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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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WATCH & TALK – Gespräch mit Forced Entertainment

June 25, 2019 Martin Pesl
© Hugo Glendinnig

© Hugo Glendinnig

Auftrag

Moderation eines Podiumsgesprächs mit Tim Etchells und Forced Entertainment in englischer Sprache

Auftraggeberin

Szene Salzburg

Projektinfo

27. Juni, 21:30 Uhr, SZENE Theater

Seit 35 Jahren schreibt die im englischen Sheffield beheimatete Gruppe ForcedEntertainment Geschichte und steht für unverwechselbares, spielerisches und zugleich hoch reflektiertes Theater. Unter der Leitung von Tim Etchellsrealisiert die Kompanie, die aus einem Kern-Ensemble von sechs Künstler_innen besteht, Arbeiten in den Bereichen Theater, Performance, Installation, digitale Medien und Film. Mit Stücken wie Real Magic, das 2017 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war, Quizoola! oder der mehrstündigen Performance And on the Thousandth Nightbegeisterten sie weltweit das Publikum. Nun kommt Forced Entertainment mit Out Of Order zum ersten Mal überhaupt nach Salzburg.

In Sprecher Tags Moderation, Englisch, Performance, Salzburg

IM FLUSS – Reportage aus Kinshasa im Falter 25/19

June 25, 2019 Martin Pesl
Aus „Fluss im Bauch“ © Martin Thomas Pesl

Aus „Fluss im Bauch“ © Martin Thomas Pesl

Kolonialgeschichte anders erzählt: In Kinshasa haben kongolesische und europäische Künstler gemeinsam ein Theaterstück erarbeitet

Auf den ersten Blick könnte es auch die Donau sein. Am Ufer des Kongoflusses sind Plastikstühle aufgestellt, Bier wird serviert. Kleine Ziegen hüpfen über die Felsen, und unweit eines Wasserfalls baden Menschen im schlammbraunen Wasser oder schippern in einem Einbaum auf und ab. Sobald sie weiße Besucher sehen, wollen sie diese zu einer kleinen Tour überreden.

Der Kongofluss hat es in sich. An manchen Stellen wird er so breit, dass man ihn für den Ozean halten könnte. Er ist Lebensader und Nemesis der zweitgrößten Stadt Afrikas, Ursache ihrer komplexen und tragischen Kolonialgeschichte. Und Hauptfigur einer aufwändigen kongolesisch-mitteleuropäischen Theaterproduktion, die in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo (DRK) im Februar und März 2019 entstand.

„Fluss im Bauch“ ist eine Inszenierung auf Deutsch, Französisch und in anderen Sprachen mit Musik, Tanz, Video und Übertiteln auf voluminösen alten Röhrenfernsehern. Auf der Bühne agieren eine Musikerin, ein Tänzer und eine Schauspielerin aus dem Kongo, eine in Wien ansässige polnische Tänzerin und ein deutscher Schauspieler. In Szene gesetzt werden sie von der österreichischen Regisseurin Carina Riedl. Der Text stammt vom kongolesischen Autor Fiston Mwanza Mujila, der aber seit zehn Jahren in Österreich lebt: In einem Falter-Interview bezeichnete er sich zuletzt als „Grazer Schriftsteller“.

Immer wieder laden europäische Festivals kongolesische Tanz- oder Theaterproduktionen ein. Dass aber eine komplette interkulturelle Produktion hier in Kinshasa entsteht, ist etwas Besonderes. Das Projekt wurde unter der Ägide des Goethe-Instituts mit Geldern des deutsch-afrikanischen Koproduktionsfonds „Turn“ vor Ort in Kinshasa realisiert und zur Uraufführung gebracht. Ab 25. Juni wird „Fluss im Bauch“ erst am Schauspielhaus Wien, dann im Grazer Theater am Lend und schließlich noch im Nationaltheater Mannheim zu sehen sein.

Dass die Produktion hier in Kinshasa entstand, ist ein Produkt künstlerischer Konsequenz. Die Theaterregisseurin Riedl wollte die drückende Kolonialgeschichte des Kongo, die auf die Bezwingung seines größten Flusses zurückgeht, mit den Worten eines Kongolesen erzählen. Den Umstand, dass sie selbst eine weiße Europäerin ist, konnte sie nicht ändern. Aber sie konnte das Stück unter massiver kongolesischer Mitwirkung im Kongo entwickeln. Fiston Mwanza Mujilas Text ist ein Gedicht ohne Handlung, das sich geradezu manisch mit dem Fluss als dem Maß aller Dinge auseinandersetzt. Riedl erstellte daraus eine Bühnenfassung und teilte die jeweils mit „Einsamkeit“ und einer Nummer überschriebenen Absätze auf ihre fünf Protagonisten auf. 

