• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

NICHT NUR KURZ GRANDIOS – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Ocean Vuongs zweiter Roman berührt als Feier des Außenseitertums.

Wir schreiben das Jahr 2009. Hai ist 19 und kurz davor, von der Brücke zu springen. Buchstäblich. Seiner vietnamesischen Mutter hat er erzählt, dass er in Boston Medizin studiert, dabei ist er immer noch hier, in East Gladness, Connecticut. Doch die litauische Immigrantin Grazina entdeckt den Unglücklichen rechtzeitig und holt ihn zu sich ins Haus. Die alte Dame leidet an fortschreitender Demenz, ihre letzte Pflegerin hat sich aus dem Staub gemacht. Kurzerhand zieht Hai bei ihr ein. Wenn die Pillen nicht wirken, improvisiert er für sie Szenen aus dem Krieg, in denen er sie als „Sergeant Pepper“ beschützt. Tagsüber arbeitet Hai in einem Fastfood-Lokal, wo er von einer bunten Wahlfamilie entzückender Außenseiter-Existenzen umgeben ist. Maureen etwa glaubt an die Echsenverschwörung, Sony an das Multiversum – nicht wirklich, aber die Fantasie scheint sie zu trösten wie Grazina das Kriegsspiel.

Weiterlesen in der Buchkultur 220

In Autor Tags Rezension, Buchkultur, Literatur

RANG 1 – DAS THEATERMAGAZIN – Vorschau auf den Theatersommer Haag auf Deutschlandfunk Kultur

June 21, 2025 Martin Pesl

Leander Haußmann © Martin Thomas Pesl

Um nach Haag zu kommen, fährt man von Wien aus etwa eineinhalb Stunden mit der Bahn gen Westen. Dann ist man aber immer noch im Bundesland Niederösterreich.

Christian Dolezal: Die Stadt Haag trägt deshalb den Titel Stadt, weil sie eine Gerichtsbarkeit hat und sich deshalb so nennen darf, in Wirklichkeit ist es ein Dorf. Und es sind eigentlich viel größere Dörfer und kleine Städtlein in der Umgebung, aber Haag ist so eine kleine Theateroase und vielleicht ein bisschen ein Ort der Poesie geworden.

Sagt Schauspieler Christian Dolezal, seit 2016 Intendant des Theatersommers Haag. Für sein Festival hat Dolezal dieses Jahr einen großen Namen als Regisseur gewonnen: Leander Haußmann, 66. Der ehemalige Intendant des Bochumer Schauspielhauses und Schöpfer erfolgreicher Kinofilme wie „Herr Lehmann“ und „Sonnenallee“ hat unter Claus Peymann oft am Berliner Ensemble und danach im Hamburger Thalia Theater inszeniert. Und jetzt: Sommertheater am Dorf.

Leander Haußmann: Es ist eine außerordentliche Situation, die uns irgendwie so als, als Truppe oder als Ensemble zusammenschweißt, und ick komme aus dieser Ensemble-Tradition, also ich komm nicht so sehr aus der: Schauspieler an die Rampe und zehn Leute hinten, die dann den Chor bilden.

Molières „Eingebildeten Kranken“ hat Haußmann schon in einer eigenen Fassung inszeniert. Neu ist der bestimmte Artikel: „Die“ eingebildete Kranke spielt Ursula Strauss.

Ursula Strauss: Dass eine Frau sich das Recht herausnimmt, alle anderen herumzukommandieren und sich aus diesem Leben so rauszuziehen und mal selber dieser jammernde, der schwache Teil zu sein und um Hilfe zu ... nicht bitten, bitten tut sie ja nicht, sondern Hilfe einzufordern, das finde ich sehr spannend.

Haußmann: Im Leben jammern ja die Männer mehr, die Schmerzgrenze, die sie haben, ist geringer. Ich fand immer, dass irgendwie eine Frau als Hypochonder nochmal was ganz Besonderes ist. Also ne jammernde Frau kennen wir so nicht.

Weiterhören:

Rang 1 – Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Samstag, 21. Juni 2025, 14:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Autor, Sprecher Tags Theater, Sommer, Rang 1, Deutschlandfunk Kultur, Niederösterreich

MARATHON-MODUS – Bericht von den Wiener Festwochen auf nachtkritik.de

June 19, 2025 Martin Pesl

© Francisco Castro Pizzo

„Republik der Liebe“ hat sich Milo Rau ins Programm der Wiener Festwochen geschrieben. Mit unterschiedlichsten Beziehungs-Dramen wartet das Festival tatsächlich auf, in die Gefahr gefälligen Genusses gerät es nicht. Arbeiten von Anna Breckon, Nat Randall oder Guillermo Cacace stechen heraus.

Donnerstag, 19. Juni 2025. Ein Drittel war um, da lieferten die Wiener Festwochen 2025 ein Highlight, das sie danach unmöglich übertreffen konnten. Wie 2016 das Gastspiel von Jan Fabres epochalem Totaltheater „Mount Olympus“ fand es in der Halle E im MuseumsQuartier statt, und wie dieses umfasste es 24 Stunden, war aber noch klüger und somit kühner erdacht, schärfer zugespitzt in der Konzeption, makelloser in der Durchführung und somit ereignishafter im Resultat. 

„The Second Woman“ heißt die Arbeit der Regisseurinnen Anna Breckon und Nat Randall, die sie erstmals 2017 in ihrem Herkunftsland Australien umsetzten. Seither kam das Format an verschiedenen Orten – jeweils einmalig – zur Aufführung, die Festwochen produzierten es erstmals im deutschsprachigen Raum.  

100 Männer* waren gecastet worden, um mit der Schauspielerin Pia Hierzegger eine Beziehungsszene zu spielen. Sie durften nicht proben und vor ihrem eigenen Auftritt auch nicht zuschauen. In der Erwartung, eine große Bühne zu betreten, öffneten sie die Tür in ein Zimmer, von wo aus das Publikum nicht sichtbar war – umgekehrt aber schon. Manch geltungsbedürftiger Laie, der meinte, die vermeintlich müder werdende Protagonistin aus dem Konzept bringen zu können, wurde von dieser gnadenlos eines Besseren belehrt: Nach zwei, nach sechs, nach zwölf, nach 23 Stunden – Pia Hierzegger obsiegte stets.

Vor allem aber machte die Performance, deren Titel und Ästhetik von John Cassavetes’ Film „Opening Night“ inspiriert sind, wahrhaft süchtig. Nur äußerst widerwillig ging man zwischendurch raus, wegen Schlaf, Arbeit oder Betreuungspflichten. Der Mensch will nichts Neues sehen, nur immer das Gewohnte, mit leichter Variation. Übrigens: „Mount Olympus“ überzog die 24 Stunden in Wien um etwa 45 Minuten, „The Second Woman“ um drei. Der Vieltheatergeher war im Perfektionshimmel.

Aus diesem herabsinkend erschien vieles mau. In dem selben Raum, der Halle E, lief eine Woche später Séverine Chavriers 2022 in Orléans entstandener Abend „Ils nous ont oubliés“ (zu deutsch: „Sie haben uns vergessen“). Die gefeierte Produktion wartete nicht nur mit drei virtuosen Spieler:innen auf, sondern auch mit einer bemerkenswert genauen Lektüre der Vorlage, des bitterbösen Ehe-Romans „Das Kalkwerk“ von Thomas Bernhard, außerdem mit Vögeln auf der Bühne. 

Die Anwesenheit des Federviehs war wohl aber auch einer der Gründe dafür, dass die vierstündige Aufführung hinter einem nur begrenzt durchsichtigen Vorhang stattfinden musste (damit die Tiere nicht ins Auditorium entweichen konnten). Auch die Leinwände, auf die das mitunter versteckt ablaufende Klein-Klein des Bühnengeschehens projiziert wurde, befanden sich hinter der Gaze; die notwendige Mikrofonverstärkung des gesprochenen Textes schmerzte in den Ohren. Während das Hirn also durchaus schlüssig fand, was die Regisseurin da präsentierte, litten die Sinne.

Weiterlesen …

In Autor Tags Nachtkritik, Festival, Bericht, Kritik, Wiener Festwochen

DIE TECHNIK TANZT MIT – Porträt der Backstage-Crew von Florentina Holzinger im Falter 25/25

June 18, 2025 Martin Pesl

Christian Hilmer, Zœ Bassi, Dörte Wilfroth © Katharina Gossow

Stunts und fliegende Fahrzeuge sind Bestandteile der Shows von Florentina Holzinger. Jetzt kommt die Choreografin mit ihrem neuen Stück nach Wien. Was leisten die Menschen hinter der Bühne, damit die bombastische Show funktioniert?

Motorräder und Autos flogen schon durch die Luft, ebenso ein Klavier und ein Helikopter. Flüssigkeiten werden so lange gemischt und gekocht, bis sie wie Blut oder Exkremente aussehen. Bisweilen sind auch echte Körperfluide im Spiel.

Das Werk der 39-jährigen Wiener Choreografin Florentina Holzinger findet international Beachtung. Ihre Arbeiten, die zunächst in Wiens freier Szene und in den letzten Jahren an deutschen Theaterhäusern entstanden, sprengen die Genres, gehören aber in Wahrheit alle einer Kategorie an: Show. Große, beeindruckende Bühnenshow. Dass darin überwiegend Frauen nackt an Fleischerhaken durch die Luft schwingen oder sich Hautteile ausschneiden und diese in einer Pfanne braten, schafft Empörung, volle Säle und frenetische Fans. Die gieren nach mehr feministischem Empowerment, aber auch nach noch größerem Spektakel.

 Anlässlich der neuen Produktion „A Year without Summer“, die ab 19. Juni dreimal beim Wiener Tanzquartier gastiert, blickt der Falter hinter die Kulissen der Holzinger-Maschine. Vier Menschen aus der Backstage-Crew erzählen von ihrem verrückten Berufsleben. Einige von ihnen nennen Jobbeschreibungen, die so niemand anderes hat. Und finden die surrealsten Dinge ganz normal.

Weiterlesen im Falter 25/25

In Autor Tags Falter, Porträt, Theater, Performance, Tanzquartier
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Wiener Festwochen
  • Interview
  • Burgtheater
  • Performance
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Tanz
  • Buch
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl