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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DIE FALSCHEN UND DIE RICHTIGEN – Nachtkritik aus dem Burgtheater

April 14, 2017 Martin Pesl
Kaum wiederzuerkennen (v.l.n.r.): Marie-Luise Stockiger, Stefanie Dvorak, Regina Fritsch 
 

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Kaum wiederzuerkennen (v.l.n.r.): Marie-Luise Stockiger, Stefanie Dvorak, Regina Fritsch © Georg Soulek

Liebesgeschichten und Heiratssachen – Nestroy as Nestroy can mit Georg Schmiedleitner und den All-Stars des Burgtheaters Wien

Wien, 13. April 2017. Alle paar Spielzeiten muss ein Nestroy her, in jedem großen Sprechtheater in Österreich. Schließlich will man Publikum, und fürs heimische Publikum en gros sind die Possen aus der Zeit des Vormärz das Non plus ultra: weise und witzig, ohne in die Tiefe zu gehen, immer jugendfrei und mit diesem Tonfall zwischen "tiafem" Slang und poliertem Bühnendeutsch. Österreichische Schauspieler (kaum *innen), die in Nestroy-Hauptrollen glänzen, verteidigen so das Terrain gegen die Deutschen, derer es ja im Theater eh viel zu viele gebe. Die Plots, in denen gierige wie gütige Menschen ihr Lebensglück suchen, halten jedem Regiekonzept stand – zumindest will das Wiener Publikum das gewusst haben. Wehe, jemand lässt sich zu viel einfallen! Als der deutsche Regisseur David Bösch textliche Eingriffe in den "Talisman" des großen Johann Nepomuk wagte, jagte ihn der Großteil der Kritik, wie man in Wien sagt, mit einem nassen Fetzen davon.

Georg Schmiedleitner aus Linz passiert so was nicht. Was er sich an konzeptueller Energie erlaubt, fließt ins rein Ästhetische. An der Burg inszenierte er 2001 legendär erfolgreich den "Zerrissenen" mit Karlheinz Hackl, die Premiere fand drei Tage nach dem 11. September statt. Ein sich traurig drehendes Karussell im Neonlicht ist von diesem Abend noch vage in Erinnerung. Es hat sich wohl in "Liebesgeschichten und Heiratssachen" herübergerettet, obwohl statt Katrin Brack diesmal Volker Hintermeier die Bühne verantwortet. Man stelle sich vor, ein ausgeflippter Architekt hat das alte Prater-Teil zu einer Outdoor-Bar umgebaut und mit einem rotierenden Kitschherz gekrönt. Zu ebener Erde schenkt ein abgerocktes altes Wirtsehepaar (Peter Matic und Elisabeth Augustin) Schnäpse aus, im ersten Stock wohnt das Streichquintett, das die Handlung schwungvoll begleitet.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Burgtheater, Theater

IN ZEITEN LINKER SELBSTGEFÄLLIGKEIT – Nachtkritik aus dem Werk X

April 7, 2017 Martin Pesl
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Simon Alois Huber und Zeynep Buyraç© Yasmina Haddad

 

Demokratische Nacht – Du Prolet! – Harald Posch mischt am Wiener Werk X Ödön von Horváths Italienische Nacht mit österreichischer Gegenwart auf

Wien, 6. April 2017. Langatmig ist dieses Zeltfest nicht. Gerald Fresacher hat es mit Discokugel, Bierbänken und viel Dampf unter der Plastikplane ausgestattet. Ein Urinal, Dixi-Klos und geschmacklos gekleidete Menschen beiderlei Geschlechts komplettieren die Atmosphäre. Darin spielt es sich dann ab: Hassposts, Voguing, Judith Butler, Flüchtlinge, Flüchtlinge, Flüchtlinge, Selfies, Trump: Harald Poschs Abend "Demokratische Nacht – Du Prolet!" ist ein unkonzentriertes Konzentrat von allem, was so beim schnellen Durchscrollen der News-Seite hängenbleibt.

Dazwischen wird Horváth gegeben, und das überraschend gut, dafür, dass dem Regisseur und Ko-Leiter des Werk X alles andere wichtiger zu sein scheint. Wenn die Herren Gasthausbesucher beim Gruppenpinkeln "Stille!" brüllen, konterkariert das amüsant die bisweilen sakrale Verehrung der Horváth'schen Leerstellen. Aber auch seine Momente, in denen sich bildungsferne Figuren durch ihre Sprechweise rührender Lächerlichkeit preisgeben, sind griffig herausgearbeitet. Besonders Laura Mitzkus ("Red doch nicht immer so hochdeutsch!"), und die faszinierend wandelbare Zeynep Buyraç geben dem Text eine ganz natürliche Modernität.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Kulturpolitik

WEITERSCHURKEN: GRUNDEIS – Kolumne in der Buchkultur 171

April 2, 2017 Martin Pesl
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Auch das ist Grundeis ©Fliegenfischer-Forum

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Einem freundlichen Herrn mit milde amüsiertem Blick, wie Erich Kästner einer gewesen sein muss, traut man nicht zu, dass er Gut und Böse gegeneinander ausspielt. Selbst in seinem ersten Jugendbuch Emil und die Detektive (1929) erklärt der alte Moralist, „man solle von jedem Menschen, ehe er das Gegenteil bewiesen hat, das Beste annehmen.“

Und dann beweist er tatsächlich das Gegenteil, der Mann mit dem steifen Hut, der vielleicht erste realistische Bösewicht in der Kinderliteratur. Erst schreckt er im Zug den jungen Emil Tischbein, der aus Neustadt ins unübersichtliche Berlin reist, mit futuristisch überzogenen Beschreibungen der Hauptstadt. Dann bietet er ihm Schokolade an. „Das gefiel Emil nicht sehr. Ein Mann, der Schokolade verteilt und verrückte Geschichten erzählt, ist nichts Genaues.“ Unheimliche Kinderschänder-Assoziationen sind von Kästner aber kaum beabsichtigt. Der Mann mit dem steifen Hut ist einfach ein gesuchter Bankräuber und notorischer Dieb, und als Emil eingeschlafen ist, stiehlt er ihm die bitter für die Oma ersparten 140 Mark aus der Hemdstasche. Er ist dem Emil, dessen Schülermütze laut damaliger Mode durchaus rot gewesen sein dürfte, der böse Wolf.

Nennen wir ihn Grundeis, denn so stellt er sich anfangs in aller durchtriebenen Höflichkeit vor (später wird er sich auch noch die Namen Müller und Kießling geben, korrekt ist wohl keiner davon). Wenn jemand große Angst etwa vor einer Aufgabe hat, sagt man, ihm gehe „der Arsch auf Grundeis“. Hier, mit Verlaub, macht der Grundeis einen auf Arsch. Um ihn zu stellen, braucht es zwanzig so abenteuerlustige wie pflichtbewusste Kinder mit coolen street names wie „Gustav mit der Hupe“, „der Professor“ und „Pony Hütchen“ sowie gefinkelte Verkleidungs- und Beschattungstaktiken.

Seine Persönlichkeit bleibt eher rätselhaft – die perfekte Grundlage für eine disneyhafte Überzeichnung in den mindestens acht Verfilmungen des Romans, in denen die Grundeis-Darsteller meist den irren Blick hatten, zuletzt Jürgen Vogel 2001. Fest scheint nur zu stehen, dass er keine Kinder mag. Das einzige Mal, als uns der Autor Einblicke in Grundeis’ Kopf erlaubt, entdeckt er gerade die detektivischen Kids auf dem Platz vor seinem Hotel und schnaubt verächtlich: „Wahrscheinlich Ferien.“ 

In Autor Tags Buch, Blitz-Bildung, Schurke, Kolumne

PARADISE LOST – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

March 17, 2017 Martin Pesl
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Die Aussteiger Pauline Knof, Eva Mayer, Roman Schmelzer, Ruth Brauer-Kvam und Matthias Franz Stein © Moritz Schell

Galápagos – In Wien erzählen Felix Mitterer und Stephanie Mohr einen historischen Aussteiger-Krimi

Wien, 16. März 2017. Lange bevor der Vorhang hochgeht, hört man das Meer rauschen. Man erwartet ein Südseeparadies. "Galápagos" heißt das Stück, und schon der Titel will so gar nicht passen zum verdienten Tiroler Volksdramatiker Felix Mitterer, dessen Geschichten gefühlt in dörfliche Enge und alpine Tristesse gehören. Überraschend gibt der Vorhang dann die nackte Bühnenwand des Theaters in der Josefstadt frei, der Boden ist voll mit zerknüllten Papieren, Beweisen fürs Scheitern.

Gefundenes Fressen für Medien und Literaten

Ein Paradies mit zwei nackten Menschen à la Adam und Eva reißen Raphael von Bargen und Eva Mayer nur am Anfang kurz an, indem sie, um die glorreiche Ankunft von Dr. Friedrich Ritter und Frau Dore Strauch auf der Insel Floreana anzudeuten, schnell mal die Hosen runterlassen vor einem temporär ausgerollten Sonnenuntergangsplakat. Dann tauchen weitere Menschen auf, und das war's mit frei und nackt. Sind schließlich Deutsche.

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten im Jahre 1934: Insgesamt sieben Menschen siedelten aus einem Europa der Zwischenkriegszeit voller Pioniergeist auf besagte Insel fern der Zivilisation. Ein paar Monate später waren die meisten tot oder verschwunden, und trotz eines Bestsellers der Überlebenden Margret Wittmer weiß bis heute niemand, wieso.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Josefstadt, Theater
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℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl