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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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LEBEND DAVONGEKOMMEN – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Wien

December 2, 2016 Martin Pesl
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Horror mit Mutti in der Videokabine © Martin Thomas Pesl

JINXXX – Thomas Bo Nilssons neue Horror-Installation am Schauspielhaus Wien

Wien, 1. Dezember 2016. Die Dame an der Kasse begrüßt mich mit Namen. Sie hat leicht raten, denn für jeden Viertelstundenslot ist nur genau eine Person angemeldet. Ich soll warten, bis ich dran bin – 20:45 Uhr – und dann beim Nebeneingang klingeln. "Wo es so puffmäßig aussieht." Alle dürfen bis Mitternacht bleiben in Thomas Bo Nilssons Performance-Installation. Es ist bereits seine zweite im Wiener Schauspielhaus dieses Jahr.

Schundromane und ein gruseliger Trailer

"JINXXX" ist kleiner angelegt als Cellar Door im April. Damals war das gesamte Theater zum Sado-Maso-Labyrinth umgebaut, diesmal steht nur ein schmaler Teil zur Verfügung, der dafür ähnlich detailverliebt umdekoriert, in laszivem blassrosa Vintage-Stil gehalten und mit schaurig dreckigen Puppen, Stofftieren und Schundromanen zugemüllt ist. Außerdem gibt es nur acht statt über 40 Performer und keine digitale Interaktionsmöglichkeit, lediglich einen gruseligen Trailer.

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In Autor Tags Theater, Performance, Nachtkritik, Kritik

ENTSPANNT 2016 – Bericht vom Real Deal Festival 2016 in der GIFT 4/16

December 1, 2016 Martin Pesl
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© Showcase Beat Le Mot

Es war das Festival, von dem alle nachher sagten, man hätte ihm doch mehr Aufmerksamkeit widmen sollen. „Real Deal – Behördlich genehmigtes Festival für falsche Zustellungen“ hieß es, und alles daran klang neu und aufregend, als während der Wiener Festwochen 2016 plötzlich kundgetan wurde, dass, wo, wann und ungefähr wie es stattfinden würde. Allein der Spielort, ein noch nie zuvor bespieltes Areal, dem gleich ein visionärer Name verliehen wurde: Neues Hafengelände! Dann die Ansage, einen Mix aus Musik, Performance und Ausstellung zu bieten, alles sollte nahtlos ineinanderfließen – fast zu schön, um wahr zu sein. Dennoch fragte man dann ganz und brav und bieder nach, wann genau welche Bands, wann welche Performancegruppen aufspielen würden. Zwei Wochenenden Mitte Juni und Anfang Juli waren vorgesehen, dazwischen ein Pausenwochenende, an dem es aber trotzdem zu unangekündigten „falschen Zustellungen“ kommen konnte – vielleicht, vielleicht auch nicht. Das hörte sich so herrlich zwanglos an, dass manche dann doch darauf vergaßen, tatsächlich hinzugehen.

Wer doch da war – zum Beispiel gerade noch rechtzeitig am letzten Wochenende –, äußerte sich weitgehend begeistert, vor allem, da die organische Verschmelzung von Raum, Menschen, Kunst und Musik verblüffend gut klappte, ohne dass der Eindruck entstand, irgendjemandem in leitender Funktion – verantwortlich zeichneten das Kollektiv God’s Entertainment, Peter Kubin und Johannes Maile – bereite das einen besonderen Stress. Maile etwa war am Eingang an einem Glücksrad zu sichten, wo er Ankommende darum spielen ließ, wie viel Eintritt sie zahlen sollten. Als ein junger Mann nicht besonders gut abschnitt, ließ er ihn trotzdem um einen Fünfer rein.

Geld schien ausnahmsweise tatsächlich keine große Rolle zu spielen. Das Festival wurde aus der ersten Shift-Förderung finanziert, die die Kulturabteilung der Stadt Wien für drei Jahre vergeben hatte. Hauptverantwortlich für den luxuriösen Eindruck war das weitläufige „Neue Hafengelände“, riesige ehemalige ÖBB-Lagerhallen an der Laxenburgerstraße hinter dem Wiener Hauptbahnhof. Selbst mit Kunstwerken, Installationen und einer Bar bunt befüllt wirkten sie noch immer weit und großzügig.

Ebenfalls großzügig, wenn auch ein wenig mit der von ihnen thmatisierten faschistoiden Ordnungswut kokettierend, führten Maja Degirmendzic und Boris Ceku von God’s Entertainment in unregelmäßigen Abständen durch ihre Ausstellung „Entartet 2018“ – es gab dafür zwar fixe Termine, die konnten jedoch nach Belieben verschoben werden, und niemand stieß sich daran oder hatte Angst, sie verpasst zu haben. Hauptsache, man schaffe es noch pünktlich bis Keith Hennessy – jaja, das gehe sich auf jeden Fall aus.

„Entartet 2018“ war eine pessimistische Reflexion auf ein Österreich in wenigen Jahren, in dem die Freiheit der Kunst anders interpretiert wird als noch heute. Die performative Führung fügte den mächtigen Werken – einem riesigen Bundesadler, dessen einst gesprengte Ketten ihn wieder gefangen halten, eine Statue, die möglicherweise Kafka zeigt, viel, viel Erde, einem „Schmissautomaten“ und einer gigantischen Österreichkarte mit neu (aber auch mit Blick auf die Zeit vor 1945 alt) verlaufenden Grenzen – wenig inhaltlich hinzu. Auch der „Apotheker“, der einem zwischendurch Patriotismuspillen anfertigen sollte, war sofort irritiert, wenn man weiterführende hintergründiger Pointen von ihm erwartete. Dafür bekam man die Pille mit einem spirituösen Stamperl verabreicht und war erleichtert, nachher keinen Deut patriotischer zu sein als vorher.

Wer wollte, konnte sich im Ausstellungsraum hochinteressante Audiobeiträge zur Lage der Kunst in anderen, vorwiegend osteuropäischen Ländern anhören – sofern nach der Führung noch Zeit blieb. Zu deren krönendem Abschluss jedenfalls öffnete sich, begleitet von peitschender Kriegsfilmmusik, ein Garagentor, und man erhielt Gelegenheit, Showcase Beat Le Mot mit Paintballgewehren zu beschießen. Die vier Männer der kultigen deutschen Performance-Formation reaktivierten damit ihre Arbeit „Jäger“ aus dem Jahr 2000, mit der sie damals unter anderem auch als Vertreter Österreichs (!) die Expo in Hannover bespielt hatten.

In die „Entartet“-Führung fügte sich „Jäger“ hübsch unkompliziert ein. Zuvor hatte Dariusz Kostyra von Showcase die Kollegenschaft mit God’s Entertainment so ausgedrückt: „Die hassen Sprechtheater und alles, was auf einer Bühne stattfindet, und finden uns trotzdem gut. Wir hassen Public-Dings-Theater und mögen sie trotzdem.“

Eine durchaus augenzwinkernde Zusammenkunft von Freunden und Freundinnen zu sein, diesen Aspekt der Entspanntheit strahlte das Real Deal natürlich auch aus – ohne deshalb eigenbrötlerisch oder exklusiv rüberzukommen. Nach der Führung holte man sich das nächste Bier, kaufte Laia Fabre einen Glückskeks ab, aktivierte eine lebende Jukebox oder wandelte über den Arbeiterstrich­ – ein Kirtag der experimentellen Kunst. Vom Hörensagen wusste man, in welchem Planquadrat Keith Hennessys Performance stattfinden würde. Sie begann dann woanders, aber man fand sich irgendwie zusammen.

Der kanadische Performer, der im Sommer auch Gast bei bei ImPulsTanz sein sollte, zeigte seine Arbeit „Crotch“ aus dem Jahr 2008 – eine famos wirre Lecture über die Geschichte der Performance-Kunst, die sich in weiterer Folge zu einer intensiven Hommage an Joseph Beuys verdichtete. Am Ende fand man sich anderen Publikumsmitgliedern einen Faden weiterreichend, den Hennessy sich an die eigene Haut genäht hatte. In den berühmten beuysschen Filzumhang gekleidet wanderte er schließlich von dannen, verschwand im Dunkel der Nebenhalle und kehrte nicht wieder, um sich Applaus abzuholen. Er war ja auch nur ein schier zufälliger Programmpunkt im behördlich genehmigten Festivalflow.

