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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik von den Salzburger Festspielen auf Deutschlandfunk Kultur

July 19, 2024 Martin Pesl

© SF/Monika Rittershaus

Auftrag

Kritik der Premiere „Jedermann“ im Gespräch mit Gabi Wuttke

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Hugo von Hofmannsthal fasziniert mich seit Langem. Ich sehe in ihm den bewussten und unbewussten Meister des Zeitgeistes – und ich verwende Freuds Terminologie mit Bedacht –, der, auch wenn er seine Werke in der Vergangenheit ansiedelte, stets in Verbindung mit den sozialen, psychologischen und politischen Entwicklungen seiner Gegenwart stand.

Unter seinen Werken ist Jedermann zweifellos das universellste und populärste. Das Stück basiert auf mittelalterlichen Moralitäten desselben Titels und steht somit in einer langen Tradition. Es geht in diesen Bühnenstücken um das eine große Mysterium, dem wir uns alle eines Tages stellen müssen: den Tod. Wir Menschen sind unserem Wesen nach jedoch nicht imstande, den eigenen Tod wirklich zu begreifen. So bleibt er zumeist etwas, das anderen widerfährt. Wenn es aber für uns selbst ans Sterben geht – was eines Tages geschehen muss –, dann ist es immer zu früh. Warum ist das so, und woran halten wir so verzweifelt fest, wenn wir uns ans Leben klammern? Es sind unter anderem diese Fragen, die im Jedermann erkundet werden. Das Stück bezieht seine Kraft und Resonanz daraus, dass seine Thematik – wenn auch in kodifizierter Form erzählt – jeden und jede einzelne im Publikum betrifft, jedes Jahr, bei jeder Vorstellung. Das lässt sich nicht über alle Theaterstücke sagen.

Wie seine mittelalterlichen Vorläufer bringt das Stück eine Mischung aus realen und allegorischen Figuren auf die Bühne, die von Hofmannsthal jedoch anders entwickelt werden. Die realen Figuren in Jedermanns Leben – sein bester Freund, seine Bediensteten, der Nachbar, die Mutter, die Geliebte, die Vettern und andere – werden als erste vorgestellt (nach dem Prolog mit Gott und dem Tod), und die Dialoge zwischen ihnen und Jedermann zeichnen ein klares Bild seines Alltags. Seine Besessenheit von Geld und der Taumel der Sinnesfreuden, denen er dauernd nachjagt, werden in der Darstellung des Festes, das er gibt, weiter ausgeführt – dass es nur eines in einer langen Reihe solcher Feste ist, legt der Untertitel „Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ nahe, den Hofmannsthal seiner Version des Stoffs gab.

Eine der bedeutendsten Entwicklungen, die Hofmannsthal in die Erzählung einbringt, ist Jedermanns Nachdenken darüber, dass vielleicht anderes als Reichtum und sinnliches Vergnügen wichtig sein könnten, und zwar bevor ihm der Tod erscheint. Direkt nach dem Gespräch mit seiner Mutter – und vielleicht durch dieses ausgelöst – öffnet sich etwas in seiner Psyche und bewegt ihn dazu, seine Lebensführung infrage zu stellen. Damit beginnt eine Suche nach dem Wert und dem Sinn des Lebens, in deren Verlauf Jedermann sich immer weiter Fragen nach der Bedeutung des Todes, der Guten Werke, des Glaubens und letztlich Gottes stellt. Man könnte sagen, dass die Dialoge, die Jedermann mit den allegorischen Figuren führt, den inneren Dialogen, die wir alle täglich mit uns selbst führen, nicht unähnlich sind.

