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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DIE SCHULDGEFÜHLE REISEN MIT – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Psychologische Dramen zwischen Tel Aviv und Nigeria im neuen Roman von Ayelet Gundar-Goshen

Es ist ein Unfall. Vom Balkon einer Wohnung in Tel Aviv fällt ein Hammer einem Teenager auf den Kopf. Der Junge ist tot. Ein Baby hat das Werkzeug hinuntergeworfen, das allerdings einem gerade in der Wohnung beschäftigten Arbeiter gehörte – einem Araber. Der Vater war arbeiten, die Mutter kurz unaufmerksam. Was für weitreichende Konsequenzen solch eine tragische Begebenheit haben kann, schildert die Bestseller-Autorin Ayelet Gundar-Goshen in ihrem neuen Roman „Ungebetene Gäste“: Der Arbeiter wird verhaftet und für einen Terroristen gehalten, sein Name in der Zeitung motiviert zu Racheaktionen. Das hammerwerfende Kind hat indes Albträume, der Vater nimmt einen fragwürdigen Job bei der nigerianischen Luftwaffe an und die Familie zieht nach Lagos. Doch die Schuldgefühle reisen mit.

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In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

NICHT NUR KURZ GRANDIOS – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Ocean Vuongs zweiter Roman berührt als Feier des Außenseitertums.

Wir schreiben das Jahr 2009. Hai ist 19 und kurz davor, von der Brücke zu springen. Buchstäblich. Seiner vietnamesischen Mutter hat er erzählt, dass er in Boston Medizin studiert, dabei ist er immer noch hier, in East Gladness, Connecticut. Doch die litauische Immigrantin Grazina entdeckt den Unglücklichen rechtzeitig und holt ihn zu sich ins Haus. Die alte Dame leidet an fortschreitender Demenz, ihre letzte Pflegerin hat sich aus dem Staub gemacht. Kurzerhand zieht Hai bei ihr ein. Wenn die Pillen nicht wirken, improvisiert er für sie Szenen aus dem Krieg, in denen er sie als „Sergeant Pepper“ beschützt. Tagsüber arbeitet Hai in einem Fastfood-Lokal, wo er von einer bunten Wahlfamilie entzückender Außenseiter-Existenzen umgeben ist. Maureen etwa glaubt an die Echsenverschwörung, Sony an das Multiversum – nicht wirklich, aber die Fantasie scheint sie zu trösten wie Grazina das Kriegsspiel.

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In Autor Tags Rezension, Buchkultur, Literatur

DIE DINGE KÖNNEN SICH ÄNDERN – Bericht aus dem Theater der Jugend im Falter 26/25

June 24, 2025 Martin Pesl

Aslı Kışlal © APA/HANS KLAUS TECHT

Die designierte Leiterin des Theater der Jugend ist das exakte Gegenteil ihres Vorgängers

Das hat es zwei Jahrzehnte lang nicht gegeben: die Bekanntgabe einer neuen künstlerischen Leitung für das Theater der Jugend (TdJ). Thomas Birkmeir stand dem Haus seit 2002 vor. Im Zuge von Vorwürfen gegen seinen Führungsstil gab der Deutsche bekannt, mit Ende der Saison 2025/26 abzutreten.

Nicht nur Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, auch Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler (beide SPÖ) saß auf dem Podium in der TdJ-Spielstätte Renaissancetheater. Der Name der neuen Direktorin, Aslı Kışlal, kam allen schwer über die Lippen. 

Kışlal erklärte dafür selbstironisch, sie schreibe „Renaissancetheater“ ständig falsch. Ihr Vorschlag, das Haus deshalb umzubenennen, zeugt wohl vor allem vom Humor der 1970 in Ankara geborenen Schauspielerin und Regisseurin. Christoph Brenner, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Trägervereins, schluckte dennoch heftig.

