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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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UNTERGANG IM „FÜHRERBUNKER“: NAZISTERBEN ALS GEISTERBAHNWANDERUNG – Kritik aus dem Erlebniskeller Retz im Falter 19/17

May 11, 2017 Martin Pesl
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Ursula Leitner als Eva Braun, Andreas Hajdusic als Adolf Hitler © Awora.com

Es soll ja kein Sonntagsausflug sein, im Weltrieg in einen Bunker hinunter zu müssen. Schon gar nicht, wenn es der „Führerbunker. Berlin, April 1945“ ist. Und tatsächlich ist das Erlebnis im Erlebniskeller Retz in erster Linie ein zehrendes für die Zuschauer, die von einer Gruppe gut organisierter Soldaten durch die kühlen, staubigen und feuchten Gänge unter der Innenstadt des idyllischen Weinviertler Städtchens getrieben werden. Christian Pfeiffer hat 2015 und 2016 hier ein atmosphärisches Rätselspiel über den Serienkiller Jack the Ripper inszeniert. Dieser Stoff war als unterirdisches Wandereventtheater besser geeignet als die drückende Fantasie über die letzten Tage von Hitler, den Goebbels’, Traudl Junge und Co. Der Führerbunker nach Bernd Eichingers Film „Der Untergang“ hat mit dem Erlebniskeller außer der subterranen Lage trotz Kostüm- und Kulissenvielfalt (Ausstattung: Kristof Kepler) nämlich wenig gemein.

Nach dreieinhalb Stunden tun einem also ordentlich die Füße weh, wenn man wieder im historischen Rathausturm ankommt und der Krieg erst vorbei scheint, die toten Nazis aber in Horrormanier drohen: „Wir kommen wieder!“ Ein paar starke Szenen hat man gesehen: Andreas Hajdusic etwa meistert die schwierige Hitlerrolle körperlich und sprachlich nuanciert, David Jakob beweist als Adjutant Günsche Stimmgewalt und Sinn für Dramatik. Das Verblüffendste: Die auf den ersten Blick doofe Idee, Hitlers Hündin Blondi mit einem Schauspieler zu besetzen, geht tatsächlich auf. Daniel Ghidels Knurren fasst die angespannte Lage stimmungsvoll zusammen.

Erlebniskeller Retz, bis 3. Juni immer Do, Fr und Sa

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Niederösterreich, Krieg

AUF DER SEITE DER MACHT – Nachtkritik aus dem Theater Nestroyhof Hamakom

May 10, 2017 Martin Pesl
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Johanna Wolff und Jakob Schneider in „Orgie“ © Marcel Koehler

Orgie – Ingrid Lang nähert sich am Wiener Hamakom-Theater Pier Paolo Pasolini mit schonungslosem Realismus

Wien, 9. Mai 2017. "Skandalisieren, verraten muss man die Welt, sonst verliert sie sich doch in ewiger Wiederholung", sagt die Frau in ihrem letzten Monolog, und es klingt wie die längst im Raum stehende Rechtfertigung für alles, was hier geschieht. Auch dafür, dass dieses Stück überhaupt aufgeführt wird. "Orgie" entwirft in bildhaften, sexuell expliziten Sätzen eine Normwelt und gibt sie stolz der Schändung preis. Trotz des zeitlosen Themas wurde Pier Paolo Pasolinis Tragödie oft als undramatisches "Hörspiel" abgetan. Dass es im Gegenteil mit einer erschreckend plastischen Handlung aufwartet, beweist Ingrid Lang nun am Wiener Hamakom-Theater.

Ein Normalo auf Abwegen

Mit ihrer ersten Inszenierung – des dystopischen Dramoletts "In weiter Ferne" von Carol Churchyll – landete die gelernte Schauspielerin hier 2016 einen Überraschungserfolg. Für das Folgeprojekt hat sie eines der sechs Stücke entmottet, die der skandalumwitterte italienische Filmer Pasolini 1966 im Krankenbett für ein utopisches Theater nach seiner eigenen radikalen Vorstellung entwarf. Zu Beginn von "Orgie" erklärt ein frisch Erhängter, er sei ein Mensch wie du und ich gewesen, "auf der Seite der Macht", aber "nicht Konformist genug (...), um von der Macht guten Gebrauch zu machen." Man möchte Jakob Schneider den scheuen Normalo nur zu gern abkaufen, wie er sich verschreckt von einer Assistentin in Schwarz entkleiden, von ihrem Kollegen mitten im Satz das Mikro wegnehmen lässt. Der stets fragende Ton seiner Monologe weicht die Anklage des "Andersartigen" auf.

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In Autor Tags Kritik, Nachtkritik, Theater, Sex

DIE WELT, EIN GRUSELIGER ORT – Porträt von Ingrid Lang im Falter 18/17

May 8, 2017 Martin Pesl
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Ingrid Lang © Marcel Köhler

In ihrer zweiten Regiearbeit begibt sich die Schauspielerin Ingrid Lang in die Abgründe des Sadomasochismus

In der Küche möchte sie lieber nicht fotografiert werden, sagt Ingrid Lang. „Dort passieren schaurige Dinge.“ Die 40-jährige bezieht sich dabei auf ihre eigene Inszenierung des Theaterstücks „Orgie“ von Pier Paolo Pasolini und auf das von Peter Laher entworfene Bühnenbild, das drei zeitlose Wohnräume nebeneinanderstellt: Bad, Schlafzimmer und Küche. Auf den ersten Blick harmlos, strahlt die Bühne tatsächlich etwas Unheimliches aus.

Außerdem behauptet sie mehr Budget, als eine Mittelbühne wie das Theater Nestroyhof Hamakom normalerweise zur Verfügung hat. Tatsächlich stammt der Vintage-Plattenspieler aus Ingrid Langs Zuhause und die sonstige Einrichtung aus einer Räumung im privaten Umfeld. „In der Badewanne ist schon einmal ein Mensch gestorben“, betont Lang mit einem wohligen Schaudern, setzt sich hinein und lässt sich ablichten.

Schon als kleines Kind sang sie gedankenverloren vor sich hin und wollte Schauspielerin werden. In ihrer Heimatsstadt Bruck an der Leitha gehörte sie einer Laienspielgruppe an, bevor sie nach der Matura ein paar Jahre in Wien jobbte. Dann brauchte sie Abstand von Österreich und bewarb sie sich an ostdeutschen Schauspielschulen. „Es hieß, die Ostschulen seien besonders gut, was Technik betrifft“, begründet sie diese Wahl. „Das tat mir gut, weil ich eh so eine verblasene Persönlichkeit bin, die im Psychologischen hängt.“ Es wurde die Hochschule Leipzig, wo sie 2001 ihren Abschluss machte.

Nach zwei Festengagements in Meiningen und Bregenz und einer zweijährigen Karenz nach der Geburt ihres Sohnes wusste Lang, dass sie in Wien bleiben und so frei wie möglich arbeiten wollte. Dass man ihr als Ensemblemitglied ungefragt Rollen zugewiesen hatte, störte sie sehr, auch dass sich viele Regisseure zu wenig intensiv auf ihr eigenes Konzept einließen. Zudem hatte sie das Gefühl, sich als Schauspielerin ständig selbst zu beobachten – wie eine Regisseurin eben. Die Mitarbeit an Ernst Moldens Album „weidafoan“ und Gesangsauftritte bei seinen Konzerten boten eine gewisse Befreiung.

Nach einzelnen Rollen am Hamakom nahm dessen Leiter Frederic Lion sie ins Leitungsteam auf, betraute sie mit der Regie bei kleineren Lesungen und schlug ihr schließlich vor, erstmals ein Stück zu inszenieren. Sie könne machen, was sie wolle, auch das am Haus zentrale Thema der jüdischen Identität sei nicht verpflichtend. Nur mehr als drei Schauspieler könne man sich nicht leisten.

Genauso viele sieht „In weiter Ferne“ der britischen Autorin Carol Churchyll vor, das in drei lakonischen Szenen ein Abdriften der Gesellschaft in Krieg und Anarchie skizziert. Lang ergänzte das Dramolett durch kraftvolle Bilder und schuf so eine beklemmende Atmosphäre in einer soghaften Ästhetik, die derzeit nirgendwo sonst in Wien zu erleben ist. Die Kritik war verblüfft bis begeistert, die Zuschauer kamen, die Inszenierung wurde für einen Nestroypreis und für das virtuelle Theatertreffen der Plattform Nachtkritik.de nominiert. So entdeckte Ingrid Lang mit 40 ihre Berufung: Regie. „Vielleicht hätte ich das schon viel früher machen sollen“, meint sie und nimmt Schauspielanfragen jetzt nur mehr in Ausnahmefällen an. 

Mehr im Falter 18/17 ...

In Autor Tags Falter, Porträt, Theater, Film, Sex

„ICH GEHE NICHT AUF ANGRIFF“ – Interview mit Nancy Mensah-Offei im Falter 18/17

May 5, 2017 Martin Pesl
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Die Schauspielerin Nancy Mensah-Offei über politische Korrektheit, Preise und Traumrollen

„Der Talisman“ ist eine der brisantesten Possen von Johann Nestroy: Titus Feuerfuchs, stets wegen seiner roten Haare ausgegrenzt, hat aufgrund einer Perücke plötzlich Erfolg im Leben. In der modernen Version des Theaters an der Gumpendorferstraße wird das karriereentscheidende Merkmal von der Haar- zur Hautfarbe und der Titus zur Titania. Gespielt wird sie von der Schauspielerin Nancy Mensah-Offei, 28. Provokanter Titel der neuen Produktion: „Weiße Neger sagt man nicht“.

Falter: Frau Mensah-Offei, Ihre Regisseurin Esther Muschol hat ihre „Talisman“-Überschreibung bei den Proben verworfen und mit dem Ensemble ein neues Stück entwickelt.

Mensah-Offei: Eine Woche haben wir recherchiert und Informationen eingeholt, darauf aufbauend Szenen improvisiert. Das geht sehr schnell, das Schwierige ist dann, alles zu wiederholen und dabei die Leichtigkeit zu wahren. Unser Setting ist ein Job-Assessment-Center, in dem sich meine Figur Titania bewirbt. Die Oberfläche im Arbeitsraum ist glatt, man versucht, sich keine Blöße zu geben, und spaziert auf Eiern, um sich nicht Rassismusvorwürfen auszusetzen. Alle versuchen, superkorrekt zu sein, aber hin und wieder brechen die Alltagsrassismen aus.

Welche eigenen Erfahrungen bringen Sie da ein?

Mensah-Offei: Bei mir kommt dazu, dass ich nicht nur schwarz und eine Frau bin, sondern auch eine Gehbehinderung habe. Außerdem kleide ich mich nicht gerade dezent. Wenn ich auf der Straße gehe, gibt es daher Blicke, das ist Alltag. Physische Gewalt erlebe ich zum Glück gar nicht und auch Kommentare eher wenig, weil ich in Linz in einer Bubble aus Familie und Freunden aufgewachsen bin. Aber es ist ja schon nicht in Ordnung, jemandem einfach in die Haare zu greifen. Dieser Respekt vor dem Körper ist ganz selbstverständlich vorhanden, außer bei Schwarzen. 

Mehr im Falter 18/17

In Autor Tags Interview, Theater, Falter, Schauspiel
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