Auftrag
Live-Kritik der Premiere „Die Odyssee“ im Gespräch mit Andrea Gerk
Auftraggeber
Deutschlandfunk Kultur
Projektinfo
Die Unerkennbarkeit der Zukunft hat schon immer unseren zerbrechlichen Kopf verwirrt, diesen erschütternden Fehlschlag göttlichen Rangs. Selten war die Zukunft so verstellt, so undeutlich wie heute. Und selten waren die Abenteuer der Odyssee unwahrscheinlicher. Ein Europa voller Stubenhocker sitzt benebelt und verängstigt in der Bude herum. Wie wird die Welt nach der Pandemie aussehen? Es ist die Unvorhersehbarkeit des Morgen, die den Menschen in die Arme der Götter getrieben hat. Hätte er keine Furcht, würde der Mensch selbständig der Unergründlichkeit seiner Existenz entgegentreten. Aber hat er dies auch nur einen einzigen Tag fertiggebracht? »Die Odyssee« bleibt eine unbändige Hoffnung auf den Mut, auf Freiheit und Geborgenheit, auf die Blamage, das Abenteuer und einen Neuanfang. Sie ist die stürmische Hoffnung auf ein eigenes Selbst, die wir trotz allem nie aufgeben werden.
Seit 2015 arbeiten der Regisseur, Autor und Performer Jan Philipp Stange und der bildende Künstler, Bühnenbildner und Musiker Jakob Engel mehrfach und in wechselnden Konstellationen zusammen. Ihre Inszenierungen wurden auf zahlreiche Festivals eingeladen. Jan Philipp Stange gründete und co-leitet das freie Theater studioNAXOS in Frankfurt am Main.
19. Mai, ab 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur