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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem brut Wien im Deutschlandfunk

February 13, 2025 Martin Pesl

© Alexi Pelikanos

Als die noble alte Dame gemächlich und mit vielen Pausen auf Englisch zu zählen beginnt, ist noch nicht zu ahnen, worauf sie damit hinaus will. Bis sie bei 82 schließlich aufhört und das Publikum versteht: Das ist das Alter von Susanne Kirnbauer-Bundy. Einst war sie Primaballerina des Wiener Staatsopernballetts, manchmal, so sagt sie, träumt sie von ihren alten Rollen, und angeblich, so sagt man ihr, gibt sie noch im Schlaf Kommandos. Die Ausstrahlung von damals hat sie auch im hohen Alter, deshalb ist jede einzelne der vielen kleinen Szenen, die die Choreografin Doris Uhlich mit ihr entwickelt hat, ein vergnüglicher, faszinierender Anblick – und wenn es einfach nur das Zählen in ein Mikro ist.

Wenn Uhlich und Kirnbauer-Bundy gegen Ende von „Come Back Again“ einfach nur beieinander sitzen und miteinander sprechen, erfahren wir, dass die Erste Solotänzerin zu Staatsballettzeiten jeden Drill stillschweigend mitgemacht hat. Bei Uhlich aber, die nackte Beine sehen wollte und sonst allerlei verrückte Ideen hatte, hat sie gelernt Nein zu sagen. Gut für sie. Zum Glück sind aber noch etliche tolle Momente übriggeblieben, die zeigen, was der gedrillte Körper auch nach vierzig Jahren Ruhestand noch imstande ist zu leisten.

Mehr hier:

Kultur heute
Donnerstag, 13. Februar 2025, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Tanz, Wien, Deutschlandfunk

VIELLEICHT NEHME ICH NACHHER VERONAL – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

February 9, 2025 Martin Pesl

© Marcel Urlaub

Else, Protagonistin von Arthur Schnitzlers Novelle, soll bei einem Kunsthändler ein Darlehen für den verschuldeten Vater erwirken. Der Kunsthändler verlangt einen Striptease dafür. Wie zeitgemäß ist dieser Plot in der Ära von #MeToo? Regisseurin Leonie Böhm und Schauspielerin Julia Riedler geben darauf überraschende Antworten. 

9. Februar 2025. Jüngst beklagte sich Cate Blanchett, die #MeToo-Bewegung habe kaum Fuß gefasst. Und es stimmt: Man sollte meinen, kein vernünftiger Mensch würde mehr Machtmissbrauch oder sexuelle Übergriffe begehen, da das ja nicht mehr einfach so geduldet wird. Tja: Pustekuchen.

Ist Arthur Schnitzlers Monolog "Fräulein Else" aus dem Jahr 1924 also doch noch zeitgemäß? In der Fassung von Regisseurin Leonie Böhm und Schauspielerin Julia Riedler tendiert man 75 von 90 Minuten lang dazu, diese Frage mit Nein zu beantworten, schwelgt in nostalgischer Kronleuchter-Depression und scheint gewiss, dass es für diese junge Frau einfach keine bessere Lösung gibt als die tragische Selbstaufgabe.

30.000 bis übermorgen

In Wien kennt jede:r die Fingerübung des großen psychologischen Jahrhundertwende-Autors, die er als Lese-Novelle verfasste, die es aber schon oft auf die Bühne geschafft hat. Sie ist ja auch echt simpel: Die junge Else wird am Urlaubsort von ihrem verschuldeten Vater per Expressbrief gebeten, den dort anwesenden Kunsthändler Dorsday um ein Darlehen zu bitten: 30.000 bis übermorgen, sonst muss der Herr Papa ins Gefängnis. Widerwillig spricht sie den anlassigen (wienerisch für "creepy") Bekannten an. Der sagt zu, unter der Bedingung, Else eine Viertelstunde lang in seinem Zimmer nackt betrachten zu dürfen. Sie solle mal drüber nachdenken.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Volkstheater, Wien

APROPOS APPROPRIATION – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

February 8, 2025 Martin Pesl

© Lex Karelly

Ist es eine gute Idee, Yael Ronens Hit-Musical über Cancel Culture nachzuspielen? Immerhin ist der Debattenbeitrag mit Gesang für ein ganz bestimmtes Ensemble entstanden und in Berlin immer noch zu sehen. Und passt der Stoff nach Graz? Unser Kritiker war gegenüber der österreichischen Erstaufführung aus den Händen von Nestroy-Preisträger Felix Hafner erstmal skeptisch.

8. Februar. 2025. Zunächst mal: Warum nicht? Die Shakespeares und Nestroys waren auch sowas wie Stückentwicklungen, bestimmten Truppen auf den Leib geschrieben, heute gelten sie als Literatur. "Slippery Slope" erarbeiteten Yael Ronen und Shlomi Shaban 2021 mit einem Ensemble am Berliner Gorki-Theater, die Singer-Songwriterin Riah Knight spielte und schrieb mit. Schlagfertig und gewitzt, wurde die Show über Cancel Culture ein Hit und zum Theatertreffen eingeladen.

Ronens Sprechstücke, einige sind sogar am Schauspielhaus Graz entstanden, werden immer wieder nachinszeniert. Mit der österreichischen Erstaufführung von "Slippery Slope" begibt sich das Theater dennoch, sorry, auf Glatteis. Es ist zwar laut Untertitel nur "Almost a Musical", aber eben doch ein sehr organisches Gefüge aus Erzähltext, Dialog und Lyrics. Zudem ticken das anglophone, hippe, diverse und diskursfitte Metropolenpublikum und das Grazer Premierenabo jetzt nicht unbedingt gleich. Aber die Stadt nahm schon einiges überraschend an, was Intendantin Andrea Vilter ihr offerierte, also: Warum nicht?

Schicht um Schicht der Aneignung

An Relevanz hat die Geschichte in den letzten drei Jahren jedenfalls nichts eingebüßt, eher noch wurden die Begriffe aus dem zentralen Ohrwurm seither erst richtig Alltag. "Cultural appropriation / Racist interpretation / Abuse and degradation / Financial exploitation": All dies und mehr wird dem einst gefeierten Weltmusiker Gustaf Gundesson vorgeworfen. Nur noch Midsommar-Lieder und ABBA dürfe er singen, ätzt er und tut dies auch, womit Graz schmunzelnd eine weitere Aneignungsschicht addiert, denn Schwede ist Gustaf-Darsteller Željko Marović keiner.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Musik, Steiermark

KOMFORTABLES UNRECHT – Doppelkritik aus der Burg in der Theater heute 2/2025

February 4, 2025 Martin Pesl

Stefanie Reinsperger, Maresi Riegner © Tommy Hetzel

Am Wiener Burgtheater entstaubt Philipp Stölzl Ferenc Molnárs «Liliom», und Mateja Koleinik zelebriert Gogols «Der Revisor»

Langsam kommt sie in Fahrt, die neue Direktion Stefan Bachmann an der Burg. Und „langsam“, das bedeutet auch, dass sie mit Inszenierungen punktet, die sich Zeit nehmen. „Nur ned hudeln“, heißt es in Wien, nichts überstürzen. Mit dieser Devise fahren beide ausgezeichnet: die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik, die sich im Akademietheater Nikolai Gogols Verwechslungskomödie „Der Revisor“ angenommen hat, und Philipp Stölzl, der im großen Haus einen traumhaft traurigen „Liliom“ von Ferenc Molnár zeigt.

Der „Liliom“-Abend versammelt eine Reihe von Premieren: Zuallererst handelt es sich um Stölzls Burgtheater-Debüt. Der Deutsche (Jahrgang 1967), der als Assistent und Bühnenbildner begann, dann Musikvideos und Filme drehte, kehrt in den letzten Jahren über das Opernfach zunehmend zur Schauspielregie zurück, die Bühnenbilder entwirft er dabei weiterhin selbst.

In der Titelrolle ist Stefanie Reinsperger zu sehen. Sie brillierte vor etwa zehn Jahren in zwei Inszenierungen im Akademietheater (beide waren damals zum Theatertreffen eingeladen), bevor sie erst ans Wiener Volkstheater und dann ans Berliner Ensemble ging. Dort zum Star avanciert, kehrt sie jetzt wieder an die Burg zurück. Im großen Haus hatte sie bisher nur mit dem BE gastiert. 

Neu ist schließlich auch die Übersetzung. Bisher kannte und liebte man Molnárs 1909 uraufgeführtes Drama in der nach Wien verlegten Fassung von Alfred Polgar. Die Geschichte vom unwiderstehlichen Jahrmarkt-Reinschmeißer Liliom, der seine Freundin Juli schlägt, aber im Jenseits Reue schwört und ihre Vergebung erlangt, war in dem verrüschten Text stets mit einem Hauch Romantik beaufschlagt und spielte sich mit den Jahrzehnten so zunehmend ins Aus. Nun hat die auf Deutsch schreibende ungarische Autorin Terézia Mora eine geradlinigere Neuübersetzung angefertigt. Deren Erstaufführung fand nur einen Tag vor Wien statt – am Berliner Ensemble.

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Oliver Nägele, Andrea Wenzel, Lola Klamroth, Roland Koch © Tommy Hetzel

In Autor Tags Theater, Theater heute, Kritik, Burgtheater, Wien
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