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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Radiokritik von den Wiener Festwochen im Deutschlandfunk

May 25, 2025 Martin Pesl

© Nurith Wagner Strauss

Es beginnt, wie so oft bei Christopher Rüping, entspannt. Vierzehn Spieler:innen, so viele wie noch nie in seinen Inszenierungen, hängen auf der Bühne ab. 

Rebgetz: Hallo.

... und Damian Rebgetz ...

Rebgetz: Funny, hey.

... begrüßt das Publikum. 

Rebgetz: Okay, auf meinem Weg hierher heute hab ich mir das vorgestellt, wie ich hier stehe und „Hello, hello, hallo“ sage. Ich mache das immer, das ist so ein Ritual von mir.

Dann zeigt uns das Ensemble erst einmal eine Reihe von Erdbeben aus der Geschichte. Das Stück heißt ja „All About Earthquakes“, obwohl es genauso gut einfach den Titel „Das Erdbeben in Chili“ tragen könnte – Heinrich von Kleists Novelle aus dem Jahr 1806 bildet den roten Faden der Inszenierung. Wenn auch mit einem privaten Dreh: Da Jeronimo und Josephe, die Liebenden aus der Novelle, von dem 38-jährigen Moses Leo und der 65-jährigen Elsie De Brauw (übrigens ganz entzückend) gespielt werden, ist auf der Bühne eben der Altersunterschied Thema.

Enrico (William Cooper): Für mich fühlt sich das so an, als wär das ne große Sache. Ihr zwei seid jetzt – ein Paar?

Josephe (Elsie De Brauw): Hör mal auf damit jetzt, Enrico. Du bist 30, ich meine ...

Enrico: Guter Punkt, Mutter. Möchtest du mir damit sagen, dass ich mich meinem Alter entsprechend aufführen soll? Jeronimo, wie alt bist du nochmal? 35? 40? 38, ja. Sie ... du bist 65, Mutter, das ist schon ... ein bisschen merkwürdig.

Jeronimo (Moses Leo): Für dich.

Enrico: Für mich, ja.

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Kultur heute
Moderation: Doris Schäfer-Noske
Sonntag, 25. Mai 2025, 17:30 Uhr, Deutschlandfunk

In Sprecher, Autor Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Wien, Wiener Festwochen, Festival

DURCHGESTARTET: FAST ALLES GROSS – Kurzporträt von DARUM auf nachtkritik.de

May 25, 2025 Martin Pesl

Victoria Halper und Kai Krösche © Apollonia Theresa Bitzan

Mit der VR-Inszenierung "[EOL.] End of Life" verblüffen sie gerade beim Theatertreffen und sorgen für Grundsatzdiskussionen: Ist das überhaupt noch Theater? Dabei haben Victoria Halper und Kai Krösche mit ihrem Regiekollektiv DARUM schon immer die Grenzen ihrer Kunst getestet. Und stets groß gedacht.

14. Mai 2025. Wenige haben es erlebt, aber die werden es nicht vergessen: An einem Märznachmittag 2019 brachten Victoria Halper und Kai Krösche, damals noch im Trio mit Laura Andreß, die erste Arbeit ihres Vereins DARUM heraus. "Ungebetene Gäste" beschäftigte sich mit Begräbnissen, die die Bestattung Wien für jene ausrichtet, die ohne Angehörige versterben. Das Team hatte fünf dieser Personen recherchiert, Fakten über sie und ihre Wohnungen ge- (oder er-?) funden, literarische Texte über sie in Auftrag gegeben. An diesem ersten Tag ging es um B., eine Frau, die zeitlebens vor allem Online-Bewertungen geschrieben hatte. 

Drei Stunden lang näherten wir, 40–50 Leute, uns dem Menschen B. an, wurden mit Kopfhörern über den Zentralfriedhof geleitet und fanden uns schließlich beim Zusammenstellen einer Tafel für den verspäteten Leichenschmaus wieder. Im Trubel der Vorbereitung verschwand das künstlerische Team und überließ uns Gäste ohne Applaus oder Erklärung uns selbst. Uns blieb nichts zu tun, als gemeinsam auf B. anzustoßen. Als hätten wir sie gekannt. Ach was, wir kannten sie.

Beklemmende Dimensionen

Große Entwürfe, große Emotionen, aber oft, bedingt durch spezielle Raumsituationen: kein großes Publikum. Das zeichnet die Arbeiten von DARUM aus, die ansonsten höchst unterschiedlich sind. Die VR-Performance "[EOL.] End of Life" (2024) nimmt die Teilnehmenden für das Schicksal eines Legacy-Avatars ein, also der digitalen Nachbildung einer Verstorbenen. In "Heimweh" (2022) performten Kinder Texte, die erst in den Köpfen der Zuschauenden mit dem großen Wiener Kinderheimskandal des 20. Jahrhunderts verknüpft ihre beklemmende Dimension entfalteten.

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In Autor Tags Theater, Porträt, Nachtkritik

ALLES, WIRKLICH ALLES ÜBER DIE LIEBE – Zwischenbericht von den Wiener Festwochen auf nachtkritik.de

May 25, 2025 Martin Pesl

„Three Times Left Is Right“ © Nurith Wagner Strauss

„V is for loVe“, behaupten die diesjährigen Wiener Festwochen und setzen auf den V-Effekte in Beziehungen – nicht nur unter Paaren. Mit dabei: Die Liebe zwischen einem linken Intellektuellen und einer rechten Aktivistin, lustvolle Perspektiven auf das Böse und eine Kleist-Premiere von Christopher Rüping. Ein Zwischenbericht.

25. Mai 2025. Die Wiener Festwochen, so erklärte Milo Rau mehrmals, seien das einzige Festival, das mit dem Höhepunkt beginne. Damit bezog sich der Intendant zwar auf die traditionell im Fernsehen übertragene Eröffnungssause vor dem Rathaus. Dennoch fällt auf, dass die mit größter Spannung erwarteten Premieren in der (verlängerten) ersten von fünf Festivalwochen stattfanden. 

Neben Signas Sterbesimulation "Das Letzte Jahr" und Raus eigenem Meta-Making-of "Burgtheater" im Burgtheater war der dritte Highlight-Kandidat eine Uraufführung des aktuellen Theaterpreis-Berlin-Trägers Christopher Rüping. Bekannt war im Vorfeld, dass "All About Earthquakes" (in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum) eine größere Besetzung hat als alle Rüpings bisher und dass der Regisseur nach "Ajax und der Schwan der Scham" wieder ein überraschendes Mash-up versuchen würde: zwischen Heinrich von Kleists Novelle "Das Erdbeben in Chili" (1806) und dem Essay "All About Love" (2000) der Amerikanerin bell hooks.

Liebe zwischen Rechts und Links

Begonnen hat das Theaterprogramm der Festwochen an Tag eins jedoch denkbar klein. Angelehnt an die Reihe "Pièce de commune" des Theaterfestivals Avignon gibt es dieses Jahr zum zweiten Mal eine Produktion, die während des Festivals an verschiedene dezentrale Spielorte der Stadt wandert. "Ein gefräßiger Schatten" von Mariano Pensotti hat als funktionales Bühnenbild eine rotierbare Kletterwand, dazu ein paar Requisiten (vor allem zwei Laufbänder) und zwei Spieler. In der deutschsprachigen Version gibt Sebastian Klein den Bergsteiger Martin, der die Route nachwandern möchte, auf der vor knapp drei Dekaden sein Vater verschwand. Jahre später erhält der Schauspieler Thomas (Manuel Harder) die Hauptrolle in einem Film über eben jenen Martin. Ihre wendungsreichen Handlungsstränge spielen sich auf verschiedenen Zeitebenen ab, treffen und beeinflussen einander aber auch. Der Argentinier Pensotti ist ein berückender Storyteller, dem es sogar gelingt, die hier angedeutete Form des Wandertheaters als letzte Kapriole in seine Geschichte einzuweben.

Das in Wien lebende Paar Helmut Lethen und Caroline Sommerfeld wird in Julian Hetzels "Three Times Left Is Right" zwar nicht namentlich genannt, ist aber die Inspiration für den Abend. Er ist ein linker Intellektueller, sie, Jahrzehnte jünger, hat sich den Identitären zugewandt. Trotzdem lieben sie einander, haben gemeinsam Kinder und kommen trotz heftiger Grundsatzdiskussionen miteinander aus. Bei Hetzel werden sie (auf Englisch) vom belgischen Paar Josse De Pauw und Kristien De Proost gespielt.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Wiener Festwochen, Wien, Festival

CLASSY – Vorschau auf die Klassikerbearbeitungen bei den Wiener Festwochen 2025 in der Falter-Beilage

May 21, 2025 Martin Pesl

„Richard III“ © Alexander Khanin

Neue Blicke auf alte Stoffe: Mit einer Reihe von „Brand New Classics“ streifen die Wiener Festwochen 2025 durch die Jahrhunderte

In Johann Nestroys Posse „Einen Jux will er sich machen“ nervt der Hausknecht Melchior mit immer demselben Ausruf: „Des is klassisch!“, sagt er, wann immer er etwas interessant und/oder legendär findet. Nestroys „Jux“ gilt freilich selbst als Bühnenklassiker, zumindest nach der gängigen Ausdrucksweise. Ursprünglich waren die „Classics“ im Theaterkontext vor allem Stücke aus der griechischen und römischen Antike. Heute neigen wir dazu, all das so zu nennen, was sich schon länger bewährt. Also alles Interessante und Legendäre.

Im Theater ziehen „die Klassiker“ in der Regel das meiste Publikum an: Texte, die im Deutschunterricht besprochen werden, Titel, die „man kennt“ (oder kennen zu müssen meint), Stoffe, die sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Was sich stark verändert, ist die Art und Weise, wie diese Stoffe auf die Bühne gebracht werden. Nur noch selten erlebt das Publikum heute Inszenierungen, die es erlauben, im Reclam-Heft Zeile für Zeile mitzulesen, oder Römertragödien in der Toga. Auch die Menschen, die diesen nachtrauern, sterben allmählich aus. Zumindest ist die These zulässig, dass es sich bei ihnen nicht um das, haha, klassische Festivalpublikum handelt.

Die Wiener Festwochen zählen gleich zwölf Produktionen ihrer diesjährigen Ausgabe zu den „Brand New Classics“, allesamt gegenwärtige Blicke auf Bekanntes. Intendant Milo Rau steuert selbst gleich zwei Exemplare bei, deren eines zwar Klassiker, aber auch Debütant ist: Das Theaterstück „Burgtheater“, in dem die spätere Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek die Verwicklung der österreichischen Schauspieldynastie Wessely/Hörbiger in die NS-Propagandamaschinerie thematisiert, wird am titelgebenden Ort in Raus Inszenierung erstmals zu sehen sein.

Weiterlesen in der Falter-Festwochen-Beilage 2025

In Autor Tags Theater, Festival, Wien, Wiener Festwochen, Falter, Vorschau
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