übertitel

Auftraggeberin

steirischer herbst GmbH

Projektinfo

Graz-Gastspiel: 11. und 12. Oktober 2019.

Nicht nur Wissen, sondern auch Essen ist Macht, das sieht man deutlich in Andrei Stadnikovs neuem Stück für fünf Schauspieler*innen. Der Ausgangspunkt für seine surreale Inszenierung ist ein makabres Kapitel der jüngsten russischen Geschichte: die Vergeltungssanktionen, mit denen Russland Nahrungsmittelimporte aus der EU belegte. Diesen Stoff beleuchtet Stadnikov durch Textfragmente aus jener russischen Kabinettssitzung, bei der beschlossen wurde, all jene Nahrungsmittel zu vernichten, die zuvor widerrechtlich aus der EU ins Land gebracht worden waren – ein Beschluss, der in einem Land, in dem Hungersnöte eine lange Geschichte haben, weithin als Sakrileg aufgefasst wird.

Stadnikovs szenischer Nacherzählung dieser Entscheidung folgt ein fiktiver Leichenschmaus. Dasselbe Kabinett sitzt nun zu Füßen seines kürzlich verstorbenen Staatschefs. Pathetische Grabreden begleiten ein rituelles Fressgelage, das von einer gespenstischen Aufzählung illegaler Nahrungsmittel unterbrochen wird, welche an der Grenze beschlagnahmt und vernichtet wurden. Eindrucksvoll gerahmt vom brutalistischen Kirchenbau, in dem diese Inszenierung gezeigt wird, wird hier die kultische, beinahe religiöse Seite einer Lebensmittel-Politik hervorgekehrt, die zugunsten der Mächtigen die Sehnsüchte der Hungrigen mit Bulldozern plattmacht.

In Übersetzer Tags Theater, Übertitel, Englisch, Steiermark, Festival

ARABESKEN DES GRAUENS – Nachtkritik aus dem Tanzquartier Wien

October 4, 2019 Martin Pesl
© Eva Würdinger

© Eva Würdinger

Tanz – Tanzquartier Wien – Mit Anleihen aus dem Italo-Horror der 70er schließt Florentina Holzinger ihre Körpertrilogie ab

Wien, 3. Oktober 2019. Wie schön, das reimt sich, auch wenn's nicht danach aussieht: Tanz und Stunts! Florentina Holzingers neue Performance bietet beides, romantisches Ballett und spektakuläre Einlagen wie Ritte auf hängenden Motorrädern oder das Hochziehen einer Frau an Haken, die ihr zuvor in Live-Video-Großaufnahme deutlich sichtbar unter die Haut gebohrt wurden. Da baumelt sie dann zu lieblicher Schwanensee-Musik – muss ein Trick sein, aber wie? Als dritte Ebene kommt, gespickt mit Märchenmotiven wie Wald, Hexen und bösem Wolf, die Atmosphäre von 70er-Horrorfilmen dazu. So schließt sich der Kreis, "Suspiria", jüngst neu verfilmt, spielt ja sogar im Tanzmilieu.

Stellvertretendes Aufschreien

"Tanz: Eine sylphidische Träumerei in Stunts" bezieht sich konkret auf das Ballett "La Sylphide" von 1832 und die durch dieses hindurchschwebenden Sylphen, also Luftgeister. Das Aufgeben der Bodenhaftung beschwört eingangs Beatrice Cordua. Die legendäre 71-jährige Primaballerina aus John Neumeiers Hamburger Companie weist den "Maestro" (Sounddesigner Stefan Schneider) wieder und wieder freundlich an, neue Klänge einzuspielen, während sie bei den jungen Performerinnen die Haltung an der Stange korrigiert, sie lobt und lustvoll übergriffig ihre Vaginas inspiziert.

Ach so, ja, Cordua ist nackt, und innerhalb kürzester Zeit haben sich auch die anderen zehn Frauen ausgezogen. Das war schon bei Holzingers letzter Arbeit "Apollon" so. Es dient der Provokation, der Entzauberung, vielleicht der besseren Beweglichkeit. Und natürlich dem Showeffekt. Denn die 33-jährige will bei aller Kunst auch immer Action, sie bezieht "niedere" Unterhaltung wie Akrobatik in ihre Abende mit ein. Wenn ein Raunen durchs Publikum geht, weil eine Einlage geklappt hat; wenn sich die Leute vor Kunstblut und -kotze ekeln; wenn sie stellvertretend vor Schmerz aufschreien, weil die Darstellerin des bösen Wolfs (logischerweise nicht wirklich, aber täuschend echt) gepfählt wurde, ist Holzinger in ihrem Element und nimmt grinsend das Jugendverbot für ihr Stück in Kauf.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Performance, Tanzquartier, Tanz

WANN WIRD ER ENDLICH MÜDE? – Kritik aus dem Schauspielhaus in der Wiener Zeitung

October 3, 2019 Martin Pesl
Die Ensemblemitglieder in grellen Kostümen werden herumkommandiert © Matthias Heschl

Die Ensemblemitglieder in grellen Kostümen werden herumkommandiert © Matthias Heschl

„F for Factory“: Das Publikum babysittet den Performer Maximilian Brauer im Schauspielhaus

„Gleich beginnt der Theaterabend.“ Wenn Maximilian Brauer das zum dritten Mal binnen weniger Minuten sagt, weiß man: Der „verabredete Theaterabend“, wie er ihn höhnisch nennt, hat längst begonnen oder wird nie beginnen. Man ahnt auch: Da kommt nix mehr Relevantes, hier findet die große Verweigerung statt. Eigentlich war zur Saisoneröffnung im Schauspielhaus ein Projekt von Vegard Vinge und Ida Müller geplant, die von Berlin aus Theaterbegriffe auf den Kopf stellen. Doch Vinge erkrankte, sein Stammschauspieler Maximilian Brauer übernahm. Der Abend „F for Factory“ soll natürlich im Geiste Vinges stehen, möchte aber auch an den Pop-Art-Künstler Andy Warhol und sein berühmtes New Yorker Studio „The Factory“ erinnern.

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In Autor Tags Kritik, Performance, Wiener Zeitung
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