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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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HERZIGE KÄTZCHEN MIT HEXENSCHATTEN – Porträt von YZMA im Falter 9/17

March 4, 2017 Martin Pesl
Übermut tut gut: YZMA in Action © Sven Albertini

Übermut tut gut: YZMA in Action © Sven Albertini

Klug und nah dran an der Gegenwart: wie das bezaubernde Kollektiv YZMA aus Theater angewandte Philosophie macht

In der Mitarbeiterküche des Landestheaters Niederösterreich gibt es nur laktosefreie Haltbarmilch mit reduziertem Fettanteil. „Sie ist seit zwei Wochen abgelaufen“, stellt Florian Haslinger fest. Er ist Schauspieler beim Theaterkollektiv YZMA, das in seiner fünften Produktion erstmals mit den Bedingungen des institutionalisierten Theaterbetriebs konfrontiert ist. Neben der suboptimalen Milchsituation sind das: feste Probenzeiten, erhöhter Arbeitsdruck, die Zusammenarbeit mit Schauspielern aus dem Ensemble und die Notwendigkeit, einen fertigen Bühnenbildentwurf zu präsentieren, Wochen bevor so etwas wie ein spielbares Stück greifbar ist.

Das Kollektiv um die Regisseurin und Philosophiestudentin Milena Michalek versucht, diese Beschränkungen positiv zu sehen und, wie die eigentlich in Wien geborene Michalek in lupenreinem Bundesdeutsch sagt: „daraus ’ne Kraft zu machen“. Ihr Stoff verlangt schließlich auch einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: Im Auftrag des Landestheaters erarbeiten YZMA einen Abend basierend auf Thomas Morus’ 501 Jahre altem Dialogroman „Utopia“.

Die Gruppe fand 2014 zusammen. Michalek war mit ihrem Freund, dem Musikwissenschaftsstudenten Karl Börner, aus Hannover wieder nach Wien gezogen. Die beiden hatten Lust, beim alljährlichen Nachwuchswettbewerb des Theaters Drachengasse ein Konzept zum Thema „Romeo und Julia sind tot“ einzureichen. „Ich liebe mein Studium“, sagt Michalek. „Aber mir fehlt eine praktische Übersetzung des Inhalts. Ich frage mich immer: Wie kann eine Theorie, die in ihrer Schriftlichkeit verfangen ist, durch den Körper durch?“

Mehr im Falter 9/17


YZMA in St. Pölten: Mit verzweifelter Energie auf der Suche nach dem echten „Utopia“

(Kritik im Falter 10/17)

Das freie Wiener Theaterkollektiv YZMA arbeitet mit Improvisation und philosophischen Grundlagentexten. Ein solcher ist Thomas Morus’ Roman „Utopia“ (1616), der eine ideale Gesellschaft friedlichen Zusammenlebens entwirft. Die Produktion ist YZMAs erste Auftragsarbeit des Landestheaters Niederösterreich, das damit das Wagnis eingeht, eine freie Gruppe in die eigenen festen Strukturen zu integrieren.

Der Clash der Kulturen geht auf, die Ensemblemitglieder Zeynep Bozbay und Tim Breyvogel bilden mit Florian Haslinger und Johanna Wolff aus dem YZMA-Kollektiv ein perfektes Team. Ihre Suche nach der Utopie, basierend auf spontan entstandenen Texten, sieht so aus: Drei eifrige Jungdetektive mit voluminösen, graumelierten Frisuren und im bunten Steampunk-Look jagen eine ausgeliehene DVD über „Utopia“ und versuchen sich gemeinsam mit einer Art Morus-Reinkarnation (Breyvogel) an Basisdemokratie und dem Teilen paradiesischer Früchte. Die Unternehmung, das zeigt die verzweifelte Energie des Abends, ist ebenso zum Scheitern verurteilt wie manche Initiativen in Niederösterreich mit utopischem Anspruch. Unter anderem im Stift Heiligenkreuz und einer kommunenartigen Wohngemeinschaft hat YZMA Interviews mit den Verantwortlichen geführt, die auf den in die Aufführung eingebauten Videos eher fanatisch wirken.

Es sind eben keine guten Zeiten für die Zukunft, erst gilt es, der Gegenwart beizukommen. So bleibt Regisseurin Milena Michalek abschließend nur, Zenyep Bozbay (die fantastisch ist, wie ihre drei Kollegen) aus Meryl Streeps Anti-Trump-Preisrede zitieren zu lassen. Ein ernüchternd unterhaltsamer Abend.

 

In Autor Tags Porträt, Theater, Niederösterreich, Improvisation, Falter

VORARLBERGER PHILANTHROPIE – Porträt von Michaela Bilgeri im Falter 7/17

February 17, 2017 Martin Pesl
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Alles Theater, alles wahr: Die Schauspielerin Michaela Bilgeri lässt schon einmal die Hosen runter

„Vielleicht müsste man aus dem Macht so eine doofe, lustige Figur machen“, überlegt Michaela Bilgeri laut. „Wenn alles immer scheiße ist und dabei so supercool, dann langweilt mich das irgendwann.“ Zweieinhalb Wochen vor der Premiere von „Macht und Rebel“ im Wiener Werk X befindet sich die Produktion noch in der Findungsphase. Gerade ist eine Probe abgeschlossen, die anderen vier Schauspielerinnen sind gegangen, Michaela Bilgeri bleibt zum Falter-Gespräch. 

Es ist das erste Mal seit längerem, dass Bilgeri nicht mit Martin Gruber vom Aktionstheater Ensemble zusammenarbeitet. Dass Ali M. Abdullah, Ko-Leiter des Werk X und Regisseur von „Macht und Rebel“, nicht die gleichen Dinge lustig findet wie sie, daran musste sie sich erst gewöhnen. Abdullah hat 2008 bzw. 2011 bereits die anderen beiden Teile der Romantrilogie „Skandinavische Misanthropie“ auf die Bühne gebracht. Die Bücher des Norwegers Matias Faldbakken entlarven eine verwöhnte, verkommene Machowelt, in der rücksichtslose Kerle Porno und Pädophilie für die ultimative Waffe gegen den Kapitalismus halten.

Anders als bei „The Cocka Hola Company“ und „Unfun“ wollte Abdullah bei „Macht und Rebel“ alle Rollen mit Frauen besetzen. Michaela Bilgeri kannte er „als eine, die Texte nicht nur sagt, sondern denkt und die mit Witz und Fantasie emanzipiert-freche Figuren herstellt“. Er gab ihr die Rolle des aalglatten Managers Macht, der den Alleshasser Rebel für seine Kampagnen entdeckt. „Manchmal fällt uns gar nicht auf, dass wir Männersätze sagen“, staunt Bilgeri. „Bis dann halt vorkommt: ,Und mein Schwanz ist wund‘. Aber keine Sorge, ich werde mich nicht an den Eiern kratzen und mit tiefer Stimme sprechen.“

Mehr im Falter 7/17

Frauenpower mit Gummipenis: „Macht und Rebel“ im Werk X

Den norwegischen Künstler Matias Faldbakken kotzte das Bildungsbürgertum in den 2000er-Jahren so richtig an, also kanalisierte er seinen Ekel in einer Romantrilogie. In einer Wohlfühlgesellschaft vor Wirtschafts- und Flüchtlingskrise traf die „Skandinavische Misanthropie“ einen gewissen Nerv.

Heute könnte man sie als überholt ansehen: Feelgood ade, Gesellschaft gespalten, einfach nur anti genügt nicht. Umso mehr überrascht die Adaption des Mittelteils der Trilogie im Werk X durch unverkrampfte Aktualität. In Zeiten uninspirierter Hasspostings sind die in „Macht und Rebel“ gezeigten „hater“ wenigstens originelle Vertreter einer Gegenkultur. Die Idee der beiden Titelfiguren: Pädophilie als Strategie gegen die Globalisierung! Das ist natürlich idiotisch, innerhalb des Stücks aber ergibt es erschreckend viel Sinn. So viel, dass die Protagonisten am Ende ein paar üble Judenwitze nachschieben müssen, um uns zu erinnern, dass sie auch nur Zyniker sind. 

Mehr im Falter 9/17

In Autor Tags Porträt, Schauspiel, Theater, Falter, Macho, Kritik

DIE UTOPIE NACH DER KRISE – Kurzreportage im Falter 7/17

February 17, 2017 Martin Pesl
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Schauspieler Tim Breyvogel schüttet sein Herz aus © Martin Thomas Pesl

Das Theaterkollektiv YZMA entwickelt einen Abend über Thomas Morus' „Utopia“ und überschreitet nach einer Blockade seine Grenzen

Theatermachen besteht aus Krisen. Proben sowieso. Dient die Probe einzig dem Zweck, in stundenlanger Improvisation überhaupt erst ein Stück zu entwickeln, dann herrscht meist deshalb Krise, weil die Schauspieler gerade ausgepowert, ideenlos und langweilig sind. Das kann schon vorkommen, auch wenn Regisseurin Milena Michalek beteuert, dass es ihr in mittlerweile fünf Arbeiten mit dem Theaterkollektiv YZMA noch nie passiert ist.

Bis heute. Heute in St. Pölten geht gar nichts. Michalek unterbricht die Improprobe zu einem von Thomas Morus’ Roman „Utopia“ (1516) inspirierten Abend am Landestheater Niederösterreich. Kurzerhand erfindet sie eine unkonventionelle Methode der Krisenbewältigung: Sie stellt ihre vier Darsteller in einer Reihe auf, schaltet den wuchtigen Soundtrack des Tarantino-Films „Kill Bill 1“ ein und brüllt in ein Mikro, was ihr auf dem Herzen liegt, gerade als der Falter-Journalist hereinkommt, um die Künstler zu interviewen.

Mehr im Falter 7/17

In Autor Tags Improvisation, Theater, Niederösterreich, Bericht, Falter

DIE WELT BRAUCHT BÖSE BUBEN – Streitschrift im Playboy Deutschland 03/2017

February 13, 2017 Martin Pesl
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Eigens für meinen Text angefertigte Illustrationen bin ich ja mittlerweile dank Kristof Kepler gewöhnt. Diese hier ist von © Michael Pleesz

Nicht nur Filme und Romane sind ohne skrupellose Schurken undenkbar. Dass sie auch in der Realität tragende Rollen spielen, macht das Leben besser, sagt unser Autor

„Die Psychopathen sind unter uns“: Der britische Autor und Journalist Jon Ronson kommt im Zuge seiner grandios unseriösen Reise durch die Wahnsinnsindustrie unter anderem zu dem Schluss, dass Soziopathen die erfolgreicheren Führungskräfte sind, weil sie skrupelloser alle feuern, die nicht zur Gewinnmaximierung beitragen. Soziopathen! Oder auch Psychopathen. Wie Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“. Menschen, denen das Wohl anderer vollkommen gleichgültig ist, weil sie gar nicht in der Lage sind, mit ihnen mitzufühlen.

Also stellt der Autor – und mit ihm manch ein Leser – einige der Kriterien fürs kalte Soziopathentum auch bei sich selbst fest. Das ist es, ich bin notorisch gefühllos, ruft er aus, das beantwortet einige Ungereimtheiten meines Lebens. Ich bin rein organisch bedingt ein unfreiwilliges Arschloch. Es ist besorgniserregend, aber auch irgendwie geil. Und dann trifft sich Jon Ronson mit einer Psychologin. Die kennt sich auf dem Gebiet aus und lässt uns ausrichten: „Wenn Sie befürchten, Sie könnten ein Psychopath sein, dann heißt schon allein das, dass Sie keiner sind.“ Und an dieser Stelle werden viele (männliche) Leser das Buch so erleichtert wie enttäuscht zugeklappt haben.

Das Böse fasziniert uns, keine Frage. Wenn wir Filme sehen oder Romane lesen, finden wir die Antagonisten fast immer am spannendsten, wünschen ihnen manchmal sogar den Sieg über die tranigen Hauptfiguren: je wertunangepasster, desto prickelnder. In meinem Lexikon „Das Buch der Schurken. Die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur“ habe ich von Moriarty bis Dr. Moreau, von Captain Hook bis Fräulein Knüppelkuh genau einhundert fiktive Exemplare auf ihren Fun-Faktor analysiert. Sie sind fiktiv, das beruhigt, das macht die ganze Böswilligkeit zum Cashgame, aus dem man jederzeit aussteigen kann.

Mehr im Playboy Deutschland 03/2017

In Autor Tags Schurke, Literatur, Politik, Macho, Magazin, Playboy
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