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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ALLES SO SCHÖN BUNT HIER – Buchrezension in der Falter-Beilage Bücher-Herbst 2024

October 20, 2024 Martin Pesl

In seinem Roman „Ours – Die Stadt“ erteilt sich Phillip B. Williams jede Linzenz, schwarze Geschichte magisch umzudichten

Ursprünglich war es eine Kurzgeschichte, die der junge Phillip B. Williams bei einem Literaturwettbewerb einreichte. Sie belegte dort nur den dritten Platz, denn die Jurorin fand, da stecke eigentlich etwas Größeres darin. Der Autor nahm sie beim Wort. Zehn Jahre brauchte er, um einen Roman daraus zu machen. „Ours. Die Stadt“ erschien im englischen Original im Februar, nun bringt S. Fischer Milena Adams deutsche Übersetzung heraus. Sie hat 700 Seiten.

Der 1986 in Chicago geborene Afroamerikaner veröffentlichte zuvor Lyrik. Trotz dieses eher nischigen Hintergrunds wurde sein Debütroman in den USA mit großer Spannung erwartet, auch von TV-Talk-Queen Oprah Winfrey. Kein Wunder, sind doch die mächtigsten Figuren weiblich oder genderfluid, während die kühn geschichtsklitternde Prämisse schwarze Kollektivtraumata mit Balsam bestreicht.  

Die Erzählung beginnt mit einer mitreißend beschriebenen Szene in der Gegenwart: Ein schwarzer Teenager wurde von der Polizei angeschossen, ein klarer Fall von Racial Profiling, erhebt sich aber scheinbar unversehrt vom Boden. Dann springt die Handlung ins 19. Jahrhundert zurück, wo sie sich fast durchgehend abspielen wird.

Um 1830 ist eine Zauberin namens Saint, also Heilige, auf den Plantagen von Missouri eingefallen, hat die Besitzer getötet und die Versklavten mitgenommen. Mit Geldscheinen wackelnd hat sie einen weißen Banker überzeugt, die geltenden Rassentrennungsgesetze zu ignorieren und ihr Immobilien und Land zu verkaufen. Um die neue Stadt, die ausschließlich von ihr, ihrer Crew und den Befreiten bewohnt wird und somit „uns gehört“ – daher der Name Ours –, hat sie mithilfe von Steinen einen magischen Schutzwall errichtet.

Weiterlesen in der Beilage zum Falter 42/24

In Autor Tags Rezension, USA, Falter

WO SIND DIE GROSSEN KÜNSTLERINNEN? – Nachtkritik aus dem Kosmos Theater Wien

October 17, 2024 Martin Pesl

Veronika Glatzner © Hanna Fasching

Wie sähe die Kunstgeschichte ohne Männer aus? Sara Ostertag und ihre Gruppe makemake produktionen machen die Probe aufs Exempel und nehmen sich Leben und Werk der großen Malerin Maria Lassnig vor. Und live auf der Bühne gibt's noch eine zweite Alte Meisterin.

17. Oktober 2024. Die bildende Kunst hat es Sara Ostertag schon immer angetan. In den gelungensten Arbeiten der Wiener Regisseurin, Festival- und demnächst auch Theaterleiterin an der Gumpendorfer Straße greifen Kostüm, Bühne und Musik faszinierend fluide ineinander und sind mindestens ebenso wichtig wie das Schauspiel.

Ihr neuester Abend mit dem 2011 von Ostertag mitgegründeten Kollektiv makemake produktionen hat nun ganz explizit die Malerei (und die Fotografie) zum Thema und als Ausdrucksmittel.

In 80 Theaterminuten nimmt sich Ostertag Großes vor: einen Blick auf Leben und Arbeit der berühmten Kärntner Malerin Maria Lassnig (1919–2014) zu werfen und zwei kunsthistorische Essays mit sprechenden Titeln zu beleuchten: "Why Have There Been No Great Women Artists?" von Linda Nochlin und Katy Hessels "The Story of Art without Men".