Die Szene bejubelt Kışlals Ernennung überschwänglich. Sie steht praktisch in jeder Hinsicht für das Gegenteil ihres Vorgängers. Am Wochenende vor der Bekanntgabe stand Kışlal bei den „Wiener Kongressen“ der Festwochen als Auskunftsperson zu Missbrauch in der Kunst am Rednerpult und wunderte sich über junge Schauspieler, die zu ihr als Regisseurin sagen: „Schrei mich ruhig an, ich bin das gewöhnt.“

Mitschuld an dieser Haltung trägt die Generation von Thomas Birkmeir, obwohl dieser nur sechs Jahre älter ist als Kışlal. Der Standard sammelte etliche Vorwürfe Mitarbeitender gegen den aktuellen Direktor und machte sie im Februar 2025 öffentlich. Verbale Gewalt, aber auch Schläge aufs Hinterteil oder grobes Packen am Arm waren darunter.

Birkmeir hat all dies zurückgewissen, eine gewisse Übergriffigkeit ist aber auch außerhalb von Proben zu erkennen. Wenn der Direktor bei Premieren die Vertreterinnen und Vertreter der Presse begrüßte, kam er ihnen unangenehm nahe. Immerhin: Kışlal bedankte sich bei Birkmeir für die amikale Stimmung, sie erwarte eine reibungslose Übergabe.

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In Autor Tags Theater, Kindertheater, Kulturpolitik, Wien, Falter, Bericht

RANG 1 – DAS THEATERMAGAZIN – Vorschau auf den Theatersommer Haag auf Deutschlandfunk Kultur

June 21, 2025 Martin Pesl

Leander Haußmann © Martin Thomas Pesl

Um nach Haag zu kommen, fährt man von Wien aus etwa eineinhalb Stunden mit der Bahn gen Westen. Dann ist man aber immer noch im Bundesland Niederösterreich.

Christian Dolezal: Die Stadt Haag trägt deshalb den Titel Stadt, weil sie eine Gerichtsbarkeit hat und sich deshalb so nennen darf, in Wirklichkeit ist es ein Dorf. Und es sind eigentlich viel größere Dörfer und kleine Städtlein in der Umgebung, aber Haag ist so eine kleine Theateroase und vielleicht ein bisschen ein Ort der Poesie geworden.

Sagt Schauspieler Christian Dolezal, seit 2016 Intendant des Theatersommers Haag. Für sein Festival hat Dolezal dieses Jahr einen großen Namen als Regisseur gewonnen: Leander Haußmann, 66. Der ehemalige Intendant des Bochumer Schauspielhauses und Schöpfer erfolgreicher Kinofilme wie „Herr Lehmann“ und „Sonnenallee“ hat unter Claus Peymann oft am Berliner Ensemble und danach im Hamburger Thalia Theater inszeniert. Und jetzt: Sommertheater am Dorf.

Leander Haußmann: Es ist eine außerordentliche Situation, die uns irgendwie so als, als Truppe oder als Ensemble zusammenschweißt, und ick komme aus dieser Ensemble-Tradition, also ich komm nicht so sehr aus der: Schauspieler an die Rampe und zehn Leute hinten, die dann den Chor bilden.

Molières „Eingebildeten Kranken“ hat Haußmann schon in einer eigenen Fassung inszeniert. Neu ist der bestimmte Artikel: „Die“ eingebildete Kranke spielt Ursula Strauss.

Ursula Strauss: Dass eine Frau sich das Recht herausnimmt, alle anderen herumzukommandieren und sich aus diesem Leben so rauszuziehen und mal selber dieser jammernde, der schwache Teil zu sein und um Hilfe zu ... nicht bitten, bitten tut sie ja nicht, sondern Hilfe einzufordern, das finde ich sehr spannend.

Haußmann: Im Leben jammern ja die Männer mehr, die Schmerzgrenze, die sie haben, ist geringer. Ich fand immer, dass irgendwie eine Frau als Hypochonder nochmal was ganz Besonderes ist. Also ne jammernde Frau kennen wir so nicht.

Weiterhören:

Rang 1 – Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Samstag, 21. Juni 2025, 14:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Autor, Sprecher Tags Theater, Sommer, Rang 1, Deutschlandfunk Kultur, Niederösterreich
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