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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ÜBERSIEDLUNG MIT ÜBERMUT – Kritik vom Theaterherbst im Falter 41/17

October 11, 2017 Martin Pesl
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Übersiedlung missglückt: „Die neue Wohnung“ wirkt nicht neu © Rolf Bock

In der „casa nova“ tanzen sie den Tango Korrupti

Für das niederösterreichische Festival Theaterherbst wird jedes Jahr eine Komödie aus einem anderen Land inszeniert und nach Stationen im Theater Forum Schwechat und im Stadtsaal Zwettl auch im jeweiligen Land gezeigt. Heuer ist Italien an der Reihe, und dort war Carlo Goldoni immer schon einer der Lustigsten. Der Venezianer, der im 18. Jahrhundert die Commedia dell’arte revolutionierte, verarbeitete eine seiner Übersiedlungen im hierzulande kaum bekannten Stück „La casa nova“. Intendantin (und Hauptdarstellerin) Manuela Seidl hat es unter dem Titel „Die neue Wohnung“ und der Regie von Marius Schieder in einer modernen österreichischen Dialektfassung herausgebracht.

Die Modernisierung ist aber leider mit dem Holzhammer erfolgt. Im Stil des Literaturnobelpreisträgers Dario Fo wollte man die Geschichte eines Geschwisterpaares, das um das Erbe eines griesgrämigen Onkels rittert, mit politischem Zündstoff aufladen. Dieser erschöpft sich letztendlich in bemühten kabarettistischen Einwürfen von Begriffen wie „Buwog“, „Wohnbau“ und „Tango Korrupti“. Während mit verballhornt italianisierten Schauspielernamen beschriftete Umzugskisten das Bühnenbild darstellen, bleiben die Kostüme historisch (was wohl ironisch gemeint ist). Die Schauspieler bedienen die Typenkomödie indes mit nervtötender Konsequenz: Johannes Kemetter raunzt als Lorenzo etwa wie ein kleines Kind, dem man seine Verliebtheit in die Nachbarin nicht abkauft, nicht deren Gegenliebe erst recht nicht. So ist der übermütige Abend weder im Alten noch im Neuen richtig zu Hause.

Mehr im Falter 41/17

In Autor Tags Theater, Niederösterreich, Kritik, Falter, Komödie

ALLES, WAS WIR GEBEN MUSSTEN – Blitz-Bildung im WIENER 397

October 6, 2017 Martin Pesl
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© Faber and Faber Ltd.

Kazuo Ishiguro

„Alles, was wir geben mussten“

Deutsch von Barbara Schaden

Der WIENER liest für Sie Klassiker der Weltliteratur. Diesmal: Eine düstere Zukunftsvision, über die Sie am besten nichts wissen

„Darüber will ich jetzt aber gar nicht reden.“

Einfach loslesen. Hier die Anleitung: Besorgen Sie sich den Roman „Alles, was wir geben mussten“ von Kazuo Ishiguro. Fangen Sie an zu lesen. Lesen Sie vorher nichts über seinen Inhalt! Na gut, diesen Artikel dürfen Sie lesen, die Blitz-Bildung wird bescheiden bleiben – versprochen! – und nichts Wichtiges spoilen. Schauen Sie sich vor allem nicht die plakative Verfilmung mit Keira Knightley an, die 2010 herausgekommen ist, und informieren Sie sich auch über den Film nicht. Lesen Sie einfach los, und Sie werden vielleicht die ganze Nacht nicht aufhören können.

Der Grund dafür ist, dass das Buch mit dem viel schöneren Originaltitel „Never Let Me Go“ des japanischstämmigen Briten Ishiguro zwar eine Dystopie ist, wie es mehrere davon gibt, also eine nicht so heitere Vision einer nicht so fernen Zukunft. Jedoch: Im Gegensatz zu anderen, vielleicht bekannteren, aber vielleicht auch literarisch weniger ausgefeilten Werken versucht der Autor hier nicht, so schnell wie möglich die Gegebenheiten seiner imaginierten Welt zu umreißen, damit alle verstehen, was anders ist als in unserer Wirklichkeit und was gleich ist. Ishiguro lässt seine Ich-Erzählerin Kathy zuerst von ihrer Kindheit und Teenagerzeit im englischen Internat Hailsham berichten, von ihren Freunden Ruth und Tommy, deren Zeit von recht kindischem Geplänkel ausgefüllt wird. Aber etwas ist seltsam: In Hailsham unterrichten nicht Lehrer, sondern „Aufseher“. Die Kinder sollen permanent Kunstwerke produzieren, von denen einige für eine mysteriöse Galerie ausgewählt werden. Und Sex ist zwar durchaus ein Thema, aber – anders als in anderen Internaten der Weltliteratur – keineswegs ein problematisches, wie es scheint.  