In Autor Tags Gift, Bericht, Theater, Performance, Kulturpolitik

VOM ERSTEN WELTKRIEG BIS MARINE LE PEN – Kritik zu Superamas im Falter 46/16

November 23, 2016 Martin Pesl
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Agnieszka Ryszkiewicz © Gabriel Rizar

Als „Vive l’Armée“ im nordfranzösischen Amiens am 7. November Premiere hatte, gab es noch keinen designierten Präsidenten Donald Trump. Auf der Bühne aber fand sich ein dystopisches Frankreich der näheren Zukunft mit einer Präsidentin, die eindeutig auf Marine Le Pen verweist. Sie lobte am Ende das Militär dafür, eine grellbunte Geiselnahme im Hollywood-Actionstil durch Tötung der Terroristin beendet zu haben.

Es ist bemerkenswert, wie viel das in Wien basierte, international zusammengesetzte Kollektiv Superamas in seine knapp 70-minütige Performance hineingepackt hat. Im Zuge einer ausgiebigen Recherche zum Ersten Weltkrieg stellte es mit französischen Schulklassen Bilder aus Stanley Kubricks Film „Wege zum Ruhm“ nach und ließ sie mit dem Historiker Jacques Pauwels diskutieren. Das Material ist in den Abend eingebunden, als Gegenüberstellung zu den live inszenierten heutigen Kriegsfantasien.

Mehr im Falter 46/16

In Autor Tags Theater, Tanz, Kritik, Tanzquartier, Frankreich, Europa

TUMOR IST, WENN MAN TROTZDEM LACHT – Nachtkritik aus dem Burgtheater-Kasino

November 6, 2016 Martin Pesl
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Freundlich, sportlich: Tino Hillebrand, Merlin Sandmeyer, Marie-Luise Stockinger © Reinhard Werner, Burgtheater

Über meine Leiche – Nicolas Charaux' verspielte Inszenierung von Stefan Hornbachs preisgekröntem Stück am Wiener Burgtheater

Wien, 5. November 2016. Wo erst Leere herrscht, ist am Ende viel seltsamer Müll. Die Bühne von Pia Greven dient als bunte Metapher für die bereits pampelmusengroßen Krebsgeschwüre der Erzählerfigur Friedrich. Über den Abend verteilt plumpst eine irritierende Vielfalt an Objekten von links und rechts in den Spielraum: Tennisbälle, Schaumstoffkügelchen, kleine Frösche und Riesenkröten, Haarbüschel, einen Hasenkopf, schwarze Tetraeder aus Stoff, Weintrauben, weiße Blumen, Gedärmwürste, Heliumballons, etwas, das an Brokkoli erinnert und noch mancherlei anderes. Das requisitäre Fallobst lenkt teils stark ab und ergibt nicht wirklich Sinn. Wie der Krebs eben.

Vom Himmel gefallen

Der 30-jährige Autor und Schauspieler Stefan Hornbach lässt ausgehend von der Krebsdiagnose eines jungen Mannes dessen Fantasie freien Lauf: Was macht sie mit ihm und seinem Umfeld? Für sein poetisches, unsentimentales Stück "Über meine Leiche" gewann Hornbach mehrere Preise, unter anderem eine Uraufführung durch das Burgtheater im Rahmen der Autorentheatertage 2016 am Deutschen Theater Berlin. Da Uraufführung aber bereits ans Theater Osnabrück vergeben war (siehe nachtkritik vom 29. Oktober 2016), fand in Berlin nur eine "Vorpremiere" statt, und die Burg liefert in der Spielstätte Kasino jetzt eine Woche nach Osnabrück nur die österreichische Erstaufführung.

Dem Regisseur Nicolas Charaux nimmt das die Last, den Text in seiner vollen Ausführlichkeit abzuwickeln und dabei ach so große Relevanz behaupten zu müssen. Sein Abend ist 70 Minuten lang, verspielt und freundlich. Auch dass das Burgtheater die Inszenierung mit dem Etikett „für Menschen ab 14 Jahren“ in eine (nicht vorhandene) Jugendtheaterschiene rückt, tut diesem letztlich gut, er wird dem Publikum durch die Coming-of-Age-Brille extra unprätentiös, unpädagogisch und kitscharm erscheinen.

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In Autor Tags Nachtkritik, Burgtheater, Theater, Kritik
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