• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem Burgtheater im Deutschlandfunk

April 12, 2025 Martin Pesl

Lilian Kaufmann, Elena Ulrich © Tommy Hetzel

Durch den Zuschauerraum rauscht Stefanie Reinsperger zum Beat der Musikerinnen Elena Ulrich und Lilian Kaufmann auf die Vorbühne im Burgtheater. Sie trägt Korsett und eine schwarze Robe mit langer Schleppe. Schließlich wirft sie sich als Elisabeth von Österreich-Ungarn in die tragische Pose, die das Publikum von einer Habsburger-Kaiserin des 19. Jahrhunderts erwartet und sagt, überspielt pathetisch: 

O-Ton: „Was ist nur mit mir geschehen!“

Angeblich waren das Sisis letzte Worte, nachdem ihr der Anarchist Luigi Lucheni am 10. September 1898 eine Feile ins Herz gestoßen hatte. Es könne aber auch ganz anders gewesen sein, merkt sie an. Sie beginne mit dem Ende, denn wir wüssten eh alle, wie es mit ihr zu Ende ging.

Überhaupt wissen wir alles über die Sisi, haben auf LKWs und Schokokugeln ihre Silhouette gesehen, in Filmen, Serien und Musicals alle möglichen Varianten ihrer Persönlichkeit präsentiert bekommen. Einhundertsiebenundzwanzig Jahre nach ihrem Tod kehrt Elisabeth zurück, als reflektierte Frau der Gegenwart, und konfrontiert uns mit unserem Klischee-Blick auf sie, mit den Zuschreibungen an sie als Frau, aber auch mit den Fehlern, die sie selbst gemacht hat.

Weiterhören hier:

Kultur heute
Moderation: Susanne Luerweg
Samstag, 12. April 2025, 17:30 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Deutschlandfunk

DAVID LYNCH IM PRIVATSPITAL – Nachtkritik aus dem Theater Nestroyhof Hamakom

April 9, 2025 Martin Pesl

© Marcel Köhler

Eines Tages liefert sich der Mann selber ins Krankenhaus ein. Was er hat, ist schwer zu sagen. Trotzdem nimmt man ihn auf. Sechzig Jahre ist das Stück des britischen Stardramatikers über einen Mann (oder die Welt) am Rande des Nervenzusammenbruchs alt. Ingrid Lang inszenierte nun eine spektakulär schöne österreichische Erstaufführung.

9. April 2025. Wir kennen ihn doch alle, den Wunsch, uns krank schreiben zu lassen von der Welt. Vom Leben entschuldigt zu werden, im Bett bleiben zu dürfen ohne Vorwurf. John Brown gönnt es sich. Vollständig gesund verlangt er eines Nachts mit einer Tasche voller Geld in einer Privatklinik ein Zimmer. Er zahlt stets pünktlich, stürzt mit der unerhörten Aktion jedoch das Personal in Verwirrung.

Zwei Dinge am Plot von "A Separate Peace" lassen ahnen, dass Tom Stoppards Stück fast 60 Jahre auf dem Buckel hat: Heute würde man zumindest in Betracht ziehen, dass Brown ja doch was haben könnte, nämlich eine mittelschwere Depression. Und dann achselzuckend sein Geld nehmen.

Erstaufführung eines Frühwerks

Erstmals gibt es das Werk nun in Österreich zu sehen, im Theater Nestroyhof Hamakom. Die Mittelbühne in Wien-Leopoldstadt ist dafür bekannt, ihre jüdische Tradition zu pflegen. Besonders seit Schauspielerin und Regisseurin Ingrid Lang hier künstlerisch das Sagen hat, gehört aber auch die Ausgrabung vergessener Dramenkuriositäten zu den Alleinstellungsmerkmalen. Äußerst fantasievoll wurden hier Perlen von Caryl Churchill, Albert Drach, Pier Paolo Pasolini, Maria Lazar und Dorothea Zemann aufgetischt. Oft steht dann bei Autor*innen, die eher dem 20. als dem 21. Jahrhundert angehören, "Ur-" oder "österreichische Erstaufführung" neben dem Titel. Stoppard, Jahrgang 1937, ist zwar nicht tot (anders als Rosenkranz und Güldenstern aus seinem Kultstück), "Separatfrieden" stammt aber aus dem Frühwerk des Stardramatikers.

Weiterlesen …

In Autor Tags Theater, Kritik, Wien, Nachtkritik

SCHWARZ IST DAS NEUE SCHWARZ – Jury-Essay zur Zehnerauswahl für das Theatertreffen 2025

March 24, 2025 Martin Pesl

Die Theatertreffen-Jury 2025. Eva Behrendt, Valeria Heintges, Martin Thomas Pesl, Sascha Westphal, Sabine Leucht, Janis El-Bira, Katrin Ullmann
© Berliner Festspiele, Foto: Fabian Schellhorn

Wie wir es drehen und wenden: Der Blick nach vorn macht keine Freude. Das war auch schon im Theaterjahr 2024 so. Die Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten stand zwar die längste Zeit noch aus, doch unter dem Eindruck des Hamas-Terrors in Nahost und des immer noch anhaltenden Krieges in der Ukraine dominierte Depression. Rechte Tendenzen und Wahlerfolge in Deutschland und Österreich verstärkten die Scheu vorm Verfolgen der Nachrichten, die Angst vor der nahen Zukunft.

Was tut das Theater also in seinem künstlerischen Ehrgeiz? Oftmals schaut es zurück. Wenn etwa Anita Vulesica das Hörspiel „Die Maschine“ von Georges Perec aus dem Jahr 1968 in Hamburg auf die Bühne bringt, sezieren keine Smartphones oder Algorithmen Goethes Gedicht „Wandrers Nachtlied“. Zu sehen ist vielmehr ein raumgreifendes, umständliches Gebilde, das dem damaligen Verständnis des französischen Autors von Technologie wohl recht nahe kommt. In Luise Voigts Münchner Inszenierung wirkt Bertolt Brechts „Die Gewehre der Frau Carrar“, als sähen und hörten wir einen Film aus der Entstehungszeit des 1937 erschienenen Debattenstücks über Krieg und Waffen, Mut und Kapitulation. So perfekt ist die Schwarz-weiß-Illusion von Bühne, Licht und Kostüm, so authentisch knarzt die Sprache der Schauspieler*innen.

Für Meryl Tankard bildet der Griff in die Geschichte überhaupt die Daseinsgrundlage ihrer zum Theatertreffen 2025 eingeladenen Arbeit. Die Mitwirkende am historischen Gruppenstück „Kontakthof“, mit dem Choreografin Pina Bausch ihr Genre revolutionierte, holt acht ihrer 20 Kolleg*innen ins Originalbühnenbild zurück. Gemeinsam „reenacten“ sie die Inszenierung, die unvergesslich ist – für die Fans des Tanztheaters Wuppertal, sichtlich aber noch mehr für die Körper der Kompaniemitglieder, mögen diese auch 46 Jahre älter sein als bei der Premiere. Fernsehbilder ihrer jungen Alter Egos überlagern das Geschehen wie Hologramme, holen das Gestern ins Heute.

Weiterlesen …

In Autor Tags Theatertreffen, Theater, Essay

PANIK KOMMT VON PAN – Buchrezension in der Bücherbeilage zum Falter 12/25

March 19, 2025 Martin Pesl

In ihrem Mystery-Thriller „Der Gott des Waldes“ betreibt Bestsellerautorin Liz Moore ein Spiel mit Perspektiven und Zeitebenen

Dass das Wort „Panik“ von Pan kommt, dem Gott des Waldes, lernen die Kinder im Camp Emerson, Upstate New York, an Tag eins. Pan habe es geliebt, die Menschen zu täuschen und zu verwirren, sodass sie die Orientierung verloren. „Wer in Panik gerät“, erklärt die Leiterin des Sommerlagers, „macht sich den Wald zum Feind. Wer ruhig bleibt, ist sein Freund.“ Ganz wichtig: Wer feststellt, sich verlaufen zu haben, solle sich auf den Boden setzen und laut rufen.

Diese kleine Einführung erfolgt im Juni 1975, einer von sechs Zeitebenen, zwischen denen die Kapitel von Liz Moores neuem Roman „Der Gott des Waldes“ abwechseln. Bis in die 1950er reicht die Vorgeschichte, danach bildet das schicksalhafte Jahr 1961 nächsten Eckpunkt, als der achtjährige Sohn der einflussreichen Campbetreiber-Familie Van Laar, genannt Bear, spurlos verschwand.

Weitere Kapitel spielen im Winter 1973, im Juni und Juli 1975 und schließlich im August 1975, der – zur leichteren Orientierung im Präsens geschilderten – Gegenwart des Buches. Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Barbara, seine erst nach Bears Verschwinden gezeugte Schwester, nahm dieses Jahr selbst am Lager teil. Eines Morgens liegt sie nicht in ihrem Stockbett.

Weiterlesen in der Bücherbeilage zum Falter 12/25

In Autor Tags Falter, Literatur, Kritik, USA
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Wiener Festwochen
  • Performance
  • Interview
  • Burgtheater
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Bericht
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl