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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„ICH BIN NICHT SUPERMAN“ – Begegnung mit Christophe Slagmuylder und Sara Schausberger im Falter 8/19

February 23, 2019 Martin Pesl
Christophe Slagmuylder © Andreas Jakwerth

Christophe Slagmuylder © Andreas Jakwerth

Glück gehabt: Der neue Festwochen-Intendant Christophe Slagmuylder stellt seine erste Festivalausgabe vor. Begegnung: Martin Pesl, Sara Schausberger

Er weiß nicht, wo sein Bett jetzt ist. Dreimal waren sie da, um es zu liefern, er war nie zu Hause. So liegt seine Matratze immer noch auf dem Boden. Nun, da die Programmpräsentation vorbei ist, sollte er endlich Zeit haben, sich – neben beginnendem Deutschunterricht – um die Möbel in seiner Wiener Wohnung zu kümmern.

Christophe Slagmuylder hat ein intensives Dreivierteljahr hinter sich. Im Juni übernahm er die Intendanz der Wiener Festwochen. Zuerst nur interimistisch, nachdem Tomas Zierhofer-Kin sie nach gerade einmal zwei Festivalausgaben (offiziell) freiwillig niedergelegt hatte. Im Oktober wurde bekannt, dass Slagmuylder der Stadt bis mindestens 2024 erhalten bleibt. Vergangenen Donnerstag hat der gebürtige Belgier sein erstes Festwochenprogramm präsentiert.

Schlicht und doch elegant gekleidet, vermittelt der Belgier eine sympathische Lässigkeit beim Gespräch in seinem Büro. Er ist ein routinierter Festivalmacher. Bevor er nach Wien kam, leitete er seit 2007 das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts. Seine Vorgängerin dort war übrigens Frie Leysen, die 2014 eine der spannendsten Festwochen-Ausgaben der letzten Jahre mitverantwortete und dann das Festival wegen seiner allzu starren Strukturen verließ. Auf die Frage, ob Leysen ihm nicht abgeraten habe, den Job zu übernehmen, antwortet Slagmuylder: „Natürlich hat sie das. Aber sie hat auch gesagt, ich soll mich nicht fürchten.“

Obwohl es eine Herausforderung war, eine Festivalausgabe in vier Monaten auf die Beine zu stellen, ist das Ergebnis kein Notprogramm: „Ich stehe hinter jeder einzelnen Produktion“, stellt er fest. „Ich musste einfach viel intuitiver als sonst handeln.“

Bei der Programmpräsentation im Studio Molière herrschte wohlwollende Neugier,  auch eine gewisse Erleichterung war im Publikum zu spüren. Während das Programm in den letzten zwei Jahren nicht nur unübersichtlich, sondern auch dünn wirkte, hält man jetzt ein dickes Programmbuch in den Händen. An 27 Spielorten gibt es in fünf Wochen 45 Produktionen zu sehen.

Von Zierhofer-Kin übernahm Slagmuylder lediglich zwei schon geplante Projekte, wobei er betont: „Ich hätte auch zu diesen beiden nein sagen können, aber zu ihnen stehe ich wirklich.“ Es handelt sich um David Martons Musiktheaterproduktion „Narziss und Echo“ und Robert Wilsons „Mary Said What She Said“. Hier spielt der französische Filmstar Isabelle Huppert die Hauptrolle. Dass ihr Name sofort von den Medien aufgegriffen wurde, obwohl er ihn bei der Vorstellung gar nicht erwähnt hatte, ist eine Wiener Eigenheit, die er kopfschüttelnd zur Kenntnis nimmt.

Mehr im Falter 8/2019

In Autor Tags Wiener Festwochen, Wien, Festival, Gespräch, Falter

IN LINZ, DA STINKT'S – Nachtkritik aus dem Landestheater Linz

February 23, 2019 Martin Pesl
Lob der Arbeit: Sebastian Hufschmidt, Benedikt Steiner, Jenny Weichert, Angela Waidmann, Gunda Schanderer © Norbert Artner

Lob der Arbeit: Sebastian Hufschmidt, Benedikt Steiner, Jenny Weichert, Angela Waidmann, Gunda Schanderer © Norbert Artner

Mythos VOEST – In Linz surfen Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger durch die nicht unkomplizierte Geschichte des österreichischen Stahlkonzerns

Linz, 22. Februar 2019. Die VOEST als Thema eines Theaterabends – warum erst jetzt? Bedeutung und Thema des "Mythos VOEST" für die Stadt Linz liegen ja auf der Hand. Während der erste Teil der dokumentarischen Stückentwicklung von Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger in den Kammerspielen des Landestheaters läuft, fragt man sich allerdings das Gegenteil: Den Linzer*innen von der VOEST erzählen, heißt das nicht Eulen nach Athen tragen? Die wissen das doch alles. Sebastian Hufschmidt muss sich nur eine Brille aufsetzen, schon lacht der halbe Saal, weil er ihn als Dr. Eder erkennt, den aktuellen Vorstandsvorsitzenden. Die Rede Hermann Görings zur Eröffnung der zunächst nach ihm benannten Stahlwerke wird angeblich sogar in Oberösterreichs Schulen durchgenommen.

Stahlgerüst und Metalltreppe

Ohne die VOEST (ursprünglich VÖEST, also Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke, aber das E wurde nie gesprochen) hätte Linz wohl nicht seine heutige Größe als Industriestadt. Das mittlerweile als voestalpine AG firmierende Unternehmen entstand flugs nach dem "Anschluss" Österreichs an NS-Deutschland 1938. Nach dem Krieg wurde es die Vorzeigefirma der verstaatlichten Industrie, ein bequemer Jagdgrund für die Sozialdemokratie, 1995 schließlich als Aktiengesellschaft privatisiert. Heute stellt es sich den Herausforderungen der Industrie 4.0.

Das alles wird vor der Pause im Detail abgearbeitet, zügig und doch lähmend, weil 80 Minuten lang und mit wenig szenischem Futter. Eingangs spricht das fünfköpfige Ensemble noch zu sparsamer Klavierbegleitung von Nebojša Krulanović eine die phosphorgeschwängerte Werksatmosphäre poetisch verklärende Einleitung vor dem – genau! – eisernen Vorhang. Der gibt sodann eine Drehbühne mit – logisch! – Stahlgerüst und Metalltreppe frei, dahinter eine Videowand mit wechselnden Visuals (meist: schwarzem Rauch aus den Schloten der VOEST, deretwegen es früher oft hieß: "In Linz, da stinkt's").

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In Autor Tags Theater, Nachtkritik, Oberösterreich, Geschichte, Kritik

DIGITAL IST DOOFER – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

February 16, 2019 Martin Pesl
Eine Schaltzentrale wie in „Alles steht Kopf“ © Lupi Spuma

Eine Schaltzentrale wie in „Alles steht Kopf“ © Lupi Spuma

Die Mitwisser – Felicitas Braun bringt Philipp Löhle Netzweltkomödie zur österreichischen Erstaufführung am Schauspiel Graz

Graz, 15. Februar 2019. Das Netz gibt es hier nur analog. Es hängt über der Bühne im Haus Zwei des Grazer Schauspielhauses. Es tut so, als solle es fallende Scheinwerfer auffangen, aber so niedrig, wie es hängt, ist klar: Das wird noch runterfallen und jemanden gefangen nehmen. Solche Bilder drängen sich nun einmal auf bei einer Komödie mit der schlichten Prämisse: Stell dir vor, die ganze Digitalisierung wäre nicht Produkt komplexer technologischer Entwicklungen, sondern eine allegorische Figur namens Herr Kwant.

Josef K. ist jetzt Digitaldienstleister

Zu Beginn von Philipp Löhles 2018 in Düsseldorf uraufgeführtem Stück "Die Mitwisser" ist ein solcher Kwant (Sarah Sophia Meyer) noch etwas Unerhörtes, quasi für uns alle Neuland. Theo Glass (Clemens Maria Riegler) hat ihn sich zugelegt und ist ganz aus dem Häuschen. Höflich ist der neue Mitbewohner, witzig – auf dem Namensschild steht "Josef K.", wie bei Kafka, zum Schießen! –, und sind die AGB erst einmal ungelesen unterschrieben, einfach irre hilfreich. Holt Kaffee, empfiehlt eine bessere Kaffeemaschine und bestellt sie auch gleich. Theo arbeitet als Enzyklopädist bei einem Wissensinstitut, da ist Herr Kwant natürlich goldwert. Seine Frau Anna (Henriette Blumenau) gibt sich zunächst skeptisch, denn "Wenn Sie schwanger werden wollen, sollten Sie Ihren Koffeinkonsum einschränken" hört man nicht gerne von einem Fremden. Aber schon bald legt sie sich ihren eigenen Herrn Kwant zu (Mikhail Gusev).

Man kann sich vorstellen, wie es weitergeht, nämlich den Bach runter, und das ist auch das fundamentale Problem dieser auf dem Reißbrett entworfenen "Idiotie", wie der Autor sie selbst nennt. Sie wäre als dreiminütiger Sketch besser verpackt denn als abendfüllendes Drama. Spätestens wenn Theo Glass von der Frau verlassen und vom Chef entlassen ist und sich gleich sechs Kwants von einer Art Schaltzentrale aus um ihn kümmern, fühlt man sich an Alles steht Kopf erinnert, den Animationsfilm, in dem die Emotionen eines Mädchens die Hauptfiguren sind. Von dessen Niedlichkeit, Klugheit und Witz kann "Die Mitwisser" nur träumen.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Steiermark

„KALTES HERZ“ IM NEOLIBERALISMUS – Kritik aus dem Theater Phönix im Falter 7/19

February 12, 2019 Martin Pesl
Lisbeth (Saskia Klar) nimmt Peter (Adrian Hildebrandt) auch ohne Herz © Helmut Walter

Lisbeth (Saskia Klar) nimmt Peter (Adrian Hildebrandt) auch ohne Herz © Helmut Walter

Wer zu viel will, wird irgendwann scheitern

Wer kennt noch das alte Märchen vom Peter Munk? Es stammt von Wilhelm Hauff und heißt „Das kalte Herz“. Da verkauft ein gieriger Junge sein Herz für Reichtum, den er dann, herzlos wie er ist, weder teilen noch genießen kann. Der Autor und Regisseur Volker Schmidt hat sich ausgemalt, wie diese Geschichte in modernen neoliberalen Zeiten aussähe, und die Übertragung fiel ihm nicht schwer – vielleicht sogar zu leicht, sodass er seinem Epos „Kaltes Herz“ ein paar verwirrende, nahezu surreale Handlungselemente beimischt. Im Wesentlichen bleibt die Sache im Theater Phönix aber durchschaubar: Dass Peter Munk aus lauter Geiz seine Frau erschlägt, wird gar gleich zu Beginn berichtet. Adrian Hildebrandt legt daraufhin in der Hauptrolle einen beeindruckenden Parforceritt vom Unglück der Armut bis zum Unglück des Reichtums hin.

Sein böser Holländer-Michel heißt Klaus (Alexander Ritter), trägt einen Cowboyhut und rockt motivierende TED-Talks über das richtige Investment in ein Headset.

Mehr im Falter 7/19

In Autor Tags Theater, Oberösterreich, Falter, Kritik
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