Unterstützt und ermutigt von Max Reinhardt, setzt sich Hofmannsthal in seinem Jedermann mit der fundamentalen Frage des Todes auseinander und damit, ob und wie wir uns dafür rüsten können. Dabei kann für Gläubige jedweder Glaubensgemeinschaft die religiöse Vorbereitung im Mittelpunkt stehen, für Hofmannsthal aber spielte meiner Meinung nach auch der Bezug zwischen Kunst und Tod eine große Rolle. Er entwickelte das Thema mehrfach in vielen seiner Werke und erweiterte die Bedeutung des Todes für unser Leben, indem er den Begriff der Zeit infrage stellte. Die Befassung mit der Zeit wurde in Hofmannsthals Händen zu Kunst, und der Platz, den sein Jedermann bei den Salzburger Festspielen im Lauf der Zeit eingenommen hat, scheint mir zu bestätigen, wie wichtig Kunst – alle Künste – für unser Leben sein können. Kunst ist das einzige, das bleibt, wie uns die Abfolge der Menschheitskulturen vor Augen führt. Kunst kann uns dabei helfen, mit der Vergänglichkeit unseres Lebens und der Endgültigkeit des Todes umzugehen, sie vielleicht sogar zu bewältigen.

Max Reinhardts Idee, den Jedermann im Herzen der Stadt, auf dem Domplatz, aufzuführen, ist erfüllt von Resonanz, aber auch von Freude. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich das Stück zwar mit Inhalten beschäftigt, die uns heilig sind, dass es selbst aber kein Heiligtum ist – und weder Hofmannsthal noch Reinhardt hätten wohl gewünscht, dass man es als solches behandelt. Es feiert das Leben, indem es den Tod annimmt, als wäre es Tauffest und Trauerfeier in einem. Jedermann ist eine Zusammenfassung, eine Metapher und eine Allegorie des Lebens.

Robert Carsen
Übersetzung: Vera Ribarich

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Samstag, 20. Juli 2024, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Festival, Salzburg, Deutschlandfunk Kultur

KULTUR HEUTE – Kritik von den Salzkammergut Festwochen Gmunden im Deutschlandfunk

July 12, 2024 Martin Pesl

© Rudi Gigler

Auftrag

Radiokritik der Premiere „Liebelei“

Auftraggeber

Deutschlandfunk

Klaviermusik. 

Die Jahrhundertwende. Sie erweckt bis heute eine besondere Sehnsucht: Städtische Eleganz und ländliche Sommerfrische; tiefe Gefühle, schwere Gemüter – eine große, verbotene Liebe und, zur Ablenkung, eine Liebelei – die Arthur Schnitzlers erstem großen Bühnenerfolg im Jahr 1895 seinen Titel gab.

Gewiß ist die lieb!... So lieb! Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr ich mich nach so einer Zärtlichkeit ohne Pathos ... gesehnt habe, nach so etwas Süßem, Stillem, das mich umschmeichelt, an dem ich mich von den ewigen Aufregungen und Martern erholen kann. 

sagt Alexander Julian Meile in der Rolle des trübseligen Fritz. Anna Stiepani inszeniert Schnitzlers „Liebelei“ im Stadttheater von Gmunden.

Hier trifft ein Publikum mit eher hohem Altersschnitt, das sonst gediegene Lesungen bekannter Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen zu hören bekommt, auf den angekündigten Versuch einer jungen Regisseurin, dem rührseligen Klassiker eine moderne weibliche Perspektive abzugewinnen.

Erholen! Das ist der tiefere Sinn. Zum Erholen sind sie da. Drum bin ich auch immer gegen die sogenannten interessanten Weiber. Die Weiber haben nicht interessant zu sein, sondern angenehm.

