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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ALLES FLEISCH MUSS RAUS AUS DEM HAUS – Nachtkritik aus dem Akademietheater

May 10, 2025 Martin Pesl

© Christoph Liebentritt

Anfangs beschließt die Hauptfigur einfach nur, kein Fleisch mehr zu essen. Dann beginnt eine schrittweise Verwandlung in Han Kangs "Die Vegetarierin". Die Rechte auf den Roman hatte sich das Burgtheater schon gesichert, bevor Kang den Literaturnobelpreis erhielt. Und ja, es ist der absolut richtige Stoff für Regisseurin Marie Schleef.

10. Mai 2025. Kommen Romane auf die Bühne, gibt es in der Regel zwei mögliche Resultate: treue Nacherzählung (laaangweilig!) oder eigenständiges Kunstwerk (Sakrileg!). Und wie eigen darf es gar werden, wenn die Autorin wie im vorliegenden Fall den Literaturnobelpreis eingeheimst hat, als der Termin für die deutschsprachige Erstaufführung längst auf dem Spielplan stand?

Der Regisseurin Marie Schleef sind solche Lorbeeren egal, sie mag Texte über Frauen, deren Körper eine Verwandlung durchlaufen – in "The Mushroom Queen“ etwa in einen Pilz, in Han Kangs Bestseller eben in eine Pflanze –, und ihre starke Handschrift führte sie mit "Er putzt" gerade erst zum Festival Radikal jung. Doch siehe da, Schleef gelingt es, die beiden Schulen der Literaturadaption zu vereinen: Originaltreu? Durchaus. Kunstwerk? Jedenfalls.

Große Verwandlungserzählung

"Die Vegetarierin", 2007 in Südkorea erschienen, erlangte 2016 globale Bekanntheit, als die englische Übersetzung mit dem Man Booker International Prize ausgezeichnet wurde. Ein Jahr später kam das Buch auf Deutsch heraus. Auf den 190 Seiten passiert so einiges, Schleef hat in ihrer Fassung 14 Seiten Dialog übriggelassen. Den bannt sie im Akademietheater der Wiener Burg nicht wie sonst manchmal auf Übertitel. In den drei Akten spricht das Ensemble live, über den Videosequenzen jeweils davor liegt die Stimme der Hauptdarstellerin Kotti Yuns, die bizarre Träume schildert.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Burgtheater, Wien

DIE ENTDECKERIN DER LANGSAMKEIT – Porträt von Marie Schleef im Falter 19/25

May 9, 2025 Martin Pesl

Marie Schleef © Hendrik Lietmann

Die Regisseurin Marie Schleef stellt die Geduld ihres Publikums auf die Probe. In Wien inszeniert sie nun den Roman einer Nobelpreisträgerin

Als der Literaturnobelpreis 2024 Han Kang zugesprochen wurde, dürften an der Burg die Korken geknallt haben. Das bekannteste Werk der Südkoreanerin, „Die Vegetarierin“, stand bereits auf dem Plan für die laufende Saison. Vorgeschlagen hatte es dem Direktor Stefan Bachmann Jahre zuvor eine der aufregendsten jungen Regisseurinnen der Gegenwart, Marie Schleef. Der konzentrierte, formstrenge Stil der 35-jährigen Wahlberlinerin ist für Kangs bildstarke Prosa wie geschaffen.

Schleef setzt auf audiovisuelle Reize, Sprache reduziert sie auf ein Minimum. Außerdem hat sie eine Regel: Sie inszeniert nur Texte von Frauen. Für das Falter-Gespräch hat sie das Café Goldegg in der Wieden wegen der weiblichen Chefin gewählt (und wegen der Esterházy-Schnitte). Den männlichen Interviewer begrüßt sie dennoch herzlich – mit einer Umarmung, ohne ihm zuvor begegnet zu sein.

In „Die Vegetarierin“ irritiert eine Frau ihre Familie mit Fleischverweigerung. Später mutiert sie zur Pflanze. „Ich suchte nach einer Erzählung, in der eine Frau eine Metamorphose durchmacht“, berichtet Schleef. Auf den Roman stieß sie in einem Artikel über koreanische Literatur. In der Wartezeit, bis Kang die Aufführungsrechte freigab, adaptierte Schleef eine Geschichte, in der die Protagonistin zum Pilz wird, und einen weiteren Korea-Stoff, „Kim Jiyoung, geboren 1982“. Bei dieser Kölner Arbeit lernte sie die deutsch-koreanische Schauspielerin Kotti Yun kennen, die nun auch in Wien die Titelrolle innehat.

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In Autor Tags Falter, Porträt, Theater, Burgtheater

„WIR STREITEN IMMER ERST NACH DER PROBE“ – Interview mit Sarah Viktoria Frick und Martin Vischer im Falter 18/25

May 1, 2025 Martin Pesl

© Martin Thomas Pesl

Das schauspielende Schweizer Paar Sarah Viktoria Frick und Martin Vischer führt auch Regie. Nun zeigen sie in Wien Kleist als Horrorshow. Ein Gespräch über die Götterdämmerung am Theater

Falter: Frau Frick, Herr Vischer, Sie haben zusammen zwei Söhne und teilten sich auch schon oft eine Bühne. Warum wollten Sie unbedingt auch zusammen Regie führen?

Martin Vischer: Als Schauspieler sucht man sich selten einen Stoff aus. Oft hätte man auf der Probe Ideen, will oder soll aber der Regie nicht dreinreden. So ist bei uns beiden der Wunsch entstanden, die Seite zu wechseln.

Sarah Viktoria Frick: Ich habe einmal alleine Regie geführt, am Berliner Ensemble. Da habe ich gemerkt: Diese andere Seite bedeutet auch ganz schön viel Verantwortung. Martin war bei den Jungs und diente mir nur als „Telefonjoker“. So wollte ich das nie wieder erleben.

Vischer: Außerdem arbeiten wir einfach gerne zusammen, und seit ich nicht mehr am Burgtheater bin, sondern vor allem drehe, passiert das nicht mehr automatisch..

Wie funktioniert Regie als Duo?

Vischer: Wir streiten immer erst nach der Probe.

Frick: Martin kann sehr gut behaupten, dass ich Recht habe, auch wenn er nicht einverstanden ist.

Vischer: Mein Augenmerk liegt mehr auf der Sprache, Sarahs mehr auf Situationskomik. Manchmal bekommen die Spieler:innen auch gegensätzliche Regieanweisungen von uns, woraus dann wieder etwas Lustiges entsteht.

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In Autor Tags Falter, Interview, Theater, Wien, Sprache

KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem Theater am Werk im Kabelwerk im Deutschlandfunk

April 30, 2025 Martin Pesl

Arthur Fussy sowie Martin Hemmer und Michèle Rohrbach © Victoriia Nazarova

Wir schreiben das Jahr 2097. Auf einer improvisierten Showbühne mit zahlreichen Projektionsflächen soll der letzte natürliche Tod zelebriert werden. Eine Unsterblichkeitsspritze, die dank künstlicher Intelligenz und Nanorobotern das biologische Altern knackt, ist längst Standard, nur ein geringer Prozentsatz hat sich der Behandlung verweigert. Der letzte noch lebende unter ihnen: ein schräger Wiener Künstler namens Heribert Pirklhuber.

O-Ton Pirklhuber: Früher haben die Leute ihr Leben als Geschichte verstanden. Anfang, Mitte, Ende. Und dann kamen so ein paar kluge Köpfe und haben gesagt: Weg mit dem Ende, wir machen da immer weiter. Aber i verrat dir was: Ein Satz ohne Ende – das ist kein Satz, sondern a Geschwätz.

 Sagt Pirklhuber in einem eingespielten Fernsehbeitrag. Jetzt liegt er im Koma unter einer seiner kuriosen Skulpturen im von Bühnenbildner Matthias Krische gestalteten Raum. Während einer weltweit gestreamten Show soll sein Sterben begleitet, sollen seine letzten Gedanken aufgezeichnet werden. Bis es soweit ist, stehen Diskussionen mit seinem Arzt über die ethischen Implikationen der menschgemachten Unsterblichkeit auf dem Programm.

 O-Ton Dialog:
MODERATOR: Wie sieht das jemand, der einen großen Teil seines Lebens mit dem Heilen von Kindern verbracht hat, dass es schon bald keine Kinder mehr geben wird?
ARZT: Ein Glück.
MODERATOR: Ein Glück?
ARZT: Ein Glück.
MODERATOR: Hast du selbst Kinder?
PHILOSOPHIN: Entschuldigung, aber das kann doch nicht Ihr Ernst sein, also – dass wir Alter und Krankheit verbannt haben und darauf stolz sind, ist ja das eine, aber jetzt sind wir auch noch froh darüber, die Kindheit aus unserem Leben verbannt zu haben, tut mir leid, aber man muss nicht alles als Errungenschaft framen.

Doch es steckt der Wurm in der makabren Feier.

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Jörg Biesler
Mittwoch, 30. April 2025, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Wien, Zukunft
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