Mehr im Falter 25/19

In Autor Tags Theater, Kongo, Bericht, Falter, Reise

TOD UND GEBURT IN MEINEM LEBEN – Videoprojekt von Mats Staub

June 25, 2019 Martin Pesl
„Donna & Cath“ aus „Tod und Geburt in meinem Leben“ von Mats Staub, fotografiert beim Festival der Regionen in Perg

„Donna & Cath“ aus „Tod und Geburt in meinem Leben“ von Mats Staub, fotografiert beim Festival der Regionen in Perg

Auftrag

Übersetzung zweier Dialoge aus dem Englischen ins Deutsche und Anfertigung von Untertiteln

Auftraggeber

Mats Staub

Projektinfo

28. Juni bis 7. Juli 2019 beim Festival der Regionen im Alten Kino, Perg

Welche Todesfälle und welche Geburten haben mein Leben bislang geprägt und verwandelt? Wen habe ich empfangen, wen habe ich verloren und verabschiedet und was ist dabei mit mir passiert? 

Das neue Langzeitprojekt von Mats Staub fragt nach existentiellen Erfahrungen: es nähert sich dem Universellen über individuelle Erzählungen und in Relation zu lokalen Kontexten. An jedem Präsentationsort bringt es Menschen zusammen, die sich gegenseitig ihre Erlebnisse mit Tod und Geburt erzählen – und es zeigt zugleich Gespräche von anderen Regionen und stellt Verbindungen von einer Seite der Welt zur anderen her. Als Videoinstallation in Theaterräumen will es Orte schaffen, die Intimität zulassen und zugleich ein gemeinschaftliches Erlebnis ermöglichen.

Mats Staub führt für seine Installationen seit über zehn Jahren eine Vielzahl an Gesprächen: Für «Meine Grosseltern» befragte er in 14 Städten mehr als 300 Enkelinnen und Enkel; für «21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden» hat er seit 2012 in acht Ländern auf drei Kontinenten an die 200 Videoportraits erarbeitet. Auf der Basis dieser Erfahrungen erweitert er seine künstlerische Praxis nun um den Moment der Begegnung zweier Menschen miteinander: Anstatt selber Gespräche zu führen, bringt er in «Death and Birth in My Life» jeweils zwei Menschen in einem klar definierten Rahmen zusammen und lässt sie miteinander ins Gespräch kommen, während er als unsichtbarer Begleiter dabei ist. Die Gesprächspartner/-innen werden sowohl beim Sprechen wie beim Zuhören gefilmt und so werden die Besucherinnen und Besucher der Installation, auf zwei Monitoren, gleichzeitig in das erzählende und das zuhörende Gesicht schauen können.

Mats Staubs Projekte sind immer auch direkt mit seiner eigenen Biographie verbunden. Der Tod seines Bruders im Dezember 2014 ist ausschlaggebend für dieses neue Langzeitprojekt über die existentiellen Grenz- und Übergangserfahrungen rund um Geborenwerden und Sterben, Lebensanfang und Lebensende. Wie in all seinen partizipativen Projekten bietet er einen geschützten Rahmen, indem er einen klaren Anfangspunkt und eine schlichte Regel vorgibt: zu Beginn erzählen beide die ihnen überlieferte Geschichte ihrer eigenen Geburt, dann erzählt eine/-r ein Erlebnis, während der/die andere zuhört und dann wiederum mit einer eigenen existentiellen Geschichte reagiert, also dort anknüpft, wo er/sie durchs Zuhören hingeführt worden ist. Diese schlichte Dramaturgie löst das fragile Reden über intime Momente und persönliche Grenzerfahrungen aus dem Zwang der konventionellen, alltäglichen Konversation. Denn die Gesprächspartner müssen nicht nachfragen oder mit gut gemeinten Sätzen Anteil nehmen – und wir als erweiterte Zuhörer/-innen auch nicht. Wir hören einfach zu, wenden uns zu, lassen uns ein.

Manche Gesprächspartner kennen sich seit Jahrzehnten, andere begegnen sich anlässlich des Gesprächs zum ersten Mal. Sie lassen sich ein auf ein ungewöhnliches Gespräch vor Kamera und wissen dabei, dass sich erst nach diesem Gespräch entscheiden wird, ob sich dieses auch für eine Präsentation im Rahmen von Staubs Projekt eignen wird. Gelungene Gespräche haben zwei gleich stark präsente Gesprächspartner/-innen, fesseln über längere Zeit, erzählen auf persönliche Weise und verankert in lokalen Kontexten von Universellem. Die ausgewählten Gespräche verdichtet Mats Staub auf ungefähr 50 Minuten. Für jeden Präsentationsort wird eine bestimmte Auswahl an editierten Gesprächen getroffen, und stets werden vor Ort weitere Menschen zu weiteren Gesprächen zusammengeführt. Mit Koproduktionspartnern in Deutsch- und Westschweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und England ist «Death and Birth in My Life» bewusst und von Anfang an ein mehrsprachig angelegtes Projekt, das mit Untertitelung arbeiten wird.

Indem es zeitgebundener, mit festgesetzten Beginnzeiten und einem Zuschauerkollektiv arbeitet, ist es als Videoinstallation näher am Theater als Mats Staubs Projekte der letzten Jahre. Durch seine langjährige Erfahrung als Dramaturg ist er eng mit dem Theater verbunden und interessiert sich für dieses als 'Ort der Auseinandersetzung und des Erprobens.' In seinem jüngsten Projekt wird ein Sprechen über Dinge erprobt, die wir sonst ausklammern. Und es wird ein gemeinschaftlicher Ort geschaffen, der schmerzliche Gefühle zulässt und damit im besten Fall auch die Erfahrung von Trost bieten kann. Solche Orte hat Mats Staub nach dem Tod seines Bruders vermisst und er will nun im Theater ein zugleich öffentliches wie geschütztes Forum schaffen, das Empathie und Teilhabe ermutigt und ermöglicht.

In Übersetzer Tags Untertitel, Englisch, Video, Kunst

BIBEL, BABEL, BLASPHEMIE – Nachtkritik von den Sommerspielen Melk

June 20, 2019 Martin Pesl
Kajetan Dick, Sophie Prusa, Christian Kainradl © Daniela Matejschek

Kajetan Dick, Sophie Prusa, Christian Kainradl © Daniela Matejschek

Babylon – Sommerspiele Melk – Vor der Stiftskulisse inszeniert Sommerspiele-Intendant Alexander Hauer (s)ein himmelsstrebendes Auftragswerk von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel

Melk, 19. Juni 2019. Da soll also ein himmelhoher Turm draus werden, aus diesen kubenförmig angeordneten, gegeneinander verschiebbaren Stahlgerüstmodulen. Vielversprechend. Aber weil wir in Babel oder "Babylon" sind, wird es letztlich nur ein Bühnenbild. Das sich gegen das durchaus vollendete Bauwerk dahinter sowieso bescheiden ausnimmt. Denn da thront das Stift Melk über der Donau.

Archaische Sätze aus dem Zweistromland

Das Zelt der Wachauarena für die Sommerspiele in der niederösterreichischen Stadt wird stets mit der Öffnung hin zum Benediktinerkloster aufgebaut. Der Abt sitzt bei jeder Premiere in der ersten Reihe, egal ob Luzifer oder irgendwelche heidnischen Götter ihr Unwesen treiben. Zumindest auf dem Spielplanpapier schafft es Melk-Intendant Alexander Hauer Jahr für Jahr, verblüffende Setzungen gegen den Sommertheater-Mainstream aus Shakespeare und seichter Komödie zu bieten (neben einer sehr populären Musikrevue freilich): Er lässt Filme wie "Metropolis" oder historische, mythologische oder religiöse Stoffe durch wechselnde Autoren bearbeiten und inszeniert so laufend Uraufführungen.

Diesmal hat er einen vermeintlichen Coup gelandet: den streitbaren Deutschen Feridun Zaimoglu und seinen Dramen-Koautor Günter Senkel, die bei den Wormser Nibelungenspielen schon einschlägige Erfahrung sammelten. In Melk durften sie sich zum Thema "Babylon" verwirklichen. Gegenüber dem Vorjahr, als der Thrillerschreiber Bernhard Aichner für Melk einen triviales Mash-up gefühlt aller bösen Menschen der Geschichte entwarf, bedeutet das diesjährige Spektakel jedenfalls literarisch einen Aufstieg (und das trotz Bad-Sex-in-Fiction-Award-verdächtiger Sprüche wie "Tief in mir wühlst du, und du wässerst mich"). Zaimoglu/Senkel finden eine Sprache aus kurzen, archaischen Sätzen, die man gerne bereit ist, in der Blütezeit des Zweistromlands Mesopotamien zu platzieren.

Abgestraft für den Größenwahn

Außerdem gibt es eine halbwegs komplexe Handlung mit Nebensträngen: Die Tochter (Ursula Leitner) des Baumeisters (Max Niemeyer), der für Babels König (Giuseppe Rizzo) den Turm bis in den Götterhimmel errichten soll, liebt den Königssohn (Rafael Haider), des Königs Konkubine (Dagmar Bernhard) entpuppt sich als Göttin, und so weiter. Noch dazu sind am Ende genreuntypisch nicht alle tot, eher im Gegenteil.

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In Autor Tags Kritik, Theater, Niederösterreich, Nachtkritik
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