Weiterhören:

Kultur heute
Freitag, 12. Juli 2024, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Oberösterreich, Festival

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik von den Salzkammergut Festwochen Gmunden bei Deutschlandfunk Kultur

July 11, 2024 Martin Pesl

Alexander Julian Meile, Lorena Emmi Meyer © Rudi Gigler

Auftrag

Kritik der Premiere „Liebelei“ im Gespräch mit Andrea Gerk

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Nach dem großen Erfolg, den die Salzkammergut Festwochen Gmunden 2022 mit Schnitzlers Skandalstück „Reigen“ erzielt haben, präsentierten wir im heutigen Sommer das Werk, das dem Autor 1895 seinen ersten uneingeschränkten Erfolg und damit seinen Durchbruch als Bühnenautor brachte: „Liebelei“. Die Geschichte des jungen Mädchens Christine aus der Vorstadt, das sich ernsthaft in Fritz verliebt, der sie zunächst als Zeitvertreib betrachtet und, als er beginnt sich ernsthaft für sie zu interessieren, völlig sinnlos umgebracht wird.

Schnitzler verwandelt den Typus des Volksstücks in ein brisantes psychologisches Drama. Wie kaum ein anderer Autor seiner Zeit beherrscht er die Kunst, seine Figuren mit knappen Dialogen unglaublich viel sagen zu lassen und gesellschaftliche Missstände und zwischenmenschliche Tragödien bar jeder Sentimentalität zu zeigen. Seine Figuren sind unheimlich genau gezeichnet, jeder Blick, jede Geste, jedes Wort ist von Bedeutung, genauso jedes fehlende.

Das sich durchziehende Thema der Frau, die nicht mehr hineinpasst in das althergebrachte Bild einer von Männern dominierten Gesellschaft, macht Schnitzlers Werk aktuell – dafür wird auch der Blick der jungen Regisseurin Anna Stiepani sorgen. Diese verdiente ihre ersten Sporen am Burgtheater und konnte anschließend auch auf deutschen Bühnen vom Staatstheater Nürnberg bis Schauspielhaus Bochum Erfolge feiern. Die Kritik bescheinigte ihr: „Sie inszeniert phantasievoll und packend… Stiepani und ihre Ausstatterin Thurid Peine, ein Duo, von dem man gerne mehr sehen will.“

Koproduktion mit dem Landestheater Linz

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Andrea Gerk
Donnerstag, 11. Juli, 23:05, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Oberösterreich, Sommer, Festival

CABIN PRESSURE: DOUZ – Live-Hörspiel beim Kultursommer Wien 2024

July 11, 2024 Martin Pesl

© Team Cabin Pressure

Ein Pilot, der den Job gratis macht, weil er so gerne die Pilotenmütze tragen möchte. Ein Co-Pilot, der für diese Position maximal überqualifiziert ist und das bei jeder Gelegenheit allen unter die Nase reibt. Eine Chefin, deren ganzer Besitz dieses eine kleine Flugzeug ist. Ihr Sohn, der Flugbegleiter, der keine Ahnung hat, wie irgendwas funktioniert, aber alles immer mit voller Begeisterung angeht.

Das ist die Besatzung der kleinsten Fluggesellschaft der Welt, MJN Air, und es sind die Hauptfiguren der Geschichte von „Cabin Pressure“. In einem live auf der Bühne produzierten Hörspiel kommen sie alle zu Wort, ebenso der aktuelle Fluggast, nämlich die Kärntner Wasserballnationalmannschaft. Auf der Bühne entstehen live Soundeffekte, und das Publikum wird eingeladen, in Gastrollen einzuspringen. Gemeinsam produzieren wir die Geschichte einer Flugreise nach Douz und zurück!


Cabin Pressure: Douz

Live-Hörspiel nach der beliebten BBC-Serie
von und mit HandlungsArm (Catharina Kleber, Lino Kleingarn, Robert Koukal, Martin Kröß, Kostas Papageorgiou und Martin Thomas Pesl)

Wasserturm Favoriten, 1100 Wien
Donnerstag, 18. Juli 2024, 18:30 bis 19:30 Uhr
beim Kultursommer Wien 2024
Eintritt frei – keine Reservierung oder Voranmeldung nötig!

In Sprecher, Übersetzer Tags Schauspiel, Theater, Festival, Wien, Englisch, Deutsch, Reise
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