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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Bericht von der Programmpräsentation der Salzburger Festspiele 2025

December 3, 2024 Martin Pesl

Intendant Markus Hinterhäuser © SF/Marco Riebler

Auftrag

Bericht von der Programmpräsentation der Salzburger Festspiele 2025 im Gespräch mit Susanne Luerweg

Auftraggeber

Deutschlandfunk

Projektinfo

„Ich werde in den Tod geboren“, lässt der Meister des Endspiels, Samuel Beckett, seinen Protagonisten Malone in einem Zeit und Raum auflösenden Monolog über das Ende und das Nichts sagen. An solchen Extrempunkten des menschlichen Daseins begegnen wir auch den Protagonist·innen des kommenden Festspielsommers: in Peter Eötvös’ Drei Schwestern den fast vergessenen Bewohnern einer russischen Provinzstadt; in SchönbergsErwartung einer durch den Wald irrenden Frau und in Mahlers „Abschied“ einem klagend einsamen Wanderer. Einem Arzt im todbringenden Schneesturm von Vladimir Sorokin und der verzweifelten Seherin Kassandra bei Christa Wolf und Michael Jarrell.

Wir blicken nach Rom und Ägypten, in die historischen Machtzentren um Caesar, auf Macbeth in Schottland und Maria Stuart in England. Wir treffen auf Mächtige, die dem Unausweichlichen entgegensehen. Sie alle stehen kurz vor dem Ende, starren mitten hinein (Verdis und Sciarrinos Macbeth), fürchten es (Händels Giulio Cesare), inszenieren es triumphal (Donizettis Maria Stuarda) oder rufen es sehnsüchtig herbei (Drei Schwestern). Sie erwarten es in einsamer Verlassenheit (Jarrells Kassandra), erleben es im Fieber höchster Erregung (Erwartung) oder finden schließlich Trost und Überwindung im Kosmos (in Mahlers Lied von der Erde).
Wie unter einem Brennglas verdichten sich in den Werken dieses Festspielsommers unsere Fragen, unsere Zweifel, unsere Einsamkeiten, unsere Ängste und lichtesten Hoffnungen – ähnlich wie bei Hofmannsthals Jedermann, der im Angesicht des Todes Rückschau hält, dessen Erinnerungen in der Todesstunde gerinnen – und der dennoch Erlösung erfährt.
 
Während Karl Kraus, erschüttert von den Schrecknissen des Krieges, in seinem monumentalen Drama Die letzten Tage der Menschheit „vor dem Totenbett der Zeit“ zu stehen meint und Macbeth das Weltende herbeiruft, eröffnet sich für Mahlers Wanderer ein Hoffnungsraum: „Allüberall und ewig blauen licht die Fernen!“ Auch bei Mozart bricht sich immer das Licht Bahn – und selbst Sorokins Schneesturm „führt uns ins Herz der Helligkeit“. Denn jeder Vision vom Ende der Welt wohnt auch eine Vision von etwas Neuem inne.
 
In der Spannung zwischen gegenwärtigem Handeln und der Vorstellung von Zukunft ist unser Menschsein bestimmt. Darin entzündet sich auch die große philosophische Frage nach der Willensfreiheit des Menschen oder der schicksalhaften Determiniertheit unseres Handelns, der wir in der Ouverture spirituelle nachspüren.

So unterschiedlich das Ende beschrieben und komponiert, erwartet, gefürchtet oder beschworen wird – nur der Spielcharakter der Kunst erlaubt es, dass wir uns in anderen spiegeln, dass wir andere im Erleben ihres eigenen Endes begleiten. Daraus erwachsen dem Publikum, den Zuschauenden – also uns – Möglichkeiten des Handelns, eröffnen sich Räume der Fantasie, der Verwandlung, der Transformation.

Kristina Hammer · Markus Hinterhäuser · Lukas Crepaz
Direktorium der Salzburger Festspiele


Kultur heute
Moderation: Susanne Luerweg
Dienstag, 3. Dezember 2024, 17:35 Uhr

In Sprecher Tags Deutschlandfunk, Salzburg, Festival, Bericht

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Kommentar zur Entlassung von Marina Davydova auf Deutschlandfunk Kultur

November 29, 2024 Martin Pesl

Marina Davydova © SF/Neumayr/Leo

Auftrag

Analyse der Entlassung von Marina Davydova im Gespräch mit Marietta Schwarz

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

THEMA

Die Salzburger Festspiele haben sich heute völlig überraschend von ihrer Schauspielchefin Marina Davydova getrennt. Eigentlich sollte sie in den nächsten Tagen das Programm für 2025 bekanntgeben, aber jetzt wurde das Dienstverhältnis mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Als Grund wird ein Compliance-Verstoß angegeben. Hat Davydova eine Nebentätigkeit verschwiegen?

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
Donnerstag, 28. November 2024, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Kommentar, Kulturpolitik, Salzburg, Festival, Deutschlandfunk Kultur

KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem Bayerischen Staatsschauspiel im Deutschlandfunk

November 17, 2024 Martin Pesl

© Birgit Hupfeld

Die Mehlreisende Frieda Geier ist sichtlich nervös. Es ist ein Kampf als beruflich selbstständige Frau in den späten Zwanzigern im bayerischen Provinzstädtchen. Die müden, aber wachsamen Augen der Schauspielerin Liliane Amuat erscheinen in Großaufnahme auf dem roten Plastikvorhang vor der Rondellbühne im Marstall-Theater. Dank geschickter Lichttricks erkennen wir Amuat als Frieda hinter dem Vorhang, die Live-Kamera ist auf ihren Kopf gerichtet.

Frieda: Frieda muss gegen lauter Männer antreten, die ihre Kollegen sind. Man muss seinem Vordermann scharf auf die Hacken steigen, sonst wird man in die Peripherie gedrängt, wo man verhungert. Der Absatz stockt, zu viele laufen mit in der Branche. Das oberste Gebot eines jeden: Er darf sich nicht in die Lage eines anderen versetzen: Mitgefühl lähmt.

Dennoch verliebt sich Frieda – in einen Möchtegern-Tabakwarenhändler und Hobbysportler, gespielt von Thomas Lettow. Als Krauler und Rettungsschwimmer ist Gustl Gillich „Eine Zierde für den Verein“ und gibt Marieluise Fleißers Roman seinen finalen Titel. Den haben auch Regisseurin Elsa-Sophie Jach und Dramaturgin Constanze Kargl für ihre Bühnenfassung übernommen, samt der Unterzeile „Vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen“.

Frieda: Ich will nicht länger hier drinnen stehen. Das sieht ja aus, als ob wir uns ein Rendezvous in deinem Laden geben.

Gustl: Geben wir uns denn kein Rendezvous?

Frieda: Doch nicht hier in deinem Laden. Ich begreife nicht, dass du nicht den Unterschied siehst.

Gustl: Gustl seufzt – und lernt den Unterschied sehen.

(Publikum lacht.)

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Jörg Biesler
Sonntag, 17. November 2024, 17:30 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, München, Bayern, Deutschlandfunk

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Bayerischen Staatsschauspiel auf Deutschlandfunk Kultur

November 16, 2024 Martin Pesl

Auftrag

Kritik der Premiere „Eine Zierde für den Verein“ im Gespräch mit Britta Bürger

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Der Tabakwarenhändler und lokale Schwimmstar Gustl Gillich verliebt sich in Frieda Geier, eine durch die Provinz reisende Vertreterin und als solche Einzelkämpferin in einer Männerdomäne. Als Gustl jedoch in der Liebe ein Geschäftsmodell und in Frieda eine billige Arbeitskraft entdeckt, wird er von ihr verlassen und findet Trost in Frauenhass und Männerbündelei. Dabei nimmt Marieluise Fleißer in der Darstellung des ungleichen Paars autobiografische Anleihen bei ihrer Ehe.

Fleißer, die von Feuchtwanger und Brecht entdeckt und von Fassbinder und Kroetz wiederentdeckt wurde, gilt Jelinek als die «größte Dramatikerin des 20. Jahrhunderts». In ihrem einzigen Roman erzählt die «Fleißerin» in ihrer die Wirklichkeit verdichtenden, harten Sprache vom «Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen». In einer Atmosphäre sozialer und politischer Unruhe zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und vor der Machtergreifung durch die nationalsozialistische Partei zeigt sie den Zusammenhang von Milieu und Politik, denn «alle weben an einem Muster, das in der Gegenwart gewebt wird, aber noch nicht gelesen. Erst die Zukunft bringt die echte Bedeutung hinein». In diesem Sinn mag man Fleißers Prosa in Zeiten, in denen es erneut zu antisemitischen Übergriffen kommt, toxische Männlichkeit floriert und Frauenrechte wieder neu zu verteidigen sind, als Aufruf zur Wachsamkeit verstehen. Hausregisseurin Elsa-Sophie Jach legt mit ihrer Bühnenbearbeitung von Fleißers Roman den Fokus erneut auf eine weibliche Erzählstimme.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Samstag, 16. November 2024, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Bayern, München
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