Auftraggeber
Prof. Dr. Helmut Gröger
Auftrag
Übersetzung eines Textes von Dr. Gröger aus dem Deutschen ins Englische
Projektinfo
Der medizingeschichtliche Vortrag handelt vom Militärarzt und Mitbegründer der Genfer Konvention, Jaromír Mundy.
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Ramón Reichert © Rob Irgendwer
Prof. Dr. Helmut Gröger
Übersetzung eines Textes von Dr. Gröger aus dem Deutschen ins Englische
Der medizingeschichtliche Vortrag handelt vom Militärarzt und Mitbegründer der Genfer Konvention, Jaromír Mundy.
Zitat: „Wenn die Regie nicht weiter weiß, nimmt sie Musik und Trockeneis.“ © Hanna Fasching
In ihrer letzten Produktion feiert die Gruppe Theater t’eig noch einmal das Schauspiel – und die Kostüme
Oh nein, Theater t’eig hört auf! Die Grazer Gruppe rund um den Schauspieler und Regisseur Thomas Sobotka hat in zehn Jahren exakt 30 freie Produktionen an ungewöhnlichen Orten in und um die Stadt Graz verwirklicht, mit dem Anspruch, dass keine wie die andere sei. Jetzt reicht es Sobotka: Die Fördermittel stagnieren ihm zu sehr, die Kritik ist ihm nicht fundiert genug, der Bürgermeister hat ihn enttäuscht, was er auch in einer Art Couplet im allerletzten Stück „fAUST und vorbei“ zum Ausdruck bringt. Seine Mitstreiter sind ohnehin schon länger mit Brotberufen versorgt, das ging dieses Jahr auch aus der sehr persönlichen vorvorletzten Produktion „Plan B – Sechs Personen suchen eine Arbeit“ hervor. Er selbst? Mal sehen.
Ein letztes Mal lädt t’eig (der Name steht für: Theater, eine Interessengemeinschaft) zum Großereignis und spielt Goethes „Faust I“ mit so viel Verve und Griffigkeit, dass sogar dieser oft heruntergeleierte Schulpflichtklassiker wieder interessant scheint. Als Zwischennutzung im unvermieteten Erdgeschoss eines Wohngebäudes in der Albert-Schweitzer-Gasse entzünden Goethes gereimte Sätze unbändige Spiellust in Thomas Sobotka und seinem Ensemble, das hier neben Mona Kospach, Christian Ruck und Sobotkas Frau Karin Gschiel auch den Musiker Rainer Binder-Krieglstein und die junge Sängerin Christiana Nwosu umfasst. Von Szene zu Szene wechseln die Rollen Gestalt: Wer wann Mephisto, Faust oder Gretchen ist, wird durch Teufelshörnchen und blonde Perücken und weil das Publikum halt nicht deppert ist, erkennbar. Das „frei“ in der Floskel „freie Gruppe“ wurde selten so spürbar.
Mehr im Falter 47/18
© Anna Stöcher
Zwei unterschiedliche Gewalten treffen im Theater an der Gumpendorferstraße erstmals aufeinander: das Grazer Theater im Bahnhof, dessen Spieler ihren Humor aus Unterspanntheit generieren, und das hochenergetische TAG-Ensemble. Regisseur Ed. Hauswirth hatte mit beiden schon Erfolge. Das gemeinsam entwickelte Stück heißt „Der Untergang des österreichischen Imperiums“. Es spielt im absoluten Jetzt, auch wenn die Figuren gerne in der Vergangenheit schwelgen, als sie noch gute Jobs hatten. Sie alle sind nämlich Journalisten, die traditionell jährlich in einer Villa am Semmering zusammenkommen. Der einzige, dem es gut geht, ist der slicke Markus (herrlich in Eigengeilheit schwelgend: Raphael Nicholas), denn der hat sein eigenes Volkskulturmagazin. Na Servus! Die anderen jammern, leben in Trennung und von mickrigen Tantiemen.
Alle unter einem Dach: das Ensemble der Kreisky-Sitcom © Tim Tom
Wenn man „Kreisky“ mit englischem Akzent sagt, klingt das ein bisschen wie „crisis“, Krise. Das ist nur eines der kleinen Dinge, die an diesem Großprojekt der Gruppe Toxic Dreams lustig sind.
Am lustigsten ist, dass die Versprechung des Titels „The Bruno Kreisky Lookalike: A Sitcom in 10 Episodes: Episode 1–3“ genau so eingehalten wird, ohne Abstriche, ohne performativen doppelten Boden. Regisseur Yosi Wanunu und sein Team ziehen das TV-Format beinhart durch. Im großen Saal des Wuk hat Bühnenbildner Paul Horn ein multifunktionales Filmset aufgebaut: Büro, Wohnzimmer, therapeutische Praxis, U-Bahn-Station. Nur Kameras gibt es keine, aber selbst dafür gibt Wanunu anfangs eine plausible Erklärung ab: Es sei nur die Probe für den Piloten und zwei weitere Folgen der ersten österreichischen Netflix-Sitcom. Man möge bitte dennoch auf Kommando lachen und applaudieren. Dass trotz des urösterreichischen Stoffs auf Englisch gespielt wird, führt er weiter aus, liege am internationalen Zielpublikum. In Wirklichkeit ist das natürlich die gängige Praxis bei der 1997 gegründeten Gruppe.
Der Plot, der dann – immer wieder unterbrochen von Wanunus Regieanweisungen – anhebt, ist richtig schön gaga: Eine Wiener Werbeagentin (herrlich flamboyant: Anna Mendelssohn) kommt auf die Idee, Produkte wie Putzmittel oder Burger mit dem letzten Kanzler zu verkaufen, den noch alle gut fanden. Ihren Bruno-Kreisky-Doppelgänger findet sie im öden Versicherungsmakler Hermann Swoboda. Den spielt Markus Zett mit großer Lust an der missglückten Imitation.
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