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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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WIEDERGELESEN: FLEISSIGER ZAUBER – Klassikerrezension in der Buchkultur 217

December 16, 2024 Martin Pesl

Michail Bulgakow und der Roman seines Lebens: Der russische Satireklassiker „Der Meister und Margarita“ entstand über zwölf Jahre immer wieder neu. In einem neuen Band kann man sich durch die Urfassungen blättern.

Es ist kaum zu glauben, dass Michail Bulgakow auch noch andere Dinge geschrieben hat als sein 1966 posthum erschienenes Opus magnum „Der Meister und Margarita“. Nicht, weil dieses bekannteste seiner Werke von sowjetischen Zeitgenossen auswendig hergesagt wurde und alle anderen Publikationen des Autors überschattet, sondern weil Bulgakow ab 1928 und bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1940 dieses Buch immer und immer wieder schrieb.

Die ersten Fassungen verbrannte er sogar, dieser Sohn eines Dozenten der Katholischen Akademie Kiew, der der religionsfeindlichen UdSSR als zu christlich galt. Die stalinistische Bürokratie setzte ihm zu, und um 1930 hatte man begonnen, die Stücke des durchaus vielbeschäftigten Bulgakow nicht mehr zu spielen, die Prosa nicht mehr zu veröffentlichen. Unter diesen Umständen war ein Manuskript über den biblischen Pontius Pilatus und Voland, den Teufel persönlich, eine heikle Angelegenheit. Statt mit der bissigen Satire Öl ins Feuer zu gießen, warf er sie eben dorthin.

Einige Fragmente schafften es jedoch ins Bulgakow-Archiv. Auch spätere Romanfassungen und einzelne Kapitel sind dort vorzufinden. In Thomas Reschkes Übersetzung gibt es diese Urfassungen nun gesammelt unter dem Titel „Der schwarze Magier“ auf Deutsch neu zu lesen. Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen hat sie ein Verlag, der für diese Aufgabe prädestiniert ist: Voland & Quist heißt nach dem bekannten Bulgakow-Schurken und einer Figur aus Harry Mulischs „Die Entdeckung des Himmels“.

Weiterlesen in der Buchkultur 217

In Autor Tags Buchkultur, Russland, Rezension

ALLES FLIESST. NICHT. – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

December 14, 2024 Martin Pesl

© Marcel Urlaub

Was passiert, wenn alles stillsteht? Nach dem Kollaps? Am Beispiel des Containerschiffs Ever Given, das 2021 sechs Tage lang den Suezkanal und damit den globalen Handel blockierte, erzählt Rimini Protokoll-Mitgründerin Helgard Haug vom kapitalistischen Immer-weiter und dem erzwungenen Stopp.

14. Dezember 2024. Es beginnt mit dem Ende. Der Prolog ist die Zugabe. Absurd startet Helgard Haug, des Kollektivs Rimini Protokoll wohl experimentierfreudigstes Gründungsmitglied, in ihren neuen Abend "Ever Given. Eine Kipp-Punkt-Revue": Da kommt eine Band auf die Bühne, die das Publikum nicht kennt, und spielt einen Song, den es zum ersten Mal hört, aber so hyper, als handle es sich um den Hit der Saison, den die tosenden Massen eingefordert haben.

In Etappen kreisend

Doch die Linearitätsdekonstruktion nimmt noch kompliziertere Ausmaße an. Zwischen den Prolog, der auch eine klassische Vorstellrunde für die Protagonist:innen beinhaltet, und den kurzen Epilog zweieinhalb Stunden später hat Haug sechs "Etappen" gefasst. Die Bezeichnung bezieht sich auf eine Route wie die des titelgebenden Containerschiffs, das sich 2021 im Suezkanal quer- und den weltweiten Warenverkehr tagelang lahmlegte. Aber auch Hana Hazem Arabis Schilderung seiner Flucht aus Syrien verläuft in Etappen.