Mit freundlicher Ironie

Das klingt diskursiv, auch noch in den ersten Minuten von "Alte Meisterin" im Wiener Kosmos Theater, wenn Schauspielerin Clara Liepsch den Hessel-Text zitiert und sich zunehmend darüber aufregt, dass alle Giotto, Botticelli, Tizian kennen, aber niemand Anguissola, Fontana, Gentileschi. Doch schon anhand dieses ersten Monologs wird klar, dass es hier weniger um die übliche feministische Anklage geht als darum, dass auch auf dieser Bühne, jetzt gerade, Kunst entsteht: Mit freundlicher Ironie fügt Liepsch der Liste künstlerischer Frauen auch die Namen der Anwesenden hinzu.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Kunst, Wien

JUCHAZA! – Nachtkritik vom steirischen herbst

October 14, 2024 Martin Pesl

© Wolf Silveri

Heimat war das Überthema des diesjährigen Steirischen Herbsts, und er endete nun im Grazer Kunstverein mit dem Reenactment einer Reise österreichischer Kunststudierender nach Äthiopien vor fast 100 Jahren - inklusive Extremtrachten und tagespolitischem Aktivismus.

14. Oktober 2024. Kernöl ist das steirische Gold. Pur getrunken, so erfahren wir, gibt es Kraft. Und, sensationeller Life-Hack: Kippt man vor dem Alkohol ein Stamperl Kürbiskernöl, hat man am nächsten Tag keinen Kater.

Genau dies tun die sechs Performer:innen im Kunsthaus Graz im Zuge ihres Vorbereitungsrituals auf das Abschlussevent des steirischen herbst. Heimat war das Überthema der diesjährigen Festivalausgabe, und die Verantwortlichen entdeckten bei ihren Recherchen allerlei Kuriositäten. So reiste aus Graz nicht nur 1934 ein Fußballclub ins heutige Indonesien, wie am Eröffnungswochenende in "Empire" verhandelt, sondern auch 1925 eine Gruppe Kunststudierender nach Afrika.

Unvollständiges Reenactment

Als ihnen das Geld ausging, entstand zwecks Spendenakquise spontan jene Veranstaltung, die ihrem 99 Jahre, einen Monat und einen Tag später stattfindenden Reenactment seinen Titel geben sollte: "Ein Volksliederabend in Addis Abeba". Schauplatz des Originals: die "Schwedische Mission" der nunmehr äthiopischen Hauptstadt. Schauplatz der Wiederholung: das UFO-artige Wahrzeichen von Graz. Damals mit dabei: die spätere Architekturgröße Herbert Eichholzer, heute: sechs Menschen, die Regisseur Felix Hafner per Open Call gesucht hat. Die Bewerber:innen sollten politisch aktiv sein und gern singen. 

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In Autor Tags Performance, Theater, Kritik, Nachtkritik, Graz, Steiermark, Festival

WIE ICH IM PORSCHE DIE THEATERWELT RETTETE – Buchrezension auf Nachtkritik.de

October 14, 2024 Martin Pesl

Für Autofahrer ein Genuss, für alle, die noch einmal den Wiener Burgtheaterskandal von vor zehn Jahren nachvollziehen wollen auch: Regisseur, Ex-Burgdirektor und derzeitiger Red Bull Media House-Kreativdirektor Matthias Hartmann hat ein Buch vorgelegt. Alle kriegen darin ihr Fett weg. Auch Nachtkritik.

13. Oktober 2024. Unglaublich, sie ist jetzt schon mehr als zehn Jahre her, die "fucking Geschichte mit der Burg", wie Matthias Hartmann sie in einer Kapitelüberschrift nennt. 2014 wurde er von seinem Posten als Direktor des Wiener Burgtheaters im Zuge eines Finanzskandals fristlos entlassen. Dass er dabei Opfer einer Intrige geworden sei, weil er die schon lange vor seinem Antritt herrschenden Missstände am Haus aufgedeckt habe, betonte Hartmann schon damals. Juristisch bekam er 2018 recht, er wurde entlastet, bei seiner eigenen Klage gegen die Entlassung wurde ein Vergleich erzielt.

Ein kleiner Versuch, das Theater zu retten

Während am Burgtheater gerade Hartmanns Nachnachnachfolger Stefan Bachmann sein Amt antritt, bringt der nunmehrige Creative Director im Red Bull Media House ein Buch heraus. Es trägt den nicht gerade bescheidenen Titel "Warum eine Pistole auf der Bühne nicht schießt. Ein kleiner Versuch, das Theater zu retten". Die Rettung ebenso wie die im Titelhauptteil angekündigte Erklärung des Theaters vermengt der 1963 in Osnabrück geborene Autor mit biografischen Anekdoten, die teilweise in surrealen Kurzgeschichten aufgehen, etwa wie er beim langweiligen Diskursgeschwafel eines Dramaturgen einschläft und so unglücklich auf den Boden stürzt, dass ihm ein Knochen aus der Brust ragt.

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In Autor Tags Theater, Rezension, Burgtheater, Biografie, Kulturpolitik, Nachtkritik
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