Mit der Butler-Story „Was vom Tage übrigblieb“ hat der frisch 60 gewordene Ishiguro gezeigt, dass er das große Liebesdrama beherrscht. Herzenstragik gibt es auch hier. Dazu Science-Fiction, am Rande bittere Gesellschaftskritik und auf der formalen Ebene ein beklemmender Kriminalroman, dessen Leser von Kapitel zu Kapitel immer wieder fragt: Was um alles in der Welt ist hier los?

„Never Let Me Go“ wurde für den Booker-Preis nominiert und vom Time Magazine unter die 100 besten Bücher seit 1923 gewählt. Kommenden März – erst zehn Jahre später! – erscheint Ishiguros erster Roman danach. Eigentlich war „The Buried Giant“ schon früher fertig, aber seine Frau meinte: „Das wird nix“, also fing er von vorne an.


SCHAUT SCHLECHT AUS
Dystopische Romane blicken in die Zukunft und sehen dort schwarz.
Einige bekannte Beispiele

„Die Zeitmaschine“
Um erstmals in der Literatur eine Zeitmaschine zu verwenden, fährt der namenlose Reisende bei H.G. Wells gleich einmal ins Jahr 802.701. Dort hat sich die englische Klassengesellschaft linear weiterentwickelt, die Eloi leben auf der Erde, die Morlocken darunter. Viel wird sich nicht ändern, zumindest nicht zum Besseren, war 1895 die Botschaft eines der ersten Sci-Fi-Autoren. Sein Buch ist heute die kultige Grundlage der Moderichtung Steampunk.

„Metropolis“
Ist natürlich als Stummfilmlegende von Fritz Lang bekannter denn als Roman. Der existiert jedoch, stammt von Langs Frau Thea von Harbou und ist gerade erst in einer schönen Ausgabe neu aufgelegt worden. Auch hier gibt es Herrschende und beherrschte Massen, die in einer sinnlosen Fabrik unterirdisch vor sich hin schuften, bis sie revoltieren. Liebesgeschichte zwischen dem Sohn des Oberbosses und einer Schönen aus der Unterwelt inklusive.

Orwell
Von George Orwell sind gleich zwei Klassiker zu nennen, beide Paraphrasen auf das stalinistische  Russland der Vierziger, aber in Parallelwelten bzw. der Zukunft angesiedelt: „Farm der Tiere“ zeichnet die Revolution einer eifrigen Gruppe Bauernhoftiere auf, die genau so übel schiefgeht wie der Überwachungsstaat aus dem Jahr „1984“, für den Orwell einfach das Jahr, in dem er schrieb, 1948, umdrehte. Hach, und auch das ist schon wieder so lange her …

„Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“
Wir kommen in die Neuzeit. Der Schweizer Popliterat Christian Kracht hat 2008 seine eigene Dystopie herausgebracht. Darin kämpft die Schweizer Sowjet-Republik (SSR) gegen den Rest von Europa. Es Kracht (!) und donnert, jedes Zartgefühl ist aus der Sprache verbannt. Ein Buch, wie es Rammstein vertonen könnte. Der Titel jedoch stammt ‒ was für ein Gegensatz ‒ aus der irischen Ballade „Danny Boy“.

„Der Circle“
Für viele das Buch des Jahres 2014, für andere Zeitverschwendung. Die „FAZ“ widmete Dave Eggers‘ Roman seinen gesamten Feuilleton-Teil, „Die Zeit“ verriss ihn genüsslich. Fest steht, dass Eggers eine Dystopie schildert, wie sie einem heute so in den Sinn kommt: „Circle“ ist das Überdrüber-Internetunternehmen, das alles von Google bis Facebook vereint und durch soziale Medien und absolute Transparenz Kontrolle ausübt und die Gehirne der Mitarbeiter ebenso wäscht wie die der Mitglieder.


GEHEIMNISVOLLES: „WARUM HABEN WIR DAS GETAN?“
 

Auch diese Zitate aus „Alles, was werden wir geben mussten“ werden Ihnen nichts Wichtiges verraten

“Ich kann euch heute nur so viel sagen: Es geschieht aus gutem Grund. Aus einem sehr wichtigen Grund. Wenn ich euch das jetzt zu erklären versuche, würdet ihr es wahrscheinlich nicht verstehen. Aber eines Tages, hoffe ich, wird man es euch erklären.”
— S. 55
“Wie Sie sich denken können, war Sex in den Cottages etwas ganz anderes als in Hailsham. Es ging viel direkter zu – ,erwachsener‘. Man ging nicht kichernd herum und tuschelte darüber, wer es mit wem getan hatte.”
— S. 155
“Das Sonderbare an unserem Ausflug nach Norfolk war, dass wir ihn kaum erwähnten, sobald wir wieder zu Hause waren. Das ging so weit, dass eine Zeit lang alle möglichen Gerüchte darüber kursierten, was wir dort getrieben hätten.”
— S. 225
“Warum haben wir Ihre Kunstwerke mitgenommen? Warum haben wir das getan?”
— S. 315
In Autor Tags Buch, Roman, Zukunft

DIE MENSCHLICHSTE FORM VON TRASH – Nachtkritik aus dem Off-Theater

October 6, 2017 Martin Pesl
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© Ernst Kurt Weigel als Trevis

Taxi.Speiber – Im Off Theater Wien lotst das bernhard.ensemble Scorseses "Taxi Driver" ins grausliche Wien

Wien, 5. Oktober 2017. "Wichsen kannst in Pforzheim oder Darmstadt", belehrt ein Taxler den anderen. "Bei uns haaßt des Schwarteln." Wir sind nämlich in Wien. Und wenn das.bernhard.ensemble Scorseses "Taxi Driver" (1976) mit den ungustiösesten Charaktereigenschaften von Qualtingers "Herrn Karl" (1961) spickt, dann ist das nicht das Lebenswerteste-Stadt-der-Welt-Wien, sondern das grausliche Wien mit hinterfotzigen Menschen, die nachts ausschließlich b'soffen Taxi fahren und unweigerlich hineinspeiben, also -kotzen. "Taxi.Speiber" heißt denn auch der neue Abend der Gruppe rund um Prinzipal Ernst Kurt Weigel in deren Stammhaus, dem Off-Theater in Wien-Neubau.

Method Acting wienerisch

Kotze ist die menschlichste Form von Trash, und Trash gehört zum Programm des bernhard.ensembles, das vor 20 Jahren von Weigel und Grischka Voss als Gegenmodell zur von Voss' Vater Gert am Burgtheater betriebenen Hochkultur gegründet wurde. Unaffektiertes, oft unterspanntes Schauspiel trifft präzisen Ausdruckstanz und clowneske Ekelnummern. Seit einigen Jahren verfolgt Weigel zudem das Konzept des "Mash-ups", bei dem er einen österreichischen Theaterklassiker mit einem amerikanischen Kultfilm verschneidet. Aus Schnitzlers "weitem Land" und Lynchs "Lost Highway" wurde so etwa "Weit.way.land", was als Folie für die Leere eines bourgeois dekadenten heutigen Lebens beängstigend gut funktionierte.

Weiterlesen ...

Und hier geht's zu meiner Kritik des Abends in der Wiener Zeitung.

In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Wien, Film, Wiener Zeitung

BIG DADDY IS WATCHING ME – Kritik aus dem Schauspielhaus Graz im Falter 40/17

October 4, 2017 Martin Pesl
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© Lupi Spuma

Clemens J. Setz hat erstmals ein Drama vorgelegt. „Vereinte Nationen“, in Deutschland schon vielbeachtet, erlebte nun am Schauspielhaus Graz eine etwas getrübte österreichische Erstaufführung, denn eine Kamera tat nicht, wie sie wollte. Und Kameras sind freilich zentral in einer Geschichte von Eltern, die ihr Töchterchen dauerüberwachen und Bestrafungsszenen an zahlende Abnehmer verkaufen. Papa Antons (Mathias Lodd) größter Hit: „Den Ton kannst du vor den Vereinten Nationen anschlagen, aber nicht bei mir.“

Setz’ Grundidee ist reizvoll; schon im Roman „Indigo“ zeigte der Grazer Autor, dass er der Überforderung moderner Menschen mit ihren Kindern kreatives Potenzial für das Unheimliche entlocken kann. Auch sein Stücktext, mundgerecht, doch nicht banal, überzeugt. 

Mehr im Falter 40/17

In Autor Tags Theater, Kritik, Steiermark, Falter
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