Das Konzept ist für die technischen Gewerke wahrscheinlich mühsamer als für das Publikum ergiebig: Die sechs Etappen schließen einen Kreis, in den jede Vorstellung woanders einsteigt. Bei der Premiere im Volkstheater Wien ging es mit der vorletzten Etappe los, sie trägt den Titel "Wendepunkt". Hana wartet in einem Café in Österreich und fragt sich, was die Bedienung wohl über ihn denkt. Wenn es Stunden später um die zermürbenden Versuche geht, den Pushbacks zwischen der Türkei und Griechenland zu entgehen, wissen wir also schon, dass die Geschichte für ihn gut ausgehen wird.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Volkstheater, Wien

KRUMMER RÜCKEN VOM ZOCKEN – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

December 7, 2024 Martin Pesl

© Lex Karelly

Vom Deutschen Buchpreis auf die Grazer Bühne: Tonio Schachingers preisgekrönter Roman "Endzeitalter" über ein Jugendleben mit Schuldrill und Computerspielkarriere wird von einem Regiekollektiv uraufgeführt. Stilecht mit Bildern aus "Age of Empires".

7. Dezember 2024. Als der österreichische Autor Tonio Schachinger 2023 den Deutschen Buchpreis gewann, war die Überraschung darüber nirgendwo so groß wie in Österreich. Treffend und sehr vergnüglich ist sie ja, diese Beschreibung einer achtjährigen Schullaufbahn an einem Wiener Elitegymnasium. Aber Buchpreis?

Wie so oft liegt der Verdacht nahe, dass im Nachbarland für genial erfundene Satire gehalten wurde, worauf man hierzulande sagt: "Ja, eh. So isses." (Was der Kritiker nur bestätigen kann als Abgänger einer Wiener Schule mit gewissen Ähnlichkeiten zum Theresianum, das Schachinger besuchte und in seinem Roman ohne großen Verschleierungsaufwand als Marianum fiktionalisiert.)

Zwischen Computerspiel und Schule

Wie dem auch sei: Buchpreis bedeutet Dramatisierung. Bevor der Stoff im Januar in Wien als Jugendtheaterstück herauskommt, liefert das Schauspielhaus Graz die Uraufführung. Gleich drei Menschen führen Regie: Das Duo F. Wiesel, das hier die Spielstätte "Konsole" betreibt und sowohl mit Figurentheater als auch mit Virtual Reality experimentiert, hat sich Timon Jansen zur Unterstützung geholt. Gemeinsam mit Intendantin und Dramaturgin Andrea Vilter haben sie zu viert die Spielfassung erstellt.

Die bietet, wie der Roman, geschärfte Blicke in zwei Welten: "Gymnasium" und "Age of Empires 2". In ersterer scheitert Protagonist Till Kokorda mit den Jahren zunehmend am Feind – dem erbarmungslosen Klassenvorstand und Deutschlehrer Dolinar –, während er das Videospiel immer besser und besser beherrscht, ja, Profi wird, eine Berühmtheit in der internationalen Gaming-Blase.

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In Autor Tags Kritik, Theater, Nachtkritik, Graz

NACHSPIEL – Glosse zum Davydova-Rauswurf in Salzburg

December 3, 2024 Martin Pesl

Marina Davydova © Vera Martynov

Die Meldung war knapp gehalten: Wegen diverser verdienstlicher Verstöße lösen die Salzburger Festspiele den Vertrag ihrer Schauspielchefin Marina Davydova mit sofortiger Wirkung auf. Man konnte sich richtig vorstellen, wie Intendant Markus Hinterhäuser mit zusammengebissenen Zähnen hinter seiner Pressereferentin steht und knurrt: „Bringen wir’s endlich hinter uns!“

Wir sind in Österreich. Dass jemand Dienstreisen mit Privatem vermischt oder bei einem Kulturfestival im Ausland mitarbeitet, ohne Bescheid zu sagen, ist normalerweise Grund für ein Schulterzucken, nicht für eine Entlassung. Ganz offensichtlich handelt es sich um einen lange gesuchten, willkommenen Anlass für die Trennung.

Weiterlesen im Falter 49/24

In Autor Tags Kommentar, Falter, Salzburg, Festival
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