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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SCHWARZ IST DAS NEUE SCHWARZ – Jury-Essay zur Zehnerauswahl für das Theatertreffen 2025

March 24, 2025 Martin Pesl

Die Theatertreffen-Jury 2025. Eva Behrendt, Valeria Heintges, Martin Thomas Pesl, Sascha Westphal, Sabine Leucht, Janis El-Bira, Katrin Ullmann
© Berliner Festspiele, Foto: Fabian Schellhorn

Wie wir es drehen und wenden: Der Blick nach vorn macht keine Freude. Das war auch schon im Theaterjahr 2024 so. Die Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten stand zwar die längste Zeit noch aus, doch unter dem Eindruck des Hamas-Terrors in Nahost und des immer noch anhaltenden Krieges in der Ukraine dominierte Depression. Rechte Tendenzen und Wahlerfolge in Deutschland und Österreich verstärkten die Scheu vorm Verfolgen der Nachrichten, die Angst vor der nahen Zukunft.

Was tut das Theater also in seinem künstlerischen Ehrgeiz? Oftmals schaut es zurück. Wenn etwa Anita Vulesica das Hörspiel „Die Maschine“ von Georges Perec aus dem Jahr 1968 in Hamburg auf die Bühne bringt, sezieren keine Smartphones oder Algorithmen Goethes Gedicht „Wandrers Nachtlied“. Zu sehen ist vielmehr ein raumgreifendes, umständliches Gebilde, das dem damaligen Verständnis des französischen Autors von Technologie wohl recht nahe kommt. In Luise Voigts Münchner Inszenierung wirkt Bertolt Brechts „Die Gewehre der Frau Carrar“, als sähen und hörten wir einen Film aus der Entstehungszeit des 1937 erschienenen Debattenstücks über Krieg und Waffen, Mut und Kapitulation. So perfekt ist die Schwarz-weiß-Illusion von Bühne, Licht und Kostüm, so authentisch knarzt die Sprache der Schauspieler*innen.

Für Meryl Tankard bildet der Griff in die Geschichte überhaupt die Daseinsgrundlage ihrer zum Theatertreffen 2025 eingeladenen Arbeit. Die Mitwirkende am historischen Gruppenstück „Kontakthof“, mit dem Choreografin Pina Bausch ihr Genre revolutionierte, holt acht ihrer 20 Kolleg*innen ins Originalbühnenbild zurück. Gemeinsam „reenacten“ sie die Inszenierung, die unvergesslich ist – für die Fans des Tanztheaters Wuppertal, sichtlich aber noch mehr für die Körper der Kompaniemitglieder, mögen diese auch 46 Jahre älter sein als bei der Premiere. Fernsehbilder ihrer jungen Alter Egos überlagern das Geschehen wie Hologramme, holen das Gestern ins Heute.

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In Autor Tags Theatertreffen, Theater, Essay

PANIK KOMMT VON PAN – Buchrezension in der Bücherbeilage zum Falter 12/25

March 19, 2025 Martin Pesl

In ihrem Mystery-Thriller „Der Gott des Waldes“ betreibt Bestsellerautorin Liz Moore ein Spiel mit Perspektiven und Zeitebenen

Dass das Wort „Panik“ von Pan kommt, dem Gott des Waldes, lernen die Kinder im Camp Emerson, Upstate New York, an Tag eins. Pan habe es geliebt, die Menschen zu täuschen und zu verwirren, sodass sie die Orientierung verloren. „Wer in Panik gerät“, erklärt die Leiterin des Sommerlagers, „macht sich den Wald zum Feind. Wer ruhig bleibt, ist sein Freund.“ Ganz wichtig: Wer feststellt, sich verlaufen zu haben, solle sich auf den Boden setzen und laut rufen.

Diese kleine Einführung erfolgt im Juni 1975, einer von sechs Zeitebenen, zwischen denen die Kapitel von Liz Moores neuem Roman „Der Gott des Waldes“ abwechseln. Bis in die 1950er reicht die Vorgeschichte, danach bildet das schicksalhafte Jahr 1961 nächsten Eckpunkt, als der achtjährige Sohn der einflussreichen Campbetreiber-Familie Van Laar, genannt Bear, spurlos verschwand.

Weitere Kapitel spielen im Winter 1973, im Juni und Juli 1975 und schließlich im August 1975, der – zur leichteren Orientierung im Präsens geschilderten – Gegenwart des Buches. Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Barbara, seine erst nach Bears Verschwinden gezeugte Schwester, nahm dieses Jahr selbst am Lager teil. Eines Morgens liegt sie nicht in ihrem Stockbett.

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In Autor Tags Falter, Literatur, Kritik, USA

ER HAT EINE GESCHICHTE ZU ERZÄHLEN – Kritik aus dem Theater in der Josefstadt im Falter 12/25

March 19, 2025 Martin Pesl

Martin Niedermair, Raphael von Bargen © Philine Hofmann

Ein monumentales Theaterereignis erreicht endlich Wien: Matthew López’ „Das Vermächtnis“ erobert das Josefstadt-Publikum

Vor zehn Jahren hätte es das im Theater in der Josefstadt nicht gegeben: Szenenapplaus nach einer schwulen Sexszene. Sie ist abstrakt dargestellt. Die beiden Männer stehen, bekleidet, in großem Abstand zueinander an der Bühnenrampe, rechts Martin Niedermair in der Hauptrolle des New Yorker Mittelschichtlers Eric Glass, 33, links Raphael von Bargen als sein Partner, der exzentrische Emporkömmling und Autor Toby Darling.

Ihr äußerst witziger Dialog mündet in einen Heiratsantrag – und natürlich im Orgasmus. Bravo, findet das Publikum.

Es ist erst kurz nach 15 Uhr, die Marathon-Premiere beider Teile von Matthew López’ „Das Vermächtnis“ hat gerade begonnen. Als sie siebeinhalb Stunden später endet, ist die Stimmung weniger heiter, die Begeisterung aber ungebrochen. Die Leute springen sofort von ihren Sesseln. Auch das ist in der Josefstadt selten, erst recht bei einem zeitgenössischen Stück.

Der 1977 in Florida geborene Matthew López brachte sein Opus magnum mit dem Originaltitel „The Inheritance“ 2018 heraus, erst im Londoner Theater Young Vic, dann in New York am Broadway. Einhellig wurde es als wichtiges Zeitdokument gelabelt, als große Erzählung der queeren amerikanischen Gegenwart.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Josefstadt, Wien, USA

DER GASGURU UND DIE BOMBE – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

March 15, 2025 Martin Pesl

Otiti Engelhardt, Anke Stedingk, Thomas Kramer, Luiza Monteiro © Lex Karelly

Ein Weltkrieg droht, der Völkerbund versucht, die Katastrophe abzuwenden. Auch nach Gott wird vorsichtshalber per Zeitungsannonce gesucht. Maria Lazars vor neunzig Jahren entstandenes Drama strotzt vor abgründigem Aberwitz. Katrin Plötner inszeniert es jetzt in Graz.

15. März 2025. Das Schauspielhaus Graz möchte den Dramenkanon erweitern. Seit ihrem Amtsantritt 2023 nahm Intendantin Andrea Vilter bisher je Saison zwei Stücke von vergessenen Autorinnen auf den Spielplan. Bei einer davon ist die Konkurrenz groß: Die Texte der 1948 verstorbenen Maria Lazar werden gerade mit Gusto (wieder)entdeckt.

Graz hatte schon zweimal etwas Pech: Die verspätete österreichische Erstaufführung von "Der Nebel von Dybern" schnappte dem Schauspielhaus die kleine Wiener Bühne Hamakom weg. Bei "Die Hölle auf Erden" war das Tiroler Landestheater schneller, hier besorgte Anna Marboe im vergangenen September die Uraufführung. Aber Theater ist ja kein Wettbewerb, muss zumindest keiner sein: Graz liefert trotzdem – und schlägt ganz andere Töne an als Marboes vor ausgelassen blasphemischem Humor sprühender Abend.

Wo ist Gott?

Entstanden ist "Die Hölle auf Erden" in der Zwischenkriegszeit, als die heutige UNO noch der Völkerbund in Genf war. Im dortigen Gesundheitsdepartement arbeitet Professor F beziehungsweise hier in Graz Professorin F, die mittels Zeitungsannonce Gott persönlich ausfindig machen möchte, um ihn für die Leitung einer Weltfriedenskonferenz zu gewinnen. Immerhin kommt der Heilige Petrus, der nach heftigen Turbulenzen in der äußerst irdischen Klapse landet; die beiden ihn begleitenden Engel müssen sich unter anderem Schüsse von einem gar nicht barmherzigen Pastor gefallen lassen.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Steiermark, Krieg
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