Auftrag
Live-Kritik der Festwochen-Premiere „Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer“ im Gespräch mit Marietta Schwarz
Auftraggeber
Deutschlandfunk Kultur
Projektinfo
Lob des Tanzfilms – Primark Bausch
„Wenn das Theater den Biss verliert, besetzen die Zahnärzte den Zuschauerraum“, schrieb Heiner Müller. Aber ich muss bei Zahnärzten immer eher an Folgendes denken: Wenn du wirklich Zahnarzt bist, ja, Zahnärzte können einen so beleuchten, dass man alles sieht, aber ohne dass sie einen blenden. Und das kriegen die am Theater nicht hin. Also wenn man im Glashaus sitzt, nicht gegen Zahnärztinnen wettern, Heiner Müller! Und nicht nur „der Mutterschoß ist keine Einbahnstraße“. Dein Hetenarsch eben auch nicht. Worauf ich hinaus will: Erfahrungen von Menschen, die keine Lust haben, was aufzuschreiben, können nicht der Bedeutungsverlust des Theaters sein. Deshalb: Lob des Tanzfilms. Immerfort hört man, dass die Welt aufgegeben wurde. Aber wie behielt die Weltlosigkeit ihre Kinder? Durch die dritte Sache? Nein, durch die vierte. Lob der vierten Sache.
René Pollesch, designierter Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, inszeniert seit Jahren seine eigenen Stücke an zahlreichen Theatern. Seine Praxis als Regisseur und Autor vertraut wesentlich auf die Autonomie der im Theater versammelten Künstler*innen, allen voran der Schauspieler*innen, Bühnenbildner*innen und Kostümbildner*innen.
5. Juni, ab 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur